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Veröffentlicht am 25.11.2025

Ein wunderschönes und gefühlvolles Buch, bei dem man realistische Einblicke hinter die Fassade eines Musikers bekommt!

Before I met Supergirl
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Als Rea Garvey in “The Voice” über sein eigenes Buch gesprochen hat, habe ich mir gedacht, dass ich es nicht verpassen sollte und jetzt nach dem Lesen der Biographie bin ich froh darüber, die Chance genutzt ...

Als Rea Garvey in “The Voice” über sein eigenes Buch gesprochen hat, habe ich mir gedacht, dass ich es nicht verpassen sollte und jetzt nach dem Lesen der Biographie bin ich froh darüber, die Chance genutzt zu haben. Er ist ein Mann, von dem viele zumindest schon mal gehört haben, egal in welchem Kontext. Seine Lieder sind gut, wenn auch nicht der Kracher, und er ist ein super sympathischer Mann. Und genau das trägt sich durch dieses Buch, weshalb ich die Seiten voller Emotionen und Tiefe in mich eingesogen habe.

Von seiner Kindheit, über die Teenager- und Findungs-Jahre, bis hin zum Erwachsenenalter; Die Biographie deckt sein Leben in seiner authentisch deutsch-englisch-irischen Art ab bis wir zum Start seiner Musikkarriere kommen, denn darüber wird kaum etwas berichtet. Demnach haben wir ein Buch, welches ihn als Person zeigt und nicht nur den Glanz und den Erfolg, den er später verzeichnet. Ich fand es wunderbar, wie er realistisch über Fehlschläge, Probleme und Tiefstände seines Lebens berichtet und dass seine Anhaltspunkte immer drei Dinge waren: Familie, Irland, Religion.

Schon das Cover zeigt ihn als kreative Person und worum es in dem Buch geht, nämlich die Liebe, worunter besonders stark die Familienbande zählt. Die vielen Bilder in der Mitte des Buches sind ein wunderschönes Extra. Auch der Schreibstil ist flüssig und erläutert verschiedene Szenen seines Lebens und wie diese ihn im positiven sowie im negativen Sinne beeinflusst haben. Es war schon sehr ausschweifend, wen es aber interessiert und mal wissen will, was hinter einem Musiker steckt, der sollte dieses Buch lesen. Schließlich war es witzig, freundschaftlich, voll tiefer Emotionen und Mut. Ernsthafte Themen, wie zum Beispiel der schwierige Start in eine mäßige Musikkarriere oder Kabbeleien mit den vielen Geschwistern, wurden dem Leser auch gut rüber gebracht.

Eigentlich gibt es nichts zu kritisieren, denn entweder man mag Rea und interessiert sich für sein Leben oder eben nicht. Nur sollte man nicht viel über seine Karriere erwarten, denn darüber kommt kaum etwas vor. Auch ist es teilweise etwas ausschweifend und es kommen Lebensabschnitte vor, bei denen man sich fragt, warum man so lange über sie liest. Man kann das Buch also jederzeit zur Seite legen und in einer Woche weiterlesen, aber das ist ja nichts Schlechtes.

Insgesamt kann ich diese Biografie an jeden weiterempfehlen, den es interessiert, was hinter einem Musiker steckt und wie die Vergangenheit und die Herkunft das Leben prägen!

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Veröffentlicht am 21.11.2025

Es ist eine wunderbare Fantasy-Welt in Jamaika entstanden!

Oceanburn | Im Griff der Jäger
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Als Sohn des Captain tritt Cliff bald in die Fußstapfen seines Vaters und muss die Nixenjäger-Tradition fortführen. Doch nach einem einzigartigen Fang tauchen seine tief verborgenen Gefühle auf und er ...

Als Sohn des Captain tritt Cliff bald in die Fußstapfen seines Vaters und muss die Nixenjäger-Tradition fortführen. Doch nach einem einzigartigen Fang tauchen seine tief verborgenen Gefühle auf und er stellt seine Zukunft immer mehr in Frage. Vielleicht sind die Nixen doch menschlicher als gedacht.


