Profilbild von Tintenbluete

Tintenbluete

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Tintenbluete ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Tintenbluete über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2017

Eine sehr berührende Geschichte, die todtraurig ist, aber dennoch Hoffnung vermittelt

Sieben Minuten nach Mitternacht
0

Inhalt

„Das Monster erscheint sieben Minuten nach Mitternacht. Aber es ist nicht das Monster, das Conor fürchtet. Was er eigentlich fürchtet, ist jener monströse Albtraum, der ihn jede Nacht quält, seit ...

Inhalt

„Das Monster erscheint sieben Minuten nach Mitternacht. Aber es ist nicht das Monster, das Conor fürchtet. Was er eigentlich fürchtet, ist jener monströse Albtraum, der ihn jede Nacht quält, seit seine Mutter ihre Behandlung begann. Dieser Traum, in dessen Herzen tiefstes Dunkel herrscht und wo im Abgrund ein Albtraumwesen lauert, bis dann ein Schrei die Nacht zerreißt … Das Monster aber, das scheinbar im Garten hinter Conors Haus lebt, verkörpert etwas völlig anderes. Es ist uralt, wild und weise – es ist das Leben selbst. Es wird Connor in seinen Albtraum begleiten und ihm das Gefährlichste überhaupt abverlangen: die ganze Wahrheit hinter seinem Schmerz!“

Meine Meinung

Als allererstes muss ich sagen, dass ich die Aufmachung von dem Buch wahnsinnig toll finde! Schon das Cover gefällt mir sehr gut, aber im Inneren hat das Buch sogar noch mehr zu bieten. Die einzelnen Seiten sind mit Zeichnungen versehen, die super gut mit der Geschichte harmonieren und ihre düstere Stimmung noch stärker spürbar werden lassen. Das macht das Leseerlebnis für mein Empfinden ganz besonders.

Auch der Schreibstil des Autors gefällt mir sehr gut, da er flüssig zu lesen ist, es aber trotzdem schafft, eine Stimmung aufzubauen. Außerdem trifft er für meinen Geschmack genau das richtige Maß an Detailliertheit, so hatte ich beim Lesen stets ein Bild der Umgebung und der Charaktere vor Augen, ohne dass zu viel vorgegeben wurde.

Da das Buch nur ungefähr 200 Seiten dick ist, wird am Anfang nicht viel Zeit verschwendet, sondern der Leser wird direkt mitten in das Geschehen, sprich in einen von Connors Albträumen, hineingeworfen. Diese Albträume haben mir zwar keine Gänsehaut beschert, doch ich fand sie durchaus interessant und spannend, weil ich mich die ganze Zeit gefragt habe, was deren Bedeutung ist und wie am Ende alles miteinander zusammenhängt. Damit konnte der Autor direkt zu Beginn meine Neugier wecken.

Connor, den Protagonisten der Geschichte, mochte ich sehr gerne. Seine Gefühle und Motive haben sich mir manchmal nicht direkt erschlossen, doch je weiter die Geschichte voran geschritten ist, umso besser konnte ich ihn verstehen und am Ende habe ich einfach nur noch mit ihm gefühlt. Die anderen Charaktere stehen eher im Hintergrund, was ich angesichts des Inhalts aber durchaus positiv fand; den Fokus mehr auf sie zu legen, hätte nur den Fortschritt der eigentlichen Geschichte verzögert.

Während ich zu Beginn des Buches noch an einigen Stellen etwas verwirrt war, hat sich mir, je weiter ich gelesen habe, die Botschaft des Buches immer mehr erschlossen. Das Ende war für mich zwar nicht komplett überraschend, aber dafür absolut stimmig und emotional. Ich glaube, dass jeder, der schon einmal mit der Angst zu kämpfen hatte, einen geliebten Menschen zu verlieren, sich hundertprozentig in Connor hineinversetzen kann. Mir jedenfalls ist es so ergangen und genau deshalb ist das Buch meiner Meinung nach etwas ganz Besonderes.
Es kommt selten vor, dass ich beim Lesen eine Träne verdrücke, doch dieses Buch hat es geschafft. Und trotzdem war ich am Ende nicht nur traurig, weil mir die Botschaft der Geschichte gleichzeitig auch ein Gefühl der Hoffnung vermittelt hat.

