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Veröffentlicht am 11.12.2017

Amüsante Schlagabtäusche, wie man das von Poppy J. Anderson kennt!

Taste of Love - Mit Sehnsucht verfeinert
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Dies war mein erster Band aus der Taste of Love-Reihe, obwohl er
eigentlich erst an vierter Stelle steht. Von Poppy J. Anderson habe ich aber bereits schon so einige andere Bücher mit sehr viel Genuss ...

Dies war mein erster Band aus der Taste of Love-Reihe, obwohl er
eigentlich erst an vierter Stelle steht. Von Poppy J. Anderson habe ich aber bereits schon so einige andere Bücher mit sehr viel Genuss gelesen und auch „Mit Sehnsucht verfeinert“ ist wieder ein humorvoller, spannender Liebesroman, wie man es von der Autorin gewohnt ist.

In diesem Band geht es um Hailey und Scott – vor drei Jahren das Traumpaar schlechthin, mit gemeinsamer Wohnung und bereits geplanter Hochzeit, bis Hailey Knall auf Fall ihre Koffer packt, ein Jobangebot in San Francisco annimmt und Scott in Boston zurücklässt. Während es Hailey in unterschiedliche Länder verschlägt, klettert Scott immer weiter die Karriereleiter hinauf und gilt schließlich als einer der begehrtesten Junggesellen der Ostküste. Vermutlich wäre Hailey nie nach Boston zurückgekehrt, wenn sie nicht ein vielversprechendes Jobangebot im Bonfire gelockt hätte. Sie kehrt in ihre Heimatstadt zurück und läuft bei der Eröffnungsfeier des Restaurants prompt Scott in die Arme, den sie am liebsten nie wiedergesehen hätte. Scott dagegen sieht das völlig anders, vielmehr hat er es förmlich auf dieses Treffen angelegt…

Auch in diesem Buch gibt es wieder einmal eine sehr interessante Ausgangssituation, von der im Klappentext meiner Meinung nach ein völlig falsches Bild vermittelt wird. Es ist nicht Hailey, die hofft, dass ihre Liebe eine zweite Chance bekommt, sondern Scott, der sie unbedingt zurückhaben möchte. Hailey kann nicht vergessen, was in der Vergangenheit passiert ist und macht es Scott im Laufe des Buches unglaublich schwer. Während der Leser miträtselt, was sich denn so Schlimmes zugetragen haben könnte, liefern sich Hailey und Scott amüsante Schlagabtäusche, streiten sich und nähern sich langsam aber sicher wieder an. Man wird zum Grinsen gebracht, aber auch zum Schwärmen.

Zwischendrin finden sich einige Vergangenheitspassagen, die einen Eindruck der früheren Hailey und des früheren Scott vermitteln. Es wird ihr Kennenlernen geschildert, einige süße Etappen in ihrer Beziehung und schließlich finden sich auch Einblicke in die Vergangenheit, die Licht ins Dunkle bringen und aufdecken, was damals passiert ist. Diese Passagen haben mir am besten gefallen, da die Beziehung der beiden damals eine neckende Leichtigkeit hatte, die entspannend auf den Leser wirkt, ihn glücklich macht und ihm ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, während die Textstellen aus der Gegenwart manchmal etwas anstrengend (wenn auch trotzdem unterhaltsam) waren.

Vor allem im ersten Drittel des Buches verhält sich Hailey ziemlich … aufbrausend. Sie faucht Scott so ziemlich wegen allem an, sodass einem der arme Kerl eigentlich nur leidtun kann. Dennoch ist sie im Großen und Ganzen eine toughe, schlagfertige und sympathische Protagonistin, wie ich sie gerne habe. Sie gibt Scott ordentlich Kontra und imponierte mir schon in der Leseprobe.

