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Veröffentlicht am 19.01.2020

Folge 1 der neuen Cozy-Crime-Reihe

Mydworth - Folge 01: Bei Ankunft Mord
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Ein Fall für Lord und Lady Mortimer

Nach der erfolgreichen Hörbuchserie „Cherringham – Landluft kann tödlich sein“, haben die beiden Autoren Neil Richards und Matthew Costello ein neues Ermittlerduo ins ...

Ein Fall für Lord und Lady Mortimer

Nach der erfolgreichen Hörbuchserie „Cherringham – Landluft kann tödlich sein“, haben die beiden Autoren Neil Richards und Matthew Costello ein neues Ermittlerduo ins Leben gerufen: Lord und Lady Mortimer

Harry Mortimer stammt aus einem ländlichen Ort in Sussex. Nachdem er jahrelang für die englische Krone im Ausland tätig war, kehrt er mit seiner amerikanischen Frau Kat in seinen Geburtsort zurück.

„Anschließend würden sie zu ihrem neuen Zuhause fahren. Zumindest für Kat war es neu, für Harry nicht. Er war in Mydworth aufgewachsen und kannte jene Welt, ganz gleich, wie lange er fort gewesen war.“
(Mydwort – Bei Ankunft Mord – beTrhilled)

Am ersten Abend wird im Herrenhaus Mydworth Manor, das Harrys Tante Lady Lavinia gehört, kräftig gefeiert. Bis ein Raub geschieht bei dem ein Dieb erschossen wird – doch ein großer Teil der Beute bleibt verschwunden.
Harry und Kat haben viel gesehen und beginnen gemeinsam zu ermitteln.

Diese Reihe wird gelesen von Demet Fey, deren Stimme ich ganz angenehm finde. Bisher gibt es 2 Folgen der neuen Reihe, im Februar erscheint eine dritte.
Auf der einen Seite ähnelt die Reihe den Cherringham-Krimis; einfach vom Stil her, auf der anderen Seite sind sie ganz anderst, weil wir ein neues Ermittlerduo haben, das auch in einem ganz anderen Verhältnis zueinander steht und das selbst Geheimnisse zu verbergen scheint. Zudem spielt das ganze in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts.

Eine Folge ist meist zwischen 3 und 4 Stunden lang – somit also kürzer als „normale“ Hörbücher. Mir gefällt an den beiden Serien aber besonders, dass man die Charaktere einfach immer wieder trifft. Und da es beide Serien auf Spotify gibt, werde ich wohl regelmäßig neue Folgen anhören.

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Veröffentlicht am 12.01.2020

Band 1 der Fletcher University Reihe

Burning Bridges
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Auch wenn es anhand des Cover nicht gleich offensichtlich ist, handelt es sich bei Burning Bridges um den Auftaktband der „Fletcher University“-Reihe.

Ella – die Protagonistin – ist Studentin an der Fletcher ...

Auch wenn es anhand des Cover nicht gleich offensichtlich ist, handelt es sich bei Burning Bridges um den Auftaktband der „Fletcher University“-Reihe.

Ella – die Protagonistin – ist Studentin an der Fletcher University, hat eine typische Mädels-Clique, eine eigene kleine Wohnung und damit einen ganz normalen Alltag. Zumindest bis sie auf Ches trifft. Er ist geheimnisvoll, strahlt etwas Gefährliches aus und lässt Ellas Herz gleichzeitig höher schlagen.

Eines Abends retter er sie aus einer prekären Situation, ist kurz darauf aber wieder vershwunden – was Ellas Neugierde weckt. Wer ist ihr Retter in der Not und warum verschwindet er immer wieder.
Nach und nach findet sie mehr über ihn und seine Vergangenheit heraus. Doch damit begibt sie sich mehr und mehr in Gefahr.
Es scheint, als würden sie sich näher kommen, doch Ches zieht sich immer wieder von ihr zurück, was sie verwirrt und noch neugierigier macht.

„Seine Lippen berührten meine Wange. Was auch immer hier passierte, es war leise und zerbrechlich und hinterließ einen süßen Schmerz in meinem Herzen, den ich auch noch spürte, als ich schließlich in meinem Bett lag und darauf wartete, wieder zurück in den Schlaf zu sinken.“
(Burning Bridges – Droemer Knaur Verlag)

Den Titel des Buches finde ich sehr passend, denn Ches wird von seiner Vergangenheit, zu der er jede Brücke abgebrochen hat, trotzdem so stark beeinflusst und von anderen Menschen, die Macht über ihn haben – da passt das Bild von brennenden Brücken sehr gut.

