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Veröffentlicht am 21.02.2020

Ein Jahr zum Leben

Ein Jahr zum Leben (Die Jahr-Reihe 1)
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Inhalt
Um ihre beste Freundin aus ihrem Tief zu holen, überredet Marie Eve an Silvester eine Liste mit zehn Vorsätzen zu schreiben. Im neuen Jahr sollen die Punkte dann abgearbeitet werden, so lautet die ...

Inhalt
Um ihre beste Freundin aus ihrem Tief zu holen, überredet Marie Eve an Silvester eine Liste mit zehn Vorsätzen zu schreiben. Im neuen Jahr sollen die Punkte dann abgearbeitet werden, so lautet die Wette. Obwohl Eve darauf keine Lust hat, stellt sie eine Liste zusammen. Allerdings hat sie auch ein halbes Jahr später noch keinen Punkt durchstreichen können, zu sehr schmerzt der Verlust der geliebten Person noch. Als sie sich dann aber doch aufrafft, um etwas zu tun, begegnet sie dem seltsam charmanten Ben. Dieser provoziert sie mit ihren Vorsätzen und überredet sie so zu einem aufregenden Ausflug nach Frankreich. Doch Eve ahnt nicht, dass es ihm dabei nicht nur um sie geht, auch er versucht vor etwas davonzulaufen.

Meine Meinung
Es ist Silvester, als Marie ihre beste Freundin Eve dazu bringt eine Liste mit Vorsätzen für das neue Jahr zu schreiben, die sie bis zum nächsten Silvester auch erledigen soll. Sie machen eine Wette daraus die zehn Punkte zu schaffen. Doch während Marie sich voller Eifer auf ihre Vorsätze stürzt, schiebt Eve sie auch ein halbes Jahr später vor sich her. Kurz vor Weihnachten hatte sie nämlich einen geliebten Menschen verloren und trauert noch immer. Es fällt ihr schwer sich aufzuraffen und wieder aktiv und mit voller Lebensfreude am Alltag teilzunehmen. Und so kämpft sie sich von Tag zu Tag. Als sie eines Tages einen Aushang sieht, beschließt sie doch endlich den ersten Punkt anzugehen. Sie ahnt allerdings nicht, dass diese Entscheidung vieles für sie verändern wird, denn bei der Ausführung begegnet sie Ben.

Ben ist witzig, charmant und irgendwie vorlaut. Durch einen Zufall sieht er Eves Liste mit den Vorsätzen und spricht sie darauf an. Er macht ihr den verrückten Vorschlag mit ihr durch Frankreich zu reisen, da viele Punkte dort erledigt werden müssen, und ihr so bei der Erfüllung zu helfen. Und obwohl sie sich dagegen sträubt, kann er sie überzeugen. Für sie erstellt er einen Reiseplan und bereitet alles vor, dabei kennt er sie gar nicht, doch dieses traurige Mädchen berührt ihn, denn auch er macht gerade eine schwere Zeit durch. Um wenigstens für kurze Zeit dem Druck und der Belastung zu entkommen, lässt er sich auf dieses wilde Abenteuer ein.

Nachdem also die Sachen gepackt wurden, geht die Reise los. Ben hat einen genialen Reiseplan erstellt, der sie zu den verschiedensten Orten führt. Von Stadt zu Stadt, von Aufgabe zur Aufgabe. Natürlich müssen die Erfolge auch festgehalten werden, daher bringt er eine Polaroidkamera mit. Zehn Fotos für zehn Aufgaben, keine dutzende Selfies, wie man es heute macht. Dadurch werden die Aufnahmen unperfekt, einzigartig und echt, was einfach Freunde mit sich bringt.

Natürlich spinnt die Autorin hier auch eine Liebesgeschichte. Obwohl Eve und Ben zu Beginn praktisch Fremde sind, wachsen sie doch zusammen. Auf ihrer Reise werden sie Freunde, Komplizen und schließlich irgendwie zum Paar, auch wenn Missverständnisse immer wieder dazwischen funken. Ihre Annäherung ist ungewöhnlich, schön und auf gewisse Weise auch zärtlich. Auch wenn Eve sich erst gegen die Gefühle wehrt, hat sie doch Angst verletzt zu werden, muss sie doch nachgeben und sich fallen lassen.

