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Veröffentlicht am 22.05.2018

Ein Schatz, der mich meine Leseflaute überwinden ließ und unheimlich viel Spaß macht!

Tom & Malou 1: Herzklopfen on Tour
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Eine Reihe sollte man wirklich nie beginnen, wenn man nicht sofort auch Band 2 zur Hand hat – die Rockstar-Reihe um Malou & Tom ist da keine Ausnahme. Vielmehr ist sie ein Paradebeispiel dafür, denn dieses ...

Eine Reihe sollte man wirklich nie beginnen, wenn man nicht sofort auch Band 2 zur Hand hat – die Rockstar-Reihe um Malou & Tom ist da keine Ausnahme. Vielmehr ist sie ein Paradebeispiel dafür, denn dieses Ende macht mich immer noch völlig verrückt – argh!

Mit diesem Auftakt hat die Autorin eine spritzige, witzige Rockstar-Romance geschaffen, die ich innerhalb der zahlreichen Rockstar-Romane definitiv zu den Höhepunkten zähle. Mir hat Malous und Toms Geschichte richtig viel Spaß bereitet: Es gab Grinseattacken, das Prickeln zwischen den Seiten und gefühlvolle, aber auch bedrückende Momente, die den Leser abholen und gefangen nehmen, einfach zum Weiterlesen zwingen. Ich habe dieses Buch in einer Leseflaute angefangen und hatte es innerhalb eines Tages durch – wenn das nicht alles sagt!

Sina Müller besticht durch ihren spritzigen, humorvollen Schreibstil, der den Leser durch die Seiten fliegen lässt. Gleichzeitig bleiben aber auch die Emotionen nicht auf der Strecke, man wird wunderbar in Malous und Toms Gefühlswelt hineingezogen, fühlt sich mit ihnen glücklich oder bedrückt. Besonders Toms Probleme werden authentisch geschildert und haben mir als Leser zusammen mit Tom immer wieder ein ungutes Gefühl vermittelt.

Malou ist eine Protagonistin ganz nach meinem Geschmack. Sie ist kein Groupie, der Tom von morgens bis abends hinterhersabbert, sondern eine toughe, junge Frau, die sich von Tom nicht alles gefallen lässt und ihm auch immer wieder Kontra gibt, womit sie ihn nicht selten vor den Kopf stößt. Sie lässt sich auf amüsante Neckereien mit ihm ein, fordert ihn heraus und provoziert ihn, wodurch dem Leser zahlreiche unterhaltsame Szenen geboten werden. Gleichzeitig zieht sie aber auch klare Grenzen, weil sie ihren Job nicht gefährden und sich beweisen möchte. Gepunktet hat sie aber vor allem durch ihre Menschlichkeit – sie ist nicht unfehlbar und hat auch ihre unsicheren Momente, die sie ganz besonders liebenswert gemacht haben.

Tom ist ein eher komplizierter Gegenpart, schwankend zwischen dem sich nicht zu ernst nehmenden Sonnyboy, der für jeden Mist zu haben ist, und dem skandalträchtigen, provokanten Musiker, der mit einigen Problemen zu kämpfen hat und sich nicht selten zu weit aus dem Fenster lehnt. Für mich war er unglaublich schwer einzuschätzen, seine Reaktionen nie absehbar, obwohl man das Geschehen auch regelmäßig aus seiner Sicht lesen durfte. Das hat es einerseits spannend gemacht, andererseits war er dadurch nicht immer greifbar, eben weil er völlig unberechenbar wirkte. Bei ihm fehlte mir etwas, was ich nicht ganz benennen kann.

In dem Verhältnis zwischen Malou und Tom fehlte mir dagegen nichts. Man spürt von Anfang an, dass da nicht nur etwas Oberflächliches zwischen den beiden ist. Sie sind auf einer Wellenlänge, können miteinander lachen, sich aber auch über ernstere Themen unterhalten. Die Klauseln in Malous Vertrag und Malous schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit verhindern jedoch, dass sich die beiden erneut näherkommen. Das macht es spannend, weil doch immer wieder Szenen auftauchen, in denen die beiden alleine sind und man das Knistern durch die Seiten spürt, in denen aber nichts passieren darf. Man rauft sich als Leser ständig die Haare und würde die beiden am liebsten zu ihrem Glück zwingen.