"Ich fühlte mich wie Luzifer, Gottes Liebling, der bei dem ersten Fehltritt fallen würde." -Cliff


Als Erstes muss gesagt werden, dass das Cover und der Farbschnitt der Hingucker schlechthin sind und es auch super zum Inhalt des Buches passt. Auch die kleinen Schiffe und die Überschriften der Kapitel sind ein schönes Extra. Dann gefiel es mir schon beim Lesen des Klappentextes, dass wir aus der Sicht der männlichen Hauptperson lesen, denn das findet man in einem Romantasy-Roman viel zu selten, vor allem wenn Cliffs Sichtweise die Einzige ist. Hinzu kommt der sehr gut lesbare und detaillierte Schreistil und die Eckdaten sind abgedeckt. Wenn also alles drum herum passt, muss es die Geschichte auch tun und das war auch der Fall.


Das Setting ist für ein Debüt-Roman exzellent. Wir haben die typischen Wesen der Schattenwelt, wie zB. Vampire, Lykaner, Nixen oder Sirenen, und dazu die menschlichen Jäger. Außerdem sind wir auf der karibischen See und leben damit abwechselnd auf der Insel Jamaika und auf hoher See. Die Atmosphäre hat gut dazu gepasst und wer dem winterlichen Wetter Deutschlands entkommen will, muss nur dieses Buch öffnen und es heißt: Willkommen in der Karibik. Es wurde außerdem nichts verschönert was die ärmlichen Lebensverhältnisse, den Drogenkonsum und die Waffenhaltung angeht.


Auch die Spannung kann mithalten und während die Story langsam anfängt, baut sich die Spannung immer weiter auf, wird mit kleinen Plottwists und Informationen gefüttert und entlädt sich in einem wunderbaren Finale, das zum Teil vorhersehbar war und auf der anderen Seite vollkommen überraschend kam. Am besten haben mir die magischen Wesen plus deren Fähigkeiten gefallen, wobei wir mit der Zeit Mysterien auflösen und der Spaß sich steigert. Zugegebenermaßen geschieht sonst nicht viel, was Action und Kämpfe angeht. Dafür haben wir eine ganze Ladung Emotionen, Identitätssuche, Kämpfe gegen die Vergangenheit und eine verbotene Liebe.


Die Charaktere haben die Story ganz gut getragen und insbesondere Cliff wächst einem ans Herzen. Da er oft mit sich beschäftigt ist und die anderen Personen nur am Rande vorkommen, liegt der ganze Fokus auf ihm und die Nebencharaktere bleiben flach. Hierzu gehören beispielsweise Cliffs bester Freund und seine Schwester Teresa, doch bei ihr habe ich im zweiten Band noch große Hoffnung. Sehr gut herüber kam Cliffs innerer Konflikt und das Auseinandersetzen mit seinem brutalen und engstirnigen Vater. Er hat auch eine wunderbare und vor allem realistische Charakterentwicklung durchgemacht, sodass man mit ihm durch die guten und schweren Zeiten geht und sie so gut es geht bewältigt. Außerdem sind alle Personen erwachsen, was in so einer Umgebung mal ganz gut ist.


Zum Schluss noch ein wenig zur Liebesgeschichte, die den einen Stern von eigentlichen fünf abzieht. Die Nixe Ivna ist ein mysteriöses und faszinierendes Wesen mit besonderen Fähigkeiten, die mir durch ihren Mut ganz gut gefällt. Man weiß halt nicht, was in ihrem Kopf vorgeht, warum sie sich in ihren Entführer verliebt und was ihre Motive sind. Das hat zwar seinen Charme, weil die Story unvorhersehbar bleibt, doch es nimmt für mich (andere können ruhig gegensätzlicher Meinung sein) alle Gefühle aus der augenscheinlich unzerbrechlichen Liebe raus. Wir haben ein typisches Szenario von Instant-Love und wie Cliff nach nur wenigen Malen in ihrer Gegenwart alles für sie tun würde. Okay, ich stimme zu, dass sie süß zusammen sind und ich freue mich, wie er mit ihrer Hilfe über seinen Schatten springt, aber ihre Liebe konnte mich nicht überzeugen. Leider ist diese in einem Romantasy-Roman ausschlaggebend und ich hoffe sehnlichst, dass die Geschichte von Cliff und Ivna in einem zweiten Buch weitergeht.


Insgesamt ist es ein schönes Buch für zwischendurch, wenn man Spannung und Mysterien und Leidenschaft in einer Welt rund um Nixen, Menschen und Vampire sucht!

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Veröffentlicht am 14.11.2025

Ein super informatives Buch über den Stressabbau und was alles dahinter steckt!