Es wäre aber zu einfach, wenn es nur um die Reise und die entstehende Liebesgeschichte gehen würde, etwas Drama darf schließlich nicht fehlen. So wird im Hintergrund noch eine kleinere Handlung gesponnen, die irgendwann auf die Haupthandlung trifft. Dadurch kommt es zu weiteren Verwicklungen zwischen Eve und Ben, was manches verkompliziert. Leider ist ein Teil davon ziemlich durchschaubar, denn die Autorin gibt starke Hinweise darauf, was noch kommen wird.

Absolut genial finde ich die beschriebene Reise durch Frankreich. Emilia Fuchs hat sich große Mühe gegeben die Örtlichkeiten in Worte zu fassen. Mit jedem neuen Halt, wächst die Sehnsucht selbst mal eine solche Reise zu machen. Durch Eve und Ben bekommt man einen wunderschönen und verträumten Blick auf Frankreich.
Gut beschrieben war auch die Trauer von Eve und das emotionale Tief. Sie lebt ihr Leben weiter, ohne aber wirklich glücklich zu sein. Wie programmiert arbeitet sie sich durch den Alltag, fühlt sich dabei aber leer.
Allgemein sind die Beschreibungen und Emotionen unglaublich gut gelungen. Emilia Fuchs schafft es alles aussagekräftig und lebendig klingen zu lassen, sodass es einem nahe geht und echt wirkt.

Fazit
“Ein Jahr zum Leben” ist eine wunderbar emotionale Geschichte über Verlust, schwierige Zeiten und dem Kampf zurück ins Leben. Eve und Ben tragen beide schwere Lasten auf sich, doch die gemeinsame Zeit hilft ihnen neue Kraft zu schöpfen. Eine fesselnde und faszinierende Handlung, die zwar manchmal recht vorhersehbar ist, aber doch zu begeistern weiß.

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Veröffentlicht am 21.02.2020

Vorlesung mit Verführung

Heart of Stone
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Inhalt
Allein schon im Seminar des Stararchitekten Tom Vaillant zu sitzen, ist für Sofie ein Traum. Doch sie hat auch das Verlangen die Verführungs-App eines Freundes an ihn zu testen. Anhand der Sternzeichen ...

Inhalt
Allein schon im Seminar des Stararchitekten Tom Vaillant zu sitzen, ist für Sofie ein Traum. Doch sie hat auch das Verlangen die Verführungs-App eines Freundes an ihn zu testen. Anhand der Sternzeichen werden einem dabei Flirt-Tipps gegeben. Natürlich wird Sofie von Tom abgewiesen, was sie aber dazu bringt noch verbissener seine Nähe zu suchen. Doch geht es wirklich noch um die App oder doch um etwas vollkommen anderes?

Meine Meinung
Typische Steinböcke sind beharrlich, ehrgeizig, klug, pflichtbewusst, sachlich und verantwortungsbewusst. Sie sind aber auch engstirnig, autoritär, ungesellig und unnahbar.

Sofie ist eine Studentin für Architektur und besucht ein Seminar des Stararchitekten Tom Vaillant. Sie ist absolut hingerissen von dem Mann, was ihre Freundin Angelika verunsichert. Allerdings versichert Sofie ihn nur für den Test der Verführungs-App ausnutzen zu wollen, die ein Freund von ihnen entwickelt hat. Doch je öfter Tom den Tipps durch die App ausweicht und sie abweist, desto versessener wird sie darauf ihm näherzukommen. Allerdings muss Sofie sich selbst irgendwann fragen, ob sie tatsächlich alles wegen der App macht oder aus ganz anderen Gründen die Nähe von Tom sucht.

