Die letzte Front
YellowfaceWas bringt einen Menschen dazu, einen Buchentwurf zu klauen und als seinen eigenen Auszugeben? Neid, Missgunst, Verzweiflung...?Genau das tut June. Sie erlebt eines Abends wie ihre "Freundin" Athena stirbt ...
Was bringt einen Menschen dazu, einen Buchentwurf zu klauen und als seinen eigenen Auszugeben? Neid, Missgunst, Verzweiflung...?Genau das tut June. Sie erlebt eines Abends wie ihre "Freundin" Athena stirbt und nimmt aus einem Impuls heraus deren neues Manuskript mit. Nach zahlreichen Stunden Recherche und Überarbeitung veröffentlicht sie es unter ihrem eigenen Namen. Schon bald werden Leser auf sie aufmerksam und stellen Zusammenhänge zwischen beiden Autorinnen her. Ein Roman, der vor allem auch die Schattenseiten der Verlagswelt in der Vordergrund stellt. Der zeigt, wie sehr Hate und Social Media Menschen zusetzen können. Ein Roman, der die Moral hinterfragt. Die Geschichte wird von Juniper selbst erzählt. Wir bekommen ihren Alltag, ihre Gedanken und ihren Neid mit. Juniper spricht hierbei auch gelegentlich direkt zum Leser und rechtfertigt sich. Sie will, dass der Leser sie versteht und ihre Seite sieht. Während sie damit beschäftigt ist, dem Leser immer wieder und wieder verständlich zu machen, dass "Die letzte Front", wie das gestohlene Manuskript heißt, von ihr ist, trichtert sie sich selber auch immer mehr ihre Wahrheit ein. Juniper ist mir absolut unsympathisch gewesen, weshalb ich wahrscheinlich auch etwas länger mit der Geschichte verbracht habe, als ich ursprünglich erwartet hätte. Allerdings gab es auch Passagen, da tat sie mir nur Leid. Man merkt, dass sie auch einfach nur gesehen werden will und ein wenig Anerkennung erfahren möchte. Dafür hat sie leider den falschen Weg gewählt, aber im Inneren scheint es ihr Wunsch zu sein. Das Ende des Buches kam für mich etwas abrupt. Gerne hätte ich erfahren, ob der Buchentwurf, an den sie sich auf den letzten Seiten gesetzt hat den Erfolg hatte, wie sie sich erhoffte.