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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2019

Freigeister an die Macht!

Dieser eine Augenblick
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„Hätten Sie mich sieben Monate früher gefragt, wie ich mich selbst beschreiben würde, hätte ich gesagt, flatterhaft, unentschlossen, richtungslos, oberflächlich, eigennützig und absolut unempfänglich für ...

„Hätten Sie mich sieben Monate früher gefragt, wie ich mich selbst beschreiben würde, hätte ich gesagt, flatterhaft, unentschlossen, richtungslos, oberflächlich, eigennützig und absolut unempfänglich für die Gefühle anderer Menschen. Aber das alles veränderte sich zusammen mit dem Rest meines Lebens…“

Meinung

Dieser eine Augenblick erzählt die Geschichte von Charlotte, die Geschichte einer jungen Frau, die zu sich selbst findet. Denn Charlotte ist ein Mensch, die so unstet ist wie das Leben. Sie arbeitet mal hier, mal dort. Probiert sich halt aus, aber nichts fühlt sich richtig an. So lebt sie ihr Leben vor sich hin, in einer WG mit ihrer besten Freundin und bezeichnet sich und sieht sich auch in etwa wie das schwarze Schaf der Familie. Aber nicht nur im beruflichen Leben ist Charlotte noch nicht angekommen, auch in ihrer Männerwahl zeigt sich Charlottes richtungsloses Verhalten. Als Charlotte über ihren Schatten springt und eine romantisch-leidenschaftliche Nacht mit Adam verbringt, den sie wohlgemerkt erst wenige Stunden kennt, prägt diese Nacht sie doch mehr als sie zu Beginn gedacht hat. Adam fasziniert sie, seine Art, die Fantasie in ihr zu wecken, war ungemein erfrischend. Mich als Leserin hat Adams Verhalten besonders in dieser Nacht echt zur Verzweiflung gebracht, denn ich dachte mir die ganze Zeit: Was ist denn das für ein komischer Vogel?

Nach dieser Nacht versucht Charlotte Adam zu vergessen und lernt Seth kennen. Seth ist in meinen Augen der sogenannte Fels in der Brandung. Er ist ruhig, total auf dem Boden geblieben und echt sausympathisch und man denkt sich, hey Jackpot, aber Charlotte kann Adam nicht vergessen und merkt, dass diese Nacht und das Ende irgendwie für sie unbeendet ist und so sucht sie Adam und möchte einfach abschließen. Als Charlotte dann Adam findet und Antworten auf ihre Fragen erhält, beginnt in meinen Augen die eigentliche Reise von Charlotte und was soll ich sagen? Es war einfach unglaublich toll! Nicht nur Charlotte lernt so unglaublich viel über das Leben, nein, auch wir Leser können da eine ganze Menge mitnehmen.

Die Autorin Renée Carlino hat hier eine wundervolle Geschichte geschaffen, die sich nicht in ein Schema pressen lässt. Sobald man denkt, dass es in eine bestimmte Richtung geht, kommt eine Wendung und Bämm! wieder eine und wieder eine. Hier und da wäre es vielleicht besser gewesen, wenn man sich für die einzelnen Handlungen mehr Zeit genommen hätte, um die emotionale Bindung zu den Charakteren zu festigen. Dennoch konnte die Botschaft der Geschichte mich im Herzen berühren, auch wenn ich emotional etwas Abstand halten konnte.

Fazit

Eine schöne Geschichte, die uns lehrt, wie wichtig es ist zu sich selbst zu stehen. Mit Humor, Witz, einzigartigen Charakteren, Freigeistern und Charme entführt uns die Autorin auf eine Reise über das Leben.

Veröffentlicht am 30.10.2019

Leider zu oberflächlich

Broken Strings
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“Du wählst den einfach Weg, anstatt an dir zu arbeiten.“

Meinung

Broken Strings ist ein Roman, der mich vom Klappentext her überzeugt hatte. Broadway, Musik, Musicals, allgemein finde ich das total toll, ...

