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Veröffentlicht am 20.05.2024

Verwickelte Ermittlungen am Gardasee

Was der See birgt
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Mit „Was der See birgt“ beginnt eine neue Krimireihe von Lenz Koppelstätter. Es ermittelt die Polizeireporterin Gianna Pitti am Gardasee. Weitere Protagonisten sind u.a. ihr Onkel Marchese Francesco Pitti-Sanbaldi ...

Mit „Was der See birgt“ beginnt eine neue Krimireihe von Lenz Koppelstätter. Es ermittelt die Polizeireporterin Gianna Pitti am Gardasee. Weitere Protagonisten sind u.a. ihr Onkel Marchese Francesco Pitti-Sanbaldi und die Chefredakteurin Elvira. Gianna wohnt wegen eines Wasserschadens in ihrer Wohnung zur Zeit bei ihrem Onkel. Bei ihrer täglichen Routine am Tagesbeginn sieht sie zufällig, dass ein Toter im Hafen aus dem Wasser gezogen wird und beginnt sofort mit der Recherche. Sie mischt sich unter die Ermittler und stellt fest, dass sie den Toten kannte und sie hat sich am Abend vorher mit ihm getroffen.
Im ersten Teil des Krimis werden uns die Beteiligten, der Gardasee und seine Umgebung ausführlich vorgestellt. Man möchte gerne dort Urlaub machen und ich persönlich würde gerne die Bekanntschaft des Marcheses machen und mit Freude seinen Erzählungen lauschen. Der Fall führt in die Vergangenheit der italienischen Geschichte und ist sehr verwirrend, man muss aufpassen, den Faden nicht zu verlieren und einige Spuren führen natürlich ins Nichts.
Lenz Koppelstätter hat auch hier wie gewohnt einen flüssigen Schreibstil. Leider nimmt der größte Teil des Buches die Vorstellung der Beteiligten und der Umgebung ein. Dann wird es auf einmal hektisch und der Fall ist gelöst. Dem Krimi hätte es gut getan, wenn der Aufklärung des Falles mehr Raum eingeräumt worden wäre. So sind bei mir einige Fragen zurückgeblieben.
Das Buch ist ein Urlaubskrimi mit Protagonisten die mir gefallen, es lässt sich gut lesen. Die Reihe hat Potential sich zu entwickeln und für die Spannung ist auch noch Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 13.05.2024

Eine sehr verwickelte Familiensaga

Meeresfriedhof
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Meeresfriedhof ist der erste Band einer Familiensaga aus Norwegen. Grundlage und Beginn der Geschichte ist der Untergang eines Hurtigrutenschiffes während des Zweiten Weltkrieges. Auf dem Schiff waren ...

Meeresfriedhof ist der erste Band einer Familiensaga aus Norwegen. Grundlage und Beginn der Geschichte ist der Untergang eines Hurtigrutenschiffes während des Zweiten Weltkrieges. Auf dem Schiff waren norwegische Zivilisten und deutsche Soldaten. Unter den Opfern befand sich auch der Reeder und Unternehmer Thor Falck. Seine Frau Vera und sein Sohn Olav wurden gerettet.
75 Jahre später stürzt Vera von einer Steilklippe und stirbt. Die Familie geht davon aus, dass sie Selbstmord begangen hat. Bei der Suche nach ihrem Testament stellt ihr Sohn Olav fest, dass seine Mutter es einen Tag vor ihrem Tod vom Gericht geholt hat, es ist verschwunden. Dann gibt es noch einen weiteren, inzwischen verarmten, Zweig der Familie. Die beiden Zweige der Familie sind verfeindet, die Kommunikation auf ein Minimum beschränkt.
Der Beginn des Romans ist langsam, man muss Geduld aufbringen und sehr genau lesen damit man Personen und Ereignisse abspeichert. Zur Orientierung ist der Stammbaum der Familie gleich am Anfang aufgezeichnet, dass fand ich sehr hilfreich. Die Sprache ist erst bedächtig, doch nach und nach nimmt die Sprache und das Geschehen an Fahrt auf. Plötzlich ist man mitten im aktuellen Geschehen, dann immer wieder die Rückblicke auf die Ereignisse rund um den Untergang des Schiffes im Zweiten Weltkrieg. Vera Falck hat diese schriftlich festgehalten, das ist ihr Testament, es wird von mehreren Beteiligten gesucht.
Die Protagonisten sind gut gezeichnet, man kann sie sich gut vorstellen und ihre Entwicklung beobachten. Dabei gibt es kaum gut oder böse, die Charaktere haben viele Facetten.
Dieses Buch sollte man sehr genau lesen, sonst entgeht einem schnell etwas. Als ich den Überblick über die verwickelte Familie hatte, konnte ich es nicht aus der Hand legen.

