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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2023

Die Masken fallen

One of the Girls
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Lexis Jungesellinnenabschied steht bevor! Dafür reisen die 6 Frauen auf eine griechische Insel, um das bestmögliche aus der Hen Party rauszuholen. Eine einsame und auf den Klippen liegende Villa mit traumhaftem ...

Lexis Jungesellinnenabschied steht bevor! Dafür reisen die 6 Frauen auf eine griechische Insel, um das bestmögliche aus der Hen Party rauszuholen. Eine einsame und auf den Klippen liegende Villa mit traumhaftem Meerblick ist das Ziel. Doch schon bald wird aus dem vermeintlichen Traumurlaub eine Katastrophe. Immer mehr Geheimnisse kommen ans Tageslicht und die Stimmung wird immer unbehaglicher bis es eine Leiche gibt.

Ich muss ehrlich gestehen, ich bin nicht wirklich gut in die Geschichte reingekommen. Ich hab mich unheimlich schwer mit all den Namen getan. Die Geschichte wird aus der Sicht der sechs Frauen erzählt. Eingeleitet wird jedes Kapitel mit dem Namen der jeweiligen Frau. Gerade am Anfang hatte ich unfassbare Schwierigkeiten, sie alle auseinander zu halten und ich bin mir relativ sicher, dass ich bis zum Schluss auch Dinge durcheinander gebracht habe. Das tat der Story jedoch keinen Abbruch.

Die Charaktere fand ich allesamt faszinierend. Sie waren unglaublich authentisch gezeichnet und jede auf ihre ganz eigene Weise stark und mutig. Jede von ihnen hat ihr eigenes Päckchen zu tragen, eigene Dämonen, die sich ihr in den Weg stellen, aber es war wirklich faszinierend, an ihrer Seite zu sein, Erkenntnisse zu erleben, Gedankengänge zu verfolgen, Zusammenhänge zu verstehen.
Ich hatte keinen Charakter, bei dem ich mich besonders wohl gefühlt oder Sympathien aufgebaut habe, jedoch hatten sie alle ihren besonderen Reiz.

Durch die Seiten hinweg schwingt eine ständige Bedrohung mit, auch wenn offensichtlich bis zum Ende nicht wirklich etwas „passiert“. Dafür baut sich die Spannung in den Rückblicken der einzelnen Protagonistinnen, ihren Gedanken und dem Zusammenspiel der ungleichen Charaktere auf.

Wenn man im Hinterkopf behält, dass es sich „nur“ um einen Roman, aber keinesfalls um einen Krimi oder Thriller handelt, hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Zwiegespalten

Es war einmal in Brooklyn
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Brooklyn im Sommer 1977: Juliette und David sind beide 17 Jahre alt. Seit sie klein sind, leben sie Tür an Tür und sind die besten Freunde. Schon damals waren sie unzertrennlich. Auch wenn sie auf der ...

Brooklyn im Sommer 1977: Juliette und David sind beide 17 Jahre alt. Seit sie klein sind, leben sie Tür an Tür und sind die besten Freunde. Schon damals waren sie unzertrennlich. Auch wenn sie auf der Highschool eher bekannt als Außenseiter sind, wissen sie, dass der Sommer alles ändern wird. Für Juliette, weil sie die Stadt verlassen und auf ein College gehen wird. Für David, weil er an Krebs erkrankt ist und nicht mehr lang zu leben hat. Als Juliette eines Abends von einer Party nach Hause kommt, wird sie von Rico begleitet. David merkt sofort, dass Juliette ihm zugetaner ist als ihm lieb ist. Er muss handeln, wenn er Juliette für sich gewinnen will. Doch während Juliette ihre ersten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht sammelt und David ein Yankees-Spiel verfolgt, wird die Stadt plötzlich dunkel und versinkt im Chaos. Als das Licht wieder angeht, ist nichts, wie es zuvor gewesen ist.

Ich bin relativ schnell in die Geschichte reingekommen und fand es interessant, die Handlung sowohl aus Juliettes als auch aus Davids Sicht zu erleben. Vermeintlich lernt man die Protagonisten so am besten kennen, kommt ihnen nah, versteht Gefühle und Intentionen der Charaktere, aber ich muss leider sagen, dass ich mit beiden nicht sonderlich warm geworden bin. Juliette war mir von Anfang an unsympathisch, weil ich kaum mitansehen konnte, wie sie mit David umspringt. Aber auch zu David konnte ich keinen Draht aufbauen. Ich weiß, dass 17jährige nicht immer logisch handeln und es sicherlich ein Stilmittel von Syd Atlas war, die Zerissenheit aufgrund der Entwicklung der Charaktere + Davids Krankheit zu verdeutlichen, aber ich konnte einfach gar nicht connecten. Sie waren mir schlichtweg egal und auch Davids Leidensgeschichte ging ein wenig an mir vorbei.

