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Veröffentlicht am 20.08.2023

Spannender Krimi

Der Feind
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Ein Mann wurde ermordet und zur Schau gestellt - gefesselt am Bett, mit einer Maske und roten Stöckelschuhe angezogen. Zur gleichen Zeit ein Amoklauf in der Frauendisco, bei dem viele verletzt und ermordet ...

Ein Mann wurde ermordet und zur Schau gestellt - gefesselt am Bett, mit einer Maske und roten Stöckelschuhe angezogen. Zur gleichen Zeit ein Amoklauf in der Frauendisco, bei dem viele verletzt und ermordet wurden, darunter Bettinas Liebste Petra. Als der nächste Mann auf der gleichen Art und Weise ermordet wird und im Internet immer mehr beunruhigende Nachrichten gefunden werden, wird der Druck für Bettina und Sandro besonders hoch. Auch Milla stößt auf interessante Geschichten und begibt sich auf dünnes Eis.

"Der Feind" ist bereits der fünfte Band, kann aber unabhängig von den Vorgängern gelesen werden. Brands Schreibstil hat mich ab der ersten Seite mitgenommen und mich bis zum Ende sehr gut unterhalten. Für mich war es tatsächlich das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe, wurde aber sofort abgeholt. Alle Charaktere fand ich sympathisch und habe mitgefiebert!

Besonders getroffen hat mich Bettinas Schicksal. Ich finde, dass die Autorin auf einer ganz tollen Art und Weise den inneren Kampf und die Gefühle ihrer Protagonistin in dieser schweren Situation zum Papier gebracht hat. Ich war überrascht, wie professionell sie in vielen Fällen gehandelt hat, obwohl ihr Kopf ganz woanders war. Und das Ende - ja, wer kann sie nicht verstehen?

Sandro und Milla fand ich als Paar sehr interessant. Ich kann mir vorstellen, dass es schwer ist, das Berufliche vom Privaten in ihrer Situation zu trennen, aber beide machen das ziemlich gut. Ich habe sie sehr gemocht. Auch Nebendarsteller wie Nathaniel waren gut ausgearbeitet und wurden in den Geschehnissen mit einbezogen, anstatt als statistische Hintergrundfiguren zu fungieren. Das hat die Geschichte toll abgerundet.

Einen Stern muss ich abziehen, da es oft zu Wiederholungen kam. Ja, ich kann verstehen, warum sie eingebaut wurden, aber mich haben sie ab und zu gestört. Mit 608 Seiten ist der Kriminalroman auch ein kleines bisschen zu lang für meinen Geschmack gewesen. Aber ich finde es super, dass das Ende nicht auf zwei-drei Seiten hingeklatscht wurde, sondern sinnvoll war. Jetzt muss ich mit Band 1 anfangen. :)

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Veröffentlicht am 23.07.2023

Die Frauen von Troja

A Thousand Ships – Die Heldinnen von Troja
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Wir kennen alle die Geschichte um Troja. Die schöne goldene Stadt, die am Ende brennt. All diese Helden, die ihr Leben im Kampf verloren haben, die in Erinnerung bleiben werden. Die Helden. Aber was ist ...

Wir kennen alle die Geschichte um Troja. Die schöne goldene Stadt, die am Ende brennt. All diese Helden, die ihr Leben im Kampf verloren haben, die in Erinnerung bleiben werden. Die Helden. Aber was ist eigentlich mit den Frauen passiert? Hinter jedem so starken Krieger steht eine liebende Ehefrau und Mutter, die ebenfalls viel Leid empfindet. Natalie Hynes gibt den Frauen von Troja eine Stimme und das, was sie zu erzählen haben, ist grauenhaft.

Ich mag Trojas Geschichte und habe schon so viel darüber gelesen und gesehen. Es ist immer wieder faszinierend und interessant. Noch nie stand aber der Fokus auf die Frauen. Ja, man weiß, dass da auch Frauen waren und die ebenfalls gelitten haben sollten. Aber man hat denen noch nie die Möglichkeit gegeben, ihre Sicht der Dinge darzustellen. Hier hat jede etwas zu sagen. Königin, Tochter - sie alle empfinden Wut und leiden. Sie leiden nicht nur, weil sie alles verloren haben. Sie leiden, weil sie ihre Liebsten verloren haben. Die Männer sind verstorben, aber die Frauen bleiben. Und mit ihnen bleibt auch die Trauer und all das Leid. Sie werden versklavt und erniedrigt. Haynes fasst sie nicht mit dem Samthandschuh an. Besonders die Geschichte von Kassandra fand ich unfassbar grausam. Auch die Frauen der Griechen kommen zu Wort und sie haben ebenfalls viel zu sagen. Penelope fand ich auch sehr spannend als Figur.

