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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.12.2021

Eintönig

Seelenspiel
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Eines Tages wacht Senna in einer verlassenen Hütte mitten im Nirgendwo auf. Sie weiß weder, wo sie ist noch wer sie in die verlassene Hütte oder in ihre neuen Kleider gesteckt hat. Doch eins weiß sie sicher: ...

Eines Tages wacht Senna in einer verlassenen Hütte mitten im Nirgendwo auf. Sie weiß weder, wo sie ist noch wer sie in die verlassene Hütte oder in ihre neuen Kleider gesteckt hat. Doch eins weiß sie sicher: Sie ist nicht allein und muss so schnell wie möglich fliehen.

Anfangs war ich von der Idee, ein Opfer in ein neues Haus einzuquartieren und zu sehen, was passiert, echt angetan. Es wäre so viel Potenzial da gewesen, Senna und Isaac den Aufenthalt noch unangenehmer zu gestalten, als er eh schon ist. Leider wurde ich enttäuscht.
Gefühlt liest man einfach nur einen Roman, der so gut wie keinerlei spannende Elemente birgt. Anfangs herrscht zwar eine angespannte Stimmung, da man immer darauf hofft, dem Wächter – wie Senna & Isaac ihren Entführer nennen – zu begegnen. Aber nichts.
Man wird lediglich in den neuen Alltag der beiden Gefangenen mit eingebunden und erfährt ein wenig aus der Vergangenheit der beiden sowie ihrer sich bereits zum "zweiten" Mal kreuzenden Wege.

Ich fand leider auch keinerlei Zugang zu den beiden Protagonisten, da sowohl Senna als auch Isaac sehr platt beschrieben wurden. Daher war es mir leider nicht möglich, Sympathien oder ähnliches aufzubauen.

Es gab so viel Potenzial für einen rasanten Thriller, doch letztendlich las ich eine sehr repetitive Erzählung, die sich dermaßen in die Länge zog, dass ich die letzten Seiten nur noch quer las. Schade.

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Veröffentlicht am 17.11.2021

Gute Idee, schwache Umsetzung

Meine wunderbare Frau
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Ein Ehepaar der etwas anderen Art. Sie sind glücklich verheiratet, haben zwei Kinder, ein gutes Einkommen und niemand würde vermuten, was sie wirklich in ihrer Freizeit machen. Inspiriert von einem Serienmörder, ...

Ein Ehepaar der etwas anderen Art. Sie sind glücklich verheiratet, haben zwei Kinder, ein gutes Einkommen und niemand würde vermuten, was sie wirklich in ihrer Freizeit machen. Inspiriert von einem Serienmörder, werden sie zu Nachahmern und entführen Frauen, denn: Morden erfrischt jede noch so festgefahrene Ehe.

Der Schreibstil an sich hat mir sehr gut gefallen. Er war leichtfüßig, flüssig und ließ sich sehr gut konsumieren. Leider machte er nicht wett, dass die Seiten vor sich hinplätscherten, ohne jedoch an Fahrt aufzunehmen. Es wurde viel umschrieben, ausschweifend erzählt, aber man wurde nie mit in das eigentliche Geschehen genommen. Vielmehr setzt man sich von Anfang bis Ende mit den Gedanken des Ehemanns auseinander, der zwar in etwa weiß, was seine Frau tut, aber nur Vermutungen über die tatsächliche Umsetzung anstellen kann.
So plagen ihn die Ungewissheit und die Belanglosigkeiten seines Alltags.

Die Charaktere bleiben bis zum Schluss hin sehr blass. Mir war es nicht möglich, zu irgendjemandem eine Verbindung oder auch nur Sympathie aufzubauen. Sie waren mir schlichtweg egal, weswegen das ganze Mitfiebern nicht stattgefunden hat.

Eine gute Idee, aber die Umsetzung war für mich leider sehr, sehr schwach. Lediglich am Ende gab es eine kleine Wendung, die zwar überraschend, aber alles andere als Spannung aufbauen konnte.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Maktub – it is written

Say yes - Perfekter wird‘s nicht
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Annie steht schon vor der Kirche, als sie die Nachricht erfährt: Ihr Verlobter kommt nicht. Gefangen in einem Strudel von Trauer und Verletzung, beschließt Annie, ihr Leben wieder einigermaßen in den Griff ...

Annie steht schon vor der Kirche, als sie die Nachricht erfährt: Ihr Verlobter kommt nicht. Gefangen in einem Strudel von Trauer und Verletzung, beschließt Annie, ihr Leben wieder einigermaßen in den Griff zu bekommen und meldet sich im Fitnessstudio an. Dort trifft sie einen alten Bekannten, der sie in die Vergangenheit und in neue Abenteuer entführt.

Die Charaktere waren für mich so lebendig, dass ich am Ende des Buches wirklich traurig war, sie nicht wiederzusehen.
Annie hat sofort an meine Empathie appelliert und war so sympathisch, dass es mir nicht schwer fiel, mich an ihre Seite zu stellen und die Charakterentwicklung hinzulegen, die sie durchlaufen ist.
Gefühlt hatte jeder Charakter seinen Sinn und Zweck und trug genau so viel zur Geschichte bei, wie es nötig gewesen ist.