Der Schreibstil ist flüssig und war einfach zu lesen. Aber das Tempo machte es mir leider schwer, Schritt zu halten. Gefühlt war es zu viel Inhalt für die wenigen Seiten, sodass man von einem Setting ins andere sprang, ein Thema nach dem anderen abhakte und keine Sekunde zum Verschnaufen hatte.
Ebenso hab ich vermisst, mehr über den so groß beschriebenen Blackout zu lesen. Ich verstehe, dass danach ein Wandel stattfand, aber dafür, dass er auf dem Klappentext so groß angekündigt wurde, war er einfach ersetzbar und hätte auch mit dem Wechsel der Wochentage verglichen werden können.

Alles in allem war mir die Geschichte zu schnell, die Charaktere nicht nahbar genug, dennoch habe ich mich zeitweise unterhalten gefühlt.

„Es war einmal in Brooklyn“ lässt mich mit einer gespaltenen Meinung zurück, die ich noch immer nicht ganz in Worte fassen kann und bekommt damit 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Vorhersehbar, aber okay

Die Verschwundene
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Jane ist Hundesitterin in Thornfield Estates, einem Luxusviertel voller Villen, protzigen Autos und tratschliebenden Hausfrauen. Eines Tages lernt sie den mysteriös wirkenden Eddie Rochester kennen, dessen ...

Jane ist Hundesitterin in Thornfield Estates, einem Luxusviertel voller Villen, protzigen Autos und tratschliebenden Hausfrauen. Eines Tages lernt sie den mysteriös wirkenden Eddie Rochester kennen, dessen Frau Bea vor kurzem bei einem gemeinsamen Bootsurlaub mit ihrer Freundin verschwand. Eddie scheint Jane sofort in ihren Bann gezogen zu haben und kurze Zeit später ist die bei ihm eingezogen. Auch wenn Bea physisch nicht anwesend ist, scheint sie allgegenwärtig. Wer war sie und was ist ihr zugestoßen? Auf der Suche nach Antworten stößt Jane auf Geheimnisse, die lieber im Dunkeln geblieben wären.

Bei "Die Verschwundene" handelt es sich um einen Roman, bei dem man relativ schnell weiß, worauf er hinausläuft. Armes Mäuschen gerät an einen reichen Mann, zieht bei ihm ein und wird relativ schnell selbst ein klischeebehaftetes Paradebeispiel für all die Frauen, das es am Anfang verachtete.

Durch die Kapitel, die aus Janes Sicht erzählt werden, werden den Leser:innen immer wieder deren düstere Gedanken untergejubelt, die für mich eine unheilverheißungsvolle Atmosphäre erzeugten.
Die Kapitel, die aus Beas Sicht geschrieben wurden, taten ihr Übriges und haben mir wirklich echt gut gefallen. Vor allem da sie kurz und rasant waren und meistens mit einem Cliffhanger abschlossen.

Die Charaktere waren für mich allesamt nicht sonderlich sympathisch. Anfangs dachte ich, ich kann mit Jane connecten und wär gern an ihrer Seite, aber ihre wirklich sehr rasche Verwandlung hat mir nicht zusagen können.
Natürlich waren die Charaktere, die vor Klischees nur so strotzten relativ unterhaltsam, aber ich hab den Tiefgang vermisst. Mindestens eine Person hätte für mich runder und authentischer sein müssen, als die platte Ausarbeitung von Klischees.

Die Übersetzung hat mich an manchen Stellen wirklich wahnsinnig gemacht. Im Grunde ist sie vollkommen fein, aber die 1:1-Übersetzung von "Girl" zu "Mädchen" fand ich so störend, dass ich mich leider oft beim Augenrollen erwischt habe.

Auch wenn die Story hin und wieder sehr langatmig war und sich mit Nichtigkeiten aufhielt, darf man nicht vergessen, dass es sich um einen Roman und keinen Thriller handelt. Dafür waren die Spannungselemente ausreichend, wenn auch für meinen Geschmack ein wenig zu rar gesäht.

Insgesamt war es aber eine kurzweilige Geschichte, die zwar sehr vorhersehbar gewesen ist, mich aber am Ende kurz mit einem kleinen Twist – der zwar nicht komplett überraschend, aber sagen wir mal überraschendER war – milde stimmen konnte.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Das war wohl nichts

Punk 57
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Die Grundidee, eine Brieffreundschaft über mehrere Jahre zu thematisieren, die langsam ins reale Leben übergeht, fand ich total spannend. Auch die positive Charakterentwicklung der Protagonistin bzw. das ...

Die Grundidee, eine Brieffreundschaft über mehrere Jahre zu thematisieren, die langsam ins reale Leben übergeht, fand ich total spannend. Auch die positive Charakterentwicklung der Protagonistin bzw. das Bewusstwerden über ihr klares Fehlverhalten hat mir gut gefallen. Danach hört's dann aber auch leider schon wieder auf.