Was ich schade fand, war, dass sich die Geschichte an manchen Stellen etwas gezogen hat. Ja, es werden wirklich viele Namen genannt und das fand ich an sich gar nicht so verkehrt hier. Manch eine Geschichte wurde aber doch etwas ausführlicher dargestellt. Manchmal hat sich was wiederholt. Ein Krieg ist auch mit sehr vielen Emotionen verbunden. Es wird zwar darüber geschrieben, dass die Frauen leiden. Aber trotzdem kommen die Emotionen nicht wirklich rüber und ich wurde nicht so stark mitgenommen, wie ich es mit gewünscht hätte. 3,5 Sterne für diese Interpretation.

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Liar

Liar
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Eddie Flynn wird von seinem Bekannten Leonard Howells kontaktiert und benötigt dringend Hilfe. Das Schlimmste, was man sich vorstellen kann, ist passiert - seine Tochter Caroline wurde entführt. Ihm wird ...

Eddie Flynn wird von seinem Bekannten Leonard Howells kontaktiert und benötigt dringend Hilfe. Das Schlimmste, was man sich vorstellen kann, ist passiert - seine Tochter Caroline wurde entführt. Ihm wird vorgeworfen, sie ermordet zu haben. Alle Beweise belasten ihn stark, doch Eddie ist einer anderen Meinung. Was ist mit Caroline wirklich passiert?

Für mich bedeutet der Name "Eddie Flynn" immer eine super spannende Geschichte mit einer guten Portion Action und Humor. Ich mag Steve Cavanagh echt gerne! Auch hier liefert er wieder eine Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe. Der Schreibstil ist unveränderlich mitreißend und Eddie glänzt wieder in seiner... Eddieness.

Zu Beginn habe ich Leonard verdächtigt, weil er für mich nicht so greifbar war. Steve schaffte es aber wieder, einen zum Zweifeln zu bringen und irgendwann habe ich den Prozess verfolgt und habe mich so gefühlt, als würde ich selbst in der Jury sitzen und machte mir gedanklich Notizen. Auch Harry durfte nicht fehlen. Gekonnt wurde die Nebenhandlung um Harry eingefädelt und wer weiß, vielleicht war sie auch nicht so nebensächlich - ich lasse dich selbst entscheiden.

Ich bin immer wieder überrascht, wie gut Cavanagh die Dialoge im Gericht ausarbeitet. Es wird nicht langweilig und die Gefühle des Anwaltes werden gut dargestellt - nicht zu detailliert, aber auch nicht zu oberflächlich. Ich freue mich so sehr auf die Zeit, wenn ich wieder einen Fall von Eddie Flynn in den Händen halten darf. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Medusa neu interpretiert

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
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Als Medusa noch ein kleines Kind ist, merken ihre Schwestern, dass sie ganz besonders ist. Sie ist eine Sterbliche in einer Familie von Göttern. Medusa ist eine sehr schöne Frau, die sogar Poseidons Interesse ...

Als Medusa noch ein kleines Kind ist, merken ihre Schwestern, dass sie ganz besonders ist. Sie ist eine Sterbliche in einer Familie von Göttern. Medusa ist eine sehr schöne Frau, die sogar Poseidons Interesse weckt. Doch als sie im Tempel Athene gelockt wird, erlebt sie etwas Grausames. Athene lässt all ihre Wut an die hübsche Frau aus und aus der Schönheit wird ein Monster. Die wunderschönen Haare werden zu Schlangen und ihre Augen bringen Tod. So möchte Medusa nicht leben, weshalb sie sich in eine Höhle zurückzieht und von Dunkelheit umgeben ist. Was sie nicht weiß ist, dass der junge Perseus aus der Jagd ist.