Mein einziger Kritikpunkt an dem Buch bezieht sich auf den geringen Umfang. Irgendwie tue ich mir immer schwer damit, weil es dann immer noch einiges gibt, was mich interessieren würde, aber leider nicht behandelt wird, und ich das Gefühl habe, die Charaktere noch nicht richtig zu kennen. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass der Autor gerade Letzteres bewusst so handhaben wollte, da man dadurch den Eindruck bekommt, dass es gar nicht so wichtig ist, wem genau das alles passiert, weil es eben jedem passieren könnte.

Fazit

„Sieben Minuten nach Mitternacht“ erzählt eine sehr berührende Geschichte, die todtraurig ist, aber doch auch Hoffnung vermittelt. Aufgrund des geringen Umfangs ist es eine eher kurzweilige Geschichte, die mir aber wegen ihrer Einzigartigkeit und ihrer wichtigen Botschaft bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Veröffentlicht am 07.07.2017

Schöne Idee, die Umsetzung konnte mich aber nicht komplett überzeugen

Der Prinz der Elfen
0

Inhalt

"Die Geschwister Hazel und Ben leben in dem Ort Fairfold, der an das magische Elfenreich grenzt. Seit Jahrzehnten steht dort, mitten im Wald von Fairfold, ein gläserner Sarg, in dem ein Elfenprinz ...

Inhalt

"Die Geschwister Hazel und Ben leben in dem Ort Fairfold, der an das magische Elfenreich grenzt. Seit Jahrzehnten steht dort, mitten im Wald von Fairfold, ein gläserner Sarg, in dem ein Elfenprinz schläft – von Touristen begafft und von der Bevölkerung argwöhnisch beäugt, auch wenn Hazel und Ben die alten Geschichten nicht glauben. Seit Kindertagen fühlen sie sich zu dem schlafenden Jungen magisch hingezogen, ihm vertrauen sie alle ihre Geheimnisse an. Inzwischen ist Hazel 16 und küsst immer neue Jungs, um die Leere in ihrem Herzen zu füllen. Doch als eines Tages der Sarg leer ist und der Prinz erwacht, werden die Geschwister in einen Machtkampf der Elfen gezogen. Hazel muss die Rolle annehmen, in die sie sich als Kind immer geträumt hat: als Ritter gegen ein dunkles Monster kämpfen …"


Meine Meinung

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen und ich habe mich direkt in das Setting verliebt. Wälder finde ich sowieso immer toll, aber dieser hat auf mich besonders magisch und mystisch gewirkt und dank den detaillierten Beschreibungen konnte ich mir die Umgebung auch sehr bildlich vorstellen.

Da „Der Prinz der Elfen“ jetzt mein erstes Buch von Holly Black war, war ich natürlich besonders auf ihren Schreibstil sehr gespannt. Schon auf den ersten Seiten ist mir aufgefallen, dass er flüssig zu lesen und auch ziemlich bildlich ist. Was mir jedoch auch aufgefallen ist, ist, dass sie an mehreren Stellen wohl bewusst die Jugendsprache einfließen lassen wollte, was ich schon in ganz starkem Ausmaß aus der „House of Night“- Reihe kenne – welche ich damals aus genau diesem Grund auch abgebrochen hatte. Auch hier sind mir manche Sätze bitter aufgestoßen und haben einzelne Momente in meinen Augen sogar komplett ruiniert.

Was mich überrascht hat, war, dass die Protagonisten, Hazel und Ben, in unserer realen, modernen Welt leben, aber auch – durch den Wald – Zugang zu dieser phantastischen Welt der Elfen haben. Diese Vermischung zwischen Realität und Phantastik finde ich sehr interessant.