Der Cortisol-Code
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Jeder kennt Stress, egal ob auf der Arbeit, in der Schule oder zu Hause. Meistens stört es den Alltag und man klagt über Kopfschmerzen und ist schnell gereizt. Doch Stress muss nicht immer negativ sein ...

Jeder kennt Stress, egal ob auf der Arbeit, in der Schule oder zu Hause. Meistens stört es den Alltag und man klagt über Kopfschmerzen und ist schnell gereizt. Doch Stress muss nicht immer negativ sein und Cortisol, welcher für die Stressreaktion verantwortlich ist, ist auch nicht immer schlecht. Was steckt also hinter Cortisol? Was machen wir, wenn der Cortisol-Spiegel zu hoch oder zu niedrig ist? Diese und weitere Fragen beantwortet "Der Cortisol-Code" ausführlich und leicht verständlich.

"Stress darf nicht der Normalzustand sein. Gesunde Cortisolspiegel, individuell wie in der Gesellschaft, sind ein erreichbares Ziel, wenn wir Strukturen, Werte und Prioritäten mutig verändern."

Ich habe das Buch in einer Sitzung beendet, schließlich ist es mit 250 Seiten sehr gut verdaulich, und ich bereue keine einzige Minute davon. Es war detailliert, sowohl mit der Fachsprache als auch mit einem flüssigen und für Laien verständlichen Schreibstil, und alles, was man sich je über das Thema Stress vorgestellt hat, wurde angesprochen. Sogar Informationen darüber hinaus, denn nach dem Buch weiß ich jetzt, was biochemisch im Körper geschieht, wie sich Cortisol auf die einzelnen Prozesse in den Zellen und dem gesamten Körper auswirkt und was man dagegen tun kann. Dabei war ich voll ins Buch vertieft und habe eine ganze Ladung neues Wissen mitgenommen, wofür ich wirklich dankbar bin.
Die einfache Gestaltung des Buches mit den kurzen Kapiteln, den überschaubaren Themen, den Tabellen und Grafiken hat uns das Lesen einfach gemacht, sodass ich Spaß dran hatte. Ein Aha-Moment folgte dem Nächsten und Symptome, die man bei sich selbst bemerkt haben, ergeben logisch einen Sinn und die Problemlösungen werden direkt mitgegeben. Rezepte, Supplements und Sportübungen werden uns an die Hand gegeben, sodass man nach dem Lesen direkt mit dem 30-Tage-Plan starten kann.

Natürlich werden einzelne Fakten mehrfach wiederholt, sodass alle 10 Seiten das Selbe noch einmal genannt wird, manchmal in einem anderen Zusammenhang oder aber zum selben Thema. Doch nur dadurch bleibt das ganze Wissen im Kopf, ohne dass man sich das Buch mehrfach durchlesen muss. Auch finde ich es klasse, dass in unterschiedliche Menschenstypen differenziert wird mit der Anmerkung, dass man viel auch an den eigenen Körper und seine Bedürfnisse anpassen kann, sodass es kein starres Raster ist. Seien es Kinder, junge Erwachsene, alte Menschen, Schwangere oder Sportler, für jeden ist etwas dabei und mit den Personen-Beispielen, die verschiedene Szenarien von Leben durchspielen und wie man deren Symptome verbessern kann, werden wir auch direkt angesprochen und man findet sich wieder.

Noch ein letztes Wort zu dem eigentlichen Cortisol-Coder, der sich durch das ganze Buch zieht. Hierdurch hebt sich dieser Ratgeber von anderen ab und die Autoren haben eine eigene Note mit einem wunderbaren Hilfsweg dazugegeben. Tipps und Tricks werden dargstellt und das in den Bereichen Ernährung, Medien, Training, Schlaf, Achtsamkeit/Selbstcheck, Entspannung, Licht/Natur und Mikronährstoffe. Damit wird das ganze Leben abgedeckt und man geht zufriedener aus dem Buch heraus, denn man kann mit den Änderungen sofort anfangen. Auch wenn das Buch natürlich keinen Arzt oder Fachmann ersetzt!

Insgesamt ist das Sachbuch für alle, die sich mit Stress und Cortisol auseinandersetzen möchten, aber auch für den Rest der Menschheit ist das Wissen über das Thema lebenswichtig!

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Veröffentlicht am 13.11.2025

Eine faszinierende dystopische Geschichte im Fantasy-Setting!

