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Veröffentlicht am 07.06.2017

Katastrophenalarm

Under Water
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Inhalt
Eigentlich will Shy Espinoza nur seinen Ferienjob machen, um seine Familie zu unterstützen, brauchen sie doch dringend Geld. Alles könnte toll sein, schön Mädchen, viel Spaß und jede Menge Trinkgeld, ...

Inhalt
Eigentlich will Shy Espinoza nur seinen Ferienjob machen, um seine Familie zu unterstützen, brauchen sie doch dringend Geld. Alles könnte toll sein, schön Mädchen, viel Spaß und jede Menge Trinkgeld, denn genau das versprechen die Paradise Cruise Lines. Die Realität sieht jedoch anders aus. Seit Shy einen Selbstmord mitangesehen hat, fühlt er sich ständig beobachtet. Ein seltsamer Mann befragt seine Kollegen und zu allem Übel zieht ein Sturm auf. Schon bald beginnt ein Kampf ums Überleben.

Meine Meinung
Zu Beginn kann man sagen, dass der Titel nicht wirklich passt. Irgendwie weckt er falsche Erwartungen. Das Cover hingegen passt durchaus zu einem Teil der Geschichte.

Hier lernen die Leser Shy Espinoza kennen. Einen jungen Mann, der seine Ferien dazu nutzt, um etwas Geld zu verdienen. Seine Familie lebt recht arm und da gerade eine Infektion herumgeht, brauchen sie finanzielle Mittel um sich einen Impfstoff zu leisten. Shy ist zur Zeit auf seiner zweiten Kreuzfahrt, die erste war nicht sonderlich schön, endete sie doch damit, dass er einen Selbstmord mit ansehen musste. Dies verfolgt ihn noch immer. Nun will er einfach vergessen und seinen Job machen. Allerdings will dies nicht recht gelingen, sind die Bilder noch ständig präsent. Zu allem Übel taucht auch ein Mann auf, der seltsame Fragen stellt und Shy zu verfolgen scheint. Leider weiß dieser nicht recht weshalb.

Shy findet sich in einer bedrohlichen Situation wieder, doch wenigstens ist da noch Carmen, eine Kollegin, die ihm überaus gut gefällt. Dazu kommt, dass sie aus einer ähnlichen Gegend und Situation kommt wie er. Sie kennt die Sorgen um die Familie ebenso gut wie er und versteht daher, wie es ihm geht.

Alles wird noch viel bedrohlicher, als ein gewaltiges Erdbeben die amerikanische Westküste erschüttert und einen gewaltigen Sturm auslöst, der genau das Schiff trifft. Die Katastrophe führt dazu, dass jeder gezwungen ist, um sein Leben zu kämpfen. Shy kann knapp überleben, doch damit fängt für ihn erst alles richtig an.

Matt de la Pena spinnt eine Geschichte, die gleich drei große Katastrophen vereint. Zum einen gibt es die Infektion, die Romero Krankheit, die auf dem Festland umhergeht. Jene, die Shy dazu zwingt Geld verdienen zu müssen, um seiner Familie zu helfen. Dann das Erdbeben, das auf dem Land für zusätzliches Chaos sorgt, aber auch das Meer aufwühlt. Und schließlich der dadurch verursachte Sturm, der zum Schiffsunglück führt. Somit müssen die Menschen überall ums Überleben kämpfen.

Der Autor zeichnet ein gewaltiges Bild von Chaos und Katastrophen. Durch Kleinigkeiten werden alle davon miteinander verbunden. Auch Shy selbst hat eine Verbindung zu all dem, was überaus gut und glaubhaft in die Handlung eingeflochten wurde.

Es gibt noch eine weitere Verbindung, die erst im Laufe der Geschichte offenbart wird. Sie zeigt einen dunklen und durchtriebenen Teil der Menschheit. Leider ist dieser Part auch so gut herausgearbeitet, dass die Handlung dessen durchaus im Bereich des Möglichen liegen. Es ist ein grausamer Gedanke, der allerdings in der heutigen Gesellschaft ziemlich nah scheint.

