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Veröffentlicht am 27.10.2018

Das Mädchen aus Feuer und Sturm - wunderschön

Das Mädchen aus Feuer und Sturm
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Mit diesem Roman taucht man in eine Zeit und ein Land ein, wo Ehre und fernöstliche Weisheiten tagtäglich von großem Wert sind. Die Hauptfigur schlägt, laut der Ansicht ihrer Familie, vollkommen aus der ...

Mit diesem Roman taucht man in eine Zeit und ein Land ein, wo Ehre und fernöstliche Weisheiten tagtäglich von großem Wert sind. Die Hauptfigur schlägt, laut der Ansicht ihrer Familie, vollkommen aus der Art, denn Neugier, Wissbegier und eigene Ideen sind bei Mädchen in der Zeit, wo die Geschichte spielt, nicht wirklich von Vorteil. Ganz im Gegenteil.

Renée Ahdieh zeigt den Zwiespalt der Protagonistin Mariko in einer abwechslungsreichen und feinfühlig erzählten Geschichte, wo zur Abwechslung einmal nicht eine atemberaubende Schönheit im Fokus steht, sondern ein Mädchen, das eher an einen Kobold erinnert.

Die Autorin bringt in diesem Buch die unterschiedlichsten Charaktere zusammen. Armut und ein Leben im Wohlstand liegen dicht zusammen. Nicht jede Figur ist das, wofür sie sich ausgibt. Es müssen Entscheidungen getroffen werden, die sowohl für die Sicherheit als auch die Gesundheit dienen. Da werden Familien auseinandergerissen, getötet und manipuliert, intrigiert und auf Rache gesonnen. Es gibt Antworten auf Fragen die keiner gestellt hat und keine Antworten auf Dinge, die offen im Raum stehen.

Mariko ist kein Mädchen, das ein Vater in Japan zu Zeiten der Samurai und aktiven Shogune gerne hätte. Sie fragt zu viel, möchte alles ausprobieren und läuft den ganzen Tag lieber in Kleidung herum mit der sie alles testen kann, statt die feinen Kimonos zu tragen. Im Klartext: Sie ist ihrer Familie eher unheimlich und lästig.

Doch dort, wo ihr Vater sie dann in seiner Gier nach mehr Macht und Reichtum hinschickt, kommt sie nie an. Was an dieser Figur besonders reizt, ist die Mischung aus Naivität und Neugier, die Mariko in sich trägt. Von der wahren Welt außerhalb ihres Zuhauses hat sie keine Ahnung. Und großartig mutig ist sie auch nicht. Als aber ihr Leben davon abhängt, sich einer Gefahrensituation zu stellen, schafft sie es, über sich selbst hinauszuwachsen. Wenn auch nur für kurze Zeit.

Ein wunderschöner Roman, der seinem Leser die Lebensweise und Traditionen Japans ein klein wenig näherbringt. Ehre und Macht sind wichtig und Mädchen dienen als Mittel zum Zweck. Zumindest in einigen Familien. Einige Szene sind sehr grausam und blutig und obwohl es gegen Schluss sehr actionreich wird, bleibt der Hauptteil des Buches doch eher ruhig und harmlos. Die Schlussszene hat es allerdings gewaltig in sich. Gute Aussichten für das Leben am kaiserlichen Palast.

Veröffentlicht am 26.10.2018

Auf Ewig Uns-guter Abschluss

Auf ewig uns
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Sanfter Tonfall, weicher Schreibstil und eine Geschichte, die nicht unbedingt neu und aufregend war, dafür aber mit dem großartigen Schauplatz Venedig punktet.

Die Geschichte fängt mit einer Hochzeitsparty ...

Sanfter Tonfall, weicher Schreibstil und eine Geschichte, die nicht unbedingt neu und aufregend war, dafür aber mit dem großartigen Schauplatz Venedig punktet.

Die Geschichte fängt mit einer Hochzeitsparty an, da Anna und Sebastiano endlich die standesamtliche Trauung gelungen ist und geht dann sehr schnell in reine Action über, da der frischgebackene Ehemann völlig überraschend entführt wird. Als Anna erfährt, wo genau er sich befindet, macht sie sich zusammen mit ihren Time School Schülern dorthin auf den Weg.

