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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2025

Spannender Abschluss mit etwas zu abrupten Ende

Blackwood Hall – Dirty little Secrets
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Ich blinzelte gegen das Brennen und die Schwere in meinen Augen an. Mein Schädel dröhnte, als hätte mir jemand etwas übergezogen, jeder Muskel in meinem Rücken, auf dem ich lag, schmerzte. - 3%

Nach dem ...

Ich blinzelte gegen das Brennen und die Schwere in meinen Augen an. Mein Schädel dröhnte, als hätte mir jemand etwas übergezogen, jeder Muskel in meinem Rücken, auf dem ich lag, schmerzte. - 3%

Nach dem Ende von "Blackwood Hall: Dirty Little Liars" war ich schon richtig gespannt, wie die Geschichte rund um Seraphina, Zachary, Xavier und Alec in "Blackwood Hall: Dirty Little Secrets" enden wird. Der Cliffhanger war so gemein!

Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mir dann endlich "Dirty Little Secrets" vornehmen konnte. Der Einstieg in die Geschichte ist mir total leicht gefallen, meine Erinnerungen an Band 1 waren trotz der längeren Zeit zwischen den beiden Bänden sofort wieder voll da. Aspen Skyes Schreibstil las sich wie schon im ersten Band toll, sehr flüssig und packend, sodass ich das Buch innerhalb von ungefähr 2 Tagen verschlungen hatte.

Die Story geht unheimlich spannend weiter, man erfährt mehr über die Vergangenheit, deckt das ein oder andere Geheimnis auf und einiges ergibt endlich Sinn. Ich habe mich unheimlich gut unterhalten gefühlt.
Bei der "Blackwood Hall"-Reihe handelt es sich um eine Dark Romance Dilogie, schaut euch also vor dem Lesen unbedingt die Content Notes an, falls ihr auf irgendwelche Themen sensibel reagiert. Es wird wirklich dark und ist stellenweise nicht ohne.
Dazu kommt noch richtig gut geschriebener Spice, die Mischung machte es fast schon unmöglich, den Reader für eine Lesepause aus der Hand zu legen.

Die Charaktere konnten mich auch wieder seeehr überzeugen, ich konnte mich richtig gut in Seraphina hineindenken und auch über die Männer erfährt man hier mehr, was ich richtig gut fand. Sie sind allesamt sehr gut dargestellt gewesen.

Allerdings muss ich sagen, dass ich das Ende etwas zu abrupt fand. Es ging mir alles irgendwie zu schnell und hörte dann schlagartig auf. Das hat mich etwas gestört und ich hätte mir gewünscht, dass das große Finale ein bisschen mehr Raum bekommen hätte.

Mein Fazit:
"Blackwood Hall: Dirty Little Secrets" ist ein spannender Abschluss für die Dilogie, der mich im Großen und Ganzen sehr überzeugen konnte. Nur das Ende war mir leider ein wenig zu abrupt, da hätte ich mir tatsächlich ein paar Seiten mehr gewünscht.

Veröffentlicht am 24.06.2025

Wundervolle Lovestory

Where I Left My Heart
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Ich umklammere die Eintrittskarte und den Flyer in meiner Hand, überfliege wieder und wieder die Zeilen, die mich hierhergeführt haben. Ins Museum of Broken Hearts. Schwarze Buchstaben auf weißem Grund ...

Ich umklammere die Eintrittskarte und den Flyer in meiner Hand, überfliege wieder und wieder die Zeilen, die mich hierhergeführt haben. Ins Museum of Broken Hearts. Schwarze Buchstaben auf weißem Grund und ein gedrucktes Versprechen: Wir sammeln gebrochene Herzen - Gib uns einen Gegenstand deiner verflossenen Liebe und lass sie endlich los! - 1%

Auf "Where I Left My Heart" habe ich mich extrem gefreut. Die Geschichte rund um Juna und Link und das Museum of Broken Hearts klang nicht nur verdammt gut und als könnte sie richtig emotional werden.. Juna hat noch dazu Skoliose, eine chronische Erkrankung, und es ist Own Voice!
Als ich das Buch dann tatsächlich sogar schon vor dem Erscheinungstermin lesen durfte, habe ich mich so sehr gefreut, das glaubt ihr nicht.

Julia Niederstraßer erzählt die Geschichte unregelmäßig abwechselnd aus Sicht von Juna und Link im Ich-Erzähler, was mir sehr gefallen hat. Ich mochte ihren Schreibstil unfassbar gern, das Buch las sich so flüssig und richtig angenehm, dass ich nur durch die Seiten geflogen bin und die Geschichte an gerade mal einem Abend beendet habe.

