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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2018

Ein berührendes Buch über den Verlust der großen Liebe, zweite Chancen und Neuanfänge.

Mein Herz wird dich finden
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Worum geht es?

Vor exakt 400 Tagen ist Mias große Liebe Jacob bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Seitdem ist für sie alles irgendwie bedeutungslos geworden. Sie läuft nicht mehr, sie verbringt die ...

Worum geht es?

Vor exakt 400 Tagen ist Mias große Liebe Jacob bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Seitdem ist für sie alles irgendwie bedeutungslos geworden. Sie läuft nicht mehr, sie verbringt die Tage in ihrem Zimmer und auch für Colleges hat sie sich nicht beworben. Das einzige, was ihr zu helfen scheint, ist, in Kontakt mit den Organempfängern von Jacob zu treten und zu sehen, welchen Menschen er helfen konnte – nur einer antwortet nicht auf ihren anonymen Brief. Ausgerechnet derjenige, in dessen Brust nun Jacobs Herz schlägt. Mia weiß, dass es nicht richtig ist, aber sie recherchiert nach dem anonymen 19-jährigen Jungen aus Kalifornien und findet heraus, dass er Noah Thomas heißt und in Shelter Cove wohnt. Für sie steht fest: Sie muss ihn wenigstens sehen und sich ein Bild von ihm machen, um endlich ihren Frieden zu finden. Sie will nicht mit ihm sprechen, ihn nicht kennenlernen, weil sie seine Entscheidung akzeptieren möchte. Aber das Leben hat manchmal andere Pläne…

Meine Meinung

Ich habe lange mit diesem Buch geliebäugelt und über die Zeit hohe Erwartungen gefasst, weil mich allein schon der Buchtitel unglaublich berührt hat. Leider wurde ich dadurch ein klein wenig enttäuscht, da ich etwas zu viel erwartet habe.

Ohne Zweifel handelt es sich bei „Mein Herz wird dich finden“ um ein schönes, berührendes Buch, das mir das ein oder andere Mal ein paar Tränen entlockt hat. Sowohl das Cover des Hardcovers als auch das des Taschenbuchs ist absolut schön und passt zum Inhalt. Ebenso weiß der Schreibstil auf Anhieb zu überzeugen, denn Jessi Kirby setzt dem Leser träumerische Bilder von Stränden, dem Meer und magischen Höhlen in den Kopf, als wäre er selbst an diesen Orten und könnte alles hautnah miterleben. Sie hat eine gefühlvolle und nachdenkliche Art zu schreiben, ist aber auch immer wieder in der Lage in einen lockeren, spielerischen Ton zu fallen, der die Momente zwischen Mia und Noah zu etwas macht, das man mit einem Lächeln oder einem Grinsen auf den Lippen liest.

Das zwischen Mia und Noah kann man nicht anders als Liebe auf den ersten Blick bezeichnen, worüber ich in anderen Büchern oft die Augen verdrehe. Hier jedoch kommt es authentisch rüber, - so kitschig es auch klingt – ein bisschen wie Schicksal. Es ist einfach schön, wie sich die beiden das erste Mal in die Augen sehen und es Klick macht. Insgesamt ist ihre Liebesgeschichte – lässt man die Geheimnisse der beiden außen vor – herrlich unkompliziert und erfrischend: Es gibt keine kindischen Eifersuchtsdramen und Noah ist sich auch nicht zu schade, seine Zuneigung für Mia offenzulegen und um sie zu werben. Es macht Spaß, mitzuerleben, wie sich die beiden annähern und beide langsam mit der Hilfe des anderen wieder ins Leben finden.

Sowohl Mia als auch Noah habe ich schnell liebgewonnen, da ihre Gefühle unglaublich gut transportiert werden. Mia möchte Noahs Entscheidung eigentlich respektieren und ihn nur aus der Entfernung „kennenlernen“, ehe sie sich aber versieht, steht sie ihm gegenüber und wird von ihm angesprochen. Die Autorin schafft es, ihre Gefühle, allen voran ihre Schuldgefühle – sowohl Noah als auch Jacob gegenüber, weil sie diese Gefühle für Noah entwickelt, die sie längst verloren geglaubt hat -, beim Leser ankommen und diesen mitfühlen zu lassen. Ebenso verhält es sich mit Noah, der seine Gefühle nicht so offen zeigt, aber auch nicht so locker und lebensfroh ist, wie es den Anschein hat.

