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Veröffentlicht am 13.07.2022

Eher kulinarischer Reiseführer als fesselnder Krimi

Bretonische Nächte
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Nachdem sich "Vorzeichen des Todes" gezeigt haben, stirbt Kommissar Kadegs 89jährige Tante Joelle. Als dann auch auf ihn und Joelles Gärtner Anschläge verübt werden, erscheint der natürliche Alterstod ...

Nachdem sich "Vorzeichen des Todes" gezeigt haben, stirbt Kommissar Kadegs 89jährige Tante Joelle. Als dann auch auf ihn und Joelles Gärtner Anschläge verübt werden, erscheint der natürliche Alterstod der alten Dame plötzlich in einem ganz anderen Licht.
Inspiriert von den Spiegel-Bestseller-Listen, dachte ich dieses Buch sei ein Muss, denn umsonst wird es ja sicher nicht darin aufgeführt sein. Also habe ich es gelesen, auch wenn mich die Inhaltsbeschreibung nicht unbedingt dazu Inspiriert hätte. Doch leider habe ich mich dann eher durch das Buch gequält, immer auf den überspringenden Funken hoffend. Die Story empfinde ich weder besonders originell noch spannend.
Für mich liest es sich eher wie ein Reiseführer mit ausführlichen Landschaftsbeschreibungen und kulinarischen Spezialitäten (diese ständigen Anpreisungen nervten mich irgendwann dann nur noch). Nicht gerade fesselnd und das was man von einem spannenden Krimi erwartet. Und ein mögliches Tatmotiv im auftauchen einer ausgestorben Vogelart wirkt ebenso unglaubwürdig wie Dupins kindische Verweigerung mit dem Präfekten zu sprechen.
Ein Buch das ich kein zweites Mal lesen werde und auch nicht empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 09.07.2022

Sich auf seine Wurzeln besinnen..

In den Wäldern der Biber
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Nach einem Streit mit ihren Freund, der sie aus seiner, aber gemeinsam bewohnten Wohnung in Frankfurt/Main wirft, weiß Alina erst nicht wohin. Dann fällt ihr ihr Großvater ein, der in Brandenburg in einem ...

Nach einem Streit mit ihren Freund, der sie aus seiner, aber gemeinsam bewohnten Wohnung in Frankfurt/Main wirft, weiß Alina erst nicht wohin. Dann fällt ihr ihr Großvater ein, der in Brandenburg in einem kleinen Dorf wohnt. Einziges Problem: sie hat seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr gesehen. Doch ohne großartig Fragen zu stellen nimmt er sie sofort bei sich auf und auch im Ort findet sie schon bald echte Freunde.
Das Buch besticht durch das Besinnen auf die kleinen Momente und Gesten, die sehr viel bedeutender und wertvoller sind als das ewige Hetzen nach etwas schnellerem, größerem, teurerem. Der Wert des Lebens wird nicht von Prestige und Äußerlichkeiten geprägt, sondern von inneren Werten und Ausgeglichenheit.
Nach und nach kann auch Alina herausarbeiten, was ihr bisher zu ihrem Glück fehlte, obwohl sie doch eigentlich dachte glücklich zu sein.
Ein warmherziges Buch mit viel Gefühl. Absolut lesens- bzw. hörenswert!

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Veröffentlicht am 09.07.2022

Ausgeklügelt und gut durchdacht

Kaltherz
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Für eine Toilettenpause hat Clara Lipmann ihre 5jährige Tochter Marie mal kurz im Auto allein zurückgelassen, aber nach ihrer Rückkehr ist die Kleine verschwunden...
Mit diesem Fall erhält Kommissarin ...

Für eine Toilettenpause hat Clara Lipmann ihre 5jährige Tochter Marie mal kurz im Auto allein zurückgelassen, aber nach ihrer Rückkehr ist die Kleine verschwunden...
Mit diesem Fall erhält Kommissarin Kim Lansky ihre letzte Chance für die Beschäftigung im Polizeidienst.
Unkonventionell und auch auf sich selbst rücksichtslos poltert Lansky, wie sie selbst nur bezeichnet, durch die Ermittlung um mit mehr oder weniger legalen Methoden Beteiligte zum Sprechen zu bringen. Gerade dieses Auftreten immer im Zuge der Aufklärung als auch ihre ironische Art sich selbst auf die Schippe zu nehmen liesen sie mir sofort sehr sympathisch werden. Die Charaktere sind vielschichtig und nichts ist so wie es zu sein scheint. Aus der Sicht der jeweiligen Akteure geschilderte, übersichtliche Kapitel mit starken Spannungsbögen und unvorhergesehenen Wendungen machten es mir schier unmöglich das Buch aus der Hand zu legen. Gekonnt lässt der Autor das Geschehen um Marie zeitlich verschwimmen, was für eine weitere Steigerung der Spannung sorgt.
Schicht für Schicht wird dann letztendlich eine Wahrheit nach der anderen freigelegt um in einem nicht ganz unerwarteten, jedoch dann doch etwas überraschenden Ausgang zu enden. Spannend mit Suchtfaktor und stimmig bis zur letzten Zeile! Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.07.2022