Tom Vaillant ist ein bekannter Stararchitekt und ist inzwischen darauf vorbereitet, dass ihn immer wieder Menschen um Gefallen bitten oder wegen etwas ansprechen. Daher reagiert er erstmal auch abweisend auf Sofie, denn ihre Versuche ihm näherzukommen sind irgendwie plump. Da er aber schon etwas über ihre Arbeit gelesen hat, erlaubt er eine kleine Annäherung. Die verbissene junge Frau macht ihn neugierig, vor allem aber ihr Mut und ihr Durchhaltevermögen. Doch Tom nutzt auch die Gelegenheit sie zu beobachten und zu analysieren, um die Wahrheit zu verstehen.

Natürlich findet eine erotische Begegnung zwischen Sofie und Tom statt. Obwohl Sofie eigentlich verheiratet ist, lässt sie sich auf das Abenteuer ein, denn Tom ist so ganz anders als ihr Ehemann. Mit ihm ist alles neu und aufregend, aber vor allem versteht er sie besser als Felix, denn Tom macht jetzt schon das, wovon sie noch träumt. Ihr Sex ist frei und wild, aber auch erhellend, denn durch ihn erkennt Sofie eine Wahrheit, die sie vor sich selbst verborgen hatte.

Emilia Lucas, auch als Alana Falk bekannt, verpackt in dieser Kurzgeschichte viele verrückte Flirt-Tipps und einen Hauch an Selbsterkenntnis. Verpackt in einem erotischen Abenteuer, muss Sofia einiges für sich reflektieren. Der Aufbau von all dem, was wirklich gut gemacht. Die Autorin weiß, wie sie Geschichten erzählen kann. Allerdings gibt es natürlich einen Punkt, der mich irgendwie störte. Sicherlich hätte man den Aufbau etwas anders machen können um zum selben Ergebnis zu gelangen: Und zwar fand ich es albern, dass sie erst mit Tom ins Bett springen musste, um für sich die Wahrheit zu erkennen. Dadurch fällt für mich der Betrug irgendwie schlimmer aus, auch wenn es albern ist.

Fazit
Der Test einer App, der eine Frau dazu bringt ihr Leben zu überdenken. Das erotische Abenteuer des Steinbock Mannes ist etwas sanfter, verglichen mit einigen anderen Astro-Quickies, allerdings bietet die Kurzgeschichte auch einen Betrug, der alles verändern dürfte. Die Autorin weckt das Interesse des Lesers, doch die begrenzte Länge der Handlung lässt keine all zu große Entfaltung zu. Einige Seiten mehr, hätte nicht geschadet.

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Veröffentlicht am 21.02.2020

Eine Romanze im Bandenkrieg

Bedlam Brotherhood - Er wird dich finden
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Inhalt
Als Tristan und Emma Jean sich zum ersten Mal begegnen, sind sie zwei Jugendliche, die im Pflegekindersystem stecken. Sie gelten als Problemkinder, die niemand wirklich haben will. Doch bei ihrer ...

Inhalt
Als Tristan und Emma Jean sich zum ersten Mal begegnen, sind sie zwei Jugendliche, die im Pflegekindersystem stecken. Sie gelten als Problemkinder, die niemand wirklich haben will. Doch bei ihrer Begegnung spüren sie auch eine starke Verbindung. Als sie das nächste Mal aufeinander treffen, sind fünf Jahre vergangen. Tristan, der inzwischen Grim genannt wird, ist zum Henker der Bedlam Brotherhood geworden und beschützt seine neue Familie, während Emma Jean sich als Diebin durchschlägt. Das Problem ist nur, dass sie zu den Los Muertos gehört, den Feinden der Bedlam Brotherhood.

Meine Meinung
Das Städtchen Lacking in Florida ist kein Ort wie jeder andere. Hier haben Gangs das Sagen und die Menschen leben mit der ständigen Angst, dass Kugeln jeden Moment geflogen kommen. Hier ist auch die Heimat der Bedlam Brotherhood.