Wie ich schon angedeutet habe, hat mir aber etwas gefehlt. Trotz der Tatsache, dass Mias Trauer um ihren Freund Jacob lange in dem Buch präsent ist, erfährt man nur sehr wenig über ihn und die Beziehung der beiden. Das Kennenlernen und der erste Kuss werden geschildert – dabei bleibt es dann aber leider. Ich hätte mir mehr Rückblenden gewünscht, um Jacob näher kennenzulernen und stärker mit Mia mitfühlen zu können. Zwar hat mich ihre Trauer selbst traurig und bedrückt gestimmt, ja, manchmal auch zu Tränen gerührt, aber Jacob blieb doch irgendwie blass und unbekannt, ein Schatten.

Des Weiteren hatte ich den Eindruck, dass Mia und Noah viel zu wenig über wichtige Dinge sprechen, wie es normalerweise in solchen ernsteren Jugendbüchern der Fall ist, weil sie einander eben Wichtiges verheimlichen. Noah hält vor Mia geheim, dass er vor Jahren am Herzen erkrankt ist und seit einem Jahr ein Spenderherz hat, während Mia darüber schweigt, dass sie das alles bereits weiß. Aufgrund dessen werden ernstere Themen übergangen, wodurch sich manchmal – meinem eigenen Empfinden nach – eine gewisse Oberflächlichkeit in ihren Unterhaltungen einstellt. Hier wurde in meinen Augen ein bisschen Potential verschenkt, um den Leser in diesen Momenten zu berühren und tiefer in die Geschichte zu saugen.
Durch diese Geheimniskrämerei wird in den letzten Kapiteln jedoch unglaublich viel Spannung aufgebaut, sodass ich das Buch gar nicht mehr zur Seite legen konnte, weil ich einfach wissen musste, wie sich alles auflöst und ob die beiden ihr Happy End bekommen, das ich ihnen so gewünscht habe. Ob dies der Fall ist, müsst ihr selbst herausfinden.

Fazit

Insgesamt ist „Mein Herz wird dich finden“ ein berührendes Buch mit einer tollen Story, die aber noch Potential zu mehr gehabt hätte. Dennoch konnte mich das Buch fesseln und bewegen. Ich vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 31.12.2017

Witzig, tiefgehend, überzeugend - einfach schön!

Gut geplant ist halb verliebt
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Dies ist der zweite Band einer Reihe um Hochzeitsplanerinnen, die nacheinander ihr Glück in der Liebe finden sollen. „Ich bin dann mal verliebt“ steht schon lange auf meinem Wunschzettel, „Gut geplant ...

Dies ist der zweite Band einer Reihe um Hochzeitsplanerinnen, die nacheinander ihr Glück in der Liebe finden sollen. „Ich bin dann mal verliebt“ steht schon lange auf meinem Wunschzettel, „Gut geplant ist halb verliebt“ ist mir nun aber zuerst in die Hände gefallen.
Und ich bin wirklich begeistert von diesem wahnsinnig tollen Buch.

In diesem Band geht es um Heather Fowler, die schon in ihrer Kindheit den Traum gefasst hat, eines Tages eine Hochzeitsplanerin zu sein. Nun mit 27 ist sie ihrem Traum zum Greifen nahe, als sie – in ihrer derzeitigen Position als Assistenzplanerin – den Auftrag bekommt, die Hochzeit der berühmten Danica Robinson auszurichten. Es ist ihre Chance, sich zu beweisen, gleichzeitig handelt es sich aber auch um eine enorme Herausforderung, denn die Braut lässt ihr bei allem völlig freie Hand und bringt sich nicht in die Planungen ein. Glücklicherweise kennt sie jedoch jemanden, der einmal mit Danica zusammen war und ihr bei den Planungsentscheidungen helfen könnte: Josh Tanner, ihr nerviger Nachbar, der seine Bandproben ausgerechnet zu ihren Schlafenszeiten abhalten muss und noch dazu die Frechheit besitzt, sie an der Tür einfach mit einem Kuss zum Schweigen zu bringen, als sie ihren Unmut über den musikalischen Lärm zum Ausdruck bringt. Wenn der Kuss nur nicht so perfekt gewesen und Josh Tanner nicht so ein Frauenheld und Herzensbrecher wäre …