Von der ersten Seite an wird eine gewisse Spannung aufgebaut. Die Handlung erhält eine geladene Atmosphäre. Zwar gibt es nach wie vor Momente der Ruhe, doch eine innere Anspannung des Protagonisten lässt sich immer vernehmen. Shy macht sich immer viele Sorgen und dies lässt der Autor seine Leser spüren.
Einen gewissen Schwachpunkt der Geschichte stellen ein wenig die Charaktere da. Während der Protagonist gut aufgestellt wurde, bleiben alle andere recht schwach und blass. Da hätte der Autor etwas mehr herausarbeiten können.

Zum Schluss kann man sagen, dass dieses Buch eine echt tolle Verfilmung abgeben würde.

Fazit
Die Geschichte um Shy bietet Spannung, Katastrophen und Verschwörung, deren Auswirkungen enorm sind. Bildgewaltig wird dabei eine Szenerie in Worte gefasst, in der es nur noch um das Überleben geht. Trotz schwächelnder Charaktere und eines recht offenen Endes, ist dieser Reihenauftakt wirklich lesenswert.

Veröffentlicht am 30.05.2017

Chaotisch komisch

Ein Prinz auf Abwegen 01
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Inhalt
Prinz Yuto, der Thronfolger des kleinen Landes Fore, hat ein gewaltiges Problem. Ein 2.150.220.000 hohes Gran Problem. Ja, sein Land ist extrem verschuldet. Doch ausgerechnet jetzt braucht er das ...

Inhalt
Prinz Yuto, der Thronfolger des kleinen Landes Fore, hat ein gewaltiges Problem. Ein 2.150.220.000 hohes Gran Problem. Ja, sein Land ist extrem verschuldet. Doch ausgerechnet jetzt braucht er das Geld, muss er doch dafür sorgen, dass seine Schwester eine gute Mitgift für ihre Ehe bekommt. Um wenigstens etwas Geld aufzutreiben, will Yuto losziehen und etwas arbeiten. Wie immer sind sein Gefolgsmann Iru und sein Freund Tajesu an seiner Seite.

Meine Meinung
Eine Geschichte voller Haareraufen, Chaos und unfreiwilliger Belustigung. All dies lässt sich in diesem Manga finden, denn die Abenteuer des Prinzen sind einfach nur Katastrophe pur.

Prinz Yuto hat gewaltige Probleme. Zum einen ist sein Land hoch verschuldet und er muss trotzdem einen Weg finden, um eine gute Mitgift für seine Schwester zu organisieren. Zum anderen hat er das Pech weiche Züge zu haben, weshalb viele ihn für ein Mädchen halten, was ihm immer wieder auf die Palme bringt.

Dann sind da noch Iru und Tajesu, die ihm auch Kopfschmerzen bereiten. Iru ist sein Gefolgsmann, der allerdings überaus tollpatschig ist. Er hat die Angewohnheit Yuto daran zu erinnern, wie hoch seine Schulden sind und ihn über seine Essgewohnheiten zu kritisieren.
Tajesu ist ein Offizier in Fore und auch ein Thronfolger eines reichen Landes. Als Freund von Yuto verbringt er viel Zeit mit dem Prinzen. Er hat auch die Angewohnheit mit ihm zu flirten, was diesem natürlich gegen den Strich geht.

Um Geld zu verdienen, begeben sich die Freunde auf die Suche nach Aufträgen. So erklärt sich Yuto sogar bereit, sich als Frau zu verkleiden, was ihm ja sonst völlig gegen den Strich geht. Leider werden aus den meisten Arbeitsaufträgen wahre Katastrophen. Es ist wie verhext, aber meistens geht irgendwas völlig schief.

Wie bereits zu Beginn erwähnt, ist dieser Manga voller Chaos, aus dem der Witz entsteht. Yuto ist wie vom Pech verfolgt. Egal wie viel Mühe er sich auch gibt, es will nicht funktionieren. Doch der willensstarke Prinz will sich nicht schlagen lassen. Er lässt sich immer vom Geld antreiben. Egal ob er Geister jagen soll, die ihm furchtbare Angst machen, oder gegen Banditen Kämpfen, die auf Drachen jagen. Hauptsache der Preis stimmt.