In Juna konnte ich mich unheimlich gut hineinversetzen und ich mochte sie von Anfang an richtig gern. Sie hat Skoliose, eine Verkrümmung der Wirbelsäule.. sie hat also, genau wie ich, eine chronische Erkrankung und auch wenn meine Erkrankung eine andere ist, konnte ich ihre Gedanken und Gefühle diesbezüglich unfassbar gut nachvollziehen und hatte ehrlich gesagt manchmal Tränen in den Augen, weil ich mich gefühlt habe, als hätte mir Julia Niederstraßer aus der Seele geschrieben, ich habe mich gesehen gefühlt. Juna ist eine unfassbar starke junge Frau, sie liebt Musik, was man in jeder Zeile gespürt hat.
Link ist nicht nur der beste Freund ihres Bruders, sondern ebenso ihr bester Freund und zu dritt leben sie in einer WG. Auch Link fand ich direkt so sympathisch und ich konnte mich sehr gut in ihn hineindenken. Er ist Tattooartist, was ich richtig cool finde, und auch ihn empfand ich als unglaublich stark, da er ebenfalls schon einiges mitmachen musste.

Die Geschichte der beiden konnte mich sehr packen und ich habe das Buch, wie etwas weiter oben schon erwähnt, an nur einem Abend verschlungen. Ihre Beziehung steht unter keinem guten Stern, denn keiner von ihnen will die Freundschaft, das Dreiergespann, gefährden. Im Versuch damit abzuschließen, gibt Juna eine Zeichnung von Link im Museum of Broken Hearts ab.. doch damit ist es nicht getan, immerhin wohnen sie zusammen. Die Anziehung zwischen den beiden war so deutlich spürbar, dass man sie eigentlich in der Luft hätte sehen müssen. Es ist eine wirklich emotionale Geschichte, die mich sehr gepackt hat, ich habe so mitgefiebert, habe so sehr mitgefühlt. Ich hatte Tränen in den Augen, hatte Gänsehaut, habe gelächelt.. und jede einzelne Seite wirklich geliebt.

Die Idee mit dem Museum of Broken Hearts gefiel mir richtig gut. Dort werden Gegenstände von vergangener Liebe ausgestellt und jeder Gegenstand erzählt auch eine Geschichte. Ein paar davon hat Julia Niederstraßer mit in die Story eingebaut und ganz ehrlich? Auch diese Geschichten haben mir teils die Tränen in die Augen getrieben. Ich mochte diese Idee mit dem Museum wirklich sehr.

An der Stelle noch ein Hinweis: Sowohl die Geschichte von Juna und Link als auch die ausgestellten Geschichten im Museum enthalten sensible Themen. Am Anfang des Buches gibt es deswegen eine Contentwarnung.

"Where I Left My Heart" ist zwar der Auftakt der "Broken Hearts"-Reihe, die Story rund um Juna und Link wurde aber wunderbar abgeschlossen und alle Bände sind unabhängig voneinander lesbar. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil!

Mein Fazit:
Ich habe die Geschichte rund um Juna, Link und das Museum of Broken Hearts geliebt. Mit "Where I Left My Heart" konnte mich Julia Niederstraßer so sehr packen, dass ich das Buch an nur einem Abend verschlungen habe, ich wurde mitgerissen, habe mitgefühlt und habe mich gesehen gefühlt, obwohl meine Erkrankung eine andere als die von Juna ist. Ich hatte Tränen in den Augen, hatte Gänsehaut, habe gelächelt.. ich kann euch das Buch wirklich sehr ans Herz legen.

Veröffentlicht am 11.06.2025

Insgesamt ziemlich gut... mit ein paar Kritikpunkten

The Beasts We Bury (Band 1)
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Mein Vater wartet, bis wir zur Hälfte mit dem Frühstück durch sind, bevor er verkündet, dass ich heute wieder töten werde. - Seite 7

Als ich "The Beasts We Bury" vor gar nicht allzu langer Zeit beim Stöbern ...