Und dann kommt da dieses gemeine Ende daher, bei dem einem nichts anderes übrig bleibt, als sich direkt den zweiten Band zu krallen, weil … weil … ach, lest selbst!

Fazit

Für mich war dieser Rockstar-Romance-Auftakt ein Volltreffer mit winzig kleinen Schwächen, der unglaublich viel Lesespaß bereitet, interessante Charaktere aufbietet, zum Grinsen bringt und am Ende in den Wahnsinn treibt. Ich kann Band 2 kaum erwarten und kann Tom & Malou jedem ans Herz legen, der eine Schwäche für süße, witzige Liebesgeschichten hat. Ich vergebe fast perfekte 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.04.2018

Wieder mal ein witziger, süßer Volltreffer von Kasie West! Ich liebe es. ♥

PS: Ich mag dich
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Worum geht es?

Normalerweise kritzelt Lily in ihr Notizbuch, um sich von dem langweiligen Chemieunterricht abzulenken. Als sie jedoch auffliegt und das Notizbuch nicht mehr aus der Tasche holen darf, ...

Worum geht es?

Normalerweise kritzelt Lily in ihr Notizbuch, um sich von dem langweiligen Chemieunterricht abzulenken. Als sie jedoch auffliegt und das Notizbuch nicht mehr aus der Tasche holen darf, muss etwas anderes her: der Tisch. Sie kritzelt eine Songzeile aus einem recht unbekannten Song auf die Tischplatte und muss am nächsten Tag feststellen, dass es noch jemand anderen an der Schule mit ausgezeichnetem Musikgeschmack gibt, der den Song auch kennt. Es beginnt eine Brieffreundschaft, in denen sie sich über Musik, aber auch über Probleme zuhause austauschen, denn einem anonymen Brieffreund kann man schließlich alles anvertrauen. Trotzdem stellt Lily eine Liste der Verdächtigen auf: Könnte es Travis aus Sport sein? David, mit dem ihre beste Freundin sie verkuppeln will? Oder vielleicht doch Lucas, dem sie schon seit zwei Jahren hinterherschmachtet? Wer es dann aber wirklich ist, damit hätte Lily im Leben nicht gerechnet. Das kann nicht sein. Niemals. Oder?

Meine Meinung

Hach! Dieses Buch hat mir einmal mehr verdeutlicht, warum ich Kasie West so liebe. Ich habe mich damals auf Anhieb in "Blaubeertage" verliebt und jetzt hat es auch "PS: Ich mag dich" geschafft, mich wegzufegen und mit diesem fetten Grinsen im Gesicht zurückzulassen.

Ich bin fast versucht, es direkt nochmal zu lesen, weil es so schön war. Mit dem jetzigen Wissen würden sich sicher auch nochmal ein paar interessante Details ergeben, die mir beim ersten Lesen entgangen sind - ein Reread ist also schon beschlossene Sache.

Wie man es von Kasie West gewohnt ist, ist der Humor so gut, dass ich mich stellenweise dabei ertappt habe, wie ich laut lachen musste - und das kommt sowas von selten vor. Grinsen? Ja. Lautes Lachen? Fehlanzeige. Hier aber ist die Protagonistin wirklich unglaublich witzig, herrlich sarkastisch und manchmal entzückend unbeholfen, dass man sie einfach nur lieben kann. Während sie in Gegenwart ihres Schwarms Lucas kein Wort herausbekommt und bei David in aller Nervosität ohne Filter redet, liefert sie sich mit Cade, ihrem persönlichen Albtraum, regelmäßig Wortgefechte, bei denen sie oft auch das letzte Wort hat. Diese Unterhaltungen, Neckereien und, ja, auch Beleidigungen, sind unglaublich amüsant und unterhaltsam, dass ich nicht aufhören konnte, zu lesen.

In Cade habe ich mich auch verliebt, wenn auch nicht gleich zu Anfang. Dies lag daran, dass man nur aus Lilys Sicht liest und somit nicht erfährt, was in Cades Kopf vor sich geht. Er ist fies, demütigt Lily und man müsste ihn eigentlich hassen, so wie auch Lily ihn hasst, aber ... es ist nicht alles so, wie es auf den ersten Blick scheint, so viel sei gesagt. Cade ist der Depp mit Herz - ein witziger (und ich sag es jetzt einfach mal: lieber!) Kerl, der Lily regelmäßig herausfordert und damit stark zur Unterhaltung beiträgt.