Tristan Pain ist sechzehn, als er von Marci adoptiert wird. In seinem Alter hatte er schon viele Schwierigkeiten und saß im Jugendknast. Daher gilt er als Problemkind und wird auch von manchen als zurückgeblieben bezeichnet. Doch Marci bringt ihn zu dem Anführer der Bedlam Brotherhood, der ihn wie einen Sohn annimmt. Hier bekommt er auch seinen neuen Namen “Grim”. Innerhalb von fünf Jahren erarbeitet er sich den Ruf als Henker und Scharfrichter der Gang und wird gefürchtet.

Emma Jean Parish ist ebenfalls ein Kind im Pflegesystem. Sie hat schon früh ihre Fähigkeiten erkannt und setzt sie immer wieder ein. Als Taschendiebin kann sie sich das Überleben sichern. Auch sie wird adoptiert, doch anders als Tristan, freundet sie sich nicht mit ihrer neuen Familie an, denn bei den Los Muertos geht es für sie um das Leben und den Tod. Gezwungen täglich für sich und ihre beste Freundin zu kämpfen, muss Emma Jean ihre Fähigkeiten verbessern, denn sonst müsste sie ihren Körper verkaufen, was sie um jeden Preis verhindern will.

Die erste Begegnung zischen Tristan und Emma Jean findet kurz vor seiner Adoption statt. Beide sind zu der Zeit noch Jugendliche. Sie wendet einen Trick bei ihm an und beklaut ihn auch, doch dieses kurze Zusammentreffen lässt sie eine Verbindung zueinander aufbauen und Gefühle entstehen. Sie vergessen einander auch in den fünf Jahren der Trennung nicht. Leider ist das Aufeiandertreffen anders als erhofft, denn ihnen wird klar, dass sie auf verschiedenen Seiten stehen und sich niemals nahe sein dürfen.

Kriminelle Geschäfte, Raub und Mord gehören in dieser Geschichte zum Alltag. Die Charaktere sind daran gewöhnt, dass Gewalt ihre Leben beherrscht. Allerdings gibt es für alles auch Regeln und Rahmen. das Entsorgen von Leichen und Vergewaltigungen gehören da leider auch dazu, daher dürfte diese Geschichte zimperlichen Lesern so gar nicht gefallen.

Die Autorin verschönigt hier nichts, was erfrischen und anders ist, denn ob wir es nun wahr haben wollen oder nicht, so etwas gehört nicht allein in die Welt der Fantasie. Orte, wie das hier beschriebene Lacking, gibt es leider auch in der Realität.

Die Liebesgeschichte, die im Hintergrund aufgebaut wird, hat durchaus Romantik zu bieten, auch wenn ihre Protagonisten schnell erwachsen werden mussten. Sie haben nie den anderen vergessen oder die Suche nach ihm aufgegeben. Sie hatten aber auch nie eine normale Kindheit, sind aber trotz allem wirklich sympathisch. Die Angst vor den eigenen Gefühlen beherrscht sie, denn für sie müssen sie alles riskieren.

Die Geschichte ist stark aufgebaut und überaus fesselnd. Leider hat sich aber auch ein Verdacht zum Ende der Handlung bestätigt, was eine grausame Wendung gebracht hat. Es ist unglaublich spannend gestaltet worden, weshalb der Cliffhanger am Ende absolut fies ist. Ein schmerzhafter Verrat stellt alles auf den Kopf und weckt selbst im Leser Mordgedanken.

Fazit
Bedlam Brotherhood ist eine Geschichte voller Gewalt und Bandenkriminalität. Inmitten des Chaos lässt die Autorin einen Romanze entstehen, die wie bei Romeo und Julia, verboten ist. Spannend wird dabei auch ein Kampf um die eigene Freiheit und Unabhängigkeit gestaltet, der im Hintergrund abläuft. Eine brutale Geschichte, die nicht für jeden Leser gemacht ist.