Der Schreibstil hat mir unwahrscheinlich gut gefallen. Er liest sich locker, leicht und trägt einen durch die Geschichte, sodass man sich voll und ganz auf die Geschehnisse konzentrieren kann. Und davon gibt es viele.
Das Buch ist eine ständige Achterbahnfahrt aus Höhen und Tiefen, genau wie das Leben selbst.
Es gab nur eine Szene bei der ich das Gefühl hatte, sie sei too much und fühlte sich dadurch ein wenig konstruiert an, um das perfekte Happy End zu erzielen. Davon lass ich mich aber nicht beirren, denn für mich war es ein authentisches Buch, das ich gerne gelesen hab und das mir viele schöne Lesestunden beschert hat :)

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Die etwas andere Nanny

Die Nanny
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Jos Mann kommt bei einem Unfall ums Leben, weswegen sie und ihre Tochter von jetzt auf gleich auf sich alleine gestellt sind. Da das eigentliche Erbe in der Firma ihres verstorbenen Mannes steckt und Jo ...

Jos Mann kommt bei einem Unfall ums Leben, weswegen sie und ihre Tochter von jetzt auf gleich auf sich alleine gestellt sind. Da das eigentliche Erbe in der Firma ihres verstorbenen Mannes steckt und Jo nicht gleich davon profitieren kann, sieht sie sich gezwungen, bei ihrer Mutter unterzukommen und muss in ihr trostloses Kindheitshaus zurückkehren. Jo wuchs ohne Liebe in einem luxuriösen Umfeld auf, doch als eines Nachts ihre über alles geliebte Nanny verschwindet, ist nichts mehr, wie es zuvor war. 30 Jahre später steht die Nanny jedoch ohne Vorwarnung vor dem Anwesen. Ihre Rückkehr wühlt Fragen und alte Wunden auf.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Hauptsächlich aus Jos und der ihrer Mutter Virginia. Hin und wieder wird die:der Leser:in in die Vergangenheit katapultiert und liest aus der Zeit um 1970/1980 rum.

Mit den Charakteren habe ich mich größtenteils schwergetan, weil sie mir nicht alle von Anfang an sympathisch gewesen sind und sich irgendwas in mir sträubte. Aber nach und nach werden kuriose Gegebenheiten aufgedeckt und somit Licht ins Dunkle gebracht. Und auch wenn ich keine Beziehung zu den Charakteren aufbauen konnte, hatte ich eine wirklich sehr kurzweilige Lesezeit.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Ihm war es wahrscheinlich auch zu verdanken, dass ich mich trotz manchmal schleppender Handlung, nicht durch das Buch quälen musste, sondern es gerne zur Hand nahm.

Die düstere Atmosphäre und eine gewisse Bedrohung schwingen unentwegt zwischen den Zeilen, was mir besonders gut gefallen hat.

Ich würde das Buch als einen Spannungsroman bezeichnen, der von seiner Atmosphäre lebt.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Escape-Room die Zweite

Stadt des Zorns
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Hannah ist Janus gerade erst entkommen, trifft sich mit ihrer Schwester in der Stadt und versucht, ein wenig Normalität in ihr Leben einkehren zu lassen. Doch ein vermeintliches Verkehrschaos bringt nicht ...

Hannah ist Janus gerade erst entkommen, trifft sich mit ihrer Schwester in der Stadt und versucht, ein wenig Normalität in ihr Leben einkehren zu lassen. Doch ein vermeintliches Verkehrschaos bringt nicht nur die Stadt in Aufruhr, sondern ist auch der Start für das Wiedersehen von Hannah und ihrem Peiniger Janus, sie hat etwas von ihm, dass er unbedingt wiederhaben möchte.

Die Geschichte wird auf zwei Handlungsebenen erzählt: bei der einen liegt der Fokus auf Hannah und die andere setzt sich mit den Ermittlungsarbeiten von dem uns schon bekannten Hauptkommissar Kappler auseinander.

Der Schreibstil an sich hat mir sehr gut gefallen. Die kurzen Kapitel bieten einem das perfekte Maß an Häppchen an, ohne schwer konsumierbar zu sein. Ebenso muss man sich nicht mit komplizierten Satzstrukturen auseinandersetzen, was einem die Möglichkeit gibt, sich voll und ganz auf die Geschichte einzulassen.

Ich hatte mich gefreut, eine Fortsetzung des starken ersten Teiles zu lesen, was mir jedoch geliefert wurde, war überwiegend ernüchternd. Die Protagonistin schien in diesem Teil aus Teflon zu sein, zumindest kamen weder Angst noch sonstige Gefühle rüber. Es schien, als sei Hannah so abgeklärt, dass ihr auch die Lösung der Rätsel erschreckend leicht fiel.
Ich hatte auf mehr Knobeln und Todesangst gesetzt. Auch wenn sie schon einmal in der gleichen Situation war, konnte mich die Abgeklärtheit leider nicht überzeugen.
Ebenso schienen die anderen Charaktere zwar augenscheinlich erstmal ihren Zweck zu erfüllen (der Misstrauische, die Panische, die Zicke etc.), aber über das Ausscheiden ihrer Freunde schienen sie keinesfalls berührt zu sein. Und wenn doch, waren die Emotionen auf der nächsten Seite schon wieder vergessen.

Die Emotionslosigkeit war für mich so unnachvollziehbar, dass mich der zweite Teil leider nicht annähernd so sehr überzeugen konnte wie der erste Teil. Schade.

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