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Veröffentlicht am 27.03.2021

Rauher Krimi aus Detroit

Der gekaufte Tod
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Nach der Leseprobe, die ich eigentlich überfliegen wollte, bin ich richtig kleben geblieben und war gespannt auf den weiteren Inhalt. Das Resultat lohnt sich aus meiner Sicht:

Ein ungewöhnlicher Held ...

Nach der Leseprobe, die ich eigentlich überfliegen wollte, bin ich richtig kleben geblieben und war gespannt auf den weiteren Inhalt. Das Resultat lohnt sich aus meiner Sicht:

Ein ungewöhnlicher Held aus Mexicantown, Detroit. Der Vater war schon ein Polizist und der Sohn, August Snow, ebenfalls. Beide wollten Gerechtigkeit und aus diesem Grund wurde Snow vor 1 Jahr suspendiert und dann entlassen, weil er die Korruption innerhalb der Polizei nicht ertragen konnte und als Verräter an einem Prozess gegen seine Kollegen aussagte. Bei der Tat, stellte Snow 12 Millionen Dollar sicher, die er behielt so dass er ausgesorgt hat. Nach einer Weltreise zieht es ihn nach Hause um in seinem Viertel nachzuschauen und da zu leben, wo er aufgewachsen ist, doch die Probleme fangen dann gerade wieder an....

Normalerweise bin ich nicht der Typ, der auf die harten typischen US-Amerikanischen Helden steht, doch dieser ist etwas besonderes. Als Mischling eines Afroamerikaners und einer Mexikanerin, ist er ein ziemlich seltenes Bild in Mexicantown. Ausgebildet und Kriegsteilnehmer. Ziemlich harter Bursche und doch mit einem großen Herz, kommt er nicht so typisch protzig daher.

Vielleicht liegt es auch an dem sehr guten Schreibstil, der einen sofort in seinen Bann zieht und Seite um Seite umblättern lässt. Eine Kriminelle Patin möchte dass er Ihr einen Gefallen tut, doch er lehnt ab und wenig später ist diese Frau, die niemand wirklich mochte und die viel Schaden angerichtet hat, auf merkwürdige Weise tot. Angeblich Selbstmord, doch August glaubt nicht daran. Er hadert mit seinem Gewissen, dass er nicht zumindest versucht hat zu helfen und fängt an zu ermitteln. Dass Ihn dabei so ziemlich jeder davon abhalten will, ist klar, doch er hat auch noch einige Freunde, die ihm helfen!

Ein Ex-Cop, der sich überhaupt nicht mehr einmischen müsste und seine Schäfchen im trockenen hat. Doch er hat eine Vision und will mit seinem Geld auch seinem Heimatviertel wieder zu ansehen verhelfen und schafft sich durch das besorgen von Jobs und ehrlicher Arbeit für einige, den nötigen Respekt und auch neue Freunde. Ob das nun der Realität entsprechen würde, sei mal dahingestellt aber es ist eine Wunschvorstellung, dass jeder dem geholfen wird auch immer nur ein eigentlich ehrlicher Mann ist, der sich dann 100% Loyal zeigt.

Würde die Geschichte in Texas mit Cowboys spielen, würde ich sagen, ich lese einen guten Western aber die Atmosphäre von Detroit, der einzelnen Viertel und Ihrer Einwohner, fasziniert! Und so entwickelt sich der Roman, der von Beginn an ein hohes Tempo hat und mit einem Showdown endet, so wie es sein soll.

Wenn das ganze mit weniger Jack Reacher oder typischen US lastigen Waffengeklirre gelaufen wäre, würde ich 5 Sterne geben. Aber so sind es starke 4 Sterne geworden. Wie gesagt, normal überhaupt nicht mein Ding aber es gibt gut geschriebene Ausnahmen, wie diese und damit eine Leseempfehlung !

