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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2025

Seichte virtuelle Cyberromanze

Cyberdings wie vom anderen Stern
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Nach 25 Ehejahren brennt das Feuer zwischen Leeloo und ihrem Angetrauten Nick ziemlich auf Sparflamme, nur noch die gemeinsame Firma hält ihre Ehe aufrecht. Da verkündet Nick den offenen Beziehungsstatus ...

Nach 25 Ehejahren brennt das Feuer zwischen Leeloo und ihrem Angetrauten Nick ziemlich auf Sparflamme, nur noch die gemeinsame Firma hält ihre Ehe aufrecht. Da verkündet Nick den offenen Beziehungsstatus und Leeloo beschließt mit 44 Jahren wieder ihren Männerradar anzuwerfen. Überraschenderweise wird sie auch bald im Netz fündig und schon nach kurzer Zeit entbrennt ein heftiger Flirt mit einem wildfremden Mann namens Gekko, der am anderen Ende der Welt lebt. Schnell kommen die Beiden sich im virtuellen Raum näher und entdecken eine für sie beide ganz neue Spielart, das Cyberdings!

Nachdem ich die Leseprobe eigentlich recht interessant gefunden hatte, habe ich mich entschlossen dem Buch „Cyberdings, wie vom anderen Stern“ von Autorin Liane Louck eine Chance zu geben. Allerdings merkte ich schon nach kurzer Zeit und dem Einsetzen des Chats der zwei Hauptcharaktere Leeloo und Gekko, das deren Interessen, Humor und ihr Umgangston mich nicht abholen konnten.
Der Schreibstil in Chatform war dabei so gar nicht mein Ding, die ganze Darstellung in Dialogform war anstrengend zu lesen und am Ende habe ich die Zeilen nur noch überflogen. Besonders wenig konnten mich das Schach und die astrologischen Ausführungen begeistern, daher habe ich sie einfach links liegen lassen. Das im Anschluss bald üppig praktizierte Cyberdings, hat mich dann auch nicht mehr vom Hocker gerissen. Die Chemie der Protagonisten ist definitiv nicht auf mich übergesprungen, sie waren mir weder sonderlich sympathisch noch war der Humor meins.

Mein Fazit:
Ein ziemlich oberflächlicher Roman mit schwachen Figuren habe den Text zum Ende hin nur noch überflogen. Die Idee an sich fand ich eigentlich recht gut, nur die Umsetzung war mir zu langatmig, ausschweifend und wenig fesselnd.

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Veröffentlicht am 23.11.2025

Eisige Stimmung an einem unwirklichen Ort, gruselig und düster

Knochenkälte
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Der forensische Anthropologe Dr. David Hunter strandet auf seinem Weg zu einem neuen Fall durch äußerst unglückliche Umstände in einem abgelegenen Bergdorf. Ein Bergrutsch und ein Wintersturm schneidet ...

Der forensische Anthropologe Dr. David Hunter strandet auf seinem Weg zu einem neuen Fall durch äußerst unglückliche Umstände in einem abgelegenen Bergdorf. Ein Bergrutsch und ein Wintersturm schneidet das Dorf auch noch komplett von der Außenwelt ab und Hunter ist gezwungen sich mit so manchen der eigenwilligen Bewohner dort zu arrangieren. Fremde sind dort nicht gern gesehen und er stößt auf Ablehnung und Aggression, aber auch auf ein schreckliches dunkles Geheimnis.

Der Thriller „Knochenkälte“ von Bestsellerautor Simon Beckett, ist nicht meine erste Begegnung mit dem widerstandsfähigen Hauptcharakter David Hunter. Es ist zwar schon eine ziemliche Weile her, doch an ein oder zwei Bände mit reichlich Spannung und Nervenkitzel bei der Lektüre kann ich mich noch gut entsinnen. Also freute ich mich schon sehr auf einen unterhaltsamen Skill, mit Hunters brandneuem Fall. Denn Dr. Hunter ist kein Ermittler im herkömmlichen Sinn, sondern in seiner Funktion als forensischer Anthropologe bekommt er es oft mit reichlich speziellen Fällen, Tätern und Opfern zu tun.
Schon nach ein paar Seiten hat mich die Wahl der alptraumhaften Location, die eisige Stimmung von Natur und Bewohnern und die atmosphärischen Beschreibungen des Autors enorm gefesselt. Die Idee einer von der Außenwelt abgeschnittenen Gegend ist zwar nicht neu, doch die frostige und intensiv bösartige Stimmung zog mich tief in ihren Bann! Das Ende hatte ich mir dann zwar irgendwie anders vorgestellt, war mir zu offensichtlich. Letztendlich habe ich mich dennoch großartig unterhalten und angenehm gegruselt, wie es sich für einen guten Thriller gehört.

