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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.02.2024

Vorhersehbar, aber schön

All In - Tausend Augenblicke
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Das Leben von Kacey als Rockstar gleicht einem Tanz auf dem Vulkan, eine leidenschaftliche Reise, die sie ohne Jonah Fletcher nicht überstehen könnte. Die Liebe zu ihm ist ein mutiger Sprung ins Ungewisse, ...

Das Leben von Kacey als Rockstar gleicht einem Tanz auf dem Vulkan, eine leidenschaftliche Reise, die sie ohne Jonah Fletcher nicht überstehen könnte. Die Liebe zu ihm ist ein mutiger Sprung ins Ungewisse, mit der Aussicht auf größtes Glück oder tiefsten Schmerz. Trotz der Unsicherheit ist Kacey entschlossen, sich dieser Liebe hinzugeben, denn sie erkennt, dass es kein Zurück mehr gibt. Die Bereitschaft, alles zu riskieren, wird durch die Überzeugung genährt, dass Jonah jeden Schritt wert ist, und dass diese Liebe eine unumkehrbare Reise in eine unbekannte, aber vielversprechende Zukunft ist.

Ich bin eigentlich nicht so der Fan von Musiker-Geschichten, aber auf mehrfache Empfehlung hab ich mich auf die Geschichte eingelassen und wurde nicht enttäuscht.

Das Buch wird aus den beiden Perspektiven der Protagonisten erzählt und gibt den Leser:innen so die Chance, in die Gefühls- und Gedankenwelt der beiden abzutauchen und die Charaktere hautnah zu erleben.
Ich mochte Jonah sofort. Natürlich ist er der typische Golden-Retriever-Typ, aber ich hab sofort mit ihm connected und sowohl Sympathie als auch Empathie empfunden. Ich mochte den Grundgedanken seiner Einstellung und nachdem er – wenig überraschend – damit brach, konnte ich auch weiterhin mit seinen Grundsätzen mitgehen.
Mit Kasey hatte ich einige Startschwierigkeiten. Sie ist genau der Grund, warum ich diese ganzen Musiker-Geschichten nicht so gerne les. Drogen, Alkohol, immer der gleiche Krams, der den Charakteren im Weg steht. Auch wenn das natürlich authentisch ist, bin ich dennoch vom Setting nicht ganz überzeugt gewesen. Und auch wenn ihre Wandlung sehr vorhersehbar gewesen ist, mochte ich auch sie relativ schnell. Ich mochte das Zusammenspiel von ihr und Jonah und wie jede:r seinen:ihren Teil zur Beziehung beigetragen hat.
Klassischer Underdog ist natürlich Theo, der das Klischee an „harte Schale, weicher Kern“ komplett bediente, mich aber dennoch einfach in seinen Bann zog.

Ich find solche Geschichten immer mehr als vorhersehbar, teilweise ist auch der Weg dahin schon vorprogrammiert und bietet wenig Überraschung, aber irgendwie haben mich die Geschichte und die Charaktere so sehr fesseln können, dass ich am (auch wenig überraschenden) Ende einige Tränchen vergießen musste. Einfach, weil es so schön war, sich in den Emotionen zu suhlen.

Für mich ein wirklich schönes Buch, das ich von der ersten bis zur letzten Seite genossen hab. Ich bin mir unsicher, ob ich mir den zweiten Band zulegen werde, weil auch dessen Handlung schon relativ früh in diesem Teil erahnbar war, dennoch mochte ich Band 1 wirklich gern.

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Veröffentlicht am 05.02.2024

(Zu viele) Spannende Schicksale

Twelve Secrets -
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Das Leben von Ben Harper nahm eine dramatische Wendung, als sein älterer Bruder scheinbar grundlos von zwei Klassenkameradinnen ermordet wurde. Dieser schockierende Vorfall brachte Bens Familie und ihre ...