Ich habe diesen Manga geliebt. Die Story hat so viele komische Elemente, dass man mit dem Lachen gar nicht aufhören kann. Yutos Abenteuer sind so genial gestaltet. Seine Reaktionen, wenn er für ein Mädchen gehalten wird, sind einfach nur herrlich. Samamiya hat ihn so toll mit Gesten und Ausdrücken ausgestattet, dass es Spaß pur war die Geschichte zu lesen.

Es ist eine Komödie über einen geldgierigen Prinzen, der um jeden Cent kämpft und auch ausfallend werden kann. Mit kleinen fantastischen Elementen, die bisher aber eher am Rande eine Rolle spielten, wird etwas Spannung eingebracht. Bisher war Yutos Schuldentilgung eher ein Reinfall, doch zum Ende bietet sich ihm eine Chance auf einen weiteren Verdienst. Ob es diesmal gelingt, muss allerdings erst im zweiten Band nachgelesen werden.

Fazit
Ihr mögt Mangas und wollt lachen? Dann seid ihr hier völlig richtig, An der Seite von Prinz Yuto, Iru und Tajesu, gibt es immer war zu lachen, denn bei ihnen läuft alles schief. Wie sollen sie bloß das Geld zusammen kriegen, um die Schulden zu tilgen? Tja, mit dieser Frage beschäftigen sie sich auch.

Veröffentlicht am 26.05.2017

Wirklich schön

Der letzte erste Blick
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Inhalt
Nach der furchtbaren Schulzeit, möchte Emery nur noch neu anfangen, weshalb sie so weit wie möglich für ein Studium wegzieht. In West Virginia will sie endlich frei sein. Blöd nur, dass sie sich ...

Inhalt
Nach der furchtbaren Schulzeit, möchte Emery nur noch neu anfangen, weshalb sie so weit wie möglich für ein Studium wegzieht. In West Virginia will sie endlich frei sein. Blöd nur, dass sie sich angerechnet ein Zimmer mit Mason teilen muss, mit dem es bereits am ersten Tag zu einem Zwischenfall kommt. Doch da ist auch noch Dylan, Masons bester Freund, der ihr Herz so richtig zum rasen bringt. Am liebsten würde Emery sich fallen lassen und das neue Umfeld mit den neuen Freunden genießen, doch ihre schlechten Erfahrungen verfolgen sie. Die Angst erneut verletzt zu werden ist groß, weshalb sie sich fragen muss, ob sie je wieder jemanden vertrauen kann.

Meine Meinung
Bereits der Eingang in die Geschichte, hat Bianca Iosivoni als ein Highlight dargestellt. Der Leser erlebt Emery in Schwierigkeiten, die aber aus einer überaus amüsanten Situation herrühren. Dabei lernt man sie als starke und taffe Persönlichkeit kennen und schließt sie ins Herz.

Dass die Schwierigkeiten ausgerechnet mit ihrem Zimmernachbarn anfangen, machen die ganze Situation noch komischer. Weder sie, noch Mason sind begeistert, dass sie trotz allem das Zimmer teilen sollen. Einzig Masons bester Freund Dylan, kann seine Schadenfreude über die Situation nicht verbergen. Doch genau zwischen ihm und Emery beginnt es schließlich unglaublich zu knistern, auch wenn beide sich dafür eigentlich nicht öffnen wollen.

Schnell wird Emery durch Dylan und Mason in deren Freundeskreis eingeführt und in die Klicke aufgenommen. Obwohl sie die Gesellschaft der Jungs und Mädels genießt, ist die Angst ihr ständiger Begleiter. Emery fürchtet, dass die Geschichte von damals alles wieder zerstören könnte.

Der große Funfaktor des Buches sind sicherlich die Streiche, die Emery und Dylan sich spielen. Obwohl sie komplett kindisch und idiotisch sind, sind sie urkomisch. Es ist süß, wie sie auf Gelegenheiten warten und einander die Nerven strapazieren, eher etwas geschieht. Manchmal ist es dieses Warten, das den ganzen Spaß ausmacht.