Mein Fazit:
Insgesamt ein packender und fesselnder Thriller den ich kaum zur Seite legen konnte. Hat mir gut gefallen, muss mir glatt ein paar der mir noch unbekannten Vorgängerbände besorgen:).

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Veröffentlicht am 17.11.2025

Richtig cool gemacht

Die Knef
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Eine Hommage zum hundertsten Geburtstag im Comic-Format an die unvergessene Ikone der Nachkriegszeit Hildegard Knef. Grafikdesigner und Autor Moritz Stetter beeindruckt mit ausdrucksstarken Zeichnungen, ...

Eine Hommage zum hundertsten Geburtstag im Comic-Format an die unvergessene Ikone der Nachkriegszeit Hildegard Knef. Grafikdesigner und Autor Moritz Stetter beeindruckt mit ausdrucksstarken Zeichnungen, die Hildes Kindheit sowie ihren Werdegang ausdrücken. Mit knappen, präzisen, eindrucksvollen Wörtern aus ihren Texten ergänzt, wird aus den Bildern ein großer Auftritt.
Wenn ich mich zurückerinnere, war meine Mutter immer begeistert von Hildegard Knef, hat sie bewundert, immer in den höchsten Tönen von ihr gesprochen und mit Sicherheit auch ihre Bücher gelesen. Die Knef, war ein großes Vorbild dieser Nachkriegsgeneration und schon damals als selbstbewusste und rebellische Frau bewundert. Als Kind und junge Erwachsene habe ich die Knef nur am Rande wahrgenommen und kenne daher nur die Highlights der Karriere, wie“ Die Sünderin“, den berühmten Song mit den Rosen und die Titel der Bücher. Die Tragik der Höhen und Tiefen ihres Lebens, sowie die persönlichen Tiefpunkte haben mich doch überrascht. Hinter der Knef-Fassade steckt eine wirklich starke Frau, die sich immer weiter entwickelt und immer wieder neu erfunden hat. Trotz harter Rückschläge, Drogen oder Krankheit hat sie sich nie aufgegeben, bewundernswert!

Schon das Cover ist ein Hingucker und auch die grafische Gestaltung im Buch hat mich sogleich begeistert. Es macht große Freude, das Leben von Hilde bildhaft zu erkunden. Toll auch die Porträts der Zeitgenossen zu Beginn und der Zeitstrahl am Ende des Buches, das ist immer sehr hilfreich. Dazu kommt auch noch eine Playlist mit ihren Songs, richtig cool gemacht!

Mein Fazit:
Da ich ein großer Fan von Graphic Novels bin, war ich sehr neugierig auf das Buch. Die visuelle Darstellung von Knefs Lebensgeschichte ist absolut großartig gelungen und spiegelt ihre Zeit und Erleben eindrucksvoll wider. Diese Biografie regt an sich intensiver mit der Person Knef zu beschäftigen.

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Veröffentlicht am 14.11.2025

Umfangreicher interessanter Geschichtswälzer

Sieben Jahre
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Friedrich der Große machte sich nicht nur halb Europa zum Feind, sondern auch in der eigenen Familie war die Stimmung zumeist angespannt. Besonders schwierig war sein Verhältnis zum Vater, das am Ende ...

Friedrich der Große machte sich nicht nur halb Europa zum Feind, sondern auch in der eigenen Familie war die Stimmung zumeist angespannt. Besonders schwierig war sein Verhältnis zum Vater, das am Ende eskaliert und ihn für sein ganzes Leben zeichnet. Kaum ist Friedrich an der Macht müssen sich ihm alle unterordnen, das gelingt mal besser, mal schlechter. Sein größter Zorn konzentriert sich letztlich auf seine Erzfeindin, Maria Theresia von Österreich und eskaliert in einem erbitterten Krieg.