Mein Vater wartet, bis wir zur Hälfte mit dem Frühstück durch sind, bevor er verkündet, dass ich heute wieder töten werde. - Seite 7

Als ich "The Beasts We Bury" vor gar nicht allzu langer Zeit beim Stöbern entdeckt habe, war ich sofort unfassbar gespannt darauf. Die Story klang komplett nach meinem Geschmack, eine düstere Welt, Magie, Slow Burn, Enemies to Lovers.. ich musste es einfach lesen. Als ich das Buch dann im Rahmen einer Leserunde gewonnen habe, habe ich mich sehr darüber gefreut und so schnell wie möglich begonnen.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir ziemlich leicht gefallen. Es ging direkt spannend los und man hat schnell die Grausamkeit dieser Welt kennengelernt. Der Schreibstil las sich wirklich gut und es hat mir sehr gefallen, dass D. L. Taylor die Geschichte aus Sicht beider Hauptfiguren erzählt.

Mancella und Silver sind zwei vollkommen unterschiedliche Charaktere, die mir aber beide gut gefallen haben. Mancella ist als künftige Thronfolgerin der Grausamkeit ihres Vater ausgesetzt. Ihre Magie ermöglicht es ihr, Tiere zu beschwören - allerdings erst nachdem sie diese getötet hat. Ich mochte sie richtig gern, konnte sie gut nachvollziehen und hätte sie manchmal gern einfach in den Arm genommen. Oft handelt sie eher naiv, aber durch die Umstände, in denen sie aufgewachsen ist, und ihr Alter passte das wirklich gut.
Silver schlägt sich als Dieb durch und sein neuster Auftrag führt ihn ins Schloss und letztendlich zu Mancella. Auch seine Art fand ich teils etwas naiv, was ebenfalls nicht unpassend war, und obwohl ich erst nicht so recht wusste, was ich von ihm halten soll, mochte ich ihn ganz gern.
Insgesamt hätte ich mir bei den Charakteren aber doch ein kleines bisschen mehr Farbe gewünscht. Sie waren gut dargestellt und es gab auch einige interessante Nebenfiguren, die teils eine größere Rolle spielen als man zunächst erahnt, aber sie blieben alle eher oberflächlich.

"The Beasts We Bury" wird als Jugendbuch ab 14 Jahren empfohlen und ich bin ganz ehrlich - für das Alter find ich es schon fast ein bisschen zu krass. Das ist natürlich keine Kritik direkt an die Geschichte, ich möchte es aber trotzdem gerne erwähnen.

Zu Beginn des Buches gibt es Content Notes, was ich richtig gut fand. Man kann natürlich schon anhand der Inhaltsangabe erahnen, dass es hier düster wird, aber das Ausmaß hat mich dann doch ein wenig überrascht. Die Atmosphäre ist durchweg sehr dark, was ich geliebt habe und was perfekt zu dieser wirklich grausamen und brutalen Welt passt.
Entsprechend ist auch die Story nicht ganz ohne und das schon von Anfang an. Der Handlungsverlauf ist spannend und konnte mich im Großen und Ganzen überzeugen. Ich war so gespannt, was hinter Silvers Auftrag steckt, ob Mancella der Grausamkeit ihres Vaters entkommen kann und was die beiden gemeinsam planen. Dabei wollte ich zwar das ein oder andere Mal Mancella oder auch Silver etwas schütteln, weil sie teils doch sehr leichtgläubig sind, aber andererseits passte es so tatsächlich ziemlich gut ins Gesamtbild. Groß überraschen konnte mich die Autorin hier zwar nicht, aber ich fand es trotzdem packend und habe mich gut unterhalten gefühlt.
Genau wie die Story und die Welt ist auch die Magie eher düster und hat mich fasziniert.

Es gibt für mich allerdings zwei größere Kritikpunkte. Zum einen hätten wir da die Liebesgeschichte, die ich so gar nicht gefühlt habe. Sie wirkte so... unpassend auf mich, als hätte man auf Zwang versucht sie einzubauen.

Der zweite Punkt ist tatsächlich das Ende... oder besser gesagt der Epilog. "The Beasts We Bury" ist der Auftakt einer Dilogie, allerdings hätte man das Buch wunderbar als Einzelband stehen lassen können, wenn der Epilog nicht gewesen wäre. Dort gibt es einen sehr erzwungen wirkenden Cliffhanger, der überhaupt nicht nötig gewesen wäre - abgesehen davon ist die Geschichte nämlich in meinen Augen sehr gut abgeschlossen. Ehrlich gesagt weiß ich gerade auch noch gar nicht, ob ich überhaupt weiterlesen werde, da ich mir nicht vorstellen kann, was da noch kommen könnte.

Mein Fazit:
Insgesamt gefiel mir "The Beasts We Bury" tatsächlich ziemlich gut. Die grausame und brutale Welt mit der faszinierenden Magie, die düstere Atmosphäre und die spannende Story konnten mich packen und gut unterhalten. Allerdings.. gibt es trotzdem zwei größere Punkte, die mir nicht ganz so gut gefallen haben - sowohl die Lovestory als auch der Cliffhanger am Ende wirkten auf mich einfach sehr erzwungen und unnötig.

