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Veröffentlicht am 05.09.2023

Die Windsor Akte - Solider Roman mit Schwächen

Die Windsor-Akte
1

Einerseits ein unterhaltsamer Roman. Andererseits verliert die Handlung nach einigen Kapiteln einiges an Spannung und die Hauptfigur Ajax wird blass. Die Geschichte selbst dreht sich fast ausschließlich ...

Einerseits ein unterhaltsamer Roman. Andererseits verliert die Handlung nach einigen Kapiteln einiges an Spannung und die Hauptfigur Ajax wird blass. Die Geschichte selbst dreht sich fast ausschließlich um Edward und Wallis und präsentiert diese dem Leser als kalt, egoistisch und äußerst berechnend.

Vom Schreibstil her ist der Roman einfach zu lesen. Zwar wird gegen Ende einiges etwas unglaubwürdig. Es bringt jedoch wieder etwas Bewegung in die fade gewordene Handlung. Und was da im Hafen von Lissabon passiert, kommt irgendwie auch aus dem Blauen heraus. Ansonsten ein solider Roman.

Lydie ist der pure Wahnsinn! Was für eine Frau. Die lässt sich von der Prinzessin nicht die Butter vom Brot nehmen und zeigt ihr auch sonst, was sie von ihr hält.
Ajax hingegen verliert an Farbe. Zu Beginn noch eine großartige Figur mit Witz und Esprit, verliert er nach und nach an Tiefe und wird richtig langweilig.

Alles in allem ein guter Roman, dem an einigen Stellen weniger Füllmaterial eindeutig gut gestanden hätte. Gegen Ende wurde es unlogisch und für mich unglaubwürdig. Aber das Happy End fand ich klasse. Meine Vermutung hat sich bewahrheitet. Und wer jetzt neugierig auf meine Andeutungen ist, einfach selbst lesen.

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Veröffentlicht am 30.12.2022

Die Bücherfrauen - Netter Roman, der micht leider nicht ganz überzeugte

Die Bücherfrauen
1

Dieser Roman zeigt überwiegend die leisen Töne. Die Autorin zeigt auf feinfühlige Weise, wie die Frauen in unterschiedlichen Zeitaltern für das kämpfen, was ihnen wichtig ist. Dabei werden unterschiedliche ...

Dieser Roman zeigt überwiegend die leisen Töne. Die Autorin zeigt auf feinfühlige Weise, wie die Frauen in unterschiedlichen Zeitaltern für das kämpfen, was ihnen wichtig ist. Dabei werden unterschiedliche Mittel verwendet. Denn was um 1900 als Allzweckwaffe der Frau galt, ist in der Gegenwart nicht mehr so ohne Weiteres anwendbar. Und über allem hängt das geschriebene Wort einer alten Dame, die auch nach ihrem Tod noch ihre Gegner zu bändigen weiß.

Der familiäre Hintergrund, den eine der drei Hauptfiguren (Angelina) in diesen Roman mitbringt, hat mich zwar am Ende fasziniert, über weite Teile der Geschichte aber auch leicht gelangweilt. Die Sprache ist einfach gehalten. Gut zu lesen und doch hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Sicher, die geschichtlichen Fakten, die die Autorin mit großem Können sehr unterhaltsam in den Roman eingebunden hat, waren herrlich zu lesen. Aber mir ist bis jetzt nicht klar, was genau das Problem von Angelinas altem Mentor an ihrer Universität eigentlich war.

Die Autorin zeigt einerseits sehr feinfühlig, wie die drei Frauen mit ihrer jeweiligen Situation umgehen, was mir sehr gefallen hat. Auf der anderen Seite wird hier aber auch zu sehr in Stereoptypen gesprochen und Patriotismus in großen Mengen gezeigt. Das Leben in der Kleinstadt ist einerseits von biederen Menschen geprägt, andererseits von denen, die den Mut haben, etwas Neues auszuprobieren und über den Tellerrand hinauszublicken. Über allem steht die Kraft und der Wille einiger weniger Frauen, die sich nicht mit ihrem Schicksal abfinden wollen.

Freundschaft, Zusammenhalt, Loyalität und die Kraft der Liebe sind hier miteinander zu einer Liebesgeschichte über das Buch verwoben. Mitten in der Weite von Kansas, wo das biedere Kleinstadtleben auf die große Welt trifft. Der Roman hat mich einerseits berührt, andererseits aber auch so gar nicht angesprochen. Am Ende ist mein Urteil durchwachsen. Am besten selbst lesen und sich ein eigenes Urteil bilden.

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Veröffentlicht am 06.05.2022

Somerset Sehnsucht und Skandal-Traurig, aber ich bin enttäuscht

SOMERSET. Sehnsucht und Skandal (1)
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Es ist schade, dass sagen zu müssen, aber ich bin enttäuscht. Der Roman kommt bei mir nicht über eine durchschnittliche Bewertung hinaus, und da bin ich noch großzügig. Zu viele Logikfehler, eine Protagonistin, ...

Es ist schade, dass sagen zu müssen, aber ich bin enttäuscht. Der Roman kommt bei mir nicht über eine durchschnittliche Bewertung hinaus, und da bin ich noch großzügig. Zu viele Logikfehler, eine Protagonistin, die sich negativ entwickelt und die dunkle und oftmals steife Atmosphäre – sorry, aber mit einem Regency Roman hatte das für mich nicht mehr viel zu tun. Hier wurde ein toller Ansatz völlig unnötig ins Gegenteil verkehrt und ein schöner Plot zerstört. Ein alles andere als glanzvoller Reihenauftakt. Traurig, einfach nur traurig.