Anfangs wird die Geschichte größtenteils aus Hazels Perspektive erzählt, im weiteren Verlauf gibt es aber auch einige Kapitel, die aus Bens Sicht erzählt werden. Auch das finde ich positiv, da somit neuen Schwung und Spannung in die Geschichte kommen und man noch einmal einen anderen Blickwinkel auf das Geschehen erlangt. Jedoch überwiegt Hazels Teil sehr stark, sodass ich das Gefühl hatte, sie am Schluss deutlich besser zu kennen als Ben. Und genau das finde ich ziemlich schade, denn Ben war mir auf Anhieb sympathisch und ich hätte gerne noch mehr über ihn erfahren. Hazel hingegen ist für mich ein eher schwieriger Charakter. Auf der einen Seite ist sie unglaublich unabhängig und stark, andererseits ist sie aber auch so naiv und leichtsinnig, dass ich sie des Öfteren gerne mal durchgeschüttelt hätte. Natürlich gehört es dazu, dass Protagonisten in Büchern auch mal Fehler machen, aber Hazel hat so oft einfach nur unüberlegt gehandelt, dass ich irgendwann nur noch innerlich den Kopf geschüttelt habe.

Die Geschichte rund um den Elfenprinzen fand ich besonders zu Beginn sehr interessant, mit der Zeit ist die Spannung allerdings etwas abgeflacht und gerade der Mittelteil hat sich für meinen Geschmack sehr gezogen. Was mich auch extrem gestört hat, war, dass ich manchmal in Gesprächen gar nicht mitgekommen bin. Da waren einzelne Sätze, die für mich total zusammenhangslos waren und die ich selbst nach längerem Grübeln nicht in den Kontext einordnen konnte. Da hätte sich die Autorin doch etwas deutlicher ausdrücken können.

Was mir an der Story wohl am meisten gefallen hat, waren die Wendungen und Auflösungen, die Holly Black sich ausgedacht hat. Alles war in sich stimmig und einleuchtend und doch sehr überraschend für mich. Damit wurde die Geschichte gegen Ende hin auch wieder um einiges fesselnder.
Außerdem fand ich es gut, dass das Buch wenig klischeebeladen war und die Autorin keine Nullachtfünfzehn-Liebesgeschichte eingebaut hat, bei der man schon nach den ersten fünf Seiten weiß, wie sie enden wird. Hier war in dieser Hinsicht eher das komplette Gegenteil der Fall!

Fazit

„Der Prinz der Elfen“ ist eine nette Fantasy-Geschichte für zwischendurch, die sich gerade im Mittelteil zwar etwas zieht, aber dafür gegen Ende einige tolle Wendungen bereithält. Mit der Protagonistin und der Jugendsprache, die teilweise benutzt wurde, konnte ich zwar nicht richtig warm werden, aber ich könnte mir vorstellen, dass es gerade jüngeren Lesern da anders geht und sie mit dieser Geschichte ihre Freude haben werden.

Veröffentlicht am 07.07.2017

Eine berührende, aber kurzweilige Geschichte über Liebe, Verlust und Hoffnung

For Good
0

Inhalt

"Was würdest Du tun, wenn Du das verlierst, was Deinem Leben einen Sinn gab? Das, was Du mehr als alles andere auf dieser Welt geliebt hast. Würdest Du aufgeben? Nach dem Tod ihrer großen Liebe ...

Inhalt

"Was würdest Du tun, wenn Du das verlierst, was Deinem Leben einen Sinn gab? Das, was Du mehr als alles andere auf dieser Welt geliebt hast. Würdest Du aufgeben? Nach dem Tod ihrer großen Liebe Ben, beginnt Charlie in Trauer zu versinken. Immer wieder erinnert sie sich an die vergangenen Zeiten, in denen sie ihn kennen- und lieben lernte. Doch der Verlust droht sie zu ersticken und blind zu machen für das, was das Leben ausmacht. Charlie zieht sich völlig zurück und beginnt zu verstehen, dass nichts je wieder so sein wird wie es einmal war."


