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Veröffentlicht am 05.01.2019

Lass nicht die Vergangenheit dein Leben blockieren – eine einfühlsame Familiengeschichte

Die Sommer meines Lebens
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Ein wirklich tolles Buch, was mich sehr berührt und zum Nachdenken gebracht hat.
Die eigentliche Handlung ist rasch umrissen: Die 94jährige Ella bittet ihre Enkelin Kendra ihre Lebensgeschichte niederzuschreiben. ...

Ein wirklich tolles Buch, was mich sehr berührt und zum Nachdenken gebracht hat.
Die eigentliche Handlung ist rasch umrissen: Die 94jährige Ella bittet ihre Enkelin Kendra ihre Lebensgeschichte niederzuschreiben. Und obwohl sie mit ihrem authistischen Sohn Finn und arbeitslosen Mann Dan aktuell genug Sorgen hat, stellt sie sich dieser Aufgabe und gerät in den Sog der Vergangenheit um ihre Familiengeschichte. Als junges Mädchen wird die Schottin Ella wird von ihrer Mutter zu ihrer Freundin Marianne und deren Familie auf die Insel Ile de Ré geschickt, um ihre Französischkenntnisse aufzufrischen. Mit deren gleichaltrigen Zwillingen Caroline und Christophe freundet sie sich sofort an und verliebt sich in Christophe. Zu dritt erleben sie einen unbeschwerten Sommer, der nie vergehen möchte und versprechen sich ein baldiges Wiedersehen. Doch der Zweite Weltkrieg wirbelt alle Pläne durcheinander – Christophe fällt. In unendlicher Trauer um ihre große Liebe stürzt sie sich in Arbeit, und unterstützt das Militär. Dabei kommen sie und ihr Kollege Angus sich näher, heiraten nach dem Krieg, bekommen zwei Kinder und scheinen eine harmonische Bilderbuchbeziehung zu führen. Doch dann erreicht sie ein Brief von Caroline, dass Christophe lebt, was die Ehe in eine Krise stürzt.
Imponiert haben mich vor allem Ellas mutige Einsätze im Krieg, sowie ihre Loyalität zu Angus. Nachdem sie ihren vermeintlichen Lebensweg eingeschlagen hat, hält sie daran, vor allem zum Wohl ihrer Kinder fest – jedoch immer mit dem Schmerz im Herzen um ihre verlorene große Liebe. Erst Christophes Tod gibt sie frei – und Angus und sie erhalten eine zweite Chance, welche sie auch nutzen. Gerade im Hinblick auf die heutige Zeit, in der (Beziehungs)Problemen oft aus dem Weg gegangen wird, anstatt sich ihnen zu stellen bzw. sich mit ihnen auseinander zu setzen, ist diese Einstellung bewundernswert. Dazu fällt mir ein sehr wahrer Spruch ein, welchen ich mal gelesen habe „Warum waren Oma und Opa so lange zusammen – weil sie noch repariert haben, anstatt wegzuwerfen“. Genauso tat es Ella mit Angus – und erkennt es Kendra durch das Niederschreiben der Lebensgeschichte ihrer Oma.
Die einzelnen Charaktere sind wunderbar und einfühlsam herausgearbeitet. Abgerundet wird das Ganze durch die sehr bildhaften und malerischen Landschaftsbeschreibungen der Insel – man fühlt sich gleich vor Ort versetzt.
Mich hat die Botschaft dieses Buches sehr beeindruckt und deshalb gebe ich gern eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 27.12.2018

Opfer? Täter? Oder? - Wenn die Vergangenheit nicht ruhen kann

Kälter als die Angst
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Dieses Buch hat mich von Anfang bis zum Ende mit seinen doch sehr speziellen Schilderungen und der überraschenden Wendung fasziniert. Es las sich für mich recht zügig und flüssig. Es ist der fünfte Teil ...

Dieses Buch hat mich von Anfang bis zum Ende mit seinen doch sehr speziellen Schilderungen und der überraschenden Wendung fasziniert. Es las sich für mich recht zügig und flüssig. Es ist der fünfte Teil der Reihe um das Ermittlerteam Charlotte Schneidmann und Peter Käfer und kann m.E. auch unabhängig von Vorkenntnissen der ersten Bücher gelesen werden.
Die Opernsängerin Carla Delbrück wurde ermordet und rasch gerät der Ehemann des Opfers in den Fokus. Jedoch tauchen kranke Briefe in morbider Versform auf, welche sich an die Anwohner des Hauses, in dem Carla bis vor kurzem noch wohnte, richten. Auch Carla erhielt diese Briefe, die auf einen ungeklärten Mord in der Vergangenheit verweisen.
Der Autorin gelingt es geschickt, verwirrende Spuren zu legen, so das immer wieder neue Personen in den Kreis der Verdächtigen rücken - und dennoch nicht der Täter sein können.
Eine ganz interessante Lösung ist die Einblendung von Buchauszügen eines offensichtlich geläuterten Mörders. Was für mich anfänglich etwas irritierend war, fügt sich jedoch zum Ende hin stimmig in das Gesamtkonzept.
Der Schluss ist gelungen kreativ kreiert und lies mich bis zum Ende rätseln, ob ich auf der richtigen (heiße Spur) bin – oder nicht. So muss ein Thriller sein. Von mir gibt es für dieses Buch eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 27.12.2018