Das Leben von Ben Harper nahm eine dramatische Wendung, als sein älterer Bruder scheinbar grundlos von zwei Klassenkameradinnen ermordet wurde. Dieser schockierende Vorfall brachte Bens Familie und ihre einst friedliche englische Heimatstadt Haddley vor zwanzig Jahren ins Licht der Medien. Jetzt, zwei Jahrzehnte später, ist Ben ein angesehener Journalist und kehrt nach Haddley zurück. Ein neuer Mordfall bringt frische Erkenntnisse über den Tod seines Bruders ans Licht, und Ben entscheidet sich, gemeinsam mit der Polizistin Dani Cash die Wahrheit zu enthüllen. Doch je tiefer er in die Ermittlungen eindringt, desto mehr geraten diejenigen, die ihm nahestehen, unter Verdacht.

Die Geschichte wird aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln der Charaktere erzählt, was einen tiefen Einblick in diese gibt oder geben soll. Hin und wieder war ich einfach überfordert und konnte die Zusammenhänge nicht herstellen und fragte mich, wie viele verschiedene Stränge nebeneinander herlaufen, aber vermeintlich sehr lange nichts gemein haben. An sich nicht wild, aber die Zusammenführung hätte für meinen Geschmack viel früher einsetzen können. So hatte ich oftmals das Gefühl, ich lese mehrere Geschichten, die nicht wirklich einene gemeinsamen Nenner haben.

Die Charaktere waren ganz unterschiedlich transparent. Ben verfolgen die Leser:innen gefühlt die meiste Zeit, wodurch ich die engste Beziehung zu ihm aufbauen konnte. Zwischendurch verlor ich ein wenig den Überblick, weil sich manche Namen ähnelten oder die Rolle der Charaktere eine ähnliche gewesen ist.
An sich fand ich die unterschiedlichen Schicksale aber allesamt auf ihre ganz eigene Art und Weise spannend. Auch wenn es wirklich sehr viele Stränge und damit Schicksale gewesen sind, die die ganze Geschichte ein wenig konstruiert erscheinen ließ. Es waren doch sehr viele Zufälle und schier Unglaublichkeiten, die aufeinander trafen.

Der Schreibstil war wirklich sehr flüssig und nach anfänglichen Startschwierigkeiten flogen die Seiten auch nur so vorrüber. Leider gab es an einigen Stellen ein paar langatmige Passagen, die mich das Buch kurzzeitig immer mal wieder aus der Hand legen ließen.
Das Ende war mir dann ein bisschen zu plötzlich und ich hatte das Gefühl, als müsste der Autor noch schnell alle Dinge auflösen, damit sie auch ja Sinn ergeben. Ich hätte mir lieber ein kontinuierlicheres Tempo gewünscht, um am Ende nicht ganz so verloren dazustehen.

Alles in allem war es ein kurzweiliger Spannungsroman, der am Ende die meisten Fragen beantwortete, aber mich nicht komplett zufriedenstellte.

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Veröffentlicht am 05.02.2024

Blutrünstig & ein wenig (zu) konstruiert

Gott ist böse
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Der Psychoanalytiker Robert Forster, der sich täglich mit schweren Kriminellen und Psychopathen befasst, wird plötzlich mit einer schockierenden Realität konfrontiert. Während eines seiner Anti-Aggressionstrainings ...

Der Psychoanalytiker Robert Forster, der sich täglich mit schweren Kriminellen und Psychopathen befasst, wird plötzlich mit einer schockierenden Realität konfrontiert. Während eines seiner Anti-Aggressionstrainings explodiert eine Bombe, und ein Patient kommt dabei ums Leben. Die Situation verschärft sich, als sechs seiner Studenten entführt werden. Der Entführer zwingt Forster zu einem beunruhigenden Spiel, bei dem er täglich einen der Studenten töten wird, wenn Forster nicht kooperiert. Es wird klar, dass der Täter Forster kennt und nur er die Studenten retten kann. Es beginnt ein nervenzerreißender Kampf um Leben und Tod.