Ich mag Geschichten über griechische Mythologie sehr und habe mich auf diese Interpretation von Medusa sehr gefreut. So ziemlich jeder weiß, was Medusa ist. Man verbindet sie sofort mit einem Monster, mit einer sehr gefährlichen Kreatur, dessen Blick jedes Lebewesen in Stein verwandelt, das sie anblickt. Doch zu Beginn dieser Geschichte treffen wir auf ein kleines Baby, das sich in eine neugierige und aufgeschlossene junge Frau verwandelt. Das Leben mit ihren Schwestern hat mich ab und an zum Schmunzeln gebracht. Ein sterbliches Kind, das göttliche Wesen so stark herausfordert. Lach!

Auch wenn Medusas Geschichte das Hauptthema sein sollte, wie dem Titel zu entnehmen ist, treffen wir auf sehr viele Gottheiten wie Athene, Poseidon, Zeus, Hera, Hermes und ebenfalls auf Gorgonen, Graien und Hesperiden; auf den sterblichen Perseus. Volles Haus! Und hier kommen wir zu meinem ersten Kritikpunkt - es waren eindeutig zu viele Charaktere, aus deren Sicht die Kapitel geschrieben wurden. Keine Figur wurde etwas detaillierter ausgearbeitet und alles blieb so oberflächlich. Athene habe ich überhaupt nicht leiden können, musste sie dafür aber recht oft ertragen. Die Medusa, um die es sich eigentlich handeln sollte, rückte immer mehr in den Hintergrund und das war wirklich sehr schade.

Das Ende war erbärmlich. Um nicht zu spoilern, kann ich relativ wenig dazu schreiben. Aber ich fand es einfach erbärmlich, was und auf welcher Weise mit Medusa geschieht. Und hier hat es ebenfalls an Tiefe gefehlt. Mega schade!

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Veröffentlicht am 08.06.2023

Gegen alle Regeln

Gegen alle Regeln
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Eddie Flynn steht vor der nächsten Herausforderung. David Child wird wegen Mordes beschuldigt und Eddie hat das Gefühl, dass dies nicht wahr sein kann. Als er aber erfährt, dass seine Frau Christine völlig ...

Eddie Flynn steht vor der nächsten Herausforderung. David Child wird wegen Mordes beschuldigt und Eddie hat das Gefühl, dass dies nicht wahr sein kann. Als er aber erfährt, dass seine Frau Christine völlig ahnungslos etwas unterschrieben hat und somit nun vom FBI erpresst wird, wird die Sache heiß. Eddie muss einen Weg finden, um David aus dem Gefängnis rauszuholen und seine Ehefrau zu schützen, aber es scheint so, als müsste er sich nur für eine Option entscheiden.

Ich mag ihn einfach! Steve Cavanagh schreibt wieder einen sehr spannenden Thriller, den ich innerhalb weniger Stunden verschlingen konnte. Auch hier kann Eddie mit seinem scharfen Sinn für Gerechtigkeit überzeugen. Sein Humor - wieder genau perfekt. Eddie ist einfach ein ehrgeiziger Typ, der sich die Ziele ganz klar im Kopf setzt und diese verfolgt, koste, was es wolle. Ja, manches mag etwas zu glatt laufen, aber der Autor verpackt es so geschickt, dass es der Geschichte einen gewissen Charme verleiht und nicht viel zu aufdringlich und übernatürlich wirkt.

Bei David Child war ich mir die ganze Zeit nicht sicher, ob er schuldig ist. Die Angst, die er hatte, und sein genereller psychischer Zustand hätte zu beidem gepasst: 1) Ja, er hat seine geliebte Freundin getötet und verspürt Reue oder 2) Nein, er ist unschuldig und leidet extrem unter dem Verlust. Bis zum Ende war es für mich spannend, die verschiedenen Indizien mitzuverfolgen und zu rätseln, was wirklich geschehen ist.

Dann kam das Finale. Mit dieser Auflösung habe ich wirklich nicht gerechnet und war sehr positiv überrascht. Die gewisse Dose Action durfte auch in diesem Cavanagh-Thriller nicht fehlen und hat das Buch schön abgerundet. Ah, ich mag Eddie und seine ungewöhnliche Art wirklich sehr und freue mich auf den nächsten Fall!

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