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Veröffentlicht am 25.05.2020

Gute Idee, mangelhafte Umsetzung

Ein Sommer voller Schmetterlinge
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Ich habe schon einige Liebesromane gelesen, doch von Jo Thomas war "Ein Sommer voller Schmetterlinge" meine erste Lektüre. Protagonistin Beti möchte mit ihrem Verlobten Will auswandern und landet in einem ...

Ich habe schon einige Liebesromane gelesen, doch von Jo Thomas war "Ein Sommer voller Schmetterlinge" meine erste Lektüre. Protagonistin Beti möchte mit ihrem Verlobten Will auswandern und landet in einem spanischen Küstendorf, wo sie zusammen eine Kneipe übernehmen möchten. Doch es kommt ganz anders - Beti wird mit vielen Herausforderungen konfrontiert und kämpft um Leben und Liebe.

Das Cover hat mich gleich angesprochen. Ich mag das Design, die sommerliche Aufmachung. Auch die Farben der Kirschblüte und des Meeres werden aufgenommen, was ich mit Hintergrundwissen der Geschichte sehr schön finde.

Der Inhalt: Tja, da wird es für mich etwas schwierig. Ich bin zunächst nur schwer in das Buch reingekommen. Die Spannung hat zwar zum Ende zugenommen, allerdings sind mir zu viele Ungenauigkeiten im Buch und konnte auch meinen Erwartungen nicht gerecht werden.

Leider, und da muss ich wirklich ehrlich sein, habe ich mir von dem Buch viel mehr erhofft. Mir waren es insgesamt zu viele unterschiedliche Schauplätze und Protagonisten, die alle irgendwie um Aufmerksamkeit des Lesers buhlen. Thomas hätte es gut getan, die Personenanzahl zu halbieren und sich auch im Inhalt stärker auf das Wesentliche zu konzentrieren. Leider passt auch der Titel im Nachhinein nur bedingt zum Buch, denn um Schmetterlinge geht es nie. Der englische Originaltitel passt definitiv besser!

So bleibt es für mich ein nettes Buch mit einer starken Idee - allerdings mit einer mangelhaften Umsetzung. Wirklich schade, denn die Umgebung mit dem wohl tollen spanischen Hof habe ich sehr in mein Herz geschlossen.

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Veröffentlicht am 21.05.2021

Tierisch gut

Einfach Mensch sein
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Naturforscherin Sy Montgomery berichtet in "Einfach Mensch sein" von ihren Erlebnissen mit Tieren. Sei es auf Expeditionen oder in ihrem häuslichen Umfeld - von Emu über Känguru bis hin zum Hausschwein ...

Naturforscherin Sy Montgomery berichtet in "Einfach Mensch sein" von ihren Erlebnissen mit Tieren. Sei es auf Expeditionen oder in ihrem häuslichen Umfeld - von Emu über Känguru bis hin zum Hausschwein und Hund.

Dabei beschreibt sie teilweise sehr detailliert ihre Wahrnehmungen, aber auch, was sie von den Tieren gelernt hat.

Ein absolutes Muss für Naturfans. Ich ziehe lediglich einen Punkt ab, weil ich mir tatsächlich ein bisschen was anderes erwartet hätte (mehr Fazit, weniger Beschreibung). Aber an sich ein sehr schönes Buch.

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Veröffentlicht am 21.05.2021

Nicht ihr bester Roman

Back To Us
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Ich liebe Morgan Moncrombles Bücher. Umso mehr habe ich mich gefreut als ich gesehen habe, dass ein neues Buch von ihr erscheint. Leider konnte sie aus meiner Sicht nicht die hohen Erwartungen, die ich ...

Ich liebe Morgan Moncrombles Bücher. Umso mehr habe ich mich gefreut als ich gesehen habe, dass ein neues Buch von ihr erscheint. Leider konnte sie aus meiner Sicht nicht die hohen Erwartungen, die ich nach den bisherigen Büchern an sie hatte, gerecht werden. Aber der Reihe nach.