Da solche Geschichten nie ohne eine Prise Drama auskommen, hat Iosivoni diese mit eingestreut. Es ist so ein Punkt, wo man sich als Leser einfach nur ärgert und sich denkt, dass das alles nicht hätte sein müssen. Alles wäre viel einfachter, wenn die Protagonisten miteinander geredet hätten. Allerdings wäre es dann auch eine völlig andere Geschichte.

Die von der Autorin geschaffenen Charaktere sind wunderbar herausgearbeitet. Von der Hintergrundgeschichte bis zur einnehmenden Persönlichkeit bieten sie Herz und Seele. Nicht nur die Protagonisten haben diesen besonderen Funken erhalten, auch viele der Nebencharaktere stehen klar heraus. Sie haben das Bild einer Freundschaft gezeigt, die sich eigentlich jeder Mensch wünscht. Ich hoffe daher, dass sie noch ihre eigenen Geschichten bekommen, um uns zu unterhalten.

Die Geheimnisse, die her eingeflochten werden, sind wirklich nicht schön, doch in unserer Zeit leider schon beinahe Normalität. Es ist leider eine traurige Tatsache, aber eine, die immer wieder vorkommt.

Zum Ende des Buches kommt eine wahre Überraschung. Meiner Meinung nach gab es keine Hinweise auf die Auflösung. Das, was die Autorin hier als Lösung präsentiert, erscheint für mich nicht als zufriedenstellend. Es fehlten jegliche Hinweise, dass dieser eine Charakter zu einer solchen Tat fähig wäre. Selbst Kleinigkeiten, die etwas auf die Sprünge geholfen hätte, waren nicht vorhanden. Genau das, hat mir schließlich gefehlt. Da kam plötzlich jemand aus dem nichts und meine nur, jo, ich hab es deshalb getan. Eine passende Vorgeschichte wäre irgendwie hilfreich gewesen.

Fazit
Ein Neuanfang, der dringend gebraucht wird, verbunden mit der Angst, dass alles wieder zerbrechen könnte. Gefühlvoll setzt Bianca Iosivoni die Geschichte um Emery und Dylan um. Gespickt mit viel Humor und einem tollen Freundschaftsbild, ist das Buch, trotz eines etwas enttäuschenden Zwischenfalls, eine wunderbare Lektüre, die gerne weiter empfohlen werden kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 23.05.2017

Von Sehnsucht keine Spur

Die Sehnsucht des Vorlesers
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Inhalt
Guylain Vignolles liebt Bücher und das Lesen, hasst aber auch seinen Job in einer Papierverwertungsfabrik. Heimlich stiehlt er einzelne Seiten aus der Schreddermaschine und liest diese jeden Morgen ...

Inhalt
Guylain Vignolles liebt Bücher und das Lesen, hasst aber auch seinen Job in einer Papierverwertungsfabrik. Heimlich stiehlt er einzelne Seiten aus der Schreddermaschine und liest diese jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit im Zug vor. Seine Mitfahrer genießen die Zeit mit ihm und lauschen jedem einzelnen Ton. Eines Morgens findet er einen USB-Stick bei seinem Stammplatz und nimmt ihn mit. Darauf findet sich 72 Dateien, in denen eine gewisse Julie über ihr Leben und ihren Job schreibt. Guylain ist total fasziniert von der Autorin und möchte sie unheimlich gerne kennen lernen.

Meine Meinung - Achtung, mit Spoiler
Ja, das Cover hat mich wirklich angesprochen. Es hat so eine gewisse ruhige und sehnsüchtige Stimmung. Dazu wusste ich, dass ziemlich viele Leser von dem Buch begeistert waren, weshalb ich spontan dazu griff.

Guylain Vignolles ist 36, lebt allein mit einem Fisch und ist eigentlich ganz schüchtern. Er liebt Bücher und hat einen Job, bei dem er Bücher vernichtet. Jeden Morgen im Zug zur Arbeit liest er aus seiner Seitensammlung. Diese sind die Überlebenden der Schreddermaschine, die er jeden Tag bedient. Heimlich fischt er sie heraus und bringt sie in Sicherheit. Dann findet er einen USB-Stick, den scheinbar eine Julie verloren hat, denn darauf finden sich Texte von ihr, die ihn irgendwie berühren.

