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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Atmosphärisch gelungener Roman über die Anfänge des Jahrhunderts

Als wir unsterblich waren
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Als 1989 die Mauer fällt, begegnet Alexandra aus Ostberlin ihrer großen Liebe Oliver, doch als sie ihn ihrer Großmutter vorstellt passiert etwas Unerwartetes.

Berlin 1912: eine Gruppe idealistischer, ...

Als 1989 die Mauer fällt, begegnet Alexandra aus Ostberlin ihrer großen Liebe Oliver, doch als sie ihn ihrer Großmutter vorstellt passiert etwas Unerwartetes.

Berlin 1912: eine Gruppe idealistischer, politischer Jugendlicher glaubt daran gemeinsam eine bessere Welt erstreiten zu können. Doch der Lauf der Geschichte führt sie an ihre persönlichen Grenzen und stellt ihre Freundschaft auf eine harte Probe.

Nachdem ich die Leseprobe gelesen hatte, habe ich mich lange darauf gefreut dieses Buch zu lesen. Die Kombination der beiden Zeitlinien fand ich dabei besonders interessant. Leider musste ich feststellen, dass von 1989 nur wenig zu erfahren war. Der Mauerfall und das Treffen von Alexandra und Oliver dienten nur als Rahmen für die Geschichte von Paula und ihren Freunden.
Die Geschichte von Paula und ihren Freunden ist aber unglaublich interessant und gut geschrieben. Man wird sofort ins Kaiserreich Deutschland versetzt, ist fasziniert von der Begeisterung für Politik und Veränderung der diese Freunde verbindet. Nach und nach folgt man ihnen von ihren Idealen in den ersten Weltkrieg und erkennt wie diese Zeit die Menschen verändert.
Danach war ich jedoch von der Beschreibung der Anfänge der Weimarer Republik nicht zufrieden. Hier sind Details jedenfalls sehr ungenau wiedergegeben, was mir die Lektüre doch verleidet hat.
Positiv aufgefallen sind mir jedoch die liebevollen Übergänge zwischen den Zeitlinien, die aber jeder besser für sich selbst entdecken sollte.

Insgesamt hat die Autorin einen unglaublich bewegenden Roman geschrieben, mit liebevollen Charakteren mit denen man sich freuen kann und mit denen man leidet. Die düstere Atmosphäre, die Hoffnungslosigkeit, aber auch die kleine Freuden des Alltags hat sie eingefangen und in mein Wohnzimmer gebracht und damit ein sehr intensives Leseerlebnis geschaffen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

kurzweilige, spannende Reise durch eine fantastische Welt

Die Karte der Welt
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Wexford, ein einfacher Schweinebauer und begabter Zeichner wird ausgewählt seine Heimat am Rande des Schleiers zu kartographieren. Gemeinsam mit einer Handvoll Soldaten, eine Adelstochter und drei Gesetzesbrechern ...