In „Gott ist böse“ begleiten wir Robert Forster auf der Suche nach dem Verantwortlichen für die bestialischen Morde. In einer der Erzählperspektiven sind die Leser:innen hautnah dabei und erhalten Einblicke in seine Gedanken- und Gefühlswelt. Einerseits fand ich diese Perspektive unheimlich spannend, weil sie nicht nur Forster und seine Herangehensweise offenbarte, andererseits ging mir das doch alles ein wenig zu ruhig von statten. Natürlich merkte man die Angst und die Zeitnot, aber irgendwie konnte ich nicht vollkommen zu ihm durchdringen. Man merkte zwar, dass ihm die Zeit wie Sand in den Fingern zerrann, aber irgendwas fehlte mir, um es ihm komplett abzukaufen.
Eine weitere Perspektive wechselte zwischen den Jugendlichen, die auf grausame Art und Weise gefoltert wurden und immer wieder einen aus ihren Reihen verloren. Ich mochte die Zerissenheit, die in manchen von ihnen unfassbar spürbar war. Der Gefallen am Blutrausch, der sich ganz schnell in die blanke Angst ums Überleben verwandelte.

Ich bin absolut unschlüssig, wie mir der Thriller gefallen hat. Ich mochte die Idee und die Herangehensweise, das Ende bzw. das Aufdecken der Identität des Täters hat mich überrascht, aber nicht komplett aus den Socken gehauen. Zwischendrin gab es immer wieder Dinge, die an die Oberfläche gekommen sind, obwohl sie vielleicht lieber im Verborgenen hätten bleiben sollen, aber irgendwie war mir alles ein wenig too much. Zu brutal & zu konstruiert. Ebenso erinner ich mich an eine Geschichte, die erschreckend viele Parallelen zu dieser hier aufweist. Natürlich kann das Rad nicht immer neu erfunden werden, aber ich meine, dass die Ähnlichkeiten schon verblüffend sind, weswegen mich diese hier wahrscheinlich nicht mehr komplett mitreißen konnte.

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Alles andere als kurzweilig

Das Geheimnis von Zimmer 622
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In einer düsteren Dezembernacht ereignet sich ein Mord im exklusiven Hotel Palace de Verbier in den Schweizer Alpen, doch der Fall bleibt unaufgeklärt. Jahre später verbringt der renommierte Autor Joël ...

In einer düsteren Dezembernacht ereignet sich ein Mord im exklusiven Hotel Palace de Verbier in den Schweizer Alpen, doch der Fall bleibt unaufgeklärt. Jahre später verbringt der renommierte Autor Joël Dicker seinen Urlaub im Palace. Während er die bezaubernde Scarlett Leonas trifft und sich mit ihr über die Kunst des Schreibens austauscht, ahnt er nicht, dass sie beide in den mysteriösen Mordfall hineingezogen werden. Das Geschehen in Zimmer 622, das offiziell im Hotel nicht existiert, wirft Rätsel auf und verwebt ihre Schicksale auf unerwartete Weise.

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Einmal befasst sie sich mit dem hier und jetzt, in dem der Autor Joël Dicker seinen Urlaub im Schweizer Alpen Palace macht, Scarlett kennenlernt und sich mit ihr übers Schreiben austauscht. Und ehe es sich die beiden versehen, finden sie sich in einem mysteriösen Mordfall wieder, der es gilt, aufgelöst zu werden. Der zweite Strang befasst sich mit einer Rückblende, in der es um den Mordfall geht.

Ich fand das Buch unfassbar schwer konsumierbar. Obwohl ich eine Viel- und Schnellleserin bin, hab ich Ewigkeiten gebraucht, das Buch zu lesen. Die ganzen Charaktere waren für mich einfach zu viel. Ich hab unfassbar oft die Namen durcheinander gebracht und die Charakteren verwechselt, weil viele für mich einfach blass geblieben sind.