Scott ist ein ebenso überaus sympathischer Gegenpart, der sich von Hailey nicht so leicht ins Bockshorn jagen lässt. Er liebt sie immer noch und möchte sie zurück, aber er lässt nicht alles mit sich machen und verweist Hailey, anders als in der Vergangenheit, auch in ihre Schranken. Es machte Spaß, den Unterhaltungen der beiden zu folgen. Gleichzeitig überzeugt er durch seine einfühlsame, verständnisvolle Art, die sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart immer wieder durchschimmert und einen sofort für ihn vereinnahmt.

Wenn eine Geschichte Charaktere aufbietet, die man sofort ins Herz schließt, macht das Lesen gleich viel mehr Spaß – hier kommen auch noch zahlreiche Nebencharaktere dazu, die man durch die Vorgängerbände kennengelernt haben könnte und das Lesen ebenfalls amüsant gestalten. Ich habe definitiv Lust auf die anderen Charaktere bekommen und werde mir die dazugehörigen Bände zeitnah vorknöpfen.

Fazit
Insgesamt wieder ein toller Poppy J. Anderson-Roman, der durch Witz, Spannung und nicht-kitschiger Romantik überzeugt. Ich hatte viel Spaß beim Lesen und kann „Mit Sehnsucht verfeinert“ guten Gewissens weiterempfehlen. Ich vergebe 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Humor
  • Gefühl
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 06.12.2017

Funkensprühende Erotik, sticht aus dem Genre aber leider nicht heraus.

Sugar & Spice - Glühende Leidenschaft
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Worum geht es?

Im Mittelpunkt des Romans stehen Nadia Spiceland, Inhaberin des Cafés Sugar & Spice, und Kaname Sullivan, College-Professor für Sexualpsychologie, am College auch unter dem Namen „Professor ...

Worum geht es?

Im Mittelpunkt des Romans stehen Nadia Spiceland, Inhaberin des Cafés Sugar & Spice, und Kaname Sullivan, College-Professor für Sexualpsychologie, am College auch unter dem Namen „Professor Sex“ bekannt. Nadia ist endlich wieder bereit für eine intime – rein körperliche – Beziehung und äußert gegenüber ihren Freundinnen die Absicht, sich auf Männerfang zu begeben. Kane hört zufällig das Gespräch mit, fackelt nicht lange und stellt sich – völlig selbstlos – zur Verfügung, da es auch auf Anhieb heftig zwischen den beiden funkt. Die beiden lassen sich auf ein erotisches Abenteuer miteinander ein, bis langsam mehr daraus wird. Nadia jedoch möchte nach ihrer überwundenen Tablettensucht nie wieder die Kontrolle über sich verlieren und nach etwas – oder jemandem – süchtig sein…

Meine Meinung

Mit „Glühende Leidenschaft“ beginnt die neue erotische Liebesroman-Reihe „Sugar & Spice“. Schon in diesem ersten Band lernen wir sowohl die aktuellen Protagonisten als auch die künftigen aus den Folgebänden kennen. Wir gewinnen von jeder Person einen groben Eindruck, der nicht zu viel verrät, aber definitiv auf die verschiedenen Personen neugierig macht. Dadurch bin ich zumindest schon mal auf die nächsten Bände aufmerksam geworden.

Dieser Band hier war aber nicht ganz mein Geschmack. Er startet sehr vielversprechend und direkt, da weder Nadia und ihre Freundinnen (die nächsten Protagonistinnen Siobhan, Audie und Vanessa) noch Kane ein Blatt vor den Mund nehmen, sondern offen aussprechen, was sie denken – sei es bei sexuellen oder anderweitigen Angelegenheiten. Aufgrund dieses angenehm selbstbewussten ersten Eindrucks, den beide Protagonisten in der Leseprobe machen, hatte das Buch sofort mein Interesse geweckt.

