Das Band zwischen Anna und Eva
Glückstöchter - Einfach liebenHierbei handelt es sich um den zweiten Band des Romans 'Glückstöchter', und die Hauptpersonen sind wieder Anna und Eva.
Ich bin mit großen Erwartungen an diese Lektüre gegangen, da ich Stephanie Schusters ...
Hierbei handelt es sich um den zweiten Band des Romans 'Glückstöchter', und die Hauptpersonen sind wieder Anna und Eva.
Ich bin mit großen Erwartungen an diese Lektüre gegangen, da ich Stephanie Schusters Reihe über die 'Wunderfrauen' einfach fesselnd fand und nur so verschlungen habe. Leider wurde ich vom Auftakt dieser neuen Reihe, also Band 1, enttäuscht, obwohl der Prolog sehr vielversprechend war. Nun war ich sehr gespannt, wie es im zweiten Teil läuft.
Grundsätzlich muss ich sagen, dass mir dieser 2. Teil besser gefällt. Es ist mehr Spannung vorhanden, und die Autorin hat Cliffhanger am Ende einiger Kapitel eingebaut, die einem keine Ruhe lassen. Denn wir haben auch hier wieder den ständigen Wechsel zwischen Annas und Evas Geschichte.
Annas Geschichte berührt mich sehr, denn sie lebt naturverbunden und muss so manche Einschränkung in Kauf nehmen, während Eva ein lockeres WG-Leben führt und sich keine großen Gedanken um ihre Zukunft macht. Das Einzige, was sie intensiv verfolgt, ist die Aufklärung ihrer Herkunft. Anna führt ein Leben voller Verantwortung und benötigt Planung und Weitsicht, während Eva in meinen Augen egoistisch und teilweise auch naiv ist.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und leicht verständlich. Sie gibt dem Leser das Gefühl, in der jeweiligen Situation als Beobachter dabei zu sein. Sehr geschickt fand ich die Einflechtungen in Bezug auf die Wunderfrauen, das ließ mich schmunzeln.
Insgesamt ist das Ende des zweiten Bandes für mich unbefriedigend, denn es bleiben viele Fragen offen, auch wenn sich die Leitfrage klärt. Das mag daran liegen, dass aus der geplanten Trilogie eine Dilogie entstanden ist. So kann ich mir die Oberflächlichkeit vieler behandelter Themen erklären.
Das Happy End lässt den Roman wie ein Märchen erscheinen, so ist das Leben aber meist nicht. Deshalb erscheint vieles unrealistisch und hinterlässt ein Gefühl der Unzufriedenheit.
Zum Schluss habe ich mich dann noch gefragt, was mir der Titel sagen will. Denn zumindest Anna hat viel Unglück erlebt, und ich würde sie nicht als Glückstochter bezeichnen.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der Bücher liebt, in denen am Ende alles gut wird.