Auch wenn die Briefe sehr amüsant sind und viel über die Charaktere und ihre Probleme verraten, so haben mir noch besser die realen Treffen gefallen, als sich dort langsam und nachvollziehbar Sympathie und Anziehung zwischen den beiden aufbauten. Die Liebesgeschichte ist zum Hinknien süß und lässt einen rundum glücklich zurück. Ich bin einfach total begeistert und habe ein weiteres Lieblingsbuch dazugewonnen. Hach!

Fazit

Unbedingt lesen, lesen, lesen! Kasie West weiß einfach, wie man eine witzige, süße und besondere Liebesgeschichte schreibt. Wieder ein Buch von ihr, das zu einem meiner Lieblingsbücher wurde. ♥
Dieses Buch hat nicht weniger als die volle Punktzahl verdient.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Leider nicht das blinkende "Du bist gut so, wie du bist"-Schild, das ich erwartet habe.

DUMPLIN'
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Dumplin‘ wurde so in den Himmel gelobt, dass ich enorm hohe Erwartungen hatte, die natürlich nicht erfüllt werden konnten. Für mich fehlte es irgendwie an allen Ecken und Kanten – und so eine wirkliche ...

Dumplin‘ wurde so in den Himmel gelobt, dass ich enorm hohe Erwartungen hatte, die natürlich nicht erfüllt werden konnten. Für mich fehlte es irgendwie an allen Ecken und Kanten – und so eine wirkliche Botschaft, wie ich sie wohl am ehesten erwartet hätte, konnte ich auch nicht mitnehmen.

Wir lesen aus der Sicht der 16-jährigen Willowdean – von ihrer Mutter auch Dumplin‘ genannt. Sie hat einige Pfunde zu viel auf den Rippen, ist leidenschaftliche Dolly-Parton-Verehrerin und trauert um ihre Tante Lucy, die wegen ihres Gewichts vor sechs Monaten einen Herzinfarkt erlitten hat. Ihre Mutter ist ihr keine große Stütze und hat nur den alljährlichen Schönheitswettbewerb im Kopf, den sie 1997 gewonnen hat und der das einzige Highlight in ihrem Leben zu sein scheint. Bisher hat sich Will eigentlich immer wohl in ihrem Körper gefühlt, sich gegen Mobber erfolgreich zur Wehr gesetzt und negative Kommentare einfach an sich abprallen lassen, aber als sich ihr attraktiver Kollege Bo für sie zu interessieren scheint, sind sämtliche Komplexe und Unsicherheiten plötzlich an der Oberfläche. Während sie sich mit diesem Gefühlschaos herumschlagen muss, stößt sie bei Lucys Sachen auf ein unausgefülltes Anmeldeformular für den Schönheitswettbewerb und beschließt kurzerhand, für ihre verstorbene Tante, die sich wegen ihres Gewichts so vieles selbst verwehrt hat, dort mitzumachen und allen zu beweisen, dass man dick UND schön sein kann.

Diese Botschaft – dass dick nicht gleich hässlich sein bedeutet (!) – war es auch, die meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Ich habe erwartet, dass sich Will trotz Unsicherheiten in dem Schönheitswettbewerb behauptet und eben zeigt, dass auch dickere Mädchen das Zeug haben, bei diesen Wettbewerben mitzumachen. Und stattdessen … war dieser ganze Schönheitswettbewerb nur ein Hintergrundgeräusch, das Will irgendwann lästig wurde. Mit dieser Nebensächlichkeit wurde er am Ende auch völlig unspektakulär abgehakt. Ich hoffe, ich habe damit jetzt nicht zu viel gespoilert, aber wer diesen ganzen Schönheitswettbewerbstrubel erwartet, der kann hier lange suchen.

Worum geht es dann? Naja, hauptsächlich um Wills Selbstzweifel, die mit Bos Interesse an die Oberfläche kommen und mich persönlich manchmal echt runterzogen haben. Mit Will wurde zwar eine lebensechte Protagonistin entworfen, mit der man sich identifizieren kann, weil sicher jeder schon mal in seinem Leben unsicher war, aber ihre Unsicherheit hat bei mir dummerweise keine Verbundenheitsgefühle, sondern meistens Bedrückung ausgelöst. Sie steht ihrem eigenen Glück im Weg – nicht nur in Bezug auf Bo, sondern in sämtlichen Bereichen ihres Lebens. Nach einem Streit mit ihrer besten Freundin gibt sie sich mit ihren neugefundenen Freunden, die ich absolut toll fand, nur zufrieden und die anfängliche Motivation für den Wettbewerb kühlt merklich ab. Statt selbst die treibende, aufbauende Kraft in ihrer kleinen Gruppe zu sein, hat sie ständig Schubser von anderen gebraucht, um sich aufzuraffen. Das hat den Spaß etwas gedämpft.