Der Roman zeigt dann zwar viele mehr oder weniger aufregende Ereignisse und Figuren, flacht auf der anderen Seite aber auch sehr ab. Wie schon in den beiden anderen Teilen ist der Mittelteil etwas lang gezogen und nicht ganz so aufregend wie der Anfang und der Schluss.

Was ich auch nicht mochte, war die Tatsache, dass Anna sich überhaupt nicht weiterentwickelt hat. Im Gegenteil. Ihre Leichtgläubigkeit hat sich noch verstärkt und ihre Momente, wo sie außer sich vor was auch immer für welche Gefühle war, haben sich noch vermehrt.

Keine Frage, die heftigen Streitereien zwischen Ole und Fatima sorgen auch in diesem Buch wieder für absolute Highlightmomente. Einziger Wehmutstropen: Sie kommen viel zu oft vor. Das hat mich dann irgendwann doch leicht genervt.

In diesem letzten Teil der Trilogie sind die einzelnen Figuren ohne merkliche Veränderungen. Sicher, es gibt ein zwei Neue, die hauptsächlich als Nebenfiguren agieren, wovon eine davon besonders lästig zu sein scheint, aber sonst?

Sebastiano lebt in seiner ganz eigenen Welt, die ihm dank Fitzjohn ein Leben vorgaukelt, dass es so nie gegeben hat. Sein Talent als Glasbläser ist bemerkenswert und wird in einigen schönen Szenen auch gut in Szene gesetzt. Dass Anna daran schier verzweifelt, und sich somit eine Wiederholung aus einem der Zeitreisebücher ergibt, scheint aber weder die Figuren an sich noch die Autorin gestört zu haben.

Es war schön zu erleben, wie diese Trilogie abgeschlossen wird und ich bin zeitweise auch gut unterhalten worden. Allerdings hat mich weder die Geschichte noch die Art der Darbietung großartig vom Sitz gerissen. Die Liebe zwischen den beiden Hauptfiguren ist sehr romantisch angelegt, auch wenn es nur wenige Szenen gibt, wo diese auch zum Tragen kommt. Da die Autorin an ihrem Schreib- und Sprachstil nichts verändert hat, war ich sofort wieder in der Geschichte drin und fand mich gut zurecht. Von allen Bänden dieser neuen Trilogie um Anna und Sebastiano allerdings fand ich den ersten Band noch am besten. Wer auf Romane steht, die nicht unbedingt großartig in die Tiefe gehen, etwas Action beinhalten, ohne dabei Emotionen zu verlieren, der ist mit dieser Trilogie bestens bedient. Für mich eher leicht über Durchschnitt, der gut zum Zwischendurchlesen geeignet ist.


Ich möchte mich ganz zum Schluss noch herzlich dafür bedanken, das ich bei dieser Leserunde mit dabeisein durfte. Es hat viel Spaß gemacht und auch meinen ganz besonderen Dank an die Autorin. Ich hab mich sehr gefreut, dass Eva auf meine Fragen geantwortet hat, und uns allen immer wieder schöne Einblicke in die Hintergrundarbeit und ihre Ideen zum Roman gab.

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Veröffentlicht am 25.10.2018

Eisrot-Ein genialer Thriller!

Eisrot
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Mads Peder Nordbo schreibt kein Wort zu viel, hält sich nicht mit langen Figurenbeschreibungen auf und bringt doch alles auf den Punkt. Die eiskalte, wilde Schönheit der Gletscher kommt hier genauso zum ...

Mads Peder Nordbo schreibt kein Wort zu viel, hält sich nicht mit langen Figurenbeschreibungen auf und bringt doch alles auf den Punkt. Die eiskalte, wilde Schönheit der Gletscher kommt hier genauso zum Zuge wie das Leben in einer Gegend, wo eben nicht alles nur schön und harmonisch ist.

Viel geschieht hinter verschlossenen Türen. Da spielen sich Dramen ab, die nie das Licht der Öffentlichkeit sehen und von denen die wenigsten Menschen wissen. Das das Leben von Matthew, der Hauptfigur, damit auf eine ganz besondere Weise verbunden ist, wird dem Leser erst nach und nach klar.