Meine Meinung

„For Good“ ist nach „Mondprinzessin“ mein zweites Buch von Ava Reed gewesen. Schon in „Mondprinzessin“ ist mir ihr gefühlvoller Schreibstil aufgefallen und da mich sowohl der Klappentext wie auch das Cover von „For Good“ sehr angesprochen haben, war klar, dass ich auch dieses Buch von ihr lesen musste.
Der erste Eindruck war also schon einmal sehr positiv und auch der erste Blick ins Innere war Vielversprechend. Wie beim Drachenmond Verlag üblich, sind auch die Buchseiten von „For Good“ wunderschön verziert, was ich sehr ansprechend finde.

Die einzelnen Kapitel wechseln immer zwischen Gegenwart und Erinnerung. Während die Gegenwart nach dem Tod Bens angesiedelt ist, erzählen die Kapitel, in denen es um Charlies Erinnerung geht, die komplette Liebesgeschichte von ihr und Ben, angefangen mit dem ersten Kennenlernen. Dieser stetige Wechsel hat mir sehr gut gefallen, gerade auch weil Erinnerung und Gegenwart meist sehr geschickt miteinander verknüpft wurden. Da der Leser allerdings die ganze Zeit über schon weiß, dass Charlie Ben verlieren wird, hat die Liebesgeschichte einen bittersüßen Beigeschmack.

Was ich besonders schön finde, ist, dass die Autorin vor jedem Gegenwarts-Kapitel ein passendes Zitat ausgewählt hat. Außerdem finde ich Ava Reeds Schreibstil, wie schon gesagt, sehr berührend und gerade in „For Good“ teilweise auch poetisch, wobei es ihr auch stets gelingt, das richtige Maß zu halten, sodass ihre Worte nie schwülstig oder abgedroschen klingen. Hier ist eine meiner Lieblingsstellen:
„Der Sturm, der in meinem Leben wütet, kam schnell, unerwartet und er hat alles zerstört, was er finden konnte. Jetzt stehe ich hier zwischen den Scherben, erstaunt darüber, dass alles, was ich sehe, mal etwas war, das mir viel bedeutete. Doch was nützt einem alles, was man hat, was interessiert einen , was geblieben ist, wenn das, was man am meisten braucht, vom Sturm mitgerissen wurde …“

Kommen wir zu Charlie und Ben. Um es kurz zu sagen: Die beiden sind für mich ein Traumpaar wie aus dem Bilderbuch. Oder aus einem Nicholas Sparks-Roman – und ich muss sagen, dass mich ihre Liebesgeschichte von der Stimmung her teilweise tatsächlich an seine Bücher erinnert hat.
Sowohl Charlie als auch Ben sind absolut sympathisch und bodenständig. Da die Geschichte aus Charlies Perspektive erzählt wird, bekommt der Leser einen ausführlichen Einblick in ihre Gedankenwelt und in ihr Gefühlsleben und die Autorin macht es einem wirklich nicht schwer, sich in Charlie hineinzuversetzen. Doch auch zu Ben habe ich durch Charlies Perspektive einen Zugang bekommen und ihn ziemlich schnell ins Herz geschlossen.

Wie ich schon geschrieben habe, war ihre Liebesgeschichte für mich wie aus dem Bilderbuch – absolut perfekt. Das einzige Manko dabei ist, dass sie mir besonders zu Beginn auch etwas unrealistisch erschien, aber das hat sich im Laufe der Geschichte zum Glück gebessert.
Die Handlung ist, da man von Beginn an natürlich weiß, dass Ben nicht mehr lebt, erst einmal ziemlich vorhersehbar, aber dennoch konnte mich die Geschichte fesseln, da ich die Erzählung vom Kennenlernen und dem Anfang von Bens und Charlies Beziehung so schön fand. Im weiteren Verlauf – auch in den Kapiteln, die von der Gegenwart erzählen – war mir die Handlung dann aber doch zu vorhersehbar. Es gab zwar Wendungen und Überraschungen, doch die waren für mich allesamt vorhersehbar und teilweise leider auch ein wenig klischeehaft.

