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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2023

Ein Leben so wild und unberechenbar wie ein Fluss

So weit der Fluss uns trägt
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Victoria lebt mit ihrer Familie in Iola in Colorado, wo die Familie bereits seit mehreren Generationen eine Obstplantage mit Pfirsichen betreibt. Da ihre Mutter und ihre Tante verstorben sind, ...

Victoria lebt mit ihrer Familie in Iola in Colorado, wo die Familie bereits seit mehreren Generationen eine Obstplantage mit Pfirsichen betreibt. Da ihre Mutter und ihre Tante verstorben sind, lebt sie dort allein mit ihrem Vater, ihrem Bruder und ihrem Onkel, führt den Haushalt, kümmert sich um die Tiere und hilft bei der Ernte und dem Verkauf der Pfirsiche. Wir lernen Victoria im Alter von 17 Jahren im Jahr 1948 kennen und begleiten sie über 20 Jahre bis in das Jahr 1971. Zu Beginn der Geschichte ist sie noch ein junges und naives Mädchen, dass in dem „Männerhaushalt“ die Rolle der Hausfrau übernommen hat, nachdem ihre Mutter, ihre Tante und ihr Cousin bei einem Autounfall tödlich verunglückt sind. Doch nachdem sie Wil kennengelernt hat und von ihm schwanger wird, wendet sie sich von ihrer Familie ab und nimmt ihr Leben selbst in die Hand, um vor allem das ihres ungeborenen Kindes zu retten. Dies ist ein Teil der Geschichte, bei der sie sehr viel Stärke und Überlebenswillen zeigt, um letztendlich eine schwerwiegende Entscheidung zu treffen. Aber es werden auch immer wieder Rückblicke in ihre Kindheit und frühe Jugend geschildert, wodurch man sowohl Victoria als auch ihre Familie besser kennen- und verstehen lernt.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Ich habe ihn als sehr ruhig manchmal ein wenig verspielt empfunden. Die Geschichte wird aus Victorias Perspektive erzählt und es gibt nicht besonders viele Dialoge, dafür aber detailreiche Beschreibungen der Natur und der Menschen. Besonders die Nähe zu dem Gunnison River, dessen Verlauf und Veränderung, verflicht sich immer wieder mit Victorias Leben.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen, da man einerseits Einblicke in das ländliche Leben der Bewohner Colorados und der damaligen politischen Situation erhält, aber auch Victoria begleitet, die sich im Laufe der Geschichte und nach vielen Schicksalsschlägen zu einer selbstbewussten Frau entwickelt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.06.2023

Ein turbulenter Roadtrip oder eine Reise zu sich selbst

Morgen mach ich bessere Fehler
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Elli begibt sich mit ihrer Tochter Paula, dem griesgrämigen Onkel Heinz und dem Schnöselanwalt Cano auf den Weg ins Allgäu zu einer Familienfeier, wobei sie Cano nur nach München bringen wollen, um danach ...

Elli begibt sich mit ihrer Tochter Paula, dem griesgrämigen Onkel Heinz und dem Schnöselanwalt Cano auf den Weg ins Allgäu zu einer Familienfeier, wobei sie Cano nur nach München bringen wollen, um danach weiter ins Allgäu zu fahren. Auf dieser Fahrt passiert einiges Unvorhergesehenes und die vier sehr ungleichen Personen, werden nach und nach zu einem Team.
Die Geschichte von Elli, Paula, Cano und Onkel Heinz hat mir sehr gut gefallen. Besonders Paula mit ihrer naiv-kindlichen Art hat die Geschichte immer wieder aufgelockert. Der lockere und flüssige Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und da ständig merkwürdige, zum Teil ein wenig übertriebene, aber auch sehr lustige Sachen passierten, fesselte mich die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite. Man lernt die Protagonisten nach und nach mit ihren Stärken und Schwächen kennen, was sie mir immer sympathischer machten. Elli macht auf den ersten Blick zwar einen chaotischen Eindruck ist jedoch sehr empathisch und auch gut strukturiert, da sie sowohl ihr nicht ganz einfaches Leben als auch das ihrer Tochter regeln muss. Doch zum Glück lebt sie in einer WG, die sie immer unterstützt und auf die sie sich verlassen kann. Cano hingegen ist ein erfolgreicher Rechtsanwalt und wirkt auf den ersten Blick aalglatt und Onkel Heinz ist einfach nur mürrisch. Doch im Laufe der Geschichte lernt man auch andere Seiten der Protagonisten kennen und lieben. Sowohl die Haupt- als auch die Nebencharaktere waren sehr gut gezeichnet und es war schön diese Reise mit den Vieren zu erleben. Denn nicht nur für Elli war es letztendlich eine Reise zu sich selbst.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
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  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 08.06.2023

Wer war es?

Das Beste kommt zum Kuss
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Diese Frage stellt sich Amy nach der Hochzeit ihrer besten Freundin Charlotte. Denn dort hat sie drei Männer geküsst und einer davon war der Richtige. Woher sie das weiß? Amy hat die seltene Gabe (oder ...

