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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2017

Stellenweise eher langatmig

Die Bienen
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Dieses Buch war für mich sowohl optisch als auch vom Inhalt her etwas Besonderes. Die Sprache und Handlung ist auf die Welt der Bienen ausgelegt und man wird vollkommen ins Innere des Bienenstocks hineingezogen. ...

Dieses Buch war für mich sowohl optisch als auch vom Inhalt her etwas Besonderes. Die Sprache und Handlung ist auf die Welt der Bienen ausgelegt und man wird vollkommen ins Innere des Bienenstocks hineingezogen. Man erfährt, wie das Leben organisiert ist und wie die Tiere in Kasten eingeteilt werden, die mehr oder weniger Rechte haben als andere. Natürlich kann man sehr viele kristische Töne hinein interpretieren und das ganze Buch als Fabel auf eine Gesellschaft sehen. Man kann es aber auch einfach als fantasievolles Buch über einen Insektenstaat lesen.
Was mich gestört hat, war die Vermenschlichung an vielen Stellen, so tragen zum Beispiel einige Tiere Kleidung.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Flora 717, einer Arbeiterbiene, die einer eher niedrigen Schicht angehört. Sie ist ungewöhnlich schlau und durchläuft mehrere Stationen im Bienenstock. Wir folgen ihr auf die Brutstation und bis zur Königin. Mit ihr zusammen lernen wir die machohaften Drohnen kennen und entdecken das Leben außerhalb des Stocks. Es gibt viele Wendungen und Wirrungen, die das Buch interessant machen, aber richtige Spannung kommt nicht auf.

Ein lesenswertes Buch, dass aber etwas speziell ist.

Veröffentlicht am 27.05.2017

Gelungene Mischung mit bekannten Autoren

Glücksgeschichten
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Bei Anthologien gibt es immer Geschichten, die mich begeistern und welche die ich eher schlecht finde. Und natürlich sehr viel dazuwischen. Genauso ist es hier auch, aber es gab viele kleine Juwelen, die ...

Bei Anthologien gibt es immer Geschichten, die mich begeistern und welche die ich eher schlecht finde. Und natürlich sehr viel dazuwischen. Genauso ist es hier auch, aber es gab viele kleine Juwelen, die das Hören lohnenswert machen. Ich muss zugeben, dass es besonders (aber nicht nur!) die Geschichten namhafter Autoren waren, die mich zum Schmunzeln oder nachdenken gebracht haben.

Durch die unterschiedlichen Sprecherinnen und Sprecher kann man die Geschichten gut voneinander abgrenzen, aber mir viel es schwer, sie direkt hintereinander zu hören: Vom Rußland der 80er kann es nach Berlin (im Zeitalter von Smartphones) und gleich danach in die griechische Antike gehen. Eine gute Mischung also mit soliden literarischen Werken und eher kurzen Anekdoten.

Bei 6 CDs und knapp 40 Geschichten ist sicher für jeden Hörer etwas dabei. Allerdings ist die Überschrift "Glück" nicht ganz treffend, es geht viel um Liebe - und für mich war der Ausgang auch manchmal traurig (wie das in der Liebe eben so ist).
Eine schöne Sammlung also für Romantiker und Liebhaber von Geschichten, die einfach mitten aus dem Leben stammen.

Veröffentlicht am 27.05.2017

Philosophisches Buch mit mutigem Ende

Der Brief
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Das Cover des Buches beschreibt den Inhalt eigentlich sehr treffend: Marie in Hamburg und Marie in Paris. Natürlich gibt es nur eine Marie und die lebt mit ihrer Partnerin Johanna in Hamburg. Sie ist gesund, ...