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Veröffentlicht am 17.01.2020

Zu viel Verwirrung, zu wenig Drachen

Dragon Hunter Diaries - Drachenküssen leicht gemacht
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Inhalt
Eigentlich ist Thaisas Leben vollkommen normal und langweilig. Ohne einen Freund, vergräbt sie sich in die Arbeit, bei der sie mit den verschiedensten Aberglauben der Welt in Berührung kommt. Als ...

Inhalt
Eigentlich ist Thaisas Leben vollkommen normal und langweilig. Ohne einen Freund, vergräbt sie sich in die Arbeit, bei der sie mit den verschiedensten Aberglauben der Welt in Berührung kommt. Als sie aber eines Tages eine Manuskriptseite verkauft, ändert sich alles. Plötzlich steht sie zwischen zwei Brüdern, die sehr unterschiedliche Drachenclans anführen, und muss einsehen, dass das Übernatürlich durchaus existiert. An der Seite des Sturmdrachen Archer versucht sie das Geheimnis des Raisa-Medaillons zu lösen, das hoffentlich den Konflikt zwischen den Clans lösen wird. Doch die Gefahr ist groß und Thaisa muss erkennen, dass sie selbst an Kraft gewinnen muss um in der Neuen Welt bestehen zu können.

Meine Meinung
Auch wenn es sich hierbei um den zweiten Teil der “Dragon Hunter Diaries” handelt, kann das Buch problemlos und ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Im Zentrum des Geschehens steht hier Thaisa Moore, eine junge Frau, die von der Geschichte absolut fasziniert ist. Sie ist eine Gelehrte und Wissenschaftlerin, die als Expertin des Mittelalters gilt. Doch obwohl sie so viel Wissen angehäuft hat, arbeitet sie bloß für einen okkulten Laden, in dem Zauberbücher und scheinbar verfluchte Objekte verkauft werden. Hier nutzt sie aber auch die Chancen für Übersetzungen, die ihr unglaublichen Spaß machen. Da Thaisa aber auch Poliosis hat, zieht sie es vor im Hintergrund zu bleiben, denn ihr Aussehen erregt immer Aufmerksamkeit. Eine Beziehung hatte sie ebenfalls schon lange nicht mehr, denn ihre letzte endete wirklich unschön. Ihre ganze Welt wird aber auf den Kopf gestellt, als der geheimnisvolle Archer in den Laden einbricht und ihr die Augen für das Verborgene öffnet.

Archer Andras ist der Anführer der Sturmdrachen, dessen Clan im Zwist mit den Schattendrachen liegt, die von seinem Zwillingsbruder Hunter Vehar angeführt werden. Die Brüder sollten ursprünglich zu Drachenjägern werden, allerdings war das Blut der Drachen in ihnen stärker. Einzig das Raisa-Medaillon könnte ihnen die Macht verleihen zu Drachenjägern zu werden, doch dieses ist nur eine Legende. So glaubte man jedenfalls, doch dann taucht eine Manuskriptseite auf, die davon berichtet und zwingt die Brüder um ein Rennen für die Informationen. So kommt Thaisa ins Spiel, denn sie verkauft die besagte Seite für den Laden und ist auch eine der wenigen Experten, die sie übersetzen könnten. Als ihr Boss sie unter Druck setzt die Seite zurückzubekommen, begibt sie sich in den Kampf zwischen den Brüdern und kommen einem von ihnen sehr nahe.

Thaisa wird in die Welt des Übernatürlichen geworfen, von der sie immer glaubte, sie entstamme der Fantasie der Menschen. Doch es sind nicht die Männer, die sie auf den ersten Schritten begleiten, sondern ihre Freundin Bree. Sie scheint mehr über das Ganze zu wissen, als sie zugibt, doch sie behält auch mehr für sich, als man glauben könnte. Das Unglaubwürdigste ist aber, dass Thaisa einfach alles so hinnimmt. Hey, es gibt Dämonen, Drachen und all so was und sie nimmt es praktisch mit einem Schulterzucken hin. Kein Hinterfragen, kein Leugnen, nichts davon. Mal ehrlich, so reagiert doch niemand.