Fazit

„For Good“ erzählt von einer großen Liebe, dem Verlust dieser Liebe und dem Leben danach. Die Geschichte lebt von dem gefühlvollen Schreibstil der Autorin und den absolut sympathischen Charakteren, die ich schnell ins Herz geschlossen habe. Auch wenn die Handlung relativ vorhersehbar war, hat mir die Geschichte gut gefallen und ich kann sie allen, die Lust auf eine Geschichte mit einer ordentlichen Portion Herzschmerz haben, nur empfehlen.

Veröffentlicht am 07.07.2017

Schöne Fantasygeschichte hinter der eine interessante Idee steckt

Mondprinzessin
0

Inhalt

„Lynn bemerkt an ihrem Geburtstag, wie sich auf der Haut ihres Unterarms ein Sternenbild abzeichnet. Die einzelnen Punkte leuchten und Lynn versucht verzweifelt, sie zu verstecken. Als nicht nur ...

Inhalt

„Lynn bemerkt an ihrem Geburtstag, wie sich auf der Haut ihres Unterarms ein Sternenbild abzeichnet. Die einzelnen Punkte leuchten und Lynn versucht verzweifelt, sie zu verstecken. Als nicht nur die Sterne auf ihrem Arm, sondern auch sie selbst zu leuchten beginnt, ist nichts mehr, wie es war. Dunkle Schatten jagen sie – die Wächter des Mondes. Und sie begegnet Juri, der ihr erzählt, sie sei eine Prinzessin – kein Waisenkind. Trotz Lynns Unglauben folgt sie dem Mondkrieger und stellt sich ihren Verfolgern. Juri verliebt sich in Lynn, doch sie ist einem Prinzen bestimmt und nicht ihm…“


Meine Meinung

„Mondprinzessin“ war mein erstes Buch vom Drachenmond Verlag und was soll ich sagen? Die Gestaltung ist einfach zauberhaft! Das Offensichtlichste ist wohl das Cover, das nicht nur perfekt zum Inhalt passt, sondern auch für sich ein kleines Kunstwerk ist. Doch auch im Inneren sieht man deutlich wie viel Liebe in diesem Buch steckt. Die einzelnen Seiten sind mit kleinen Sternchen verziert und auch die ein oder andere Illustration ist zwischen dem Text versteckt. Die Aufmachung des Buches macht also schon mal richtig Lust auf die Geschichte!

Ava Reed wirft den Leser direkt mitten in das Geschehen hinein und auch wenn für mich persönlich einige Passagen auf den ersten Seiten noch verwirrend erschienen, hatte ich keine Schwierigkeiten in die Geschichte zu finden. Avas Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen und ich mochte ihre Ausdrucksweise über das komplette Buch hinweg sehr gerne. Was ich mir allerdings gewünscht hätte, wären an der ein oder anderen Stelle ein klein wenig detaillierte Beschreibungen der Umgebung.

Lynn, die Protagonistin der Geschichte, gefällt mir unglaublich gut. Sie ist gleichzeitig ein Mädchen von nebenan mit dem man sich als Leser leicht identifizieren kann, besitzt durch ihre Stärke und Kämpfernatur aber auch einen Vorbildcharakter.
Juri mag ich zwar auch sehr gerne, leider war er für mich auch am Ende der Geschichte immer noch nicht ganz greifbar. Hier hätte ich mir noch mehr Hintergrundinfos gewünscht, hätte gerne etwas mehr über seine Ecken und Kanten erfahren.
Und wenn wir schon bei den Charakteren sind, muss ich natürlich auch Tia erwähnen – den wohl süßesten Waschbären der Welt. Es hat keine Seite gebraucht und ich war schockverliebt! Wenn ihr genauer wissen wollt, was es mit Tia auf sich hat, müsst ihr das allerdings selbst nachlesen.