Guylain hat zwei gute Freunde, die auf ihre Weise äußerst skurril sind. Zum einen Yvon, der ebenfalls in der Fabrik arbeitet. Der große Mann ist Wachmann, mit einer Schwäche für das Theater. Er spricht nur noch in Versen, weshalb so mancher von ihm irritiert ist. Zum anderen ist da Guiseppe. Er hat ebenfalls in der Fabrik gearbeitet und Guylain mit ausgebildet, doch dann hatte er einen Unfall, bei dem er seine Beine verlor. Nun ist er davon besessen ein bestimmtes Buch in einer bestimmten Auflage zu finden, denn diese Bücher haben etwas mit seinem Unfall zu tun.

Wo das Cover noch eine gewisse Stimmung aufzeigte, war auf den Seiten eher Tristheit zu finden. Guylain wurde für mich so gut wie nicht sympathisch. Ja, es hat ein romantisches Bild, dass ein Mann jeden Morgen seinen Zuhörern etwas vorliest, doch das war es auch. Er wirkte irgendwie stumpfsinnig. Dauernd jammert er, dass er seine Arbeit nicht ausstehen kann, dass es ihm das Herz bricht Bücher zu zerstören, doch er versucht nicht da raus zu kommen. Er denkt nicht einmal daran, dass er sich auch einen anderen Job suchen könnte. Er lügt sogar seine Eltern wegen des Jobs an, weil es ihm peinlich ist. Diese Einstellung konnte ich einfach nicht verstehen.

So folgt man also Guylains tristem Alltag, den er einfach nicht durchbrechen will. Es gibt nur wenige Ausbrüche aus diesem Grau. Dann findet er einen USB-Stick und ist besessen von den Texten darauf. Er schleppt sie überall hin mit, liest nur noch daraus und verliebt sich in die Vorstellung von der Frau, die sie geschrieben hat.

Hier könnte man sagen, dass er eine Sehnsucht nach dieser Frau entwickelt, die ihn sogar seinen Job weniger schlimm erscheinen lässt. Wobei man natürlich ihre Texte mit ihm liest. Nach dieser Lektüre wurde mir aber absolut nicht klar, wie er sich da so verlieben konnte. Mal ehrlich, sie schreibt über ihren Job und dieser scheint nicht sonderlich angenehm zu sein.

Am meisten hat mich aber eine Szene zum Ende hin gestört. Guylain findet heraus, wo Julie arbeitet und will sie treffen. Die Frau, die er aber dort trifft, entspricht nicht seinen Erwartungen, weshalb er sich traurig zurückzieht. Es hat mich wirklich irritiert. In den Texten gab es keine Beschreibung von ihr und nur weil sie seiner Vorstellung nicht entspricht, ist es schmerzlich für ihn. Natürlich gibt es später noch ein richtiges Happy End, doch es konnte mich nicht mehr wirklich überzeugen.

Fazit
So schön dieses Buch auch scheint, so enttäuschend war schließlich der Inhalt. Der Autor schreibt zwar überaus flüssig und irgendwie auch fesselnd, aber das Geschriebene selbst ist eher trist und drückend. Ich konnte Guylains Sehnsucht nicht nachvollziehen und ihn als Protagonist einfach nicht ins Herz schließen.

Veröffentlicht am 17.05.2017

Charlotte verliert sich selbst

FLOWER
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Inhalt
Charlotte ist 18, Jungfrau und hat ein festes Ziel. Um keinen Preis will sie so enden wie ihre Mutter und Schwester, die bereits sehr jung Kinder bekamen. Daher gibt es keine Dates, keine Partys ...

Inhalt
Charlotte ist 18, Jungfrau und hat ein festes Ziel. Um keinen Preis will sie so enden wie ihre Mutter und Schwester, die bereits sehr jung Kinder bekamen. Daher gibt es keine Dates, keine Partys und keine Jungs. Stattdessen wird hart gearbeitet, um nach Stanford zu kommen, in einem Blumenladen gejobbt und an einer Uni ausgeholfen. Doch eines Abends betritt der attraktive Tate ihre Welt und zum ersten Mal ist sie bereit ihre Regeln zu brechen. Tate ist allerdings nicht irgendwer, er ist ein Superstar. Während sie versuchen einander näher zu kommen, muss Charlotte erkenne, dass es an seiner Seite nicht immer einfach ist. In Tates Welt gibt es eigene Regeln und die Frage ist, ob er bereit ist diese zu brechen.