Das Cover gefällt mir zwar super – vor allem, weil ich die Cover der Folgebände auch schon gesehen habe; einen Zusammenhang zur Story erkenne ich aber darin nicht wirklich.
Ich mag alle Charaktere, die Tami Fischer erschaffen hat und wer sie persönlich kennt, weiß woher die witzigen Gedanken und der Humor in der Story kommen.
Doch vom Schreibstil gibt es noch Potenzial nach oben. Sowohl was die Handlung betrifft, die doch sehr hanebüchen ist, als auch den Szenenaufbaue, der an der einen oder anderen Stelle nicht sauber ausgearbeitet war.
Vielleicht bin ich aber auch einfach nicht unbedingt Teil der Zielgruppe dieses New Adult Romans und deshalb so kritisch.

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Veröffentlicht am 04.01.2020

Anwalts-Chick-Lit

Legal Love – An deiner Seite
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Die Protagonistin Nora ist Anwältin in einer renommierten und konservativ geführten Kanzlei in London. Ihrem Mentor, William Padget, gehört ein großer Teil der Kanzlei. Als dieser stirbt ist Nora am Boden ...

Die Protagonistin Nora ist Anwältin in einer renommierten und konservativ geführten Kanzlei in London. Ihrem Mentor, William Padget, gehört ein großer Teil der Kanzlei. Als dieser stirbt ist Nora am Boden zerstört. War er ihr doch wie der Vater, den sie nie hatte. Das überaus gute Verhältnis, das sie mit ihm hatte, brachte sie in der Kanzlei aber auch schon in Verruf.
Kurz nach Williams Tod taucht dessen Enkel David auf, der die Kanzlei fortan führen soll. Das gefällt Nora zuerst gar nicht, denn kaum ist David da, will er alles anders machen, als William es jahrelang zu tun pflegte.
Deshalb geraten David und Nora immer wieder aneinander. Doch dann steht ein großes Mandat in Aussicht und so müssen sie nicht nur zusammen arbeiten, sondern auch zusammenhalten. Das weckt Kindheits- und Jugenderinnerungen an wunderschöne, gemeinsam verbrachte Sommer.

„Nach diesem Sommer hatte ich Dave nie wiedergesehen. Er kam nicht mehr nach England und William sprach nur noch wenig über seinen australischen Enkel.“
(Legal Love – An deiner Seite – beHeartbeat)

Nora ist eine sypmathische Protagonistin, eine loyale, mutige Frau und eine erfolgreiche Anwältin.
Vom Schreibstil her hatte ich hin und wieder das Gefühl dass Satzkonstruktionen noch hätten verbessert und z. B. Wortwiederholungen vermieden werden können.
Ansonsten handelt es sich um einen typische, recht vorhersehbaren Chick-Lit-Roman mit Protagonisten, zwischen es denen abwechselnd knistert oder kracht sowie Antagonisten, die perfide und böse sind.
Das Lesen an sich hat Spaß gemacht und für Zwischendurch war es ein unterhaltsamer Roman. Und da es bei mir immer eine gute Abwechslung zwischen anspruchsvollerer und leichter, unterhaltsamer Literatur geben muss, freue ich mich schon auf den Folgeband.

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Veröffentlicht am 28.12.2019

Die Seidentöchter

Die Seidentöchter
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„Die Mode ist ein Phänomen. Sie steht für Vergnügen, ständigen Wechsel und Veränderung. Elementar wichtig und gleichzeitig die schönste Nebensache der Welt.“
(Die Seidentöchter – Cristina Caboni – Blanvalet ...

„Die Mode ist ein Phänomen. Sie steht für Vergnügen, ständigen Wechsel und Veränderung. Elementar wichtig und gleichzeitig die schönste Nebensache der Welt.“
(Die Seidentöchter – Cristina Caboni – Blanvalet Verlag)

Camilla ist eine begabte junge Schneiderin. Ihr Traum ist es, als Modedesignerin alte Kleider zu neuem Leben zu erwecken und an die Trägerin anzupassen.
Als ihre Ziehmutter Marianne erkrankt und nicht klar ist, wie lange diese noch leben wird, legt Camilla ihre Träume erst einmal auf Eis, um sich um Marianne zu kümmern.
Schnell wird klar, dass Marianne noch etwas bedrückt, das sie unbedingt klären möchte, bevor ihr Leben zu Ende ist.
So zeigt sie Camilla eine Kiste voller schöner, von Mariannes Mutter angefertigter, Kleidungsstücke.
Was hat es damit auf sich und wer war Mariannes Mutter wirklich?

Auf der zweiten Zeitebene des Romans begleiten wir Caterina, eine Schneiderin, die mit Stoffen umgehen kann, wie keine andere, auf ihrem Weg zur Modedesignerin. Doch die Kriegswirren fordern alles von ihr.