“Du wählst den einfach Weg, anstatt an dir zu arbeiten.“

Meinung

Broken Strings ist ein Roman, der mich vom Klappentext her überzeugt hatte. Broadway, Musik, Musicals, allgemein finde ich das total toll, deswegen musste ich dieses Buch lesen und eine Protagonistin mit einem Geheimnis, da werde ich eh immer schwach. Leider konnte mich Broken Strings nicht überzeugen, was aber im Grunde an den Charakteren des Buches lag. Die Protagonisten des Buches sind an sich herzensgute Menschen, die jedoch äußerst oberflächlich beschrieben werden. Zumindest ist das meine Einschätzung. Abigail ist neu am Broadway und trifft dort auf einen schon bestehenden Freundeskreis. Klar ist es schön zu sehen, das sie sofort Anschluss findet, jedoch kennen sie sich im Grunde gar nicht wirklich und wenn ich dann lese, dass sie sich gefühlt ein paar Tage kennen, Wochenendtrips veranstalten, zweifel ich doch arg an der Authentizität.

Weiterhin hatte ich so ein Problem mit ihrem „Geheimnis“, denn ein Geheimnis als solches gibt es eigentlich gar nicht. Zumindest ist mir nicht klar, was das ominöse Geheimnis, was der Auslöser für ihre Panik auf der Bühne sein sollte, denn nun im Grunde darstellt. Sagen wir einfach, Abigail hat ein Problem. Ein Problem, was sie versteckt oder verheimlicht. Dieses Problem zusammen mit ihren Ängsten und die Hintergründe dessen werden in dem Roman benannt und aufgearbeitet. Irgendwie. Jedoch hat mich ziemlich arg gestört, wie sich dieses „Problem“ darstellt und teilweise von der Protagonistin verharmlost wird. Auch hier wieder hat die nicht vorhandene Tiefe der Freundschaft zu ihren Freunden gezeigt, dass das Ganze nicht funktionieren kann. Denn, ach oh Wunder, nur Liam ist derjenige, der dieses Problem auffällt und sie darauf anspricht und ihr hilft, naja … damit umzugehen. Alles in allem arbeitet Abigail zum Schluss an ihrem Problem, jedoch ändert das kaum etwas an meiner Lesemeinung. Und vergessen wir bitte Liam nicht! Denn auch Liam hat ein Problem, welches in diesem Roman aufgearbeitet wird. Und … ach, ich weiß auch nicht, ich habe ihm sein Problem noch weniger abgekauft als ihres und dabei stelle ich mich eigentlich nicht so an.

Ich weiß daher nicht, ob ich dieses Buch in allem so empfehlen kann. Dennoch möchte ich hervorheben, dass der Schreibstil der Autorin mir ungemein gefallen hat. Vom Stil her ist die Geschichte jugendlich, frisch und ich konnte den Roman flüssig lesen.

Fazit

Leider konnten mich der Plot und insbesondere die Charaktere nicht von der Geschichte überzeugen, obwohl das Setting am Broadway meine Neugierde geweckt hatte.

Veröffentlicht am 30.10.2019

Ein toller Sommerroman!

Faith in you. Das Lächeln unserer Herzen
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“Es gibt Momente, die so gefüllt von Emotionen sind, dass es manchmal nur schwer zu ertragen ist. Es gibt Freude und Liebe und all die Gefühle dazwischen, die so schwer zu unterscheiden sind. Aber wo Licht ...

“Es gibt Momente, die so gefüllt von Emotionen sind, dass es manchmal nur schwer zu ertragen ist. Es gibt Freude und Liebe und all die Gefühle dazwischen, die so schwer zu unterscheiden sind. Aber wo Licht ist, sind auch Schatten. Und manchmal habe ich das Gefühl, meine Schatten sind tiefer als die schwärzeste Nacht.”

Meinung

Der Sommer ist zwar vorbei, aber erinnern darf man sich trotzdem und mit Faith in you: Das Lächeln unserer Herzen konnte ich mich noch einmal in den Sommer hineinversetzen … an den warmen Sand unter den Füßen, das Rauschen des Meeres in den Ohren und die langen Sommernächte unterm Sternenhimmel.