Diese Frage stellt sich Amy nach der Hochzeit ihrer besten Freundin Charlotte. Denn dort hat sie drei Männer geküsst und einer davon war der Richtige. Woher sie das weiß? Amy hat die seltene Gabe (oder auch Fluch), dass sie bereits bei dem ersten Kuss in einer Vision sehen kann, wie die Beziehung endet. Das Dumme bei den Küssen auf der Hochzeit war nur, dass sie so betrunken war, dass sie sich nicht mehr daran erinnern kann, wen sie geküsst hat und die Visionen an die Männer auch nur sehr undeutlich in Erinnerung hat. Doch zum Glück hat sie sehr gute Freunde, die um ihre Gabe wissen und die sie tatkräftig bei ihrer Suche unterstützen.
Hierbei hat sich die Autorin sehr viel Zeit gelassen, was mir sehr gut gefallen hat. Die Suche nach den Männern, bzw. die verschiedenen Dates wurden sehr ausführlich beschrieben. Sie hat mit Amy und ihren Freunden sympathische Protagonisten geschaffen, die sich bereits sehr lange kennen und dies mit kleinen Erinnerungen an das erste Kennenlernen und die Schulzeit in kleinen Rückblenden erzählt. Besonders Amy fand ich sehr sympathisch. Auf den ersten Blick wirkte sie eher wie ein Partygirl, doch im Laufe der Geschichte erkennt man ihr Verantwortungsbewusstsein, ihre Fürsorge, besonders im Hinblick auf ihre kranke Mutter, und ihren Gerechtigkeitssinn. Die Dates und die dazugehörigen Männer wurden sehr detailliert beschrieben und auch hier wurden Amys Charakterstärken- und schwächen deutlich.
Der Roman hat mir sehr gut gefallen und ich mochte den lockeren und sehr detaillierten Schreibstil der Autorin. Besonders Amy und ihre Freunde waren sehr sympathisch und auch wenn die Geschichte ein wenig vorhersehbar war, habe ich während des Lesens mit Amy auf der Suche nach ihrem Mann fürs Leben mitgefiebert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.05.2023

Packend und ungewöhnlich

Die Sekunde zwischen dir und mir
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In diesem Roman wird die Geschichte von Jenn und Robbie erzählt. Doch dies geschieht nicht in chronologischer Reihenfolge, sondern durch Zeitsprünge. Hinzu kommt noch, dass die Geschichte sowohl ...

In diesem Roman wird die Geschichte von Jenn und Robbie erzählt. Doch dies geschieht nicht in chronologischer Reihenfolge, sondern durch Zeitsprünge. Hinzu kommt noch, dass die Geschichte sowohl aus Jenns als auch aus Robbies Sicht erzählt wird. Wobei es nicht allein Robbies Perspektive ist, sondern eher Jenns Perspektive, die Robbie als Beobachter sieht. Grund hierfür ist ein gemeinsamer Autounfall, von dem man jedoch zunächst nicht viel erfährt.
Die Handlung hat mich wirklich erstaunt und ich wurde von der Geschichte gefesselt. Das lag einerseits daran, dass eine hohe Spannungskurve erzeugt wurde, da man nicht wusste, was bei dem Unfall passiert und andererseits, warum Jenn acht Monate verschwunden war und was sie während dieser Zeit gemacht hat. Weiterhin gibt es noch einen Brief, der fast bis zum Schluss ein Geheimnis bleibt. Doch im Laufe des Romans werden alle diese Fragen, eingebettet in eine Liebesgeschichte, schlüssig geklärt.
Der Erzählstil durch die wechselnden Perspektiven war sehr ungewöhnlich, da Robbie hierbei ein Beobachter war. Sehr verwundert war ich auch über die Wandlung der Protagonisten, wobei ich zuerst, insbesondere von Robbie ein anderes Bild hatte, dass sich jedoch im Laufe der Geschichte sehr gewandelt hat. Es wurde hier zwar eine Liebesgeschichte erzählt, aber die Autorin hat es geschafft, dass es kein kitschiger und rührseliger Roman wurde, und hat trotzdem die Geschichte einer „magischen Liebe“ erzählt.
Es war ein Buch, dass mich sehr in seinen Bann gezogen und begeistert hat, da die Spannung bis zum Schluss aufrechterhalten wurde und sehr sympathische Protagonisten und Nebencharaktere erschaffen hat.

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Veröffentlicht am 13.04.2023

Ostsee oder Berge?

Muschelträume
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Diese Frage stellt sich Nora, nachdem ihr Freund Markus ihrer Beziehung eine Pause verordnet hat. Dummerweise hat sie dies erst per Brief an dem Tag ihres Umzugs nach München erfahren. Denn dort lebt und ...

Diese Frage stellt sich Nora, nachdem ihr Freund Markus ihrer Beziehung eine Pause verordnet hat. Dummerweise hat sie dies erst per Brief an dem Tag ihres Umzugs nach München erfahren. Denn dort lebt und arbeitet er bereits, während Nora noch ein paar Wochen Zeit hat bevor sie ebenfalls eine Stelle in München antreten möchte. Doch nach dem ersten Schock beschließt Nora endlich einmal das zu tun, was sie gerne möchte und beschließt an die Ostsee zu fahren.

Hier habe ich mit Nora eine wunderschöne Zeit an der Flensburger Förde und dem Campingplatz in Holnis verbracht. Neben einer sympathischen Protagonistin und sehr gut gezeichneten Nebenfiguren, konnte ich mir auch die Städte und die Landschaft, die Svenja Lassen in ihrem Roman beschreibt, sehr gut vorstellen. Der Schreibstil war leicht und dennoch fesselnd und ich bin nur so über die Seiten geflogen. Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich, da Nora sowohl arbeitet als auch Urlaub macht, viel mit ihren Freunden in Flensburg und Umgebung unternimmt und dazu noch zwischen zwei Männern steht. Es ist eine romantische, fröhliche und vor allem lebensbejahende Geschichte, die sich nicht im kitschigen verliert und es war schön die Entwicklung Noras zu sehen.

Fazit: Ein Sommer-Ostseeroman mit viel Herz und Muschelträumen.

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