Ich fand die zwei Zeitebenen toll, vor allem, da sich diese nach und nach zusammenfügen, bzw. ich als Leserin die Zusammenhänge mehr und mehr erkannt habe.
Besonders gut hat mir gefallen, dass jedes der 25 Kapitel mit der Beschreibung eines Stoffes und dessen Eigenschafte, sowie Verwendung beginnt. Im Alltag beschäftigt man sich ja eher weniger damit, aus welchem Stoff – und dmait auch aus welchem Rohstoff – ein Kleidungsstück besteht. Es geht viel mehr um Optik, Haptik, ob man sich wohlfühlt, wie der Schnitt zur Figur passt und wie viel es kostet. Es war super interessant, das mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Cristina Caboni lebt mit ihrer Familie auf Sardinien (was im übrigen eine wunderschöne Insel ist). Der Originaltitel ist demnach auf Italienisch erschienen – La Stanza della tessitrice.
Beim Lesen hatte ich manchmal das Gefühl, dass bei der Übersetzung ein anderes Wort passender gewesen wäre. Aber ansonsten war der Schreibstil flüssig lesbar und fesselnd. Gerne lese ich noch mehr von Cristina Caboni.

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Veröffentlicht am 23.12.2019

Glück und Glas, wie leicht bricht das

Glück und Glas
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„Schau nicht zurück, ermahnte sie sich. Geschehenes vermag niemand zu ändern.“
Glück und Glas, Blanvalet Verlag

Hannelores und Marions Schicksal sind miteinander verbunden. Die beiden Mädchen kommen am ...

„Schau nicht zurück, ermahnte sie sich. Geschehenes vermag niemand zu ändern.“
Glück und Glas, Blanvalet Verlag

Hannelores und Marions Schicksal sind miteinander verbunden. Die beiden Mädchen kommen am gleichen Tag, im gleichen Krankenhaus zur Welt. Durch einen Zufall lernen die Mütter sich kennen. Nach dem gerade beendeten 2. Weltkrieg geht es niemandem wirklich gut – doch Marions Mutter trifft es besonders schwer, weiß sie doch nicht, ob ihr Mann je von der Front zurückkehrt. Hannelores Mutter kommt aus gutem Haus und weiß sich und ihre Tochter versorgt. Aus Mitleid mit der mittellosen Frau, nimmt sie Marion und ihre Mutter mit nach Hause und stellt sie dort an.
So nimmt das Schicksal der Mädchen seinen Lauf, die wie Schwestern aufwachsen, beste Freundinnen werden und die ihr ganze Leben miteinander verbunden sind, auch wenn sie sich zwischendurch nicht immer so nahe stehen, wie zu Anfang.
Das Buch begleitet die Freundinnen von ihrer Geburt im Jahr 1945, bis hin zum 70sten Geburtstag im Jahr 2015, den sie gemeinsam feiern wollen.

„Leben lässt sich nur rückwärts betrachtet verstehen, muss aber vorwärts gelebt werden.“
Søren Kierkegaard

Mit diesem Zitat beginnt das Buch. Nun, da ich es beendet habe, verstehe ich auch den Zusammenhang mit der Handlung. Und nicht nur dahingehend, macht diese Aussage nachdenklich – auch auf mich selbst bezogen; denn in dieser Aussage liegt so viel Wahrheit. Trotzdem ist es frustrierend. Man kann etwas wissen und verstehen, doch das bedeutet noch lange nicht, dass man Gefühle wie Angst, Wut und Verzweiflung dadurch ausschalten kann. Und die beiden Frauen waren oft an so einem Punkt angelangt.

„Schau nicht zurück, ermahnte sie sich. Geschehendes mag niemand zu ändern.“
Glück und Glas, Blanvalet Verlag

Lore und Moon (wie sich Marion ab dem Zeitpunkt ihrer Modelkarriere nennt) ist klar, dass das Leben nicht nur aus Glücksmomenten besteht und dass Glück vergänglich ist. Die beiden erleben Höhen und Tiefen, gemeinsam und jede für sich. Beide rappeln sich immer wieder auf und blicken nach vorne, denn ihr Lebensmotto ist „Glück und Glas, wie leicht bricht das.“ So sind sie sich sowohl ihrer glücklichsten Momente, als auch der Zerbrechlichkeit dieser ganz stark bewusst. Als Leserin erlebt man das ganz intensiv mit.

Mehr als einmal ging mir durch den Kopf, in was für glücklichen Zeiten wir leben – wir müssen keine Kälte, noch Hunger, noch Gewalt fürchten; haben keine wirkliche Not … doch sind wir uns unseres Glücks bewusst?

2017 durfte ich Lilli Beck auf der LitLove persönlich kennenlernen – daher weiß ich auch, dass ein Teil ihres eigenen Lebens ins Buch eingeflossen ist. Von 1968-1978 war sie nämlich selbst Model. Wer mehr über das Buch und die Autorin erfahren möchte, findet hier ein Interview mit ihr.

„Glück und Glas“ war ein wundervoller Roman über Freundschaft, die Liebe und das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen.

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