Hach. Ich sitze immer noch vor dem Buch und grinse vor mich hin, weil Heather und Joshs Geschichte einfach so schön ist. Sie versetzt einen in eine glückliche Stimmung – und sind das nicht die besten Liebesromane?
Zwar weist das Buch auch ernstere Klänge auf, die Tiefe in die Handlung und die Figuren bringen, insgesamt ist „Gut geplant ist halb verliebt“ jedoch ein Liebesroman zum Wohlfühlen, Träumen und Schwärmen.

Die Handlung mag stellenweise klischeehaft sein, aber der persönliche Humor der Autorin und Joshs Vorgeschichte trösten darüber hinweg und machen die Geschichte dennoch zu etwas Besonderem. Der Ton der Geschichte springt immer wieder von einem lockeren, lustigen zu einem ernsteren, eventuell auch etwas bedrückenden Ton, der den Spaß an der Geschichte stetig aufrechterhält und gekonnt Spannung, Emotionen und Witz gleichermaßen einflechtet.

»Sprich mit mir, 4C. Was ist los? Warum bist du so aufgeregt?«
»Deswegen.«
»Weil du zu Freunden auf eine Silvesterparty gehst?«
»Tu nicht so begriffsstutzig. Ich meine, dass wir beide auf eine Silvesterparty gehen. Zusammen.«
Er tat so, als würde er schaudernd einatmen und gleich in Tränen ausbrechen. »Weine nicht, Tanner. Weine nicht. Das meint sie nicht so.«


Man liest abwechselnd aus Heathers und Joshs Sicht (in der dritten Person), was mir gut gefallen hat, da man so auch erfährt, was Josh in bestimmten Momenten oder allgemein über Heather denkt. Beide Figuren wurden auf diese Weise viel zugänglicher, vor allem da gerade Joshs Verhalten nach außen hin nicht immer ganz nachvollziehbar war. Dadurch, dass man jedoch in seinen Kopf hineinschauen kann, wird dem Leser seine verschlossene Art auch verständlich gemacht.

Sowohl Heather als auch Josh habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen. Heather ist eine toughe junge Frau, die zu Beginn des Buches erstmal kratzbürstig wirkt, sich im Laufe der Geschichte jedoch in eine eigentlich perfekte Protagonistin verwandelt: Schlagfertig, selbstbewusst, wenn auch trotzdem hin und wieder unsicher, lustig, freundlich und mit einem guten Herzen. Ich habe durch die Seiten gespürt, wie sehr sie für ihren Job brennt und wie gern sie ihre Kolleginnen/Freundinnen Brooke und Alexis, ihre Mom und auch Josh hat.

Josh ist ein schwierigeres Kaliber, aber dennoch ein absoluter Sympathieträger. Er gibt kindische, anzügliche Kommentare von sich, benimmt sich hin und wieder wie ein Arsch, kann Heather aber immer wieder zum Lachen bringen und ist ihr ein wirklich guter Freund. Mir fiel es wirklich nicht schwer, ihn zu mögen. Auch mich hat er immer wieder zum Grinsen gebracht.

Die Liebesgeschichte entwickelt sich in meinen Augen sehr authentisch: Realistisches Tempo, die Gefühle kommen nicht aus dem Nichts und die Figuren brauchen auch ihre Zeit, bis sie sich selbst über diese im Klaren sind, während Außenstehende es schon längst gecheckt haben (allen voran Joshs herzliche, süße Mom!). Explizite Liebesszenen sind vorhanden und vermitteln dem Leser die Funken, die zwischen den beiden sprühen, drängen die Handlung jedoch zu keinem Zeitpunkt in den Hintergrund. Ich habe mich weder an manchen Klischees noch an den kindischen Eifersuchtsspielchen gestört, die manchmal einfach den nötigen Schubs in die richtige Richtung gegeben haben – ganz im Gegenteil sogar: Ich hatte unglaublich viel Spaß dabei, die beiden auf ihrem (schwierigen) Weg zum Happy End zu begleiten.