Tanja Kinkel ist eine ganz wunderbare Autorin für historische Bücher und eine Meisterin darin, sich tief in die Befindlichkeiten ihrer Protagonisten einzufühlen. Mit ihrem Roman „Sieben Jahre“, taucht sie tief in die Epoche preußischer Geschichte ein und konzentriert sich dabei besonders auf die konfliktreichen Jahre zwischen 1756 und 1763. Dabei betrachtet man das Geschehen aus völlig unterschiedlichen Perspektiven, mit viel persönlichen Esprit und Anspruch. Besonders im Mittelpunkt dabei stehen auch Friedrichs Geschwister und deren Beziehungen zueinander. Mit dem Mohren Hannibal bekommt aber auch das Dienstpersonal eine Stimme und es bieten sich interessante Einblicke. Die Lektüre ist, was ihre unzähligen Charaktere betrifft, zwar eine Herausforderung, jedoch eine hochinteressante wie ich finde. Neben den vielen Kriegsschauplätzen, liegt der Focus im Roman besonders auf einem Geflecht aus Liebschaften, Vorlieben und menschlichen Gefühlen. Das heißt, es ist eine außergewöhnliche Mischung, die uns hier auf 830 Seiten präsentiert wird. Mit absolut authentischem sprachlichen Ausdruck und Umgang findet man sich in einer anderen Zeit wieder, das ist der Autorin wieder ganz besonders gut gelungen.
Bislang wusste ich nicht wirklich viel über Friedrich den Großen, durch den Roman konnte man sich seine Welt aber sehr gut vorstellen. Bei meinem kürzlichen Berlin Besuch nach Beendigung der Lektüre habe ich die Stadt mit ganz anderen Augen betrachten können. Es ist mir ins Auge gestochen, wie stark Friedrich die Stadt geprägt und wie viele Spuren er hinterlassen hat. Mir wurde durch Kinkels Roman aber auch die menschliche Seite von ihm und seiner Familie offenbart, denn es wird oft sehr persönlich. Durch die glänzende Recherche, wirkt dabei alles sehr authentisch und menschlich, wahrlich eine Glanzleistung die hier geleistet wurde.
Die Optik das Buchs ist eine Erscheinung, mit dem attraktiven Cover und seinem auffällig goldenen Buchschnitt bietet sich ein nobler einladender Anblick, der zum Lesen einlädt.

Mein Fazit:
Ein sehr intensives Zeitporträt, das tief hinter die Kulissen der Mächtigen blicken lässt und mir trotz ein paar Längen gut gefallen hat. Besondere Empfehlung für Liebhaber von historischen Geschichten, gewappnet mit der Ausdauer von über 800 Seiten. Es ist schon ein wenig Lesemarathon zu leisten, aber es lohnt sich.

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Veröffentlicht am 05.11.2025

Kochbuch mit eindrucksvoller Bilderflut

Oishii!
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Das Buch „Oishii!“, ist nicht nur ein Kochbuch mit japanischen Gerichten, sondern bietet einen Einblick in den japanischen Alltag und deren Esskultur. Unterstützt durch eine Flut von Bildern des Autors ...

Das Buch „Oishii!“, ist nicht nur ein Kochbuch mit japanischen Gerichten, sondern bietet einen Einblick in den japanischen Alltag und deren Esskultur. Unterstützt durch eine Flut von Bildern des Autors und Fotografen Stefan Braun, bekommt man einen guten Eindruck vom Tagesablauf und den bevorzugten Lieblingsgerichten des modernen Japaners. Die Esskultur dort, hat sich ein wenig verändert, passt sich dem Rhythmus der arbeitenden Gesellschaft an und bietet eine Menge an praktischen schnell gemachten und gegessenen Gerichten an.
Das Buch beginnt mit der morgendlichen Routine, arbeitet sich über den Mittagsbreak, zur Afterwork Routine bis zum Dinner vor, wobei sich die meisten Gerichte als äußerst unkompliziert entpuppen.
Es werden um die 44 Gerichte vorgestellt, die alle recht simpel und daher auch gut nach kochbar sind. Dabei sind viele Klassiker wie Rahmen, eingelegtes Gemüse und Eier, gefüllte Teigtaschen, gebratene Nudeln oder diverse andere kleine Snacks für das Dinner. Mir gefällt diese Auswahl sehr gut, die exotischen Zutaten sind überschaubar und alles ist easy zu machen.
Am Ende des Buches gibt es noch die Rezepte für die Basics, wie Dips und Saucen zu den Gerichten.

Mein Fazit:
Ein bildgewaltiges Buch, das die ungeschminkte Realität des japanischen Alltagslebens zeigt, nicht aus der touristische Perspektive, das gefällt mir sehr gut.
Die Rezepte sind übersichtlich, modern interpretiert und nicht sehr kompliziert. Es ist eine gute Auswahl einfach, praktisch und lecker.

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