Leider nur ein durchschnittlicher Liebesroman

Das Haus der Winde
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Auch 1934 verbringt die dänische Schauspielerin Asta Nielsen gemeinsam mit ihrer älteren Schwester Johanne den Sommer auf Hiddensee. Die Idylle der Insel und ihr gemütliches Häuschen "Karusel" lassen sie ...

Auch 1934 verbringt die dänische Schauspielerin Asta Nielsen gemeinsam mit ihrer älteren Schwester Johanne den Sommer auf Hiddensee. Die Idylle der Insel und ihr gemütliches Häuschen "Karusel" lassen sie entspannen und ihre Sorgen vergessen. In dem Fischer Kai Henning findet sie einen Vertrauten in den sie sich verliebt. Doch beider Ansichten bezüglich Hitlers Angebot, das Asta ablehnt, gehen stark auseinander. Nach einem Streit begibt sich Kai auf See - werden sich die Wogen glätten?
Nachdem mich erst "Mrs. Agatha Christie" sehr begeistert hat, habe ich hier auf eine weitere gute Story zu einer interessanten, starken Frau gehofft. Leider wird die gesamte Handlung jedoch ziemlich auf eine ausschweifend erzählte Liebesgeschichte reduziert. Obwohl berühmte Personen wie beispielsweise Joachim Ringelnatz, Otto Gebühr, Gerhart Hauptmann oder Heinrich George durchaus mit Asta Nielson bekannt bzw. befreundet waren verlieren sie sich überwiegend in Randbemerkungen; der Covertext hatte mir diesbezüglich etwas anderes suggeriert. Auch die Begegnung mit/das Angebot von Hitler wird im Vergleich zum gesamten Buch relativ kurz abgehandelt. Somit unterscheidet sich "Haus der Winde" nicht großartig von anderen x-beliebigen Liebesromane.
Schade - ich hatte mir mehr versprochen und würde das Buch weder nochmal lesen/hören als auch weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 26.06.2022

Eine Freundschaft fürs Leben

Die Frauen vom Inselsalon
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Norderney zu Beginn des 20. Jahrhundert
Friedas Leben scheint vorgezeichnet, trotz einiger Träumereien von denen sie weiß das sie unrealistisch sind, ist sie jedoch damit zufrieden. Am Strand lernt sie ...

Norderney zu Beginn des 20. Jahrhundert
Friedas Leben scheint vorgezeichnet, trotz einiger Träumereien von denen sie weiß das sie unrealistisch sind, ist sie jedoch damit zufrieden. Am Strand lernt sie Greta kennen, das umhätschelte Kind aus wohlhabenden, gutem Hause, das an der Nordsee seinen Husten und Hautprobleme auskurieren soll. Trotz der Standesunterschiede werden sie Freundinnen und können von einander und miteinander lernen. Grete verhilft Frieda zur Erfüllung eines Lebenstraumes: sie darf im Inselsalon der angesehenen Familie Fisser arbeiten. Damit beginnt eine wunderbare Freundschaft, die beide durch Höhen und Tiefen gehen lässt...
Mir gefällt die ungezwungene Art Frieda mit der sie einen Zugang zu Greta bekommt, sehr gut. Ebenfalls mag ich Greta, die sich, ganz im Gegenteil zu dem, was ihr vorgelebt wird, über Grenzen hinwegsetzt. In diesem Auftakt zu einer Familien-Saga auf Norderney, begleitet der Leser beide Mädchen durch alle Schwierigkeiten und Erfahrungen auf dem Weg zur Erwachsenen. Ihre Gedanken und Gefühle sind sehr authentisch dargestellt so dass man mit ihnen fiebert. Eingerahmt wird das Ganze durch reale historische Begebenheiten. Während die Story um die beiden Freundinnen fesselt, finde ich das Geschehen um Familie Fisser sehr konstruiert - so als ob es dem "Auffüllen" dienen soll. Mit Abstrichen dafür, ansonsten ein Buch das sich angenehm flüssig liest und neugierig auf den Folgeband macht.

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