Denn so viel sei verraten: Es gibt ein Happy End. Und ja, es ist auch irgendwie kitschig, was aber wunderbar in die Geschichte gepasst und sie schön abgerundet hat. Ich habe selten ein so schönes Ende lesen dürfen. Man fühlt sich danach einfach gut und grinst ein bisschen vor sich hin. Bitte mehr davon!

Fazit

Hach, ich liebe dieses Buch. Es ist ein lustiger Liebesroman, der jedoch auch in die Tiefe geht und den Leser mit einem zufriedenen Gefühl zurücklässt. Ich vergebe fast perfekte 4,5 Sterne. Wer Liebesromane liebt, muss diesen hier unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 26.12.2017

Amüsante Liebesgeschichte :)

Stockwerk Liebe
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Worum geht es?

Bei Conny läuft es beruflich wie privat nicht gerade rosig: Sowohl in ihrem Job als auch in ihrer Ehe ist sie nicht besonders glücklich. Da fehlt es ihr gerade noch, dass sie einen Tag ...

Worum geht es?

Bei Conny läuft es beruflich wie privat nicht gerade rosig: Sowohl in ihrem Job als auch in ihrer Ehe ist sie nicht besonders glücklich. Da fehlt es ihr gerade noch, dass sie einen Tag vor Weihnachten auf einmal in einer Arztpraxis eingesperrt wird, weil sie vergessen wurde. Da Telefon und Internet nicht funktionieren, ist so bald auch keine Rettung in Sicht. Schlimmer geht es eigentlich gar nicht. Oder vielleicht doch? Zu ihrer Überraschung scheint sie nämlich nicht allein zu sein: Ihr Exfreund Joe wurde ebenfalls in der Praxis vergessen.

Meine Meinung

Dies war mein erstes Buch der Autorin, aber sicher nicht mein letztes. Mit „Stockwerk Liebe“ hat die Autorin einen schönen, humorvollen Liebesroman geschaffen, der in der Weihnachtszeit spielt und den Leser zufrieden zurücklässt.

Maria Rescos Schreibstil lässt sich leicht und angenehm lesen und wechselt gekonnt von spielerisch lustigen zu ernsteren Tönen, die den Leser abwechselnd zum Grinsen und zur Verzweiflung bringen.

Die Kapitel spielen abwechselnd in der Vergangenheit und der Gegenwart, sodass man häppchenweise die Vorgeschichte der Protagonisten bzw. von Conny kennenlernt. Wir erfahren, was Conny nach Joe erlebt und wie sich ihr Leben ohne ihn entwickelt hat. Vor allem diese Szenen weisen ernstere Klänge auf und haben es geschafft, dass meine Sympathie, aber auch mein Mitgefühl für Conny geweckt wurde.

Im Gegensatz zu ihrem Bruder, der nie in das Familienunternehmen hatte einsteigen wollen und lieber eine Künstlerkarriere verfolgen wollte, ist es für Conny schon während ihrer Schulzeit selbstverständlich, dass sie eines Tages die Druckerei der Familie übernehmen wird. Nicht gerechnet hat sie mit ihrem sturen Vater, der sie ständig auf später vertröstet, teilweise sogar den Anschein erweckt, dass er sie am liebsten nicht in der Nähe des Unternehmens haben möchte. In diesen Szenen, in denen sich Conny so oft nicht wertgeschätzt und verraten gefühlt hat, war meine Sympathie für sie unglaublich groß. Ich war ständig frustriert und aufgewühlt, habe stellenweise sogar Tränen verdrücken müssen. Die Autorin hat es wirklich geschafft, dass ich mich als Teil der Geschichte gefühlt habe.

