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Veröffentlicht am 12.01.2021

Pfirsichblüten und ein dunkles Geheimnis

Zeit der Pfirsichblüte
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Das neue Buch von Anja Saskia Beyer erzählt, wie der Name schon sagt, von der kurzen Zeit, in der die Pfirsichbäume in einem kleinen Ort nahe Barcelona blühen. Und von Anna, die vor 20 Jahren hier als ...

Das neue Buch von Anja Saskia Beyer erzählt, wie der Name schon sagt, von der kurzen Zeit, in der die Pfirsichbäume in einem kleinen Ort nahe Barcelona blühen. Und von Anna, die vor 20 Jahren hier als Studentin auf einer Plantage gearbeitet hat, sich verliebte und großes Leid erfahren musste.
Jetzt plant sie mit ihrer besten Freundin Carina einen Mädelsurlaub und Carina möchte ausgerechnet nach Barcelona. Nach den Erlebnissen in der Vergangenheit möchte Anna eigentlich nie wieder hierher reisen, macht dann aber eine Entdeckung, die sie umdenken lässt. Gemeinsam mit Carina und Pablo, mit dem sie schon damals eine Freundschaft verband, versuchen sie einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur zu kommen.

Das Buch ist schön und leicht geschrieben, eine sommerliche Lektüre, die einen in Urlaubsstimmung versetzt. Allerdings finde ich sehr schade, dass haupstsächlich typische Urlaubsklischees bedient werden. Die Sehenswürdigkeiten stehen in jedem Reiseführer ganz oben, es fehlt an Insiderwissen, die das Gefühl geben, wirklich da zu sein. Wenn es interessant wird, ist es meistens aber nur „ein Café in dem und dem Stadtteil“. Ständig gibt es Tapas, die dann aber ausführlich beschrieben werden, Essen ist eine Leidenschaft der Autorin. Was an sich auch nicht schlimm ist. Am Ende gibt es noch ein paar Rezepte, leider sind die dazu passenden Gerichte erst auf den letzten Seiten erwähnt, fühlt sich ein bisschen reingepresst an.

Schön fand ich die Pfirsichblüte, von der ich tatsählich noch nie etwas gelesen hatte, und ich war schon mehrmals in Barcelona.

Auch das zentrale Thema, das Geheimnis der Vergangenheit, war sehr berührend und schockierend. Nach dem ersten Schock war der weitere Verlauf allerdings sehr vorhersehbar und wenig überraschend, die Spannung ist schnell abgeflacht. Es ist eben ein Roman und kein Krimi. Es fehlte an der einen oder anderen Stelle an Tiefe, die Figuren sind recht flach geblieben, auch Annas Emotionen kamen mir oft zu flach rüber.

Eine schöne Lektüre, die einen in Urlaubsfeeling versetzt, ich hätte mir aber etwas mehr Tiefgang gewünscht.

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Veröffentlicht am 29.12.2020

Vom Winter und den Bienen

Ein Winter im Alten Land
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Bea ist Chefärztin der Onkologie und lernt während ihrer Arbeit Grete kennen, die eine Imkerei betreibt und Bea das erste Mal dazu bringt, sich einer Patientin zu öffnen. Eines Tages ist Grete verschwunden ...

Bea ist Chefärztin der Onkologie und lernt während ihrer Arbeit Grete kennen, die eine Imkerei betreibt und Bea das erste Mal dazu bringt, sich einer Patientin zu öffnen. Eines Tages ist Grete verschwunden und hinterlässt Bea ihr Tagebuch mit der Bitte, es zu ihrem Neffen Tom zu bringen, der die Imkerei übernommen hat. Doch Tom will von der alten Kladde und den Weisheiten seiner Tante nichts wissen. Doch Bea, die vor kurzem erst von ihrem Mann verlassen wurde und nach einem neuen Ansporn in ihrem Leben sucht, lässt sich so leicht nicht abwimmeln.

Julie Peters hat eine schöne Winterwelt im Alten Land geschaffen und greift gleichzeitig ein derzeit beliebtes Thema auf: Die Imkerei. Und obwohl ich schon ein paar Romane mit diesem Thema gelesen hatte, konnte ich wieder etwas dazulernen. Das war wohl auch ein Ziel der Autorin: Den Lesern die Welt der Bienen nahe zu bringen. Die Geschichte drumherum fand ich allerdings recht blass, die Handlungen der Personen nicht immer nachvollziehbar und die Story sehr vorhersehbar. Eine nette Lektüre, angenehm geschrieben, die mich aber leider nicht fesseln konnte.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Hochspannende Science Fiction

Das Genesis Backup
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William Ell findet im Nachlass seines verstorbenen Vaters einen seltsamen Edelstein. Als er der Sache auf den Grund geht, schwebt er in Lebensgefahr. Was hat sein Vater da entwickelt? Und wer sind wir ...

William Ell findet im Nachlass seines verstorbenen Vaters einen seltsamen Edelstein. Als er der Sache auf den Grund geht, schwebt er in Lebensgefahr. Was hat sein Vater da entwickelt? Und wer sind wir wirklich? Ein Wettlauf Mensch gegen KI beginnt.