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Veröffentlicht am 07.03.2021

Na Ja , die Freude beim Haus der Freude, hält sich in Grenzen

Das Haus der Freude
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Bislang hatte ich für das Genre kein Auge und erst durch ein Ebook, dass erstaunlicherweise richtig gut und erotisch war, dachte ich das könnte für ab und an, eine neue Richtung sein, die mich begeistern ...

Bislang hatte ich für das Genre kein Auge und erst durch ein Ebook, dass erstaunlicherweise richtig gut und erotisch war, dachte ich das könnte für ab und an, eine neue Richtung sein, die mich begeistern könnte. Doch dieses Buch trägt nicht wirklich dazu bei...

Mitte des 17. Jahrhunderts in Versailles lebt Sophie am Königshof als eine der unzähligen Hofdamen, die versuchen sich in reiche Häuser zu verheiraten. Da Sie nicht Jung und Unschuldig ist, und Ihr Ex Geliebter sie mit der Aussicht erpresst, nackte Portraits von ihr zu veröffentlichen, sucht Sophie Hilfe bei Farid, einem Bordellbesitzer, der für sie den Ex finden soll. Doch Farid akzeptiert als Bezahlung nur den Körper von Sophie....

Eine Liebesgeschichte im alten Frankreich, die eigentlich sehr gut geschrieben wurde und auch von der Idee oder Logik durchaus gefallen könnte. Die Erotik kommt nicht zu kurz aber auch die Geschichte hat einen Sinn und dient nicht nur als Mittel zum Zweck, aber ...

Farid als der Unwiderstehlichste und beste Liebhaber der Welt ist schon an der Grenze für einen männlichen Leser, doch als dann noch Mystik in Form von einer unglaublichen Gabe der Krankheitsheilung hinzu kommt, war ab der Mitte das Buch eigentlich bereits für mich erledigt.

Es fällt vielen Männern schwer, sich für diese Art Romantik oder Erotik zu begeistern und ja, es ist verdammt schwer etwas neues und Kreatives zu formen und das auch so, dass es den Leser unruhig werden lässt und ihn auch in Erregung versetzen kann. Dazu muss man Situationen schaffen, die nachvollziehbar sind und die Phantasie anregt. Farid... klingt nach 1001 Nächte und ist exotisch, doch bei der mystischen Gabe, klingt am Ende eben einfach eher ein Märchen in mir nach, als das mich der Gedanke an ein erotisches Buch erregen würde. Somit gut geschrieben, aber absolut nicht mein Fall.

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Veröffentlicht am 20.02.2021

Ein Siegelmagier der die Welt beschützt

Tinte & Siegel
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Neutral zu bleiben fällt mir als Fan der Reihe " Die Chronik des eisernen Druiden" sehr schwer und auch dieser Band reiht sich nahtlos in die wunderbare Schreibweise ein, zumal es in der gleichen Zeit ...

Neutral zu bleiben fällt mir als Fan der Reihe " Die Chronik des eisernen Druiden" sehr schwer und auch dieser Band reiht sich nahtlos in die wunderbare Schreibweise ein, zumal es in der gleichen Zeit spielt. Dazu ein paar Andeutungen über Ereignisse in der irischen Götterwelt und alles passt zusammen.

Al MacBarrais ist einer von 5 Siegelmagiern, bei denen Götter Ihre Erlaubnis einholen müssen, wenn Sie Ski fahren wollen auf der Erde. Dazu passen Sie auf, dass sich kein Feenwesen oder Troll auf die Erde verirrt. Sie produzieren Ihre eigene Tinte und schreiben sich Vollmachten, die Ihre Körperkräfte verstärken oder die andere Menschen vergessen lässt, was Sie die letzten 30 Minuten gemacht haben.