Es geht darin um Lorraine, deren Leben sich nur in Straßburg abspielt. Obwohl sie alt genug ist, halten ihre Eltern die Hände über sie, daher ist sie die meiste Zeit zu Hause und liest Bücher. Als sie ein Auto geschenkt bekommt, wird der Wunsch nach einer Reise jedoch immer größer und mit Faisal, den sie noch nicht lange kennt, umso aufregender, denn auch er sehnt einen Ausbruch aus dem Alltagsleben herbei. So beschließen die beiden, wegzufahren, wo die Herzen sie hintreiben …

Lorraine und Faisal, um die beiden geht es und in deren beiden Perspektiven dürfen wir eintauchen. Lorraine ist schüchtern und ruhig, liebt Harry Potter und sorgt und kümmert sich um ihre Mitmenschen. Faisal ist direkt, selbstbewusst und ein herzensguter Mensch, so gut, dass er sogar seinen Traum vom Tanzen zurückstellt. Als die beiden zusammentreffen, ist es daher kaum verwunderlich, dass sie sich gut ergänzen, aber auch gegenseitig necken. Beide haben Ängste oder auch Hindernisse, die sie blockieren, umso spannender war es zu sehen, wie diese Reise sie verändert, wie sie gegen ihre Ängste ankämpfen müssen und einfach das Leben leben, wie sie es sich vorstellen. Die Entwicklung war toll und von Seite zu Seite wünschte ich ihnen mehr … mehr Freude, Mut und Träume. Doch einfach ist das nicht und wie schwer die beiden es haben, wie schwer das Leben und die eigenen Grenzen sein können, beschreibt diese wunderbare Geschichte von Kim Leopold.

Das Buch las sich flüssig und war leicht verständlich, die Kapitelüberschriften waren für mich etwas Besonderes, da sie wie kleine Lebensweisheiten klingen. Die Perspektivwechsel passten gut zueinander und auch die Gedanken waren gut nachvollziehbar. Es war spannend, aber auch sehr entspannt, es war verträumt und sanft, aber auch sehr real und dramatisch. Zwischendurch war es für mich ein wenig vorhersehbar, aber ich fand es nicht schlimm. Besonders schön fand ich noch die Gefühle der beiden, die nicht sofort da waren, sondern sich Zeit genommen haben. Es fühlte sich einfach authentisch an. Auch die Reise und Orte … ich dachte wirklich, dass ich mit dabei bin und bekam Lust, nach Frankreich zu fahren.

Zum Schluss habe ich nur noch einen winzig kleinen Kritikpunkt, das Ende war zu rund und zu perfekt, damit kann ich aber leben. Das ist mir lieber als ein offenes Ende, von daher ist die Geschichte so wie sie ist einfach schön und ein wunderbarer Sommerroman.

Vielen Dank an Netgalley für das Rezensionsexemplar!

Fazit

Eine wunderbare, einfach gestrickte Geschichte über das Leben, das Überwinden von Ängsten und das Wahrwerden von Träumen, wenn man sich traut und den Mut aufbringt, erzählt von zwei sympathischen Charakteren im sommerlichen Frankreich. Steigt ein und fahrt mit! C’est la vie!

Veröffentlicht am 30.10.2019

Gänsehautmomente pur!

Hades' Hangmen - AK
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„Menschen, die unsere Art von Schmerz nicht kennen und erst noch auf denselben steinigen Weg gehen müssen, werden dich nicht als Mitreisenden erkennen, der drängend nach dem sucht, was am Ende des Weges ...

„Menschen, die unsere Art von Schmerz nicht kennen und erst noch auf denselben steinigen Weg gehen müssen, werden dich nicht als Mitreisenden erkennen, der drängend nach dem sucht, was am Ende des Weges liegt.“ Sie holt tief Luft. „Vergebung. Aber diejenigen von uns, die bereits meilenweit auf dieser Straße gewandet sind, werden dich sehen. Wir werden in dir eine verwandte Seele sehen.“

Meinung

Himmel, wer hätte gedacht, dass die Geschichte des stillen AKs mich so verzaubern könnte! Ja, man sagt, dass stille Wasser tief sind, aber niemals hätte ich mit so einer Tiefe an Schmerz gerechnet. Ich habe ja nun schon einige Bücher der Reihe gelesen und so langsam weiß ich nicht, welches Buch hier mein Liebling sein kann, denn auch AKs Geschichte hat es einfach nur in sich. Schuld und Reue sind die Themen, die dieses Buch behandelt.