Zum Inhalt:
Aaron und Fleur sind Arbeitskollegen. Doch was so einfach klingt, hat eine tiefere Vergangenheit. Was Fleur beim ersten Sehen bemerkt, Aaron aber nicht: Sie waren bereits in der Schule Freunde, haben aber durch einen Vorfall nie wieder voneinander gehört.

Jetzt, da Fleur in der Gaming-Firma anfängt, in der auch Aaron arbeitet, beginnt das (Liebes- und Lebens-)Chaos. Aaron ist abweisend während Fleur damit hadert, warum er sie nicht erkennt. Und es wird klar: Irgendetwas muss vor 16 Jahren zwischen den beiden passiert sein und irgendetwas stimmt nicht mit Aaron.

Zum Buch insgesamt:
Zunächst habe ich mir sehr schwer getan mit dem Inhalt. Sowohl mit Gaming als auch den K-Dramen aus Südkorea kann ich nicht wirklich etwas anfangen. Umso mehr störten mich die Andeutungen der Autorin, die sie bereits eingangs erwähnte, dass sie immer wieder zu finden sein werden. Genauso wie ich Computerspielen nichts abgewinnen kann, sodass die Arbeitsrealtität von Fleur auch nicht wirklich interessant war. Naja. Weil ich jedenfalls nicht aufhören kann ein Buch zu lesen und eigentlich auch von der Autorin zu viel erwartet habe nach den letzten Romanen, habe ich mich weiter durchgequält.

Zum Glück - denn gegen Ende wurde es aus meiner Sicht immer besser. Sie schreibt grundsätzlich ja sehr schön und während anfangs Arbeit und die Vorliebe zu K-Dramen im Mittelpunkt standen, wurde der Schwerpunkt gen Ende immer mehr auf das Leben, die Umstände und die Liebe gelegt.

Fazit:
Aus meiner Sicht nicht ihr bestes Buch. Ob ich es weiterempfehlen würde, weiß ich nicht. Schlecht ist es jedenfalls nicht, wahrscheinlich nur einfach nicht ganz mein Thema

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Die motivierende Geschichte einer Radsport-Pionierin

Die Rebellion der Alfonsina Strada
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Vorab: Ich bin selbst Radsportlerin. Frauen sind in unserem Sport leider auch heute noch völlig unterrepräsentiert, haben an vielen Stellen arg zu kämpfen und werden nicht selten leider immer noch belächelt. ...

Vorab: Ich bin selbst Radsportlerin. Frauen sind in unserem Sport leider auch heute noch völlig unterrepräsentiert, haben an vielen Stellen arg zu kämpfen und werden nicht selten leider immer noch belächelt. Von gleicher Bezahlung sind wir im Profisport bis heute meilenweit entfernt. Als ich von der Leserunde und dem Buch gehört habe, war für mich also schnell klar: Das will ich lesen! Und das sei vorweggenommen: Ich wurde nicht enttäuscht.

Alfonsina Strada lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf namens Fossamarcia in Norditalien. Die Familie ist arm und kann sich kaum etwas leisten, die vielen Geschwister müssen sich das wenige Essen, das die Familie hat, untereinander aufteilen – satt wird eigentlich nie jemand. Eines Nachts beginnt Alfonsina das Fahrrad ihres Vaters zu leihen und fährt damit durch die Nacht. Sie ist mehr als begeistert und träumt davon, damit ihr Geld verdienen zu können. Sie meldet sich zu ihrem ersten Rennen an, obwohl das für Frauen nicht erlaubt ist und gewinnt. Die Reise einer begeisternden und mutigen Frau beginnt – denn für die damalige Gesellschaft galt das junge Mädchen als Irre, die lediglich mit den vorherrschenden Regeln bricht. Sie reift zu einer Weltklasse-Athletin, die als erste Frau am Giro d’Italia teilnimmt.