Iron Heart - Aylas Rache
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In einer Welt, die von Automae als Herrscher und von Menschen in der unterdrückten Position geprägt ist, lebt das Menschenmädchen Ayla. Ihr einziges Ziel ist Rache an den künstlich erschaffenen Wesen, ...

In einer Welt, die von Automae als Herrscher und von Menschen in der unterdrückten Position geprägt ist, lebt das Menschenmädchen Ayla. Ihr einziges Ziel ist Rache an den künstlich erschaffenen Wesen, doch dann trifft sie die Automa Crier und ihrer Entschlossenheit gerät ins schwanken. Eine unübliche Liebesgeschichte nimmt ihren Lauf.

"Es fühlt sich an, als würde sie Mensch spielen." -Crier

Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, das eine dystopische Idee hat, die auch noch so gut umgesetzt wurde. Allein das Cover und der Farbschnitt sprechen einen an und die Karte vervollständigt es. Was mir schon am Anfang ins Auge stach, war der Zeitstrahl auf den ersten Seiten, der uns die Vergangenheit erzählt und das war eine perfekte Grundlage für die Geschichte. So kommt man auch gut in das Buch rein und der bildliche sowie flüssige Schreibstil vereinfacht das Leseerlebnis.

Außerdem haben wir das grandiose Setting mit der abenteuerlichen Welt. Die Automae sind künstlich erschaffene Roboter, die selbst denken und handeln können. Früher waren sie noch die Diener der Menschen, doch nach einem folgenschweren Krieg hat sich das Blatt gewendet und die Menschen sind nun Sklaven der Automae. Direkt kommen die philosophischen und ethischen Fragen auf, die sowieso schon in unserer heutigen Welt mit künstlicher Intelligenz präsent sind. Leben die Automae wirklich? Können sie fühlen oder ist es doch nur Nachahmung? Was überhaupt steckt hinter ihnen und wo zieht man die Grenze zwischen ihnen und den Menschen?

Man muss die ganze Zeit mitdenken und ungelöste Fragen und Probleme lösen und das war wirklich spannend und aufregend. Es ist interessant und gleichzeitig erschreckend, wie sich dieses Motiv durch den Roman zieht, denn die schlimmsten Ängste der Menschen werden hier verwirklicht. Mit den Intrigen, die der Automa-Adel und die Rebellen stricken und die Gewaltbereitschaft beider Seiten, haben wir eine düstere Atmosphäre und das ist wirklich gut gelungen. Die ersten Seiten waren mit dem Einstieg in die neue Welt spannend, danach wird die Geschwindigkeit gedrosselt, bis wir zu einem actiongeladenen Finale kommen, das zwar nur auf 80% hochkam, aber dennoch unsere Neugier auf den zweiten Band entfacht.

Auf die Charaktere wurde viel Wert gelegt und gemäß eines Jugendromans haben wir natürlich auch eine Liebesgeschichte, die mir aber durch die realistische Entwicklung und Transparenz sehr gut gefallen hat. Dass sich zwische junge Frauen ineinander verlieben, hat überhaupt keinen Unterschied gemacht und da alle Emotionen bei mir ankamen, kann ich nur mein Lob der Autorin aussprechen. Damit ist dieses Buch kein Quoten-Roman für queere Liebesstories.

So, in der Geschichte haben wir Ayla und Crier. Mensch und Automa. Eine Überdosis an Gefühlen Vs. ein Wesen, das die Gefühle und "Menschlichkeit" neu entdeckt. Zwei gegensätzliche Seiten den Gesellschaft und trotzdem hat es funktioniert. Mit Ayla haben wir die Rebellen und ihre Wut und Trauer gepaart mit ihrer tragischen Vergangenheit, machen sie sympathisch. Sie bleibt stark und stur und ihre Kapitel sind voller Spannung und Emotionen. Hier könnte alles passieren, vom Tod bis zur Kriegserklärung, und ich habe die ganze Zeit mit ihr gefiebert.