Der Autor baut auf eine sehr spezielle Weise Stück für Stück die Spannung auf. Es geht oftmals sehr blutig zu, aber auch sehr subtil, wenn es um Vergewaltigung in der eigenen Familie geht. Das Zusammenspiel zwischen Macht, Politik, Hilflosigkeit und einem Geheimnis, das unter allen Umständen gewahrt bleiben muss, ist hier zu einer furiosen Geschichte miteinander verbunden, die durch leise Töne und bestechende Szenen brilliert.

Matthew ist ein gequälter Mann. Ein tragischer Schicksalsschlag hat ihm alles genommen und trotzdem sucht er nach der einen Story, die die Welt aufrüttelt. Der Fund einer Mumie scheint genau diese Story zu sein. Und sein Reportergeist ist geweckt. Sein Instinkt sagt ihm aber sehr schnell, dass es um weit mehr geht, als nur eine Jahrhunderte alte Mumie aus dem Eis.

Es ist erstaunlich, wie der Autor die Figur des Matthew zeigt. Einerseits von Albträumen geplagt, andererseits im Umgang mit Frauen aber erstaunlich unsicher und verhalten. Selbst mit denen, die einfach nur harmlos sind.

Diesen Thriller habe ich praktisch über Nacht verschlungen – so brillant geschrieben ist er. Die Mischung aus fast schon sprödem Schreibstil und fesselnder Sprache hat mich nicht losgelassen. Die Wildheit der Natur Grönlands, das einfache Leben ohne Kompromisse und die Leidenschaft der Menschen war einfach nur schön. Und die psychologische Raffinesse hinter dem Plot ist einfach nur sagenhaft.

Veröffentlicht am 20.10.2018

Für immer zuckerfrei-Meine Glücksrezepte

Für immer zuckerfrei – Meine Glücksrezepte
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Mit einer Prise Humor wird hier in leichtem Tonfall das Thema Zucker dem Leser nähergebracht. Fachbegriffe werden gut erklärt, wenn sie denn mal vorkommen und die Bilder zu den Speisen machen einem den ...

Mit einer Prise Humor wird hier in leichtem Tonfall das Thema Zucker dem Leser nähergebracht. Fachbegriffe werden gut erklärt, wenn sie denn mal vorkommen und die Bilder zu den Speisen machen einem den Mund wässrig.

Was ich besonders schön finde: Die Rezepte sind einfach nachzukochen, und wer ein Gemüse oder Gewürz nicht mag, kann es gut austauschen. Die Kombination aus Traditioneller Chinesischer Medizin, der Mediterranen Küche und Ayurveda gibt eine besondere Note sowohl in die Rezepte als auch den Ansatz allgemein. Was aber nicht heißen soll, dass man nicht auch mal etwas Kaltes, wie einen schönen Salat, genießen kann. Jedem so, wie er es mag und gerne möchte.

Ich kenne ihr anderes Buch zum Thema Zucker nicht, weswegen ich hier jetzt keinen Vergleich anstellen kann. Muss auch gar nicht sein. Die Rezepte hier klingen nicht nur toll, sie können auch gut nachgekocht werden. Und der Tonfall ist genau richtig. Nicht zu steif, nicht zu locker. Schön, einige Fotos empfand ich als etwas gekünstelt, da mir die Natürlichkeit gefehlt hat, die Frau Zampounidis normalerweise ausstrahlt, aber das ist nur eine Bemerkung am Rande.

Veröffentlicht am 20.10.2018

Schöner Abschluss.

Carlotta 8: Carlotta – Internat und Kuss und Schluss?
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Das war nochmal ein richtig schöner Roman! Herrliche Szenen, köstliche Dialoge und das Spiel zwischen Carlotta und Manu war ein Genuss für sich. Dagmar Hoßfeld hat wieder zu ihrem leichten Stil zurückgefunden ...

Das war nochmal ein richtig schöner Roman! Herrliche Szenen, köstliche Dialoge und das Spiel zwischen Carlotta und Manu war ein Genuss für sich. Dagmar Hoßfeld hat wieder zu ihrem leichten Stil zurückgefunden und die Geschichte mit einem Schuss Humor und sehr viel Charme präsentiert. Ein Familienstreit kommt auch nicht zu kurz und der zeigt, dass Carlotta nicht nur weiß, was sie will, sondern auch, wie sie es durchsetzen kann. Da darf man auf den kommenden Sonderband echt gespannt sein.