Wexford, ein einfacher Schweinebauer und begabter Zeichner wird ausgewählt seine Heimat am Rande des Schleiers zu kartographieren. Gemeinsam mit einer Handvoll Soldaten, eine Adelstochter und drei Gesetzesbrechern bricht er zu dieser Mission auf, die sich bald schon in ein aufregendes und gefährliches Abenteuer ändert, denn Wex kann mit seinen Zeichnungen den Schleier versetzen und entdeckt damit eine ganz neue Welt.
Royce Buckingham hat mit seinem Roman „die Karte der Welt“ einen unterhaltsamen und kurzweiligen Fantasyroman erschaffen. Besonders hat mir gefallen, dass seine Welt nicht bevölkert ist von den allseits bekannten Elfen, Orks und Zwergen, sondern mit ganz eigenen neuen Kreaturen. Die mich fasziniert habe und die sehr liebevoll gezeichnet wurden. Allein der hohe Anteil an „Menschenfresser“ war ein wenig ermüdend. Da hätte ich mir ein wenig mehr Kreativität gewünscht.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und leicht zu lesen. Die 600 Seiten waren schnell gelesen. Lediglich die Belagerungssequenz zog sich etwas in die Länge. Da kann ich aber im Gesamteindruck drüber hinweg sehen.
Auch die Figuren haben mich überzeugt, in ihnen konnte man Muster, die man aus dem wahren Leben kennt, entdecken, was dem ganzen einen realistischen Touch verleiht.
Einziger wirklicher Kritikpunkt ist für mich der „Gegenspieler“ der Heldgruppe Wex. Interessant ist die Idee durchaus sämtlicher Gefühle beraubt zu sein. Doch fehlt damit auch der Anreiz zur Rache, die er jedoch verfolgt. Hier konnten mich die Erklärungen nicht überzeugen und auch viele seiner Handlungen waren vor diesem Hintergrund eher unlogisch.
Insgesamt konnte mich das Buch überzeugen. Eine locker leichte Geschichte in einer fantastischen Welt.
Die Karte der Welt ist der erste Band einer Trilogie, der aber in sich abgeschlossen ist, also keine offenen Fragen zurücklässt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

schwacher zweiter Teil

Zeitenzauber - Die goldene Brücke
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Anna und Sebastiano erleben ihr zweites großes Zeitreiseabenteuer. Dieses Mal verschlägt es die beiden ins Paris des 17. Jahrhunderts. Anders als im ersten Band begibt sich Anna in dieser Geschichte bewusst ...

Anna und Sebastiano erleben ihr zweites großes Zeitreiseabenteuer. Dieses Mal verschlägt es die beiden ins Paris des 17. Jahrhunderts. Anders als im ersten Band begibt sich Anna in dieser Geschichte bewusst in die Vergangenheit um Paris vor einer schrecklichen Zukunft zu bewahren und ihren Freund zu retten, der mit Gedächtnisverlust in der Vergangenheit festsitzt.
Genau wie Teil 1 ist auch dieser zweite Teil, eine in sich abgeschlossene Geschichte die man ohne Vorkenntnisse lesen/hören kann. Wenn es relevant ist werden die entsprechenden Aspekte des ersten Bandes noch einmal erwähnt. Für meinen Geschmack geschieht das schon fast ein bisschen zu häufig, dass könnte aber auch daran liegen, dass ich die beiden Bände direkt hintereinander gehört habe und so keine „Erinnerungslücken“ bei mir vorhanden waren.
Der Schreibstil der Autorin konnte mich grundsätzlich auch wieder überzeugen, locker und leicht führt sie durch die Geschichte. Allerdings war ich nach etwa einem Drittel des Buches schon genervt von der Liebesgeschichte, wirklich ständig werden ihre Knie weich oder alles dreht sich um sie oder sie schmilzt bei seinem Blick dahin. Das ist einfach ein bisschen zu viel des Guten gewesen und hat mir das hören dementsprechend verleidet. Ich hab immer nur gehofft, dass diese Passagen schnell vergehen.
Auch die Geschichte konnte nicht überzeugen. Genau betrachte ist es eigentlich nur eine Wiederholung des ersten Abenteuers vor einem anderen Hintergrund und mit anderen Nebenfiguren. Sie konnte mich zu keiner Zeit wirklich überraschen, noch konnte ich bei den Charakteren etwas Neues entdecken. Da hatte ich mir einfach ein bisschen mehr erwartet.
Positiv zu bewerten ist aber, dass die Sprecherin gewechselt hat. Auch wenn es immer noch kein Hörgenuss war, gefiel mir die Stimme deutlich besser als beim ersten Band.
Insgesamt konnte mich die goldene Brücke nicht überzeugen und ich weiß daher auch noch nicht, ob ich den nächsten Zeitenzauberband hören werde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nettes Zeitreiseabenteuer

Zeitenzauber - Die magische Gondel
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Anna ist mit ihren Eltern in Venedig unterwegs, als ihr eine rote Gondel auffällt, die so gar nicht ins Stadtbild passen will. Als sie unfreiwillig hineingezogen wird wacht sie im 15. Jahrhundert auf und ...