Das Buch von Autorin Simona Baldelli erzählt eine berührende und motivierende Geschichte zugleich. Alfonsina ist eine starke Protagonistin, die vor keiner Hürde zurückschreckt und viel auf sich nimmt, um ihre Träume zu erfüllen. Von Seite eins an ist die Erzählung spannend und mitreißend, was auch viel an der bewundernswerten Frau Alfonsina Strada liegt. Von Anfang bis Ende habe ich ihren Werdegang gerne mitverfolgt, konnte zum Schluss kaum noch das Buch aus der Hand legen, weil ich wissen wollte, ob und wie sie ihre Ziele erreicht.

Baldelli schafft es erzählerisch, die Szenen so detailreich wiederzugeben ohne dabei in Überlänge zu geraten. Zu keiner Zeit hat sie langatmige Passagen, sondern jederzeit kurzweilige Abschnitte, die dazu einladen, weiterzulesen. Stellenweise fühlt es sich so an, als würde ich selbst auf dem Rad sitzen und ihre Abenteuer miterleben. Als Radsportlerin kann ich auf jeden Fall einige der beschriebenen Gefühle absolut nachvollziehen. Wenn es denn einen Kritikpunkt an diesem Buch gibt, sind das aus meiner Sicht die Zeitsprünge, die es im Buch fortlaufend gibt. Hier fehlt mir sowohl inhaltlich als auch in der Aufbereitung der Kapitel die Stringenz, oftmals ist es verwirrend, vor allem, wenn man dann doch mal nicht zu 100 Prozent aufmerksam ist. Eine bessere Markierung innerhalb des Buches, beispielsweise nicht nur durch das Datum, sondern womöglich auch „10 Jahre zuvor..“ o.ä. würde da sicherlich helfen, die Zeitsprünge besser einzuordnen.

Nichtsdestotrotz ist „Die Rebellion der Alfonsina Strada“ ein tolles Buch. Nicht nur, aber vor allem, für Frauen. Die Geschichte ist unheimlich motivierend, auch wenn sie an einigen Stellen nur Kopfschütteln lässt über die damaligen Umstände und die Regeln, die einer Frau auferlegt wurden. Doch auch auf die heutige Zeit können viele ihrer Erlebnisse übertragen werden. Warum lässt sich jemand von irgendetwas aufhalten? Warum können wir gesellschaftliche Strukturen nicht aufbrechen? Können wir uns nicht auch in anderen Bereichen von „das haben wir schon immer so gemacht“ verabschieden? Ein tolles Buch mit noch viel tolleren Denkanstößen. Für mich als Radsportlerin ein Must-Read, aber auch für alle anderen ein Buch, was ich jederzeit uneingeschränkt empfehlen würde.

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Veröffentlicht am 20.04.2021

Aus Einsamkeit wird Touristenboom

Ein ganzes Leben
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Andreas Egger lebt in einem kleinen Dorf in den Bergen. Als junger Mann schließt er sich als Bauarbeiter einem Trupp an, der Bergbahnen errichtet. Doch was als guter Job klingt, sorgt auch dafür, dass ...

Andreas Egger lebt in einem kleinen Dorf in den Bergen. Als junger Mann schließt er sich als Bauarbeiter einem Trupp an, der Bergbahnen errichtet. Doch was als guter Job klingt, sorgt auch dafür, dass Lärm und Menschenmassen in das Tal kommen. Er lernt seine Freundin Marie kennen, die durch eine Lawine ums Leben kommt und aus einem bisher einsamen wird ein noch einsamer Mann. Eine Lebensgeschichte, die bewegen kann - mich allerdings nicht so sehr gecatched hat.

Schreibstil ist ganz nett, am Anfang habe ich mich aber gefragt, auf was der Autor hinaus möchte. Das wird dann erst ganz am Ende klar, was ich aber nicht verraten möchte, um nicht zu spoilern. Mein Fazit: Kann man lesen, verpasst aber auch nichts, wenn man es nicht liest

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