Dies ändert sich auch nicht im weiteren Verlauf des Buches. Keiner der beiden ist schüchtern, sie probieren sich sexuell aus und lassen sich auch von Zurückweisungen (auf emotionaler Ebene) nicht abschrecken. Beide (!) zeigen immer wieder Initiative, sodass es nie langweilig wird. Dazukommt, dass Nadia offen mit ihrer Vergangenheit umgeht und nicht unnötig auf geheimnisvoll tut – was in den meisten Büchern dann ja gegen Ende in das große, künstliche Drama gipfeln würde. Drama gibt es auch hier, aber definitiv kein künstliches. Es ist nachvollziehbar und für das Buch sehr passend.

Das war jetzt so viel Lob – wo hapert es denn dann?
Nun ja. Zum einen ist das Buch vor allem im ersten Drittel sehr oberflächlich gehalten, weil die Erotik stark überwiegt und keinerlei Gefühle spürbar sind. Für eine sexuelle Beziehung zu Anfang wahrscheinlich nachvollziehbar, aber auch in Bezug auf Nadias Probleme oder die ihrer Freundinnen stand ich sehr distanziert zu dem Geschehen und konnte mich nicht in die Figuren hineinfühlen. Dadurch, dass sich Nadia und Kane auf nahezu jeder Seite sexuell austobten, wirkte die Story auf mich sehr belanglos, obgleich die erotischen Szenen ansprechend geschildert waren und man die Funken zwischen Nadia und Kane wirklich spüren konnte. Mir fehlte in diesem Drittel ganz klar TIEFE.

Dies wurde in den restlichen Dritteln besser, da die Beziehung der beiden langsam auf eine tiefergehende Ebene gehoben wurde und – endlich! – mal Unterhaltungen geführt wurden, die sich nicht darum drehten, was sie denn diesmal aus dem Duftenden Garten ausprobieren sollten. Mit Voranschreiten der Seitenzahl wurden Gefühle spürbar und die Figuren greifbarer und zugänglich. Es wurde verständlich, warum die beiden tiefergehende Gefühle füreinander entwickelten, da sie füreinander da waren und sich gegenseitig Halt gaben. Dennoch – und das liegt wohl einfach am Genre – wurde vieles auch einfach mit Sex gelöst oder es gipfelte zumindest darin – immer. Das schien irgendwie jedes Mal das Ventil zu sein, wodurch die Beziehung der beiden ihren leicht oberflächlichen Charakter bis zum Schluss nicht gänzlich ablegen konnte.

Darüber hinaus fehlte mir das Besondere an der Geschichte, das, was einen ständig am Weiterlesen hält und sie aus dem Genre hervorhebt. Das gab es leider einfach nicht, weshalb ich das Buch im guten Mittelfeld einordnen würde und für die Folgebände zuversichtlich bin. Audie und Siobhan haben schon einen sehr interessanten Eindruck gemacht, sodass dies sicher nicht das letzte Buch aus der Reihe sein wird, das ich gelesen habe.

Fazit

Insgesamt nette Unterhaltung für zwischendurch mit funkensprühenden Erotikszenen, aber leider nichts Besonderes in dem Genre und die emotionale Ebene muss zurückstecken. Ich vergebe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 02.12.2017

Ein toller John Green, der nachdenklich macht.

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
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»Das Leben reimt sich, aber nie an der Stelle, wo man es erwartet.« (S.152)

Dies ist mein erstes Buch von John Green, das ich beendet habe. Ich habe in der Vergangenheit bereits Paper Towns und Looking ...

»Das Leben reimt sich, aber nie an der Stelle, wo man es erwartet.« (S.152)

Dies ist mein erstes Buch von John Green, das ich beendet habe. Ich habe in der Vergangenheit bereits Paper Towns und Looking for Alaska angefangen, ich habe die Filme zu Paper Towns und The Fault in Our Stars gesehen – und ich kann guten Gewissens sagen, dass John Greens Geschichten immer etwas Besonderes sind. Auch mit „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ bzw. „Turtles All the Way Down“ ist das nicht anders.