Ich fand's furchtbar, dass Gedichte/Songtexte/Zitate ins Deutsche übersetzt wurden, da das einfach in absolut schlechter Qualität passiert ist. Ich hatte nonstop das Gefühl, der:die Übersetzer:in hat absolut kein Sprachgefühl und hat einfach nur 1 : 1 übersetz, anstatt eventuell umzuformulieren und platt gesagt „schönes Deutsch“ zu erschaffen, weswegen sich die Passagen absolut unangenehm und cringe anfühlten. Es stoppte meinen Lesefluss an so vielen Stellen, dass es mir immer wieder schwer fiel, erneut reinzufinden (wenn ich das überhaupt je geschafft habe).

Die Charaktere fand ich ebenso absolut schwierig. Mishas Grundcharakter fand ich noch am nettesten und ich hab mich gefreut, Kapitel aus seiner Sicht zu verfolgen. Aber dafür, dass er der positive Pool bzw. der Good Guy sein sollte, ist der Charakter einfach zu schwierig. Selten hab ich so einen übergriffigen Charakter erlebt, der bei den Leser:innen aber als positiv dargestellt wurde. Schwierig, wirklich schwierig.
Zu Ryen kann ich leider gar nichts Gutes sagen. Mag sein, dass sie im Grunde ein nettes Mädchen sein soll, dessen hässliches Verhalten nur als Schutzmechanismus dieen soll, aber ich kann mit ihr als Person einfach gar nichts anfangen. Wo wir wieder bei: „Es ist absolut schwierig“, wären.

Am meisten hat mich genervt, dass so viele wichtige Themen angesprochen werden (Mobbing, Tod, Gewalt etc.), denen aber jegliche Tiefe und Feingefühl fehlte. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin möglichst viele Themen mitreinbringen wollte und eine Art Liste abarbeitete, nur damit das Bullshit-Bingo komplett wurde. Schade. So nahm man einfach auch allen Themen ihre Bedeutung, ihre Wichtigkeit und zog sie eigentlich nur in den Dreck.

Das Buch konnte mich leider einfach gar nicht erreichen. Es gab ein paar Passagen, die ich okay fand, aber im Grunde war die Geschichte leider gar nichts für mich außer Zeitverschwendung.

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Veröffentlicht am 21.03.2023

Schwächster Teil der Reihe

Seelendunkel
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Ein neuer Fall für Ex-Polizistin Kate und ihren wissenschaftlichen Mitarbeiter Tristan! Nachdem sich Kate und Tristan mit ihrer eigenen Detektei selbstständig gemacht haben, blieben neue Fälle zunächst ...

Ein neuer Fall für Ex-Polizistin Kate und ihren wissenschaftlichen Mitarbeiter Tristan! Nachdem sich Kate und Tristan mit ihrer eigenen Detektei selbstständig gemacht haben, blieben neue Fälle zunächst aus. Doch dann erhalten sie den Auftrag, nach der vor Jahren spurlos verschwundenen Journalistin Joanna zu suchen. Eines Abends verschwand diese ohne jegliche Indizien aus einem Parkhaus, die Polizei tappte Jahre im Dunkeln und legte den Fall schließlich zu den Akten. Kate und Tristan übernehmen den Fall und bringen dunkle Geheimnisse und neue Erkenntnisse ans Licht.

Ich kenn bereits die Vorgängerfälle und hab mich riesig gefreut, etwas Neues von Tristan und Kate zu lesen. Ich bin absoluter Fan der Einblicke, die man in ihre Privatleben bekommt. Ich find, es ist immer genau die richtige Mischung aus Privatleben und Ermittlungen, ohne dass eine Seite zu kurz kommt oder unnötige Längen entstehen. Dieses Mal fehlten mir jedoch die persönlichen Einblicke bzw. sie schienen unsagbar nichtig und waren auch am Ende nicht abgeschlossen. Es schien, als wäre der dritte Band nur eine Vorbereitung auf einen eventuell vierten. Ich hab dieses Mal einfach die Authentizität der beiden vermisst, die ich so sehr liebe. Normalerweise kommen sie mir wie reale Personen vor, an deren Seite ich gerne ermittle. Aber würde ich sie nicht bereits kennen, hätten sie mich dieses Mal nicht überzeugt.

Auch die Story erschien dieses Mal nicht ganz so brisant und temporeich wie bei den beiden davor. Es war weniger spannungsgeladen und hing stellenweise ein wenig durch. Die Spuren waren zwar sehr vielseitig und alle miteinander verwebt und auch die Seiten aus Sicht des Mörders waren echt spannend, aber mir fehlte an manchen Ecken einfach das gewisse Etwas, relevante Informationen statt Nichtigkeiten und etwas, das die teilweise ein wenig lückenhaft scheinende Logik ausgleicht. Gefühlt blieb man mit vielerlei Fragezeichen und Vorahnungen zurück, die jetzt in der Luft schweben und auf ihre Auflösung warten.

Nichtsdestotrotz war es ein kurzes, nettes Wiedersehen mit alten Bekannten und hoffentlich der Startschuss für etwas Großes.

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