AK fühlt sich schuldig wegen eines aufwühlenden Traumas seiner Vergangenheit und auch Phebe sieht sich als Mittäterin der Gräueltaten, welche die Männer der Sekte an jungen Frauen und Kindern begangen haben. AK geht mit seiner selbstauferlegten Schuld schon länger durchs Leben, Phebe fängt mit der Verarbeitung nach ihrer Befreiung erst damit an. Inwieweit Phebe und auch AK Vergebung erhalten werden, möchte ich hier an dieser Stelle gar nicht weiter ausführen, jedoch kann ich euch sagen, dass die Dämonen der beiden gefühlt riesig sind und es hart wird, ziemlich hart. Schuld, Reue, das Gefühl, es nicht verdient zu haben, überhaupt zu leben, sind große Gefühle, der die Autorin in meinen Augen mit dieser Geschichte gerecht geworden ist.

Tillie Cole hat dieses Mal eine andere Seite der Folgen gezeigt und die Geschichte auch weitergesponnen, denn vergesst nicht, auch hier gibt es einen roten Faden und ich bin gespannt und entsetzt zugleich, wohin die Geschichte uns noch führen wird.

Ich bin jedes Mal wieder überrascht wie authentisch die Geschichten sich anfühlen, auch wenn ich, zum Glück für mich, mit den beschriebenen Gewalttaten oder Methoden der Verdrängung keinerlei Berührungspunkte hatte.

Ich bleibe der Reihe jedenfalls treu und kann sie weiterhin uneingeschränkt weiterempfehlen.

Fazit

Gänsehautmomente – diese Reihe und dieses Buch ist einfach unbeschreiblich. AKs Geschichte war überraschend emotional, aufwühlend wie die anderen, aber mit so viel Schmerz, kaum zu ertragen.

Veröffentlicht am 09.10.2019

Ein schöner Sommerroman für zwischendurch

Kein Moment zum Verlieben
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“Ich wusste, dass wir beide so enden würden.”
“Es endet nicht. Es beginnt gerade.”

Meinung

Tja, man sieht sich immer zweimal im Leben, zumindest bei unseren Protagonisten könnte man von Schicksal sprechen. ...

“Ich wusste, dass wir beide so enden würden.”
“Es endet nicht. Es beginnt gerade.”

Meinung

Tja, man sieht sich immer zweimal im Leben, zumindest bei unseren Protagonisten könnte man von Schicksal sprechen. Lana und Cole lernen sich bei einer Gasexplosion in London kennen, naja, kennenlernen ist vielleicht zu viel gesagt, sie begegnen sich dort. Cole ist schwer verletzt und wird mit einem Krankenwagen abtransportiert. Lana denkt noch lange an den unbekannten Mann zurück, er hatte etwas an sich, das sie faszinierte.

Als Lana bei ihrer Cousine Urlaub macht, hätte sie nicht gedacht, dass sie dort dem unbekannten Mann erneut begegnet. Mit ihrer aufgeschlossenen Art stellt sie sich ihm gleich vor und kassiert eine ganz schön unhöfliche Abfuhr. Warum Cole so reagiert, lernen wir über seine Kapitel kennen, denn Cole hat eine ziemlich düstere Vergangenheit und im Grunde will er Lana nur beschützen.

Im Groben und Ganzen fand ich die Geschichte der beiden ganz in Ordnung, nur leider ist der Funke nicht komplett übergesprungen. Das lag jedoch hauptsächlich an der Lovestory. Lana und Cole sind ein Paar, was sofort nach ein paar Hindernissen durch Coles abweisende Art aufs Ganze geht. Ich empfand das als zu intensiv. Beide kennen sich im Grunde kaum und ein paar Dates hätte den beiden auch nicht geschadet. Aber naja, darüber kann man sich streiten, jedoch hat mir hier einfach die Tiefe gefehlt.

Die Autorin hat einen schönen verspielten Schreibstil, ich habe mich in der Geschichte stets sehr wohl gefühlt. Das Cover ist in meinen Augen nicht unbedingt passend, man hätte hier ruhig mit Coles dunkler Vergangenheit spielen können.

Fazit

Ein schöner Sommerroman für zwischendurch, leider fehlte der Geschichte die Tiefe, um mich mehr zu beeindrucken.