Zunächst mal ist es ein sehr persönliches Buch, denn die Protagonistin Aza hat wie auch John Green selbst mit psychischen Problemen zu kämpfen. Sie hat Ängste, die ihre Gedanken beherrschen, die sie zu Dingen zwingen, die sie nicht tun oder nicht denken will. Als ein Milliardär, der Vater ihres alten Freundes Davis, verschwindet und eine Belohnung von 100.000 Dollar für Hinweise auf dessen Verbleib ausgesetzt wird, lässt sich Aza von ihrer besten Freundin Daisy dazu überreden, dem Verschwinden auf den Grund zu gehen und sich wieder mit Davis in Verbindung zu setzen. Es entspinnt sich keine Abenteuergeschichte, wie es der Klappentext andeutet, sondern eine Erzählung von Azas problematischem Alltag sowie ihren Schwierigkeiten in Sachen Freundschaft und Liebe.

John Greens Schreibstil ist angenehm zu lesen und wechselt stetig von einem humorvollen zu einem ernsteren Ton. Im einen Moment ist er tiefgründig und voller komplexer Gedankengänge, denen man zu folgen versucht, im nächsten werden die Unterhaltungen durch witzige Bemerkungen aufgelockert.

»In die Augen kann man jedem sehen. Aber jemand zu finden, der dieselbe Welt sieht, ist ziemlich selten.« (S. 14)

Zu Anfang wird man mit Azas Angst- und Zwangsstörung konfrontiert, die mich zunächst etwas überrumpelte, da man ohne Vorwarnung direkt hineingestoßen wird. Sie sitzt am Tisch in der Cafeteria und kann, während ihre Freunde sich über ein Kunstprojekt unterhalten, an nichts anderes denken, als an C. Difficile, ein Bakterium, das sich in ihrem Körper vermehren und zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung führen könnte. Aus dieser Gedankenspirale ist sie unfähig auszubrechen, sie ist ihren Gedanken hilflos ausgeliefert. Im Laufe des Buches ist diese selbstverständlich immer wieder Thema und wird von Seite zu Seite unglaublich gut dargestellt, sodass man sich in Aza zumindest annähernd hineinversetzen kann. Azas Gedankengänge sind interessant geschrieben, sie ficht Kämpfe mit sich selbst aus und der Leser leidet mit ihr, hofft, dass sie sich gegen ihre Gedanken behaupten kann, und ist bedrückt, wenn es natürlich nicht so kommt.

»Es ist seltsam zu wissen, dass man gestört ist und nichts dagegen tun kann, weißt du? Es ist nicht so, dass man sich für normal hält. Mir ist klar, dass da ein Problem ist. Aber ich kann es einfach nicht lösen.« (S. 202)

Dieses Buch ist in vielen Punkten etwas Besonderes. Ich hatte nach der Lektüre des Buches tatsächlich das Gefühl, etwas gelernt, etwas für das Leben mitgenommen zu haben. Es gibt viele tiefgründige Gedanken, die geäußert werden, Gedanken, die ich persönlich noch nie hatte, die aber so interessant sind, dass ich mir immer noch den Kopf darüber zerbreche.

»ICH ist das Wort, das am schwersten zu definieren ist.« - »Vielleicht ist man das, was man nicht nicht sein kann.« (S. 82)

Zudem interessiert sich der männliche Gegenpart Davis für Astronomie und äußert im Laufe des Buches immer wieder Fakten, die mir bis dato fremd waren und mein Interesse geweckt haben. Ich habe mich öfter dabei ertappt, wie ich mein Buch zur Seite legte und bestimmte Dinge gegoogelt habe, um mehr darüber zu erfahren. Für mich ließ sich das Buch nicht einfach weglesen, ich war quasi dazu gezwungen, mich mit bestimmten Thematiken näher auseinanderzusetzen.