Dadurch, dass ich emotional so von der Geschichte abgeholt wurde, hat es mir großen Spaß gemacht, sie zu lesen. Auch die Entwicklung der Liebesgeschichte hatte selbstverständlich einen großen Anteil daran. Zu Beginn sind Joe und Conny herzlich wenig davon begeistert, in der Arztpraxis eingesperrt zu sein – und das auch noch zu Weihnachten. Mit der Zeit wird eine Rettung jedoch immer weniger wichtig, sie nähern sich einander wieder an und machen sich eine schöne Zeit mit dem, was sie haben. Die Gegenwartsszenen haben mir vor allem deshalb am besten gefallen, weil Conny und Joe so ein amüsantes Gespann abgeben.

Meine Kritik an dem Buch hält sich in Grenzen, ist aber dennoch vorhanden: Mir haben ein bisschen die Funken gefehlt, die einen in Liebesromanen immer so zum Schwärmen bringen. Hätte es diese gegeben, wäre der Liebesroman vielleicht perfekt gewesen.

Fazit

„Stockwerk Liebe“ ist ein unterhaltsamer Liebesroman, der mir sehr viel Spaß gemacht und mir die Tage vor Weihnachten versüßt hat. Ein paar kleine Schwächen schmälern keinesfalls den Spaßfaktor. Ich vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 20.12.2017

Mir fehlten die großen Gefühle.

Glück schmeckt nach Popcorn
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»Jemanden zu lieben heißt, ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat.«
- Dostojewski

Dies war mein erstes Buch der Autorin. Angesprochen hatten mich Cover und Klappentext auf Anhieb, da der Bezug zu Kino ...

»Jemanden zu lieben heißt, ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat.«
- Dostojewski

Dies war mein erstes Buch der Autorin. Angesprochen hatten mich Cover und Klappentext auf Anhieb, da der Bezug zu Kino und Film unverkennbar war und ich als Filmeliebhaber sehr gerne solche (Liebes-)Geschichten lese. Leider hat mich das Buch nicht vollends überzeugen können.

Wir lesen hauptsächlich aus der Sicht von Martha, die nach einer Trennung den Glauben an die große Liebe und Happy Ends aufgegeben hat. In ihrem kleinen Programmkino zeigt sie Filme, die ihre Stimmung und ihre (momentane) Sicht auf die Welt widerspiegeln. Als ihre Freundin und Mitarbeiterin Susanna aufgrund ihrer Schwangerschaft wegzieht, muss dringend ein Ersatz für sie her, den sie kurzerhand in dem jungen Filmstudenten Erik findet, der gerade an seinem Debüt arbeitet. Sie ahnt nicht, dass sie sich damit einen Optimisten und hoffnungslosen Romantiker ins Haus holt, der ihre nüchterne Sicht auf die Liebe und Happy Ends auf den Kopf zu stellen droht…

Wie ich finde, haben wir es hier mit einer vielversprechenden Ausgangssituation zu tun. Einer in Bezug auf die Liebe vermeintlich desillusionierten Frau wird der Glaube an die Liebe zurückgegeben – das klingt filmreif, romantisch und nach ganz großen Gefühlen. Leider wurden meine Erwartungen hinsichtlich dessen ein wenig enttäuscht.

Der Einstieg in das Buch fiel mir eher schwer, da ich mich zunächst an das Fehlen einer Kapiteleinteilung und den übergangslosen Perspektivenwechsel gewöhnen musste. Anders, als man es gewohnt ist, liest man nicht nur aus der Sicht von Martha oder Erik, sondern jede Person darf gedanklich mal zu Wort kommen – und sei es nur in einem kurzen Nebensatz. Ein allwissender Erzähler, der in jeden Kopf hineinschauen kann.

Vor allem aber erschwerten es mir die wenig zugänglichen Protagonisten, mich in die Geschichte fallen zu lassen. Mit Martha haben wir eine gewöhnungsbedürftige Protagonistin, mit der ich erst gegen Ende warm werden konnte. Wie es der Klappentext andeutet hält sie sich in Bezug auf die Liebe für desillusioniert und glaubt weder an die große Liebe noch an Happy Ends. Das klang anfangs noch interessant, stellte es doch eine interessante Herausforderung für den männlichen Gegenpart dar. Marthas Art verhinderte es jedoch, dass ich eine Bindung zu ihr aufbauen konnte, da sie oft verbittert wirkte und sich selbst bemitleidete. Dadurch wirkte sie viel älter, als sie eigentlich ist (29 bzw. 30).