Anfang und Ende der Geschichte sind sehr spannend und actionreich gestaltet, aber auch im Mittelteil bleibt stets ein gewisses Spannungslevel aufrechterhalten, sodass ich immer neugierig war, wie es weitergeht. Außerdem finde ich die Welt, die Ava Reed in ihrer Geschichte entworfen hat, total interessant und sehr gelungen, da hätte ich sogar gerne noch ein bisschen mehr darüber erfahren.

Was ich etwas schade finde, ist, dass das Ende der Geschichte für mich persönlich etwas zu schnell kam. Auch mit der Lösung des Konflikts war ich nicht komplett zufrieden bzw. konnte sie nicht ganz nachvollziehen, doch da ich nicht spoilern möchte, werde ich auf diesen Punkt jetzt nicht genauer eingehen.

Fazit

Mit „Mondprinzessin“ ist Ava Reed eine zauberhafte Fanatsygeschichte gelungen, hinter der eine tolle Grundidee steckt und die absolut fesselnd ist. Einige Aspekte hätten für meinen Geschmack zwar noch etwas ausgebaut werden können, doch allem in allem wird dem Leser hier eine runde, in sich stimmige Geschichte geboten, die durch ihre starke Protagonistin und viele kreative und einzigartige Ideen der Autorin besticht.

Veröffentlicht am 07.07.2017

Eine wunderbar phantastische Welt mit interessanten Charakteren und einer guten Portion Spannung

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
0

„Das Reich der sieben Höfe“ ist wohl eines der am meist gehypten Bücher des Jahres. Trotzdem war ich mir anfangs ziemlich unsicher, ob es etwas für mich ist, da ich normalerweise nicht so viel mit Elfen ...

„Das Reich der sieben Höfe“ ist wohl eines der am meist gehypten Bücher des Jahres. Trotzdem war ich mir anfangs ziemlich unsicher, ob es etwas für mich ist, da ich normalerweise nicht so viel mit Elfen anfangen kann bzw. die Bücher, die ich bisher darüber gelesen habe, mich nie komplett überzeugen konnten. Was mich letztendlich dazu bewogen hat, es doch zu kaufen, waren die durchweg positiven und größtenteils sogar völlig begeisterten Meinungen der Leser. Die ganzen überschwänglichen Lobpreisungen haben mich immer neugieriger gemacht, sodass ich einfach selbst herausfinden musste, was dieses Buch so besonders macht.

„Das Reich der sieben Höfe“ war mein erstes Buch von Sarah J. Maas, aber – so viel kann ich an dieser Stelle schon verraten – es wird sicher nicht das letzte sein. Der erste Eindruck des Buches war schon mal sehr positiv. Das deutsche Cover gefällt mir noch besser als das originale und passt meiner Meinung nach auch sehr gut zum Inhalt. Auf den ersten Seiten des Buches findet sich eine Karte, die die magische Welt, in der Sarah J. Maas‘ Geschichte spielt, abbildet. Ich liebe Karten in Büchern und muss sagen, dass diese auch später noch sehr hilfreich für mich war.

Der Beginn der Geschichte hat mich etwas an „Die Tribute von Panem“ erinnert. Ein Mädchen in ärmlicher Kleidung, halb abgemagert, streift im tiefsten Winter mit knurrendem Magen und Pfeil und Bogen durch den Wald, um für sich und seine Familie etwas zum Essen zu besorgen. Bei dem Mädchen handelt es sich um die Protagonistin Feyre, die schon in dieser ersten Szene sehr mutig und stark erscheint. Mit diesem Einstieg konnte mich Sarah J. Maas direkt fesseln und auch die folgenden Kapitel waren spannend und auch ein wenig düster gestaltet.

Der Schreibstil der Autorin ist mir direkt zu Beginn positiv aufgefallen. Er ist angenehm und flüssig zu lesen, aber trotzdem nicht allzu einfach und glatt. Die Geschichte wird aus der Perspektiv von Feyre erzählt und ich mochte ihre starke und selbstbewusste Stimme sehr gerne. Besonders gut haben mir auch die bildlichen und detaillierten Beschreibungen der Umgebung und Charaktere gefallen. Außerdem ist es der Autorin gelungen mich an die für mich relativ fremde Welt der Fae heranzuführen, ohne dafür langatmige Erklärungen zu gebrauchen.