Was nicht bedeutet, dass mir Dumplin‘ überhaupt keinen Spaß gemacht hat. Vor allem die Szenen mit Bo haben mir sogar unglaublich viel Spaß gemacht, sodass ich eigentlich immer schon direkt am Grinsen war, wenn nur sein Name erwähnt wurde. Den Kerl kann man einfach nur mögen, auch wenn er am Anfang noch sehr undurchsichtig ist – er ist von der Sorte grüblerisch und geheimnisvoll, blüht aber in Wills Nähe auf, wird gesprächig und manchmal entzückenderweise sogar nervös. Sein Markenzeichen: der rote Kirschlolly, von denen Will auch manchmal welche in ihrem Spind findet ... Ich kann mir keinen besseren männlichen Gegenpart als ihn vorstellen – er war ein Lichtblick.

Viele andere Charaktere wie Hannah, Millie und Mitch haben es mir ebenfalls angetan, während ich mich über andere – wie Wills Mom – größtenteils geärgert habe. Es wird definitiv die ganze Gefühlspalette abgedeckt, die man Charakteren entgegenbringen kann, sodass von Hass bis Liebe alles dabei ist. Da es handlungstechnisch keine wirklichen Höhepunkte gibt, lebt das Buch von eben diesen Charakteren.

Höhepunkte gibt es leider nicht mal am Ende – keine Überraschungen, Gefühlsexplosionen, tränenreiche Aussprachen (wobei: eine schon!) oder weltbewegende Erkenntnisse. Vor allem wegen dieser fehlenden Aussprachen zwischen den Figuren wirkte auf mich alles eher … lieblos und unspektakulär. Ich bin ein bisschen enttäuscht.

Fazit

Leider nicht das Mut machende, blinkende „Du bist gut so, wie du bist“-Schild, das ich erwartet habe. Es ist eher ein kleines, unscheinbares Kärtchen. Schade! Für mich Mittelmaß – 3 Sterne.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Schlagfertige (im wortwörtlichen Sinne) Rebellin trifft auf Good Guy - schöner Auftakt!

Der letzte erste Blick
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Ich freue mich schon eine ganze Weile auf dieses Buch und war unglaublich gespannt auf Emerys & Dylans Liebesgeschichte. Und auch wenn mir das Buch ein wenig zu viele Seiten hatte und zwischendurch manchmal ...

Ich freue mich schon eine ganze Weile auf dieses Buch und war unglaublich gespannt auf Emerys & Dylans Liebesgeschichte. Und auch wenn mir das Buch ein wenig zu viele Seiten hatte und zwischendurch manchmal ein bisschen die Luft raus war, so hat mich dieser Reihenauftakt begeistert, weil ich vor allem an Emery einen Narren gefressen habe. Sie ist eine der ungewöhnlichsten Protagonistinnen, die ich je kennenlernen durfte.

Nach einem Ereignis in ihrer Heimatstadt hat sie einen Wandel vom braven zum rebellischen Mädchen gemacht. Hellblondes Haar, pinke Spitzen, schwarz geschminkte Augen und was auch nie fehlen darf: Ihre farbigen Chucks. Fällt sie mit ihrem Aussehen nicht nur Dylan, sondern auch ihrem Mitbewohner und Dylans bestem Freund Mason gleich am ersten Tag ins Auge, so macht sie auch mit ihrer Art sofort mächtig Eindruck: Nachdem Masons Hand eine unerlaubte Begegnung mit ihrem Hintern hat, darf Masons Nase mit ihrer Faust Bekanntschaft machen. Was gleich klarmacht, dass Emery weder vor Faustkämpfen noch vor verbalen Attacken zurückschreckt. Mit gerade dieser rebellischen, misstrauischen Art weckt sie sofort Dylans Interesse. Trotz Emerys manchmal sehr aggressiven Verhaltens wirkte sie auf mich zu keinem Zeitpunkt wie ein Proll und büßte erstaunlicherweise nie ihre Weiblichkeit ein. Mir hat es extrem viel Spaß gemacht, aus der Sicht einer so toughen, ungewöhnlichen Protagonistin zu lesen, denn sie war immer wieder für Überraschungen gut und hat es Dylan ordentlich schwer gemacht. Ihre starke Persönlichkeit und die Tatsache, dass sie sich nichts gefallen lässt, haben mich schwer beeindruckt.