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Ist das Recht immer gerecht?

Zeit der Schuldigen
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Dem Roman von Markus Thiele liegt ein realer Kriminalfall zugrunde. Im November 1981 wurde die 17-jährige Nina Markowski brutal umgebracht. Alle Spuren führen zu Volker März, er wird in zweiter Instanz ...

Dem Roman von Markus Thiele liegt ein realer Kriminalfall zugrunde. Im November 1981 wurde die 17-jährige Nina Markowski brutal umgebracht. Alle Spuren führen zu Volker März, er wird in zweiter Instanz wegen nicht eindeutiger Beweise und Verfahrensfehler in erster Instanz freigesprochen. Nach unserer Gesetzgebung ist eine erneute Anklage, auch wenn neue Beweise vorliegen, nicht mehr möglich, außer der Freigesprochene legt ein Geständnis ab.
Das ist die Ausgangssituation für den Roman. Zu Beginn lernen wir die Welt von Nina kennen und erfahren wie sie den älteren Volker März kennenlernt. Er gewinnt ihr Vertrauen und dann erfolgt im November 1981 der brutale Mord. Der Kommissar Klaus Margraf und Ninas Vater Hans freunden sich im Laufe der Ermittlungen an. Die Verbindung zwischen den beiden reißt auch nach dem Freispruch von März nicht ab. Ninas Vater Hans ist von der Schuld von Volker März überzeugt und sucht immer wieder nach neuen Möglichkeiten ihn doch noch anzuklagen um so für Gerechtigkeit zu sorgen. Über 40 Jahre später entführt die Kriminalbeamtin Anne Paulsen Volker März um ein Geständnis von ihm zu erzwingen. Was veranlasst sie dazu?
Markus Thiele beschreibt sehr genau die Gefühlswelt der beteiligten Personen, am Anfang ihre Trauer, ihre Wut. Die verschiedenen Situationen z.B. im Gerichtssaal entstehen bildhaft vor unseren Augen. Wir begleiten Hans durch emotionale Tiefen und Höhen und seine Suche nach Gerechtigkeit. Bei einigen Situationen, z.B. der Beerdigungskaffee von Nina, glaubt man direkt in der Gaststätte dabei zu sein, die Beschreibung ist so treffend, genau und emotional, aber keineswegs kitschig. Der Autor bringt uns die rechtliche Seite dieses Falls in einer gut verständlichen Weise und keineswegs trocken näher.
Dieser Roman veranlasst einen dazu darüber nachzudenken, ist das Recht immer gerecht? Jeder von uns hat darauf sicherlich eine andere Antwort. Ich spreche hier eine absolute Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Für mich keine Geschichte über Freundschaft

Code Name Verity
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Durch Zufall lernen sich Queenie und Maddie kennen und freunden sich an. Sie kommen aus unterschiedlichen sozialen Schichten und wäre nicht Krieg gewesen, sie hätten sich wahrscheinlich nie kennengelernt. ...