Bei Erik war es genau umgekehrt, denn er wirkte viel jünger, als er eigentlich ist (24/25?). Zweifelslos ist er ein sympathisches Kerlchen, aber leider ein furchtbar naives mit einem wirklich sehr gesunden Selbstbewusstsein (nicht im arroganten, sondern im sehr optimistischen Sinne). Dadurch hatte ich auch meine Schwierigkeiten, zu ihm durchzudringen.

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden hätte viel Potential gehabt. Leider wurde dieses in meinen Augen verschenkt, da den Gefühlen der beiden kein Raum gegeben wurde, um sich zu entwickeln. Die Gefühle waren auf einmal da, was ich als Leser nicht nachvollziehen konnte. Es gab wenige gemeinsame Szenen, in denen sich diese hätten aufbauen können. Weder Funken noch tiefergehende Gefühle kamen bei mir an, weshalb ich nicht richtig bei den beiden mitfiebern konnte.

Dennoch hat mich das Buch für zwischendurch gut unterhalten. Es lässt sich flüssig und angenehm lesen, ist mit schönen Weisheiten gespickt, die einen berühren, zum Nachdenken oder zum Schmunzeln bringen, und wartet mit einem kitschigen, filmreifen und schönen Happy End auf, das einem ein schönes Gefühl beschert. Zudem hat es mir als Filmeliebhaber gefallen, dass immer wieder Filme Erwähnung finden, über die einige kurze interessante Informationen einfließen. Manche davon kannte ich, andere wiederum nicht, auf die ich nun aber neugierig geworden bin.

Fazit

Alles in allem ist „Glück schmeckt nach Popcorn“ ein Roman, der mich unterhalten und gegen Ende auch zum Lächeln bringen konnte, bei dem mir aber leider die Gefühle auf der Strecke blieben. Ich vergebe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 18.12.2017

Perfekt, um sich auf Weihnachten einzustimmen! Ein Wohlfühlbuch. ♥

Weihnachten in Briar Creek
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Worum geht es?

Kara Hastings ist bekannt dafür, jeden Job irgendwann hinzuschmeißen. Als sie ihre eigene Bäckerei eröffnet, um ihr geliebtes Hobby zum Beruf zu machen, sind die Einwohner Briar Creeks ...

Worum geht es?

Kara Hastings ist bekannt dafür, jeden Job irgendwann hinzuschmeißen. Als sie ihre eigene Bäckerei eröffnet, um ihr geliebtes Hobby zum Beruf zu machen, sind die Einwohner Briar Creeks inklusive ihrer eigenen Mutter skeptisch, ob die junge Frau durchhalten wird. Vor allem zur Weihnachtszeit ist das Führen der Bäckerei mit viel Stress und Arbeit verbunden, aber Kara hängt sich rein und steckt ihr ganzes Herzblut in ihre weihnachtlichen Cookies. Auch in die Schneeflockencookies, die sie dem Bed & Breakfast von Maggie Griffin für den Adventstee liefern soll. Deren Neffe Nate Griffin und Kara haben nicht den besten Start, als Nate bei ihrer ersten Begegnung geradewegs in sie hineinläuft und dabei die Cookies zerbröselt. Trotz des negativen Eindrucks, den die beiden zu Anfang voneinander haben, ist das Interesse aneinander unverkennbar und ehe sich Nate versieht, hat er Kara eine Wette vorgeschlagen: Wenn sie mit einem ihrer genialen Lebkuchenhäusern den alljährlichen Weihnachtshauswettbewerb gewinnt, gibt er ihr ein Abendessen aus. Gewinnt er mit seiner Tante, muss sie das Essen spendieren. Eigentlich eine Win-Win-Situation, wäre da nicht das Preisgeld, das die Zukunft von Karas Bäckerei etwas absichern könnte und die Tatsache, dass Nate nach den Feiertagen wieder nach Boston zurückkehrt…


Meine Meinung


„Weihnachten in Briar Creek“ war mein erstes Buch aus der Briar Creek-Reihe, obwohl es offiziell der fünfte und letzte Band ist. Wurden meine Erwartungen durch die mittelmäßigen Bewertungen etwas gedämpft, so war ich wirklich positiv überrascht, als sich dieses Buch als ein wahres Weihnachtshighlight entpuppt hat, das ich definitiv nicht zum letzten Mal gelesen haben werde.