Leider ist auch die Liebesgeschichte zwischen Thaisa und Archer unrealistisch aufgebaut. Erst würdigt er sie keines Blickes, dann bespringen sie einander auch schon. Das Traurige ist auch, dass sie oft zu den unmöglichsten Gelegenheiten übereinander herfallen. An sich könnte es romantischer sein, aber leider ist dem nicht so.

Richtig interessant hingegen war das Geheimnis des Raisa-Medaillons. Da hat sich die Autorin was echt Gutes einfallen lassen. Die Geschichte, die sie aufgebaut hat und die anschließende Auflösung, waren durchaus faszinierend. Dass, was sich dahinter verbarg, war genial, aber nicht ausreichend um die Handlung zu retten.

Denn es gab einen weiteren Schwachpunkt, der alles irgendwie herunterzog. So erschien gegen Ende ein weiterer Charakter, dem eine doch wichtige Rolle zugeschrieben wurde. Allerdings konnte er diese Rolle nicht ausfüllen, da es keinerlei Vorarbeit für ihn gab. Er kam aus dem Nichts, um jemand Wichtiges zu sein, nur um dann wieder in Nichts zu verschwinden. Wäre seine Einführung besser gewesen, wäre seine Rolle auch stärker hervorgekommen. Zudem gibt es auch einen Schwachpunkt um den Charakter von Miles, denn mit dem Fortschritt der Handlung ergibt sich eine Situation, die absolut unnütz ist. Eine Szene mit ihm widerspricht einer anderen und macht sie unnötig, was ganz und gar verwirrend ist. Was hat sich die Autorin bloß dabei gedacht?

Fazit
Eine starke Idee um zwei Brüder, eine Frau und der Suche nach der Wahrheit um die Vergangenheit. Katie MacAlister ist eine Autorin, die gut schreiben kann und mit ihren Geschichten fesselt, doch bei diesem Buch erscheint ihre Geschichte ungewöhnlich schwach. Die Handlungen spielten sich zu schnell ab und die Charaktere hinterfragten zu wenig, was dazu führte, dass man als Leser mit zu vielen offenen Fragen stehen gelassen wurde.

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Veröffentlicht am 30.12.2019

Liebe zwischen zwei Welten

Die englische Lady und der Rebell
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Inhalt
Eigentlich war Prudence Holloway auf dem Weg zu ihrer neuen Arbeitsstelle in den Highlands, doch als ein starkes Fieber sie befällt, setzen ihre Reisebegleiter sie aus. Eine Fremde pflegt sie gesund ...

Inhalt
Eigentlich war Prudence Holloway auf dem Weg zu ihrer neuen Arbeitsstelle in den Highlands, doch als ein starkes Fieber sie befällt, setzen ihre Reisebegleiter sie aus. Eine Fremde pflegt sie gesund und ihr Ehemann bietet ihr an, sie den Rest ihres Weges nach Kilbranden zu begleiten. Lachlann MacLachainn wirkt wie ein sturer und verschlossener Mann voller Argwohn, doch der attraktive Highlander hat auch anderen Seiten, die Prudence immer stärker anziehen. Obwohl ihre Faszination für den Schotten immer weiter wächst, muss sie ihren Anstand wahren, schließlich gehört er einer anderen. Als sie jedoch in die Hände von Rotröcken fallen, muss die junge Engländerin erkennen, dass sie sich in manchem getäuscht hat und ihr Begleiter noch mehr Geheimnisse vorzuweisen hat, als sie je hätte ahnen können.