Durch Zufall lernen sich Queenie und Maddie kennen und freunden sich an. Sie kommen aus unterschiedlichen sozialen Schichten und wäre nicht Krieg gewesen, sie hätten sich wahrscheinlich nie kennengelernt. Im Oktober 1943 stürzt ein britisches Flugzeug im von den Nazis besetzen Frankreich ab. Queenie/Verity wird entdeckt und von der Gestapo festgenommen. Maddie kann sich verstecken.
Der Erzählstil zu Beginn des Buches gleicht einem Bericht über die Verhöre der Gestapo von Queenie, springt allerdings oft in den Zeiten hin und her, für mich war es teilweise verwirrend. Als Frau bei der Royal Air Force zu sein, war sicherlich mehr als spannend, sich durch die Verhörmethoden der Nazis zu kämpfen ein Kraftakt. Leider kommen diese Aspekte nicht gut zur Geltung.
In weiteren Verlauf des Buches wird das Geschehen aus der Sicht von Maddie beschrieben, er ist lebendiger. Außerdem sorgt eine mögliche Rettung von Queenie für etwas Spannung. Der Plot um die beiden jungen Frauen, die im Zweiten Weltkrieg Aufgaben übernehmen, die überwiegend Männern vorbehalten waren, birgt Potential für eine gute Geschichte. Der Schreibstil des Buches hat mich allerdings nicht abgeholt, er wirkte auf mich sprunghaft und nicht überzeugend.
Sicherlich wird das Buch andere Leser abholen, ein Jugendbuch ist es aus meiner Sicht aber nicht, diese Altersgruppe wird sich ohne entsprechende Vorkenntnisse sehr schwer in das Geschehen einlesen.

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Veröffentlicht am 26.02.2024

Spannender Auftakt einer neuen Krimireihe

Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken
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Tom Bendixen ist bei der Wasserschutzpolizei und hat Nachtdienst. Bei Dienstbeginn wird die WaPo zu den Landungsbrücken gerufen. Auf der Barkasse Rike wurde ein Toter gefunden, es ist der Kapitän und Eigner ...

Tom Bendixen ist bei der Wasserschutzpolizei und hat Nachtdienst. Bei Dienstbeginn wird die WaPo zu den Landungsbrücken gerufen. Auf der Barkasse Rike wurde ein Toter gefunden, es ist der Kapitän und Eigner Dominic Lutteroth, er wurde erschlagen. Unverzüglich wird das LKA hinzugezogen, Ermittlungsleiterin ist Kriminalhauptkommissarin Jonna Jacobi. Sie und Tom Bendixen verstehen sich sofort gut, er unterstützt Jonna bei den Ermittlungen, was von Vorteil ist, da er den Hafen wie seine Westentasche kennt.
Die beiden Autoren haben einen sehr gut und flüssig zu lesenden Krimi geschrieben. Man ist sofort mitten im Geschehen, ermittelt, rätselt und spekuliert mit wer die Tat wohl begangen hat und überlegt was das Motiv sein könnte. Hamburg und der Hafen spielen eine große Rolle, die Örtlichkeiten werden so beschrieben, dass man vieles sofort wiedererkennt und unbekannte Orte gerne besuchen möchte. Zur Orientierung sind vorne und hinten Karten des Hafens abgebildet. In das Geschehen fließt sehr viel Lokalkolorit ein, es macht diesen Krimi aus. Sämtliche Protagonisten, das sind ja nicht nur Tom und Jonna, sind gut gezeichnet, man hat die verschiedenen Personen direkt vor seinen inneren Augen. Als Leser ist man schon gespannt wie sich die einzelnen Protagonisten in den nächsten Bänden der Reihe weiterentwickeln.
Ich habe es genossen diesen Krimi zu lesen und ein gutes Ermittlerteam, bestehend aus Kriminalpolizei und Wasserschutzpolizei, bei den Ermittlungen zu begleiten. Die Reihe werde ich auf jeden Fall weiterverfolgen und freue mich auf den nächsten Band.

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