Veröffentlicht am 05.06.2025

Emotionale und überzeugende Lovestory

Silent Promises
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Sprache war mein Leben gewesen, doch in diesem Moment traute ich ihr nicht mehr. Winston hielt den Blick gesenkt, ich meinen starr nach vorne gerichtet. Nach der Explosion seiner Worte war es erdrückend ...

Sprache war mein Leben gewesen, doch in diesem Moment traute ich ihr nicht mehr. Winston hielt den Blick gesenkt, ich meinen starr nach vorne gerichtet. Nach der Explosion seiner Worte war es erdrückend still im Zimmer geworden. - 1%

Vor einer Weile wurde mir beim Scrollen auf Instagram ein Reel von Sophie A. Elpel zu ihrem Buch "Silent Promises" angezeigt. Ich habe mich gleich angesprochen gefühlt und als ich gesehen habe, dass die männliche Hauptfigur Austin gehörlos ist, habe ich gedacht, dass das noch dazu perfekt in meinen geplanten Beitrag passen würde, in dem es um Bücher mit Repräsentation von Behinderungen bzw chronischen Erkrankungen gehen soll.

Kurz vorm ET ist das Buch dann auf meinem Kindle gelandet, worüber ich mich sehr gefreut habe. Wenig später habe ich auch schon damit begonnen.

Sophie A. Elpels Schreibstil gefiel mir unheimlich gut. Sie erzählt die Geschichte aus Sicht von unserer Protagonistin Georgia, die sich nach dem Ende ihrer letzten Beziehung wie gefangen fühlt. Ich mochte Georgia sehr gern und konnte mich richtig gut in sie hineinversetzen. Sie hat einen ungewöhnlichen Job, sie arbeitet in einem Umweltamt und beantwortet dort Liebesbriefe, die an Bäume geschrieben werden. Durch diesen Job tritt der gehörlose Austin in ihr Leben. Seine Art wirkt manchmal etwas schroff, aber ich mochte ihn ebenfalls sehr. Da ich selbst nicht betroffen bin, kann ich an dieser Stelle nicht beurteilen, wie realistisch die Darstellung der Gehörlosigkeit hier war. Auf mich wirkte das Ganze aber verdammt gut gemacht und ich konnte alles darum herum sehr gut nachvollziehen, die Probleme, die dadurch entstehen, die Sprachbarriere.. alles.

Mit der Geschichte konnte mich die Autorin sehr gefangen nehmen und ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Die Liebesgeschichte von Georgia und Austin war einfach richtig schön zu lesen, auch wenn es natürlich Schwierigkeiten gab. Nicht nur durch die Sprachbarriere, auch durch Georgias Vergangenheit.. Das fand ich unheimlich emotional zu lesen, ich habe so richtig mitgefühlt.

Hier werden tatsächlich auch ernstere Themen behandelt, am Ende des Buches gibt es deshalb Content Notes. Schaut euch diese unbedingt vor dem Lesen an, wenn ihr auf bestimmte Sachen sensibel reagiert.

Neben der Lovestory und Austins Gehörlosigkeit geht es auch viel um den Job im Umweltamt, ein Projekt, was von der Stadtbehörde ins Leben gerufen wurde, um die Bäume vorm Austrocknen in der Hitze zu schützen. Das fand ich so richtig cool und die Bäume (bzw. speziell ein Baum) spielen hier auch eine etwas größere Rolle. Außerdem geht es viel um Freundschaften, was ich sehr schön fand.

"Silent Promises" ist, soweit ich weiß, ein Einzelband und die Geschichte rund um Georgia und Austin wurde sehr gut abgeschlossen.

Ahh und fast vergessen! Richtig cool fand ich auch die Schildkröte mit dem Namen Brokkoli, die mehr oder weniger zufällig in Georgias Leben kam. Ich liebe solche kleinen Details immer sehr!

Mein Fazit:
Mit "Silent Promises" konnte mich Sophie A. Elpel sehr überzeugen. Die Geschichte um Georgia und den gehörlosen Austin hat mich emotional sehr mitgerissen und ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt.

Veröffentlicht am 28.05.2025

Was ist gut, was ist böse? Highlight!!!

Praise The Wicked
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Es heißt, alle guten Märchen enden mit einem Helden und seiner Prinzessin, jedenfalls wenn du den Saints glauben schenkst - Fuck it, dann ist dies kein gutes Märchen. Denn ich bin keine Prinzessin, sondern ...