Das Unvorstellbare wird wahr

Damit du nie vergisst
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Dieses Buch ist der dritte Teil der Reihe um die Profilerin Andrea Thornston und kann m.E. auch unabhängig von Vorkenntnissen der ersten 2 Bücher gelesen werden.
Eigentlich ist der Fall um den „Campus-Rapist“ ...

Dieses Buch ist der dritte Teil der Reihe um die Profilerin Andrea Thornston und kann m.E. auch unabhängig von Vorkenntnissen der ersten 2 Bücher gelesen werden.
Eigentlich ist der Fall um den „Campus-Rapist“ Jon abgeschlossen, der beim Zugriff erschossen wurde. Beginnend mit der Studentin Samantha tauchen plötzlich erneut Opfer auf, welche die gleiche Handschrift wie Jons Opfer tragen – ein Nachahmungstäter oder ein Mitwisser? Andrea wird in die Ermittlungen einbezogen und gerät mit ihrer Familie rasch selbst ins Visier des neuen Täters.
Sehr geschickt und stimmig verknüpft die Autorin falsche Annahmen und Thesen, bis sich allmählich eine Spur herauskristallisiert.
Einmal begonnen konnte ich gar nicht mit lesen aufhören – so muss ein guter Thriller sein! Deshalb von mir eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 21.12.2018

Sehr informative und interessante Geschichte aus den besetzten Niederlanden

Im dunklen Nebel
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Aufgrund der Inhaltsangabe hatte ich eine etwas andere Geschichte erwartet. Stattdessen gerät man beim Lesen mit den Agenten quasi „zwischen die Fronten“ zwischen den einzelnen Organisationen, Geheimdiensten ...

Aufgrund der Inhaltsangabe hatte ich eine etwas andere Geschichte erwartet. Stattdessen gerät man beim Lesen mit den Agenten quasi „zwischen die Fronten“ zwischen den einzelnen Organisationen, Geheimdiensten und Widerstandsgruppen. Die Personen sowie Zugehörigkeit sind am Anfang als Übersicht sehr gut aufgelistet, so dass es meinem Verständnis enorm half, immer wieder zu dem jeweiligen Charakter zurückzublättern. Dieses Genre ist eigentlich nicht so mein Gängiges, aber ich war angenehm überrascht, wie flüssig und gut sich dieses Buch, trotz des m.E. komplizierten Themas, lesen lies.
Da ich bisher zur den Zuständen in den besetzten Niederlanden noch wenig erfahren habe, war es für mich ein sehr informatives Buch und ich denke, dass es jeden geschichtlich interessierten Leser ähnlich gehen dürfte.

Veröffentlicht am 21.12.2018

geschichtliche Tatsachenschilderung und philosophische Betrachtungen in Hinblick auf die Problematik der Zuwanderer - aktueller denn je!

Gegen die Träume
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Dieses Buch, welches sich sehr gut und flüssig liest, ist für mich eine Mischung aus geschichtlicher Tatsachenschilderung und philosophischen Betrachtungen in Hinblick auf die Problematik der Zuwanderer. ...

Dieses Buch, welches sich sehr gut und flüssig liest, ist für mich eine Mischung aus geschichtlicher Tatsachenschilderung und philosophischen Betrachtungen in Hinblick auf die Problematik der Zuwanderer. Eine wie ich finde sehr interessante, lesens- sowie nachdenkenswerte Kombination – auch vor dem aktuellen Hintergrund „unseres“ Umgangs mit Zuwanderern.
Mesaija flüchtet in den 70er Jahren nach Deutschland in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Egal wie sehr sie sich bemüht, sie bleibt immer die Fremde. Noch schlimmer ist es für ihren Sohn Adem, in Deutschland geboren und aufgewachsen, bekommt er das „Anderssein“ immer zu spüren. Sehr traurig ist dabei dass selbst Freunde der Familie dies mit zweierlei Maß bewerten.
Die Handlung lässt mich sehr nachdenklich zurück und das Buch wirkt dadurch auch noch lange in mir nach.
Meiner Meinung nach ist es ein Buch, das ich für am Thema interessierte nur empfehlen kann!