Aufgrund der Aufteilung in 24 Kapitel eignet sich das Buch gut als „Adventskalender“, worauf ich nach dem Lesen aufmerksam gemacht wurde. Und als ein solcher Adventskalender erfüllt es definitiv auch seinen Zweck: Es stimmt wunderbar auf Weihnachten ein! Selten habe ich ein Weihnachtsbuch gelesen, das so kuschelig, gemütlich und weihnachtlich war.


Es wird durchgehend ein winterliches Weihnachtsfeeling vermittelt, sodass sich selbst unser Weihnachtsmuffel Nate nicht lange dem Zauber entziehen kann. Es gibt Cookies, Schneemänner, Tee und Kakao, Schlittschuhfahren, Winterfeste, jede Menge schöne Weihnachtsdekoration und und und… Wenn man dabei nicht in Weihnachtsstimmung kommt, weiß ich auch nicht.


Durch das ständige Einfließen von Weihnachtselementen bekommt die Handlung etwas Besonderes, obwohl sie wenig Dynamik und Spannung aufweist, sondern ruhig und entspannend vor sich hinplätschert. Zurücklehnen und Wohlfühlen ist angesagt. Es gibt auch kein unnötiges, künstlich herbeigeführtes Drama, über das man sich ärgern müsste, obwohl ich zu Anfang anderes erwartet (und ich gebe es zu: sogar erhofft) hatte. Konflikte werden auf reife Art gelöst und es häufen sich keine zigtausend Missverständnisse, die bloß konstruiert wirken. Sowohl Handlung als auch Figuren sind authentisch dargestellt.


Mit den Protagonisten konnte ich mich sehr schnell anfreunden, obwohl Nate es einem am Anfang manchmal etwas schwermacht. Er ist ein überzeugter Weihnachtsmuffel, der seine Tante aus Pflicht- und Schuldgefühlen einen Besuch zu den Feiertagen abstattet und ihr schließlich bei der Dekoration des Bed & Breakfasts hilft. Seine Abneigung gegen Weihnachten ist nicht dem Nichts entsprungen, sondern liegt in seiner Vergangenheit begründet, was ihn zu einer authentischen, interessanten Figur macht, die man näher kennenlernen möchte. Zu Anfang wirkt er oftmals etwas arrogant und abweisend gegenüber Kara, wofür er aber seine Gründe hat. Die meiste Zeit ist er jedoch ein lieber, sympathischer Kerl mit einem großen Herzen, den man einfach nur mögen kann.


Kara ist eine sehr angenehme und sympathische Protagonistin – schlagfertig und doch irgendwie schüchtern, eine Mischung, die ich so noch nicht kennengelernt habe. Sie ist nicht auf den Mund gefallen und ergreift in Bezug auf Nate hin und wieder auch die Initiative, andererseits wird sie sehr oft rot und senkt verlegen den Blick, wodurch sie irgendwie nur noch liebenswerter wurde. Durch die geringen Erwartungen der Stadtbewohner und vor allem ihrer Mutter steht sie gehörig unter Druck, da sie ihnen beweisen möchte, dass sie am Ball bleiben kann und ein ehrgeiziger Mensch ist. Ich habe durchgehend mit ihr mitgefühlt, gelitten und gehofft, dass sie diesen Wettbewerb gewinnt.


Nate und Kara sind wirklich ein süßes Duo, das man gerne auf seinem Weg zum verdienten Happy-End begleitet. Dies war definitiv nicht mein letzter Ausflug nach Briar Creek.


Fazit


Hach! „Weihnachten in Briar Creek“ ist ein richtig schöner, süßer, kuscheliger Liebesroman, der die Vorfreude auf Weihnachten steigert und wunderbare Lesestunden garantiert. Absolute Leseempfehlung und 4,5 Weihnachtssterne von mir!

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