Es heißt, alle guten Märchen enden mit einem Helden und seiner Prinzessin, jedenfalls wenn du den Saints glauben schenkst - Fuck it, dann ist dies kein gutes Märchen. Denn ich bin keine Prinzessin, sondern die Dunkle Fee, Darling. - 1%

"Praise the Wicked" klang nach dem perfekten Buch für mich. Ich liebe es, wenn Märchen in Büchern neu interpretiert werden oder auf irgendeine Art und Weise Thema sind!

Hier geht es um die Nachkommen berühmter Märchenfiguren, die in Sydney in einer gespaltenen Gesellschaft leben - die Wickeds und die Saints. Während die Saints die "Guten" sind und von allen verehrt werden, werden die Wickeds bestenfalls geduldet, werden geächtet und angegriffen. Regina, die Tochter der Dunklen Fee, und Malcolm, Sohn der Bösen Königin, arbeiten als Agenten des Geheimdienst Fablehaven und müssen in einer grausamen Mordserie ermitteln während gleichzeitig die Hochzeit von Prince Charming, das größte Ereignis des Jahrhunderts, ansteht.

Schon nach den ersten Seiten war mir klar, dass "Praise the Wicked" ein Highlight wird. Es passte für mich einfach alles!

Martin Gancarczyk erzählt die Geschichte abwechselnd aus Sicht von Regina und Malcolm im Ich-Erzähler, was ich sehr mochte. Sein Schreibstil las sich grandios, voller Spannung und vor allem so voller Humor, dass ich oft lachen musste. Ernste Themen wie beispielsweise die Morde oder auch die Diskriminierung, die die Wickeds erfahren, wurden dabei aber absolut nicht ins Lächerliche gezogen. Die Mischung war perfekt!

Malcolm, Regina und ihre Freundesgruppe mochte ich von Anfang an unheimlich gern und ich habe mich mit den Charakteren so wohlgefühlt, habe mich mit ihnen verbunden gefühlt und als wäre ich mitten unter ihnen, anstatt sie nur zu beobachten. Sie haben mich mitgerissen, haben mich berührt und vollkommen von sich überzeugt. Ich konnte mich sowohl in Regina als auch in Malcolm wunderbar hineindenken.

Auch über die Story kann ich eigentlich nur schwärmen. Ich liebe es, wie Martin Gancarczyk die Märchen und Märchenfiguren in die reale Welt eingebaut und neu interpretiert hat. Ich bin sowieso ein großer Fan von Märchenadaptionen und das hier war wirklich toll.
Mit den Morden und der Ermittlung gibt es eine unfassbar spannende Story, die mich kaum losgelassen hat. Ich habe echt gerätselt, was genau hinter allem steckt, habe so mitgefiebert und war einfach voll drin. Außerdem wurden ernste Themen wie Diskriminierung behandelt, die man so auch in unserer Gesellschaft finden kann und die mich teils einfach wütend gemacht haben, wegen dieser Ungerechtigkeit. "Praise the Wicked" regt auf jeden Fall zum Nachdenken an. Was ist gut, was ist böse? Schnell merkt man, dass es eben nicht immer nur schwarz und weiß gibt, sondern dass das Leben in unendlichen vielen Farbabstufungen daherkommt.

Aufgelockert wurde es durch den schon erwähnten grandiosen Humor und wirklich tolle Lovestorys, die ich komplett gefühlt habe - und ja, es sind tatsächlich zwei voneinander unabhängige Liebesgeschichten, eine davon queer. Ich war emotional voll dabei und habe, wie Malcolm sagen würde, teilweise gequiekt wie ein Meerschweinchen. Ganz, ganz viel Liebe für die Liebe!

Das Ende schließt die Geschichte rund um die Mordserie und Regina und Malcolm wunderbar ab, man kann das Buch als Einzelband sehen. Tatsächlich soll es aber noch weitere Bücher aus diesem Universum geben, dann allerdings mit anderen Hauptcharakteren. Darauf freue ich mich schon sehr!

Mein Fazit:
Mit "Praise the Wicked" konnte mich Martin Gancarczyk vollkommen begeistern. Schon nach den ersten Kapiteln war mir klar, dass ich hier ein Highlight in den Händen halte.. und so kam es dann auch. Der Humor ist grandios, die Story spannend und ich habe mich so wohl mit der Freundesgruppe rund um die beiden Hauptfiguren Regina und Malcolm gefühlt.