Mit dem Umzug nach West Virginia hat sie beschlossen, sich nie wieder auf einen Good Guy einzulassen, weshalb Dylan so ziemlich der Letzte ist, mit dem Emery Freundschaftsbändchen oder gar mehr knüpfen möchte. Dylan ist nämlich der Inbegriff eines Good Guys: Hilfsbereit, sympathisch, charmant und witzig. Er stellt die Interessen anderer über seine eigenen, arbeitet nachts in einer Tierklinik und besucht regelmäßig seine kranke Nachbarin im Altenheim, die für ihn wie eine Großmutter ist. Klingt für einen Liebesroman langweilig? Falsch! Mit seiner frechen Art hat er es mehrmals geschafft, mich zum Grinsen zu bringen. Er macht von Anfang an keinen Hehl daraus, dass er Emery näher kennenlernen möchte, flirtet mit ihr und stellt sie immer wieder vor Herausforderungen, wobei für ihn die größte Herausforderung Emery selbst ist, denn sie macht es ihm alles andere als leicht, ihr näherzukommen.

Während ich zwei Drittel des Buches richtig oft breit grinsen musste, weil Dylan und Emery sich ab einem gewissen Punkt ständig gegenseitig Streiche spielen, hatte ich im letzten Drittel eher bedrückende Gefühle, weil Emery mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird und lernen muss, dass man vor dieser nicht so einfach davonlaufen kann. Auch Dylan hat einige Probleme zu lösen und ein kleines Geheimnis vor Emery, bei dem man sich schon von Anfang an denkt, dass da nichts Gutes bei herauskommen kann. Dadurch gab es genügend Spannung und vor allem auch große Gefühle, die beim Leser ankommen und authentisch rübergebracht werden. Man fühlt und fiebert mit.

Dadurch, dass das Buch für einen Liebesroman relativ viele Seiten hat – 440 Seiten –, geht nichts zu schnell und es wird alles realistisch und nachvollziehbar aufgebaut und gelöst. Ich hatte manchmal aber das Gefühl, dass hin und wieder die Luft raus war, obwohl ich keine der eingebauten Szenen gestrichen hätte, weil sie für die Story und die Charakterentwicklungen wichtig sind. Vielleicht war das einfach ein persönliches Gefühl, weil ich das Buch an einem Stück gelesen habe. So hat mir das Buch vor allem am Anfang unglaublich gut gefallen, um dann ein ganz klein wenig nachzulassen. Und die Betonung liegt wirklich auf „ein ganz klein wenig“.

Fazit

Mir hat Dylans und Emerys Geschichte viel Spaß gemacht. Grinseattacken, Herzklopfen, Tiefe in den Charakteren, zwei wundervolle Protagonisten (kleine Rebellin trifft auf Good Guy) und eine sympathische, buntgemischte Clique – alles vorhanden, was ein guter Liebesroman braucht. Große Leseempfehlung und 4,5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 15.04.2018

Ein unerwarteter Schatz unter den Rockstar-Liebesromanen. Unbedingt lesen!

Trommelfeuer
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Worum geht es?

Von „Liebe auf den ersten Blick“ kann keine Rede sein, als sich Tessa Tardos und Richie Olivieri zum ersten Mal begegnen. Sie geraten direkt aneinander, als Richie ihr auf einer After-Show-Party ...

Worum geht es?

Von „Liebe auf den ersten Blick“ kann keine Rede sein, als sich Tessa Tardos und Richie Olivieri zum ersten Mal begegnen. Sie geraten direkt aneinander, als Richie ihr auf einer After-Show-Party versehentlich sein Bier und Garnelen in den Ausschnitt gießt und das auch noch zum Schreien komisch findet. Am liebsten würde sie ihm nie wieder begegnen, aber als sie dringend Geld braucht, um die Schulden ihrer Mutter zu begleichen, und die berühmteste deutsche Rockband Four Lives passenderweise einen Ersatzdrummer sucht, weil sich Schlagzeuger Tom den Arm gebrochen hat, bleibt ihr nichts anderes übrig als bei der Band vorzuspielen, in der Richie der Bassist ist. Richie macht ihr gleich von Anfang an klar, dass sie in seinen Augen unerwünscht ist, bis eine Nacht alles auf den Kopf stellt …

Meine Meinung

Ich bin durch Zufall auf diesen Liebesroman gestoßen und war von dem Klappentext sofort angetan. Und er hat mich auch nicht enttäuscht. „Trommelfeuer“ ist ein wahrer Schatz unter den Rockstar-Büchern, von denen es ja mittlerweile reichlich gibt.