»Und Navi ist 550 Lichtjahre weit weg. […] Von hier aus können wir
nicht wissen, ob Navi vielleicht schon vor 500 Jahren explodiert ist.« - »Wow. Das heißt, wir sehen in die Vergangenheit.« (S. 105)

Leider muss ich sagen, dass in dem Buch handlungstechnisch nicht viel passiert. Es fehlt Dynamik und Spannung, was bei dem Thema nun mal nicht anders zu erwarten ist, das Lesen manchmal aber etwas träge macht.

Zudem kann man die Liebesgeschichte als „Nebenerscheinung“ bezeichnen. Sie ist kein Aspekt der Handlung, der den Leser glücklich macht oder ihm ein Lächeln aufs Gesicht zaubert – vielmehr handelt es sich um einen weiteren bedrückenden Aspekt, der Azas „Problem“ noch mehr in den Vordergrund rückt und verständlich rüberbringt, wie dieses ihr den Alltag schwerer macht. Auch die Freundschaft zu Daisy ist dort zu verorten. Daisy ist es, die Aza deutlich macht, dass Azas psychische Krankheit auch für ihre Mitmenschen nicht leicht ist, ja, vielleicht sogar anstrengend und schwer auszuhalten ist. Ich wusste ehrlich gesagt bis zuletzt nicht, ob ich Daisy mögen sollte oder nicht…

»Was ich sagen wollte, Holmesy, ist, ja, du bist anstrengend, und ja,
deine Freundin zu sein ist harte Arbeit. Aber du bist der faszinierendste Mensch,
dem ich je begegnet bin […].« (S. 235)


Ich glaube wirklich, dass dieses Buch etwas Besonderes ist – vor allem für all diejenigen, die selbst von Angst- und Zwangsstörungen betroffen sind und sich hierin eventuell wiederfinden und verstanden fühlen. Als Außenstehender ist es unglaublich schwer, sich darin hineinzufühlen, ich denke, man kann es nie wirklich verstehen, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Aber ich finde, dieses Buch vermittelt uns mit seiner einfühlsamen, nachdenklichen Art einen wirklich guten Eindruck.

„Man findet nie Antworten, sondern immer nur bessere Fragen.« (S. 263)

Fazit
Wer eine abenteuerliche Hinweissuche erwartet, ist hier an der falschen Adresse. Man begleitet Aza in ihrem Alltag, bangt, leidet und hofft mit ihr. Ein ruhiges Buch, das zum Nachdenken anregt. Ich vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 01.12.2017

War ganz gut, aber der Wow-Effekt fehlte.

Night School 1
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Der erste Band der Night School-Reihe lag lange und mit hohen Erwartungen auf meinem SuB. Schon relativ früh zeigte sich, dass der Klappentext viel zu viel spoilerte und wichtige Plot Twists vorwegnahm ...

Der erste Band der Night School-Reihe lag lange und mit hohen Erwartungen auf meinem SuB. Schon relativ früh zeigte sich, dass der Klappentext viel zu viel spoilerte und wichtige Plot Twists vorwegnahm – aufgrund dessen versuche ich mich mal an einer eigenen Inhaltsangabe, die nicht ganz so viel verrät.



Worum geht es?



Nach dem merkwürdigen Verschwinden ihres Bruders bringt sich Allie regelmäßig in Schwierigkeiten, sie rebelliert und verzeichnet schon in ihrem jungen Alter einige Vorstrafen. Ihre Eltern sehen keinen anderen Weg als sie in ein Internat fernab ihrer Clique zu schicken. Sie teilen ihr nicht mit, wo sich dieses befindet, und verschweigen ihr auch weitere Informationen, sodass sie dort angekommen erstmal völlig vor den Kopf gestoßen ist, da in Cimmeria jegliche technische Geräte strikt untersagt und die Regeln streng sind. Nach einiger Zeit kommt ihr das Internat noch merkwürdiger vor als ohnehin schon, da sich unheimliche Ereignisse zutragen und keine Person auf dem Internat wirklich vertrauenswürdig scheint. Sind ihre Freunde, die für die Allie sie hält? Und was hat es überhaupt mit dieser geheimnisvollen Night School auf sich, über die niemand sprechen darf?