Crier wiederum hat mich, insbesondere ab dem zweiten Drittel des Buches, vollkommen von sich überzeugt. Schließlich ist sie gegen die jetzige Herrschaft und möchte zusammen mit den Menschen leben. Sie ist neugierig, teilweise naiv, und hat keine Scheu davor, neue Informationen aufzunehmen und ihre Sichtweise zu ändern. Ihre Entwicklung war stark und sie macht sogar die ersten Schritte, um ihren Verlobten, der die Menschen auslöschen will, aufzuhalten. Jedes Mal war ich überrascht von ihr und wie süß und intelligent Crier ist. Die Liebesgeschichte zwischen den Hauptpersonen entwickelt sich langsam und faltet sich immer weiter auf, bis sich keiner davon entziehen kann. Es war Der Knackpunkt des Buches, denn können Automae überhaupt lieben?

Besonders das Ende hat mir gefallen und auch wenn ich nun voller Gefühle bin, positiven wie negativen, hat die Autorin es geschafft, dass ich mit den Charakteren gelebt und geliebt habe und das ist ein großer Meilenstein. Auch die Nebencharaktere kommen gut zur Geltung, denn die verschiedenen Motive und Hintergründe treffen aufeinander. Dadurch, dass wir als Leser nicht alles wissen, muss man das Buch weiter und immer weiter lesen, denn es wurde zum richtigen Zeitpunkt spannend und intrigenreich. Kinok ist eine Schlüsselfigur, mehr verrate ich jedoch nicht.

Weiterhin wurde es politisch und sowohl die langweiligen Ratsszenen, als auch die Machenschaften der verschiedenen Führer im Schatten, sind wichtig für die Story und kleine Hinweise, die später mehr Sinn machen, lassen einen Aha-Momente erleben, sodass sich der Lesespaß verdoppelt. Die Storyline an sich war in Ordnung, mal mehr und mal weniger vorhersehbar. Wie Ayla als Spionin im Palast arbeitet und Crier ihren eigenen Krieg kämpft und das in einem Land kurz vor dem Zusammenbruch war fesselnd, aber an sich passiert nicht ganz so viel. Teilweise ist es träge und es entwickelt sich sehr langsam und nur die Neuigkeiten zwischendurch entfachen die Lust zum Weiterlesen. Dadurch kann ich leider keine fünf Sterne geben, auch weil man das Buch jederzeit beiseitelegen und Tage später ohne Schwierigkeiten wieder weiterlesen könnte.

Insgesamt ist es trotz der kleinen Kritik eine riesige Leseempfehlung von meiner Seite und da das Buch aktueller denn je ist, sollte man es unbedingt in die Hand nehmen!

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Veröffentlicht am 10.11.2025

Es fängt seicht an und wird immer spannender bis zum finalen Höhepunkt!

House of the Beast
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Nachdem Almas Mutter schwer krank geworden ist, sucht sie ihren Vater auf, den sie nicht kennt. Im Gegenzug für ein Heilmittel geht sie mit ihm mit und wird als seine Erbin zu einer Hand des Biests. Doch ...

Nachdem Almas Mutter schwer krank geworden ist, sucht sie ihren Vater auf, den sie nicht kennt. Im Gegenzug für ein Heilmittel geht sie mit ihm mit und wird als seine Erbin zu einer Hand des Biests. Doch ihre Mutter stirbt trotzdem und jetzt hat Alma nur noch ein Ziel: Rache.

"Ich redete mir ein, dass mir das egal war. Ich wollte nichts von ihnen; meine Mutter und ich waren allein besser dran. Doch zu meinem großen Verdruss war ich immer noch einsam. Deshalb erschuf ich mir selbst einen Freund."

Ich habe lange mit mir gehadert, ob ich diesem Buch fünf oder doch vier Sterne geben soll und habe mich schließlich dazu entschieden, dass es die fünf Sterne verdient hat. Der Roman war nicht mein Jahres- oder gar Monats-Highlight, aber es war spannend, durchtrieben und mit viel Magie und Schwertkampf. Hervorzuheben sind auf jeden Fall das Cover und der Farbschnitt sowie Seitenklappen, die allesamt wunderschön gestaltet wurden. Wir haben auch eine Karte der Welt und der Schattenebene, die dringent nötig war. Hinzu kommen kleine Zeichnungen von Personen, Orten oder Dingen in den Kapiteln, die perfekt waren und die Geschichte abrunden. Selbst die Kapitelanfänge sind ein Hingucker.