Sabine Fischer hat einen erfrischenden, humorvollen Schreibstil. Geschrieben ist das Buch in der dritten Person, sowohl aus der Sicht von Tessa als auch von Richie. Das hatte ich zu Anfang gar nicht erwartet und hat mich positiv überrascht.

Vor allem die Protagonistin Tessa hat es mir angetan, die meiner Meinung nach das Buch auch so besonders macht. Sie ist tough und nicht auf den Mund gefallen, denn egal wie unmöglich Richie sich ihr gegenüber verhält, sie geigt ihm immer wieder ordentlich die Meinung, wofür ich ihr stellenweise sogar gerne applaudiert hätte. Sie ist außerdem ein Mensch, der enorm viel Verantwortung übernimmt und es jedem recht machen möchte: Sei es Four Lives, ihrer eigenen Band Unlimited oder ihrer Mutter, um die sie sich schon seit Jahren kümmern muss, obwohl sie auch mal ihre Unterstützung gebrauchen könnte. An diesem Knackpunkt sind bei mir am Ende auch Tränen geflossen, weil ihre Wut und ihre Traurigkeit komplett auf mich übergegangen sind. Mit Tessa hat die Autorin wirklich eine wunderbare Protagonistin geschaffen, die man sofort ins Herz schließt und mit der man einfach mitfühlen muss.

Richie dagegen war vor allem am Anfang etwas schwierig, denn er hat Tessa wirklich grundlos provoziert und sich ihr gegenüber völlig unmöglich verhalten. Warum er das getan hat, erschließt sich mir bis jetzt nicht, denn wirkliche Gründe scheint er dafür nicht zu haben. Trotzdem fand ich ihn gerade in diesen Momenten gar nicht mal so unsympathisch, sondern eher amüsant, weil es Tessa Stoff gegeben hat, ihm die Meinung zu geigen. Nach dieser erwähnten Nacht vollzieht sich bei ihm jedoch ein Charakterwandel und er ist überhaupt nicht wiederzuerkennen. Von dem unmöglichen Macho wird er auf einmal zum verständnisvollen Vorzeigefreund, was sich mir wieder nicht ganz erschlossen hat. Gleichzeitig war ich damit aber ganz zufrieden, denn damit hat sich die Handlung ein wenig vom Klischeehaften entfernt, weil er auf ein bestimmtes Problem ganz anders reagiert hat, als ich es befürchtet habe.

Richie hat meinen Book Boyfriend Geschmack zwar nicht ganz getroffen, dennoch hat mir seine und Tessas Liebesgeschichte sehr gefallen, weil die Gefühle inklusive erotisches Knistern super transportiert werden und man sich gut in die Charaktere hineinversetzen kann. Die Handlung bedient zwar manche Klischees, weicht von vielen anderen aber gekonnt ab und wartet stellenweise mit Spannung und großen Emotionen auf. Ein Rockstar-Liebesroman, der sich sehen lassen kann und definitiv zu wenig Aufmerksamkeit bekommt.

Ein persönliches, unerwartetes Highlight war für mich außerdem die Danksagung, denn es ist Danksagung und Epilog in einem, was mir total imponiert hat. Die Autorin bedankt sich bei allen Beteiligten innerhalb einer Unterhaltung mit ihren Protagonisten – wie cool ist das denn?!

Fazit

Ein spannender, unterhaltsamer Liebesroman mit sympathischen Rockstars und großen Emotionen, der viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Ich kann euch „Trommelfeuer“ wärmstens ans Herz legen und werde mir definitiv noch den Vorgänger vorknöpfen, der sich um den Keyboarder Jan dreht. Vor allem aber freue ich mich auf den nächsten Band über Frontmann Ben, der mir schon in diesem Band wahnsinnig imponiert hat. „Trommelfeuer“ bekommt von mir 4 Sterne. Unbedingt lesen!