Feyre habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen, wobei mich manchmal ihre Dickköpfigkeit und ihr starkes Misstrauen schon ein wenig genervt haben. Da ich allerdings völlig nachvollziehen konnte, woher diese Einstellung kam, hat dies nicht dazu geführt, dass sie mir weniger sympathisch wurde. Ich hätte sie nur das ein oder andere Mal gerne ein bisschen geschüttelt. Im Großen und Ganzen haben allerdings Feyres positiven Eigenschaften deutlich überwogen. Durch ihren Mut, ihre Stärke und ihren Scharfsinn ist sie ein Charakter zu dem man aufblicken und von dem man vielleicht auch das ein oder andere lernen kann. Was mir auch sehr gut gefällt, ist Feyres kreative Ader, die auch einen Einfluss darauf hat, wie sie die Welt um sich herum wahrnimmt, weshalb es sehr viel Spaß macht, die Geschichte durch ihre Augen zu erleben.
Tamlin, der Fae, bei dem Feyre später lebt, erscheint zuerst sehr gefährlich und angsteinflößend, doch dem aufmerksamen Leser wird relativ schnell klar, dass mehr hinter seiner furchteinflößenden Fassade steckt. Im Grunde hat es nicht lange gedauert, bis ich Vertrauen zu ihm gefasst habe, wobei sein Handeln für mich nicht ganz durchschaubar erschien und ich mich des Öfteren fragte, ob ich vielleicht doch auf dem Holzpfad war. Manchmal erschien mir Tamlin sogar fast etwas zu gut und rein, in dieser Hinsicht fand ich den schattenumwobenen Rhysand, der im späteren Verlauf der Geschichte auftaucht, noch ein bisschen interessanter.

Die phantastische Welt, die Sarah J. Maas in diesem Buch entworfen hat, gefällt mir mehr als gut. Feyre verbringt den Großteil des Buches auf dem Frühlingshof, der einfach nur traumhaft schön beschrieben wird. Doch auch die dunkle Seite dieser Welt kommt immer mal wieder zum Vorschein und sorgt für ordentlich Spannung in der Geschichte. Ich bin sehr gespannt, was man in den nächsten Bänden noch über die anderen Höfe erfahren wird, die kleinen Einblicke, die dem Leser im ersten Teil geboten werden, machen auf jeden Fall neugierig und ich kann schon jetzt sagen, dass ich mich in diese magische Welt der Fae verliebt habe!
Meine anfängliche Befürchtung, dass ich mit den Fae nicht viel anfangen kann, hat Sarah J. Maas im Keim erstickt. Besonders die sogenannten High Fae sind mehr als interessante, hoch intelligente und starke Wesen, die wenig mit den tierischen Gestalten gemein haben, wie ich sie aus anderen Geschichten kenne.

Die Handlung schreitet in einem angemessenen Tempo voran, wenn ich mir im Mittelteil vielleicht auch noch ein wenig mehr Spannung gewünscht hätte. Im letzten Drittel des Buches nimmt die Handlung dann zunehmend an Fahrt auf und hält auch die ein oder andere überraschende Wendung bereit. Das Ende ist meiner Meinung nach sehr gelungen gestaltet. Zum einen ist es sehr rund und stimmig, sodass die Handlung erst einmal abgeschlossen ist, zum anderen ist es aber auch sehr überraschend und eröffnet einige neue Perspektiven für den zweiten Teil.


Fazit

Mit dem ersten Teil der „Das Reich der sieben Höfe“-Reihe ist Sarah J. Maas eine einzigartige und fesselnde Fantasygeschichte gelungen, die in einer komplexen phantastischen Welt angesiedelt ist und über interessante und vielschichtige Charaktere verfügt. Auch die Unvorhersehbarkeit der Handlung und die Darstellung der Fae konnten mich überzeugen. Wer Fantasygeschichten mag, wird diese Geschichte lieben!