Anna ist mit ihren Eltern in Venedig unterwegs, als ihr eine rote Gondel auffällt, die so gar nicht ins Stadtbild passen will. Als sie unfreiwillig hineingezogen wird wacht sie im 15. Jahrhundert auf und das Abenteuer beginnt.
Mit Zeitenzauber hat Eva ein unterhaltsames Zeitreiseabenteuer geschaffen. Kurzweilig erzählt sie die Geschichte von Anna und ihren Zeitreise Bekanntschaften. Dabei schafft sie es den Spannungsbogen so aufrechtzuerhalten, dass man immer weiter hören möchte. Die Grundgeschichte spickt sie mit interessanten Nebenhandlungen die die Geschichte abrunden ohne von ihr abzulenken.
Die magische Gondel ist dabei der erste Teil der Zeitenzauber-Reihe. Es ist dennoch ein in sich abgeschlossener Roman, der nicht erfordert die weiteren Teile der Reihe zu lesen/hören.
Großer Nachteil an diesem Hörbuch ist jedoch die Sprecherin. Hannah Schepmanns Stimme passt grundsätzlich gut zu einer siebzehnjährigen Protagonistin ist aber nicht unbedingt eine Stimme der man gerne und entspannt lauscht. Irgendwie ein bisschen zu hoch und zu dünn für meinen Geschmack.
Insgesamt habe ich das Buch sehr gerne gehört und ich freue mich schon auf den zweiten Teil und ein weiteres Abenteuer mit Anna und ihren Freunden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gute geheimnisvolle Geschichte mit einigen Schwächen

Das Seehaus
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Cornwall 2003, während Sadie bei ihrem Großvater einen Zwangsurlaub vom Polizeidienst absitzt stolpert sie über ein altes Haus und ein noch älteres Geheimnis. Schnell ist ihre natürliche Neugier geweckt. ...

Cornwall 2003, während Sadie bei ihrem Großvater einen Zwangsurlaub vom Polizeidienst absitzt stolpert sie über ein altes Haus und ein noch älteres Geheimnis. Schnell ist ihre natürliche Neugier geweckt. Wer hat vor 70 Jahren den kleinen Theo entführt und damit das Leben der Familie Edevane für immer verändert.
Das Seehaus ist bereits das fünfte Buch, das ich von Kate Morton las. Im Gegensatz zu ihren bisherigen Werken ist dieses Familiengeheimnis als Kriminalfall angelegt. Damit hat sie meine Erwartungshaltung ziemlich durchbrochen und es war schwer in die Geschichte herein zu finden. Erschwert wurde dies auch dadurch, dass es extrem viele unterschiedliche Handlungsstränge gibt und besonders, die die in der Vergangenheit spielen nicht chronologisch aufgebaut sind.
Nach ca. 100 Seiten aber hatte sie mich mit ihrem Schreibstil und ihrer Art Geheimnisse zu verschleiern in ihren Bann gezogen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen begierig darauf zu erfahren wie sich diese verworrene Geschichte enträtseln wird.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Besonders interessant war dabei zu verfolgen wie sich die Charaktere der einzelnen Menschen durch Schicksalsschläge verändert haben. Durch die verschiedenen Zeitlinien kann man diese Veränderung gut beobachten.
Leider fiel jedoch das Ende etwas ab. Nachdem das Rätsel um Theo gelöst ist, werden die Probleme der „Gegenwart“ ein wenig schnell und wenig aufschlussreich beendet. Da man auch mit Sadie gefühlt hat, hat mich dieser Teil ein wenig frustriert zurückgelassen.
Insgesamt aber ein gutes Buch, das es schafft einen in seine Welt zu ziehen.