Das Cover des Buches beschreibt den Inhalt eigentlich sehr treffend: Marie in Hamburg und Marie in Paris. Natürlich gibt es nur eine Marie und die lebt mit ihrer Partnerin Johanna in Hamburg. Sie ist gesund, glücklich und arbeitet als Journalistin. Als sie einen Brief von ihrer Jugendfreundin Christine bekommt, ist sie verwirrt. Die Schrift, die Erinnerungen an gemeinsame Kindertage und auch viele Details stimmen, aber einiges passt nicht zusammen. Christine schreibt sowohl von ihrer Tochter Amelie (die es nicht gibt), als auch von einer Begegnung mit Yvonne (die schon seit Jahren tot ist). Marie besucht Christine und spricht sie darauf an. Christine streitet nicht nur ab, den Brief geschrieben zu haben, sie reagiert auch wütend und möchte nicht weiter darüber reden. Dies ist erst der Anfang von mysteriösen Ereignissen, die Marie letztendlich nach Paris führen, denn auf den Briefen ist nicht ihre Adresse in Hamburg, sondern eine in Paris als Empfänger angegeben.


Das Buch ist spannend und ich habe es verschlungen. Und dann war es plötzlich zu Ende und ich musste die letzten Seiten zweimal lesen um zu glauben, dass dies wirklich die große Auflösung war, auf die ich gewartet hatte. Es war nämlich nichts von dem, was ich erwartet hatte. Während des ganzen Buches habe ich mich gefragt, wie die Autorin da wieder herauskommt, wie sie am Ende alles logisch zusammenbringt oder ob sie sich einer übernatürlichen Erklärung bedienen muss. Und genau da ist das Enttäuschungspotenzial dieses Buches: Es handelt sich weder um einen Thriller noch um einen Krimi. Auf dem Cover steht schlicht „Roman“. Das kann vieles bedeuten, für mich ist es ein philosophisches Buch, dass zum Nachdenken anregt.


Das Lesen hat mir Spaß gemacht, es hat mich gefesselt und ich finde die Idee sehr mutig umgesetzt.

Veröffentlicht am 24.05.2017

Tolles Spielbuch - ein Muß für alle Rollenspieler

Destiny Quest 1: Die Legion der Schatten
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Spielbücher sind immer etwas ganz anderes, sie erzählen eine Geschichte, nur eben nicht jedem Leser die gleiche. Destiny Quest ist im Stil der „Klassiker“ wie D&D oder DSA gehalten, man spielt einen Held, ...

Spielbücher sind immer etwas ganz anderes, sie erzählen eine Geschichte, nur eben nicht jedem Leser die gleiche. Destiny Quest ist im Stil der „Klassiker“ wie D&D oder DSA gehalten, man spielt einen Held, der verschiedene kleine Abenteuer in einer mittelalterlichen Fantasiewelt erlebt. Vor dem Lesen steht allerdings die Erstellung des Charakters. Dies geht sehr schnell und recht einfach, man kann quasi sofort losspielen. Wie so oft, weiß der Held nichts über seine Vergangenheit, im Laufe der Geschichte klärt sich dann einiges. Man kann 3 Akte durchlaufen, die optisch durch Karten dargestellt sind, was eine gute Übersicht bietet. Auch die Schwierigkeitsgrade der Quests sind angegeben und man kann sich zunächst an einfachen Aufträgen probieren.

Die kleinen Abenteuer, die natürlich oft mit Kämpfen enden, sind alle sehr unterschiedlich und durchweg phantasievoll und gut geschildert. Dadurch ist das Buch sehr abwechslungsreich und der rote Faden entsteht allein durch den Charakter. Ich weiß nicht genau, wie lange ich an dem Buch gelesen bzw. gespielt habe, aber ich konnte es kaum aus der Hand legen. Es macht Spaß zu sehen, wie sich der Charakter entwickelt, immer neue Gegenstände aufsammelt und immer stärkere Gegner besiegt.

Die Regeln sind relativ simpel, das Kampfsystem ist schnell erklärt. Auch die Erstellung des Charakters bietet nicht viele Möglichkeiten, die Steigerung geschieht erst im Laufe des Buches. Alles in allem ein sehr gutes Buch auch (oder gerade) für Einsteiger. Besonders hervorzuheben ist dabei, dass der Held nicht sterben kann (und dabei alles verliert), sondern ein verlorener Kampf einfach wiederholt werden kann. Das mag unrealistisch sein, erspart aber viel Blätterei!