Meine Meinung
1747 ist die Engländerin Prudence Holloway unterwegs nach Kilbranden. Die Reise in die schottischen Highlands ist nicht gerade angemessen für eine alleinstehende Frau, doch weit ab der Heimat hat sie eine Anstellung als Lehrerin gefunden und ist bereit die Strapazen zu ertragen. Die fremde und wilde Landschaft Schottland fasziniert sie ungemein und sie verliebt sich in den Anblick der beinahe unendlichen Freiheiten. Doch die neue Umgebung wirkt sich auch negativ auf ihre Gesundheit aus und mit hohem Fieber wird sie von ihren Reisebegleitern im Nirgendwo ausgesetzt. Es ist aber auch dieser Vorfall, der das Leben der jungen Engländerin für immer verändern wird und sie in die Arme der Liebe treibt.

Prudence Holloway ist eine junge Engländerin mit großer Leidenschaft und großem Wissensdurst. Als Tochter eines Reverends ist sie gut gebildet und gibt diese Bildung als Lehrerin auch an Kinder weiter. Arbeit ist ihr nicht fremd, sie packt gerne mit an und ist sich auch für die einfachsten Aufgaben nicht zu fein. Sie ist immer bereit neues Wissen anzuhäufen und traut sich daher auch in die Ferne zu reisen. Doch ihre Reise offenbart ihr auch, dass die Wahrheit oft verschleiert wird. Die Sieger erzählen die Geschichte und verschönern sie auch, wenn es ihnen passt.
Prudence zeigt sich aber auch als wohlerzogene Dame. Sie versucht immer ihren Anstand zu wahren und schämt sich ihrer leidenschaftlichen Gefühle für Lachlann. Der Mann gehört doch einer Anderen, weshalb sie sich nicht einmal der Fantasie eines Kusses hingeben will.

Lachlann MacLachainn ist dagegen ein Mann voller Rätsel und Geheimnisse. Obwohl er Prundece erstmal nicht leiden kann und für eine Spionin hält, erklärt er sich bereit sie den Rest ihres Weges zu begleiten. Doch je mehr Zeit er mit der fremden Frau verbringt, desto mehr offenbart er ihr auch. Nach und nach erzählt er Kleinigkeiten aus seinem Leben und nimmt sie praktisch mit in seine Welt. Es dauert jedoch lange, bis er seiner kleinen Engländerin vertraut und alles erzähl. Derweil nutzt er die Gelegenheit den ein oder anderen Anblick von ihr zu genießen.

Die zarte Liebesgeschichte dieses Historicals ist voller Sehnsucht, Geheimnisse und witziger Unterhaltungen. Obwohl die Protagonisten den Großteil der Handlung im Wald unter sich verbringen, wirkt es nicht langweilig oder monoton. Immer wieder geschehen überraschende Dinge. Sie flirten miteinander und berichten von ihren Leben. Die Autorin lässt es sie eintönig werden.

Unterschwellig wird zudem ein Teil der schottischen Geschichte vermittelt. Im Anhang klärt Lisa McAbbey auf, was tatsächlich so geschehen war und welch Kleinigkeiten sie einbaute. Auch die Übersicht der gälischen Wörter und deren Bedeutung waren interessante Zusatzinformationen. Hierbei hätte ich mich allerdings noch gewünscht, dass angegeben wäre, wie man sie ausspricht.

Interessant war auch die gewählte Sprache. Sie scheint zu der Zeit zu passen, so reserviert und zurückhaltend und irgendwie auch etwas hochnäsig. Gleichzeitig war sie aber auch überraschend und wunderbar umschreibend. Es fiel auf, dass da viele Gedanken sich um den richtigen Ausdruck und das richtige Verhalten drehten, denn schließlich treffen hier zwei Menschen aus völlig unterschiedlichen Welten aufeinander. Diese Begegnung zwischen einem Highlander und einer Engländerin in den schweren Zeiten, ist hier ganz wunderbar in Szene gesetzt worden.

Fazit
Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte in Zeiten der Unruhe. Prudence und Lachlann müssen nicht nur die Vorurteile ihren Ländern und Lebensgewohnheiten gegenüber überstehen, sondern auch die Geheimnisse und Gefahren, die zwischen ihnen stehen. Ein spannendes Historical, das mit seinen sympathischen Charakteren die Herzen der Leser zu erobern versteht.

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