Meine Meinung



Gleich vorab muss ich sagen: Ich habe mehr erwartet. Es gibt so viele sehr gute Bewertungen zu dem Buch, dass ich mir davon einiges versprochen hatte. Leider war das Buch für mich nur mittelmäßig.



Der Einstieg in das Buch war für mich eher holprig. Vor allem zu Anfang wirkte der Schreibstil unbeholfen, die Figuren verhielten sich merkwürdig und nicht authentisch und es wurde von einer Handlung zur nächsten gesprungen (sie rennen gerade weg und auf einmal hat er die Arme um sie geschlungen – stelle ich mir sehr schwierig vor, so beim Rennen). Dies wurde mit der Zeit jedoch merklich besser, sodass am Ende nichts mehr davon zu merken war.



Dies gilt auch für die Handlung, die etwa im Mittelteil langsam an Fahrt aufnahm und schließlich (und immer wieder) richtig spannend wurde. Man rätselt mit, was es mit der Night School und allgemein mit dieser merkwürdigen Schule auf sich hat, aber wirkliche Anhaltspunkte gibt es einfach nicht. Man tappt im Dunkeln und ist zwischenzeitlich wirklich verwirrt, weil man keine Ahnung hat, was da eigentlich abgeht. Je mehr man eingeweiht wird, desto spannender wird es, sodass ich zu diesem Zeitpunkt das Buch fast gar nicht mehr zur Seite legen konnte.



Von den Charakteren entsteht dauernd ein völlig neuer Eindruck, sodass man sich bei keiner Person wirklich sicher sein kann, ob sie vertrauenswürdig ist. Es gab eigentlich nur eine Person (außer Allie), der ich die ganze Zeit vertraut habe – so merkwürdig sie sich manchmal auch verhalten hat – und der ich zu keinem Zeitpunkt etwas Böses unterstellt habe. Aus Spoilergründen nenne ich mal keinen Namen. Alle anderen Personen wirkten in ihrem Verhalten entweder so unschuldig oder so verdächtig, dass ich ständig an ihnen gezweifelt habe, was die Spannung in dem Buch stetig aufrechterhielt.



So gut sich das jetzt auch anhört, so war die Auflösung für mich etwas enttäuschend, weil ich wohl einfach etwas Spektakuläreres erwartet hätte. Mir fehlte ganz klar der Wow-Effekt in dem Buch, die überraschenden Wendungen, die einen völlig vom Hocker hauen. Natürlich gab es einige Wendungen, mit denen ich nicht wirklich gerechnet hatte, aber leider waren sie nicht besonders genug, um mich wirklich mitzureißen oder zu schockieren.



Die spannenden Stellen im Buch konnten mich jedoch so weit überzeugen, dass ich dem Folgeband eine Chance geben werde, in der Hoffnung, dass dieser größere Überraschungen für den Leser bereithält.



Fazit



Insgesamt ist der erste Band der Night School-Reihe für mich relativ enttäuschend, er wies jedoch genügend spannende Stellen auf, die meine Lust am Weiterlesen aufrechtgehalten haben. Das Buch ist kein Muss, aber auch keine Zeitverschwendung. Ich vergebe 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 22.11.2017

Ein schöner Liebesroman für zwischendurch!

Der letzte Versuch
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Klappentext (Lovelybooks)

Carrie ist Single und steht kurz vor ihrem dreißigsten Geburtstag: ein persönlicher Albtraum. Besonders, da ihre gescheiterten Beziehungen ihr ein paar hartnäckige Extrapfunde ...