Ebenso war mir das ganze Bankensystem und die Politik darum einfach zu viel. Einige Einblicke waren super spannend, aber oft hatte ich das Gefühl, dass es einfach zu detailliert ausgearbeitet wurde, zu viele Infos mitgegeben wurden und ich mich schon beim Lesen langweilte, aber darauf hoffte, dass die Informationen irgendwann mal einen Sinn ergeben würden – aber darauf hoffte ich vergebens.

Ab der Hälfte wollte ich die Geschichte nur noch durchbringen und wissen, was die Auflösung ist. Die war dann aber so konstruiert, artifiziell und einfach unglaubwürdig, dass ich nur noch mit den Augen rollen konnte.

Alles in allem hatte ich falsche Erwartungen an die Geschichte, die leider nicht ansatzweise erfüllt wurden. Die zähflüssige Umsetzung trug auch nichts zur Kurzweiligkeit bei, weswegen ich mit einem „Meh“ zurückbleibe.

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Harter Tobak

I'm Glad My Mom Died
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Jennette McCurdy teilt in bewegenden Worten und mit einer Prise bitteren Humors ihre Erfahrungen als ehemaliger Kinderstar in »iCarly« und ihre belastende Beziehung zu ihrer Mutter.
Von klein auf wird ...

Jennette McCurdy teilt in bewegenden Worten und mit einer Prise bitteren Humors ihre Erfahrungen als ehemaliger Kinderstar in »iCarly« und ihre belastende Beziehung zu ihrer Mutter.
Von klein auf wird Jennette von ihrer Mutter dominiert, emotional erpresst und sowohl psychisch als auch physisch misshandelt. Debras einziger Wunsch ist der Erfolg ihrer Tochter, vor allem aber ihr eigener Erfolg durch Jennettes Karriere im Fernsehen. Für Jennette entwickelt sich ein Teufelskreis aus Castings, Angstattacken und Selbstablehnung.
Die Rolle als Sam Puckett in der Nickelodeon-Serie »iCarly«, die sie schließlich bekommt, fühlt sich für sie entwürdigend an. Sie ist Produzenten ausgeliefert, die ihre Macht missbrauchen.
Als Debra an Krebs stirbt, ist Jennette 21 Jahre alt und verliert das Zentrum ihres Lebens.
Das Einzige, worüber sie noch Kontrolle hat, ist ihr Essverhalten. Die junge Frau stürzt ab in Essstörungen, Alkoholabhängigkeit und toxische Beziehungen.
Einzig eine Therapie, die sie wegen ihrer Bulimie beginnt, erweist sich als Weg in die Freiheit. Es dauert Jahre, bis Jennette erkennt, was ihre Mutter ihr ein Leben lang angetan hat. Doch jetzt kann sie zum ersten Mal selbst entscheiden, was sie möchte. Es ist an der Zeit, die Kontrolle über ihre eigene Zukunft zu übernehmen.

Das Buch war extrem starker Tobak. Eine Mutter, die ihren eigenen Traum durch das Leben der Tochter lebt, wär schon schlimm genug. Hier treffen aber so viele verschiedene Dinge aufeinander, die Jennette nicht nur in ihrer frühen Kindheit prägen, sondern bis heute andauern.

Ich musste an vielen Stellen den Kopf schütteln, hatte Wut auf eine mir unbekannte Frau und merkte immer wieder, wie viel Einfluss Eltern auf ihre Kinder haben – und das nicht immer im positiven Sinn.

Das Buch arbeitet auch einige Wochen nach Beenden immer noch in mir und wird mich wahrscheinlich auch noch eine ganze Weile beschäftigen. Es zwingt einen förmlich dazu, sich mit der Beziehung zu den eigenen Eltern auseinanderzusetzen und zu merken, dass nicht immer alles so rosig gewesen ist, wie man es in Erinnerung gehabt hat.

Starkes und emotionales Buch, das so viele wichtige Themen in den Fokus rückt. Zwar dreht sich viel um ihre Schauspielkarriere, dennoch sollte das niemanden abschrecken, da die Messages einfach wichtig sind.

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