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Veröffentlicht am 05.02.2022

American Crown-Bin enttäuscht

American Crown – Beatrice & Theodore
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Der anfängliche Humor, den die Autorin immer wieder in der Geschichte aufblitzen ließ, war leider nicht von Dauer. Da wird eine Schicht in der Gesellschaft zur Schau gestellt, die entweder von der Serie ...

Der anfängliche Humor, den die Autorin immer wieder in der Geschichte aufblitzen ließ, war leider nicht von Dauer. Da wird eine Schicht in der Gesellschaft zur Schau gestellt, die entweder von der Serie Gossip Girl abgekupfert ist oder nur eine frappierende Ähnlichkeit mit dieser hat. Oder warum sollte es von Interesse sein, das ein junges Mädchen mit aller Macht versucht, etwas zu sein, was sie nicht ist und für den Titel Prinzessin buchstäblich über Leichen geht?

Katharine McGee hat einen einfachen, klaren Schreibstil. Der aber keinesfalls verdeckt, dass eine Figur in diesem Roman buchstäblich alles tut, um an das Ziel ihrer Begierde zu gelangen. Mit wenigen Worten hat die Autorin eine Welt aufgebaut, die das komplette Gegenteil von dem darstellt, was die USA in der Realität sind. Oberflächlicher Schein ist hier alles. Glamour, Glitzer und eine Fassade, die verdeckt, wie es wirklich um die einzelnen Figuren steht. Eltern, die nicht richtig hinhören, wenn ihre Kinder mit ihnen reden. Die nicht wahrhaben wollen oder nicht sehen, was diese können und was nicht. Und wenn man genau hinschaut, erkennt man gewisse Ähnlichkeiten mit der britischen Königsfamilie. Zumindest was die Bewahrung der Traditionen angeht. Nur das diese in England einen positiven Touch haben, während sie in diesem Roman klar als lästig und nervig beschrieben werden.

Mit ihren Figuren hat mich die Autorin teilweise an das Märchen vom Aschenbrödel sowie die TV-Serie Gossip Girl erinnert. Und warum am Hofe alles in steifen Traditionen buchstäblich erstickt und ein zukünftiger Monarch, egal ob männlich oder weiblich, eine arrangierte Ehe eingehen muss, nur um seinem Land dienen zu können, das hat sich mir bis zum Ende nicht erschlossen.

Ein solider Roman, der mich leider nicht ganz überzeugen konnte. Einerseits hat diese Geschichte eine schöne Prise Humor, auf der anderen Seite aber auch eine Steifheit, was einige Figuren als auch Teile der Handlung angeht, das mich irgendwann nur noch genervt hat. Von diesem Roman hab ich mir eindeutig mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 29.12.2020

Sein eisiges Herz-Gute Unterhaltung mit kleinen Schwächen

Sein eisiges Herz
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Die Geschichte um Brynn und Rye wird im zügigen Lesetempo geschildert und durch den messerscharfen Verstand und die rasche Kombinationsgabe von Rye dem Piloten noch um ein Vielfaches interessanter gemacht. ...

Die Geschichte um Brynn und Rye wird im zügigen Lesetempo geschildert und durch den messerscharfen Verstand und die rasche Kombinationsgabe von Rye dem Piloten noch um ein Vielfaches interessanter gemacht. Die Sprache ist brillant eingesetzt, der Plot hervorragend inszeniert und die Figuren haben Charme, eine gewisse Tiefgründigkeit und zeigen einen gewissen Humor. Trotzdem muss ich sagen, dass es mir an einigen Stellen zu Slapstick mäßig gewesen ist. Das Böse hat mich da eher an einen Bud Spencer Film erinnert als an einen Sandra-Brown-Thriller. Was mich ebenfalls gegen Ende des Buches etwas störte, die Handlung ging mir zu oft hin und her. Es war buchstäblich bis auf die letzten Seiten nicht klar, wie es enden würde und wo. Das hatte mehr den Anschein von Füllmaterial für eine Geschichte, die bereits erzählt war, als von Spannungsaufbau. Und trotzdem ist die psychologische Finesse nicht zu leugnen und hält einen in Atem.

Charaktere
Die Autorin präsentiert einen interessanten Querschnitt durch die Gesellschaft. Einige der Charaktere sind überraschend tiefgründig während, andere eher flach angelegt sind. Das Böse wird schon fast klischeehaft dargestellt. Nicht unbedingt typisch für Sandra Brown.

Brynn hat keine schöne Kindheit gehabt. Aber den festen Willen aus sich etwas zu machen, um von da, wo sie herkommt, wegzukommen. Als Ärztin ist sie gefragt. Auf ihrem Fachgebiet wird sie verehrt, geschätzt und bei ihren Patienten ist sie äußerst beliebt. Dass sie nicht allen helfen kann und oftmals das Geld der reichen Patienten am längeren Hebel ist, ist für sie ein untragbarer Zustand.

Rye ist ein Mann, der nicht nur eine fantastische Beobachtungsgabe hat, er sieht auch Dinge, die anderen nicht auffallen. Eine Tatsache, die ihm und Brynn mehr als einmal das Leben rettet. Er hat seine ganz eigene Ansicht, was den Beruf eines Piloten betrifft und erscheint fast allen auf den ersten Blick als ausgemachtes Raubein. Bis Brynn in sein Leben tritt und es gehörig auf den Kopf stellt.

Resultat
Abgesehen von den etwas zu vielen Slapstick-Momenten, was dem Ganzen einen billigen Unterton gab, war dieser Thriller unglaublich unterhaltsam. Spannung, Action und der Kampf um Gerechtigkeit waren fast perfekt inszeniert. Alles in allem ist der Thriller aber sehr gute Unterhaltung.

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