Klappentext (Lovelybooks)

Carrie ist Single und steht kurz vor ihrem dreißigsten Geburtstag: ein persönlicher Albtraum. Besonders, da ihre gescheiterten Beziehungen ihr ein paar hartnäckige Extrapfunde auf der Waage beschert haben. Ein Fitnessstudio muss her, damit sich Carrie für das große Dating-Event fit machen kann, auf dem sie hoffentlich endlich ihren Traummann finden wird. Blöd nur, dass ihr im Studio ein Missgeschick nach dem anderen unterläuft und sich ausgerechnet ihr Fitnesstrainer Wesley mit seinem stahlharten Waschbrettbauch und den türkisgrünen Augen als wahrer Traummann entpuppt. Doch Carrie hat bereits genaue Vorstellungen von ihrem zukünftigen Partner - und der ist ganz sicher kein vier Jahre jüngerer Student, der nur Frauen und Partys im Kopf hat...

Meine Meinung

Erstmal muss ich sagen, dass der Klappentext gegen Ende völlig falsche Erwartungen schürt und ein ganz anderes Bild von Wesley zeichnet, als es letztendlich der Fall ist.

Wesley ist zwar ein vier Jahre jüngerer Student, aber ein Kerl, der nur Frauen und Partys im Kopf hat? Das mögen Carries Vorurteile sein, aber er ist nicht ansatzweise so ausschweifend und leichtlebig, wie sie das vielleicht denkt. Der Eindruck kommt wirklich zu keiner Zeit auf. Er ist ein unglaublich toller Kerl, der schon gleich zu Anfang keinen Hehl daraus macht, wie angetan er von Carrie ist. Während sie sich zwar auch zu ihm hingezogen fühlt, aber den "großen" Altersunterschied zwischen ihnen bemängelt, hat er keine Probleme damit und lässt sich nicht so einfach abwimmeln. Als Leser verliebt man sich zusammen mit Carrie in ihn, denn das Buch ist komplett aus Carries Sicht geschrieben und man muss vor allem gegen Ende hin sehr viel miträtseln, was sein Verhalten antreibt.

Carrie ist ebenfalls eine sympathische Protagonistin. Zwar hat sie mich stellenweise aufgeregt, wenn sie sich die Kante gegeben hat - diesbezüglich habe ich in "All for you" schon negative Erfahrungen gemacht -, aber glücklicherweise hält sich das hier in Grenzen. Auch, wenn sie stellenweise durch Wesley etwas eingeschüchtert ist - wie es wohl viele von uns wären - ist sie schlagfertig und selbstbewusst, trotz der Tatsache, dass sie der Meinung ist, dass sie sieben Kilo zu viel auf die Waage bringt und diese dringend loswerden muss, bevor sie zu einem Marshmallow mutiert. Welche Einstellung Wesley dazu hat, bleibt auch nicht lange ein Geheimnis...

Das Buch hat mir die meiste Zeit ein Grinsen auf die Lippen gezaubert, gegen Ende hin - dem großen Knall, den es ja in nahezu jedem Liebesroman gibt - hatte ich dann mal echt ein ungutes Gefühl. Da ich aber so meine Vermutungen hatte - ingesamt ist das Buch schon relativ vorhersehbar - war das aushaltbar. Ich habe in diesen Momenten sowohl stark mit Carrie mitgelitten, als auch mit Wesley, obwohl man das wahrscheinlich weniger erwarten würde...

Am Ende - ganz am Ende! - ging mir alles ein bisschen zu schnell. Carrie hat durch ihre Reaktion zwar Reife bewiesen, aber um ehrlich zu sein hätte ich an ihrer Stelle anders gehandelt. Zudem hat mir definitiv ein kleiner Epilog gefehlt, der die Story etwas abgerundet hätte. So war alles auf einmal vorbei. Ich hätte gerne noch etwas von den beiden gehabt, die ich über die Seiten ins Herz geschlossen habe.

Fazit

Ein Liebesroman, der definitiv zu überzeugen weiß, aber auch seine Schwächen hat. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten, sogar das Drama, das mir gegen Ende ein ungutes Gefühl beschert hat, fand ich super spannend und unterhaltsam. Ich vergebe 4 Sterne.