Dale Harwin hat einen spannenden Science Fiction Thriller geschrieben, der weit über das heute mit unserer Technologie mögliche hinausgeht. Die heile, etwas langweilige Welt von Mathematikprofessor William Ell wird ordentlich durcheinander gewürfelt. Plötzlich ist nichts, wie es einmal war oder zu sein schien. Mit viel Glück und mächtigen Verbündeten versucht er, sich Klarheit zu verschaffen.

Am Ende wird klar: Das war erst der Anfang. Dies war der vielversprechende Auftakt zu einer 3 teiligen Science Fiction Serie. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Spannend und persönlich

Die Hornisse (Tom-Babylon-Serie 3)
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Nach einem gefeierten Konzert auf der Berliner Waldbühne wird der Rockstar Brad Galloway ermordet aufgefunden. Zuvor hat ihm eine geheimnisvolle Frau auf der Bühne vor aller Augen einen mysteriösen Umschlag ...

Nach einem gefeierten Konzert auf der Berliner Waldbühne wird der Rockstar Brad Galloway ermordet aufgefunden. Zuvor hat ihm eine geheimnisvolle Frau auf der Bühne vor aller Augen einen mysteriösen Umschlag gegeben. Tom Babylon und Sita Johanns machen sich an den Fall. Und bald wird klar: Tom ist tief mit dem Fall verstrickt.

„Die Hornisse“ ist Band 3 der Reihe um Tom Babylon und ich empfehle dringend, die beiden anderen Teile vorher zu lesen. Toms persönliche Geschichte, seine Vergangenheit rund um seine verschwundene Schwester Viola spielen eine große Rolle in den Büchern und für den Lesegenuss ist es von Vorteil, die richtige Reihenfolge einzuhalten.

Auch dieser Band teilt sich in zwei Handlungsstränge auf. Ein Strang erzählt von der Vergangenheit, diesmal in die von Toms Mutter kurz vor dem Mauerfall. Bisher wusste der Leser nur, dass sie bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Nun erfahren wir mehr, viel mehr, wie es dazu kommen konnte.
In Handlungsstrang zwei in der Gegenwart stellt sich sehr bald heraus, dass Tom besonders tief darin verstrickt ist. Mehr noch, alle Spuren führen zu ihm. Wer will ihm den Mord an Galloway anhängen und warum?

Band 3 ist so persönlich und spannend wie nie. Es werden wieder ein paar Fragen und Geheimnisse aus den vorhergehenden Bänden gelüftet, aber nicht alles. Ich würde sogar sagen, das Ende hat Brisanz und verspricht einen weiteren, spannenden Teil der Reihe. Ich kann es gar nicht erwarten!

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Veröffentlicht am 24.11.2020

Eine Frau kämpft sich durch

Die Dorfärztin - Ein neuer Anfang
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„Die Dorfärztin“ ist die Geschichte der jungen Frau Leni, deren sehnlichster Wunsch es seit ihrer Kindheit ist, Ärztin zu werden. Aber nicht nur der erste Weltkrieg, sondern vor allem ihre Mutter steht ...

„Die Dorfärztin“ ist die Geschichte der jungen Frau Leni, deren sehnlichster Wunsch es seit ihrer Kindheit ist, Ärztin zu werden. Aber nicht nur der erste Weltkrieg, sondern vor allem ihre Mutter steht ihrem Glück im Weg. Sie glaubt nicht, dass es Leni mit ihrem Klumpfuß zu etwas bringen kann. Doch Leni gibt nicht auf, sie kämpft sich durch. 1928 kehrt sie in ihr Heimatdorf zurück, um die Praxis des Dorfarztes zu übernehmen. Doch noch immer muss sie um die Anerkennung ihrer Mutter kämpfen. Vor allem jetzt, da sie ohne Mann, aber mit einer fünfjährigen Tochter zurückkehrt.

Lenis Geschichte wird mit vielen Zeitsprüngen erzählt. Neben ihrer Rückkehr ins Dorf 1928 erzählt das Buch aus ihrer Kindheit, ihrer Jugend zu Kriegszeiten und zum Ende des Krieges. Teilweise springt die Autorin hier auch in der Chronologie – mal wird aus 1918 erzählt, dann wieder 1914. Das macht es manchmal nicht so einfach, den Faden zu behalten. Ich denke, die Geschichte wäre auch gut gewesen, wenn die Vergangenheit und die Gegenwart in einem Stückerzählt worden wäre und nicht immer wieder in kleinen Häppchen. Trotzdem hat mir die Geschichte gut gefallen.

Nicht nur Lenis Kampf, Ärztin werden zu dürfen, sondern auch ihre Liebe zu Matthias wird erzählt. Matthias, den sie mit 9 Jahren im Krankenhaus kennen gelernt hat und zu dem der Kontakt trotz der schwierigen Zeiten, trotz des Krieges, nie abgebrochen ist und mit dem sie nun eine fünfjährige Tochter hat. Doch als Leni in ihr Dorf zurückkehrt, ist Matthias verschwunden. Wohin, das muss Leni erst noch rausfinden.

Ich hätte auch erwartet, dass das Thema eine Frau als Ärztin eine Rolle spielt, das tut es hier aber kaum. Es geht eher um Lenis Kampf, trotz ihrer Behinderung studieren zu dürfen.

Alles in allem ein schönes Buch, dass die Zeit um den ersten Weltkrieg aus der Sicht einer gut situierten Familie erzählt. Es soll auch noch einen zweiten Band geben, den ich bestimmt lesen werde.

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