Eine schöne Idee finde ich, die Spielwelt offen zu gestalten, d.h. ich kann alle Quests und sogar die Endgegner in beliebiger Reihenfolge absolvieren. Man kann das Buch getrost zur Seite legen und später weitermachen ohne sich viel ins Gedächtnis rufen zu müssen. Andererseits kann man die Quests mehrfach spielen, wenn sie gut gefallen haben, um andere Wege auszuprobieren ohne, dass man durcheinander gerät. Überhaupt fand ich das Buch sehr gut strukturiert.

Obwohl es darüber sicher geteilte Meinungen gibt, habe ich mich gefreut, einen echten Würfel benutzten zu müssen. Das war etwas umständlicher, macht für mich aber das Rollenspiel (auch als Einzelspieler) aus.


Ein ganz tolles Spielbuch, dass ich jedem Rollenspieler ans Herz legen möchte!

Veröffentlicht am 24.05.2017

Großartiges Spielbuch - unabhängig vom ersten Band!

Destiny Quest 2: Im Feuer der Dämonen
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Dies ist das zweite Buch der Fantasy-Spielbuch-Reihe. Es lässt sich aber ohne jegliche Vorkenntnisse spielen und ist auch für Einsteiger bestens geeignet.

Ein Spielbuch ist ein Buch, bei dem der Leser ...

Dies ist das zweite Buch der Fantasy-Spielbuch-Reihe. Es lässt sich aber ohne jegliche Vorkenntnisse spielen und ist auch für Einsteiger bestens geeignet.

Ein Spielbuch ist ein Buch, bei dem der Leser an verschiedenen Stellen den weiteren Verlauf bestimmen kann. An diesen Stellen kann man zwischen mehreren Möglichkeiten wählen und liest dann im entsprechenden Kapitel weiter. Dabei muss zwar viel geblättert werden, aber der Handlungsverlauf ist flüssig und in sich geschlossen.

Die Abenteuer sind dabei in eine Geschichte eingebettet, die damit beginnt, dass man aus den Fängen der Inquisition fliehen kann und ein neues Leben beginnt. Natürlich ohne jegliche Ausrüstung oder besondere Fähigkeiten. Nach und nach kann man sich als Leser mit dem Regelsystem vertraut machen und muss auch einige Kämpfe bestehen. Dabei findet man dabei Gegenstände, Ausrüstung und begegnet hilfsbereiten NSCs (Nicht-Spieler-Charakteren), die einem zur Seite stehen können. Es macht Spaß seine Funde und später seine Fähigkeiten auf dem Charakterbogen einzutragen. Ich lade ihn mir auf der Internetseite herunter, da ich nicht gern ins Buch schreiben möchte. Es muss nämlich auch viel radiert werden.
Das Regelsystem ist dabei gut durchdacht und hat einen guten Schwierigkeitsgrad. Für Anfänger durchaus verständlich, für Profis aber immer noch interessant genug.
Die Schwierigkeit kann man durch die gewählten Quests variieren. Im Buch gibt es eine Karte mit verschiedenen Orten, an denen Abenteuer warten. Auch die Heimat der Endgegener ist dort verzeichnet.

Im Gegensatz zu anderen Spielbüchern bietet Destiny Quest eher viele kleine Abenteuer als eine lange Geschichte. Diese Gestaltung ist Geschmackssache, ich finde beides gut. Die Rätsel sind sehr abwechslungsreich und durchaus knifflig - aber lösbar.

Bei den Spielbüchern, insbesondere aus dem Mantikore Verlag, muss ich immer wieder sagen, dass sich die Anschaffung der Bücher mehr als lohnt. Destiny Quest 2 ist ca. 740 Seiten dick und man kann auch mehrfach durchspielen. Damit bekommt man viele Stunden Unterhaltung für einen Preis von ca. 20 Euro geboten. Alle Rollenspiel- und Fantasyfans sollten unbedingt einen Blick riskieren. Absolute Spiel- und Leseempfehlung!