Meine Meinung
Liebe ist nicht immer einfach und genau das müssen auch die Protagonisten schmerzlich erfahren.

Charlotte kommt aus einem Haushalt, in dem die Frauen recht früh Mütter wurden, in der Liebe aber kein Glück hatten. Genau dem will sie entkommen. Sie stellt sich strikte Regeln auf und will keine Gelegenheit zulassen, die diese bedrohen würden.

Man lernt Charlotte als eine zielstrebige Person kennen. Sie hat ihre Ziele und kämpft dafür. Traurig ist aber, dass sie dadurch kaum am Leben gleichaltriger teilnimmt. Man bekommt den Eindruck, dass die sich selbst nicht traut. Trotz ihrer Überzeugungen glaubt sie scheinbar, dass sie auf einer Party schwach werden könnte.

Dann betritt Tate ihr Leben und sie verliebt ich augenblicklich. Obwohl sie erst versucht seinen Annäherungsversuchen zu widerstehen, wird sie sich schwach.

Sorry schon vorab, doch dieses Buch hat mich wahnsinnig gemacht. Als ich es gelesen habe, empfand ich die Geschichte noch als ganz ok, doch nachdem ich sie habe sacken lassen, sehe ich vieles mit anderen Augen.

Ich fand es gar nicht schön, wie Charlotte sich durch Tate veränderte. Ja, es ist süß, wie sie einander näher kommen und ihre ersten Dates haben, doch danach bricht wirklich Drama aus. Es kommt zu einem ständigen Hin und Her, das scheinbar in Schleife geschaltet wurde. Sie macht etwas, was ihm nicht gefällt, er verletzte sie, er kommt wieder angekrochen und sie verzeiht ihm. Sie geht es immer und immer weiter.

Er geht echt furchtbar mit ihr um, alles muss nach seinem Willen laufen. Am frustrierendsten war aber ihre Reaktion. Wo war die Charlotte von Beginn des Buches geblieben? Denn so wie sie sich entwickelte, könnte man meinen, sie hätte ihren gesunden Menschenverstand verloren. Plötzlich ist alles unwichtig, Hauptsache sie kann mit ihm zusammen sein. Das Mädchen, das niemals jung schwanger werden wollte, ist geradezu darauf versessen die Beine breit zu machen. Sie ist bereit alles umzuschmeißen, zu lügen und sich selbst zu verleugnen, um ihm zu gefallen.

Es geht mir echt gegen den Strich was dieses Buch vermittelt. Scheinbar dürfen junge Mädchen sich alles gefallen lassen, Hauptsache der heiße Kerl hat Interesse an ihnen. Wie oft soll man sich denn verletzen und demütigen lassen eher man einsieht, dass diese Beziehung nicht funktioniert?

Ich muss aber auch sagen, dass mich das Buch durchaus überraschen konnte. Während der Inhalt mich eher nervte, empfand ich den Schreibstil als angenehm. Er war irgendwie weich und fließend. Dank ihm ließ sich das Buch schnell lesen und war im Nu verschlungen. Er war es auch, der zu Lesen animierte. Bei diesem schönen Schreibstil ist es schade, dass das Autorenduo sich weniger Mühe mit dem Inhalt gegeben hat.

Fazit
Obwohl das Autorenduo sicherlich eine interessante Idee hatte, empfand ich die Umsetzung als misslungen. Die Protagonistin macht eine Entwicklung durch, die allem widerspricht, für das sie zu Beginn stand. Die Beziehung zwischen Charlotte und Tate bietet wenig positive Gefühle, von Liebe lässt sich ja kaum sprechen. Da die beschriebene Handlung mich mehr aufregte, als unterhielt, bin ich nicht bereit dieses zu empfehlen.