Al hat jedoch ein großes Problem. Sein mittlerweile 7. Schüler stirbt unerwartet, genau wie die anderen zuvor und Al muss aus dessen Wohnung retten, was zu retten ist. Doch die Polizei ist bereits in Geordies Wohnung und so muss er seine Siegel benutzen. Stutzig wird er, als er entdeckt, dass sein Schüler einen Hobgoblin in einem Käfig gefangen hält und einige Siegel besitzt, von denen sein Schüler noch keine Ahnung haben dürfte. Zeitgleich gibt es Berichte wonach es einen Angriff auf den russischen Geheimdienst gegeben hat, bei dem nicht alles mit " normalen Dingen " zugegangen sein kann....

Kurz gefasst ist AL wieder so ein Typ, den man einfach mögen muss. Zwar schon älteren Semesters, muss er sich den Spott seiner Kollegen gefallen lassen. Ein weiteres Handicap ist, dass er mit niemand reden kann. Seit 10 Jahren hat ein Fluch angerichtet, dass jedes mal wenn er den Mund öffnet um zu sprechen, seine Mitmenschen sehr wütend werden und ihm sogar drohen, ihn zu töten, wenn sie ihn noch einmal sehen..

Welche Ideen, die Kevin Hearne auch mit seiner neuen Reihe zu Papier bringt, sind eine tolle Mischung aus Humor, Spannung, Fantasy und absolutem Schwachsinn.
( Wo gibt es schon Hobgoblins, die nach dem Genuss einer Salsa Sauce komplett high sind ? )

Für mich eine absolute Empfehlung, die sehr gut eigenständig gelesen werden kann um zu gefallen. Wer den eisernen Druiden kennt, erlebt dann doch das ein oder andere Wiedererkennen, was richtig Spaß macht. Volle Punktzahl !
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Veröffentlicht am 13.02.2021

Klimaschutz und Erpressung

CO2 - Welt ohne Morgen
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Schon das Cover hat mich angezogen und der Klappentext machen schnell neugierig auf einen Thriller der natürlich mit einem hochaktuellen Thema aufwarten kann. 12 Jugendliche, die sich in ihrem eigenen ...

Schon das Cover hat mich angezogen und der Klappentext machen schnell neugierig auf einen Thriller der natürlich mit einem hochaktuellen Thema aufwarten kann. 12 Jugendliche, die sich in ihrem eigenen Land bereits sehr stark für den Klimaschutz eingesetzt haben, werden zu einem Camp eingeladen um sich auszutauschen. Doch dieses Camp erweist sich als Falle und die 12 werden entführt. Die Kidnapper legen Ihre Forderungen dar, die auf 1 Tag Flugverbot, Bäume pflanzen aber vor allem auf das Entsorgen von alten CO2 Gutscheinen abzielt. Sollte der Klimagipfel in Glasgow nicht das gewünschte Ergebnis bringen, wird jede Woche eine Geisel getötet...

Hannah ist 16 und aus Berlin. Ihr Onkel ein ehemaliger Kriegsberichterstatter macht sich auf die Suche nach Informationen, die helfen, seine Nichte zu befreien und führen ihn zunächst nach Schweden...

Das Thema ist gut gewählt und gibt einen Überblick was alles mit CO2 Zertifikaten an Unfug getrieben werden kann, Erzählt wird die Geschichte von einem mittlerweile "alten " Onkel, der im Jahre 2040 von einer jungen Journalistin besucht wird. Als Rückblick erzählt er nochmal die Geschichte seiner Nichte und der Entführung in einem Sylt, das 2040 so gut wie nicht mehr bewohnt wird. Stürme, Hochwasser ... das ganze Wetter hat alle verjagt. Doch was ist passiert als Hannah entführt wurde ?