Optisch ist das Buch auf jeden Fall gelungen und auch inhaltlich gibt es fast nichts zu bemängeln. Das Setting in der fremden Welt, die vier Götter anbeten und in der Familien als deren Gefäße regieren, ist makellos und der Wert, den die Religionen haben, ist greifbar. Später wird auch von Nachbarlänern berichtet, die der unseren ähneln, aber die mittelalterliche Welt, in der Alma lebt, wurde sehr gut gestaltet. Außerdem kommen wir im Verlaufe des Buches auf die Schattenebene, eine Kopie des Landes, in welcher Schrecken die Lebenden heimsuchen, und auch die Gestaltung und Idee davon ist gut gelungen.

Hier muss ich eine kleine Spoilerwarnung aussprechen, denn ohne die komme ich heute nicht weit, wenn es um Alma und ihr Monster geht, das nur sie sehen kann. Die Geschichte beginnt mit Alma im Kindesalter und endet, wenn sie eine junge Frau ist und alles überlebt hat. Es bleibt emotionale von vorne bis hinten, denn Alma hat schon früh viel verloren und hat beinahe nur negative Gefühle, wie Rachelust, Wut und Trauer. Das kommt auch gut rüber, nur ihre Gedankengänge sind nicht immer ganz durchdacht, beispielsweise wenn sie darüber redet, dass sie die Herrscherin des Hauses des Biests werden möchte und das durch pure Gewalt. Aber sie durchläuft eine realistische Charakterentwicklung und das Mädchen, das ganz allein ist und niemanden braucht außer ihren unsichtbaren Freund, sucht sich Freunde und Verbündete.

Dadurch, dass Verrat und Intrigen im Spiel sind, bleibt es unberechenbar und ich finde es toll, wie menschlich sie ist, trotz großartiger Schwertkunst und der Magie des Biests. Ich muss jedoch gestehen, dass die Story besser gewesen wäre, wenn im Klappentext nichts über den Tod ihrer Mutter stehen würde, denn so wussten wir was passiert und die Hoffnungslosigkeit und das Aufgeben ihrer Selbst kommen nicht ganz bei mir an. Faszinierend finde ich die Verwebung der magischen Kräfte der vier Häuser, wie das eine Haus heilen kann und das andere beispielsweise aus Menschen Maschinen baut. Und eben Alma und ihre Familie, die mit einer Metall-Prothese an der Stelle des Armes die stärksten Krieger sind.

Auch die Nebencharaktere beeinflussen die Geschichte und die einzelnen Motive der wichtigen Persönichkeiten herauszufinden, ist spannend. Trotzdem liegt der Fokus sehr stark auf Alma, sodass andere Personen leicht an den Rand gedrängt werden. Eine weitere faszinierende Person ist Aster, Almas unsichtbarer Freund. Man weiß nicht, was er vorhat, wer er überhaupt ist und was seine Rolle in dem ganzen Geschehen ist. Ist er wirklich Almas bester Freund? Und warum sie? So viele Fragen und am Ende werden sie auch zufriedenstellend beantwortet. Durch seinen mysteriösen Hintergrund wusste ich nicht, was ich von ihm halten soll, aber wie er mit Alma umgeht, ist wirklich süß.

Diejenigen, die eine krasse Liebesgeschichte wie angepriesen erwarten, muss ich leider enttäsuchen, denn auch wenn sich die Protagonisten näher kommen und ab und zu von Küssen und eventuell von Liebe die Rede ist, geschieht das nebensächlich und nimmt so gut wie keinen Raum ein. Für diejenigen, die mal einen Fantasy-Einzelband ohne große Liebe lesen wollen, ist dieses Buch auf jeden Fall geeignet.

Das Ende war mit dem Plottwist und dem finalen unvorhersehbaren Kampf gigantisch und holt noch einmal alles raus. Während in den ersten 50% des Buches trainiert wird und Vorbereitungen getroffen werden, ist die zweite Hälfte sehr spannend und actiongeladen, sodass man alles stehen und liegen lassen will, um das Buch zu Ende zu bringen. Schließlich möchte jeder aus Almas Familie in der Schwattenwelt, die sich nur für drei Tage öffnet, den Gegner besiegen und Anführer des Hauses werden, mit de ganzen Macht die damit einhergeht. Das ist eine grandiose Grundlage für Spannungen und Kämpfe an verschiedenen Fronten. Und vielleicht ist nicht alles so, wie es den Anschein hat...

Insgesamt ist "House of the Beast" als Debütroman der Autorin sehr gut gelungen und ein solides Buch für zwischendurch, wenn man mal keine langen Buchreihen lesen möchte!

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