Ihre Mutter und die ganze Welt versuchen die Forderungen zu erfüllen und die Politik unter Druck zu setzen, wobei wir mit einer Kanzlerin rechnen dürfen, die sich das Einzelschicksal sehr zu Herzen nimmt. Muss also doch in irgendeiner Zukunft spielen die wir noch nicht kennen....Es gibt natürlich die Berater, die sich als Staat nicht erpressen lassen wollen. Doch zusätzlich gibt es auch Probleme im Entführungscamp und korrupte Wissenschaftler, Polizisten und natürlich die bösen Wirtschaftsbosse, die dafür Sorge tragen, dass unser Klima zerstört wird.

Auf 525 Seiten die sehr flüssig zu lesen sind, wird hier einiges geboten und war für mich informativ und spannend mit einem überraschenden Ende, wie sich das gehört. 1 Stern Abzug für die etwas zu positiv dargestellten Mitbürger, die es heute leider in der Form nicht mehr gibt. Die Verwicklungen waren sehr gut dargestellt auch wenn ich am Anfang wirklich öfters neu starten musste.

Alles in allem aber eine Empfehlung !

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Der Sprung vom sicheren Michigan in die Weite Montanas

Big Sky Country
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Ich versuche bis heute noch herauszufinden, was ein sogenannter Bildungsroman mit dem Buch hier zu tun haben soll ? Es ist ein sehr Ausdruckstarker Roman über das Aufwachsen in zwei verschiedenen Amerikanischen ...

Ich versuche bis heute noch herauszufinden, was ein sogenannter Bildungsroman mit dem Buch hier zu tun haben soll ? Es ist ein sehr Ausdruckstarker Roman über das Aufwachsen in zwei verschiedenen Amerikanischen Welten aber braucht man das als Bildung ? Nein, aber als wunderbare Geschichte in jedem Fall !

Schon die Leseprobe hat mich magisch eingefangen und wie beschreibt man ein Buch, das eigentlich wenig Spannung bringt aber trotzdem fesselnder als mancher Krimi ist. Es ist die Art wie ein Schriftsteller seinen Roman erzählt und natürlich in einer fremden Sprache, der Übersetzer. Wie schafft er es, die starke Erzählsprache des Autors zu vermitteln ? Es ist hier ausgezeichnet gelungen, so viel vorab !

Geschichte: August wächst auf einer Farm in Michigan auf. Milchkühe, jede Menge Arbeit und viele Katzen bestimmen sein Leben, bis seine Mutter ihm verbietet morgen und Abends zu melken, sondern sich mehr auf die Schule zu konzentrieren. Sein Vater muss jemand einstellen und reicht die Scheidung ein. Während sein Vater im neuen Haus wohnt, lebt seine Mutter im alten Haus auf dem gleichen Grundstück und kann nicht wirklich etwas mit der Welt Ihres Ex-Mannes anfangen. Bis sich irgendwann die Möglichkeit ergibt,und Sie mit August nach Montana zieht. Ein neues Leben beginnt, neue Freunde finden zu müssen, das Vermissen des Bekannten und das Erkennen das er die Einsamkeit und das Leben als Rancher eigentlich sehr gut findet....

Ich liebe Bücher, die etwas über Menschen erzählen und dermaßen fesseln, dass es ein Genuss ist, die Seiten umzublättern und in die Geschichte einzutauchen. Dies ist so ein Grenzfall und vorab: der 5. Stern fehlt, weil es nicht an den Gesang der Flusskrebse oder Das Gewicht der Worte herangekommen ist. Mehr verrate ich nicht. Es ist sehr gut geschrieben und es liest sich einfach flüssig weg.

Ich verstehe nur nicht warum man immer übertreiben muss : Bildungsroman ist das hier ganz sicher nicht. Natürlich will man seinen Roman vermarkten und man muss einfach sagen. Es gibt an dieser Geschichte über August nichts was in irgendeiner Form herausragen würde, aber es ist einfach gut geschrieben und macht Spaß zumindest als Mann, der ein paar Sachen nachvollziehen kann.

Für mich 4 Sterne , weil es mich gut unterhalten hatte. Für 5 Sterne hätte mehr passieren müssen.

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