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Veröffentlicht am 29.08.2019

Tolle, leider teilweise ein wenig oberflächlich ungesetzte Idee

Das Mädchen mit dem Stahlkorsett
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Die Protagonistin Finley landet durch unglückliche Umstände in einem Herrenhaus bei einem kleinen Freundekreis, der Verbrecher jagt und sie mit einer Mischung aus Skepsis und Faszination betrachtet und ...

Die Protagonistin Finley landet durch unglückliche Umstände in einem Herrenhaus bei einem kleinen Freundekreis, der Verbrecher jagt und sie mit einer Mischung aus Skepsis und Faszination betrachtet und außerdem hinter ihr Geheimnis kommen will. Darunter Griffin, der auch nicht ganz normal ist und sich an dem Mord seiner Eltern rächen will.

Der Fokus liegt auf Finleys außergewöhnlichen Kräften, sprich übermenschliche Stärke und sensiblere Sinne, die in der Regel mit ihrer dunklen Seite einher gehen. Die dunkle Seite Finleys wird geweckt, wenn sie oder ihr nahe stehende Menschen bedroht werden. Kommt euch das irgendwoher bekannt vor? Mir fallen jedenfalls spontan zwei Beispiele ein ...
Die Auflösung dahinter ist aber recht faszinierend, wenn auch nicht ganz einleuchtend.
Finley selbst schwankt immer ein wenig zwischen dem zurückhaltenden, liebenswürdigen Mädchen und der unberechenbaren, Paroli bietenden Kämpferin, was möglicherweise auch den Zwiespalt zwischen ihren Seiten verdeutlichen soll, den man dennoch besser ausarbeiten hätte können.
Dennoch ist Finley aber eben ungewöhnlich stark und kann sich selbst wehren.

Griffin ist der stereotypische, reiche, vertrauensselige und charmante Junge, der uns bereits in unzähligen Büchern schonmal begegnet ist.
Dazu hat sich die Autorin gleich den passenden Gegenpart erdacht, nämlich den undurchschaubaren Finsteren. Als wäre das wirklich nötig gewesen, zumal dem Leser von Anfang an klar ist, wem die letztendliche Sympathie des Mädchens gilt. Zu meiner Erleichterung rückt die nicht ganz so geglückte Liebesgeschichte mit dem allseits beliebten Dreieck nicht allzu sehr in den Vordergrund.
Auch die anderen Charaktere folgen weitgehend bekannten Schemen, am meisten Tiefe bietet wohl noch Sam. Der beste Freund Griffins leidet unter gewissen Komplexen, die eine Herausbildung von Ecken und Kanten begünstigen.

Die Handlung ist zum Glück nicht ganz so stereotypisch, was auch durch das Genre bedingt ist. Teilweise ist sie ein wenig vorhersehbar, sodass der Leser hinter das "große Geheimnis" eher kommt als die handelnden Charaktere. Generell ist die Idee dahinter ziemlich gut, die Umsetzung leider aber oft eher oberflächlich.
Die Story wird anders als von mir erwartet nicht nur von Finley sondern auch von Griffin, Sam und Emily erzählt, was zu Einblicken in die Probleme und Leben dieser anderen Charaktere sowie der vollen Spannbreite der Handlung führt. Der Schreibstil ist dabei sehr fesselnd.
Steampunkt ist neu für mich, aber diese Kombination aus dem viktorianischen London und fortschrittlicherer Mechanik war eine interessante Abwechslung. Die Autorin bringt dabei auch immer wieder kleine zeitgenössische Details ein und passt auch ihre Sprache der Zeit an.

Die ersten hundert Seiten werden von einem Prolog eingenommen, von dem man merkt, dass er unabhängig von der eigentlichen Geschichte geschrieben wurde. Zwar gibt es immer einige übergreifende Details, aber auch kleine Widersprüche, zum Beispiel merkt Finley in der eigentlichen Handlung wiederholt an, sie wäre nur einmal als Bedienstete auf einem Ball gewesen, in dem Prolog ist sie aber durchaus auf einer Abendveranstaltung - und nicht als Bedienstete.
Der Prolog wird weitgehend von Finley erzählt, abgesehen von einem Absatz, der meiner Meinung nach auch nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Alles in allem ist der Prolog aber durchaus unterhaltsam und bietet interessante Einblicke in Finleys Vorgeschichte, auch wenn Finley hier auf mich selbstbewusster als in der späteren Handlung wirkte.

Fazit: Fesselnde, unterhaltsame Steampunk - Story mit leichten klischeehaften Elementen und einer Protagonistin, die mit ihrer dunklen Seite kämpft.

Veröffentlicht am 27.08.2019

Ein epischer Abschluss der Trilogie mit einem wunderschönen Schreibstill sowie vielen vielschichtigen und liebenswerten Charakteren

Dreams of Gods and Monsters
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Mit seinen 784 Seiten ist das Buch vermutlich das dickste in meinem Regal und doch zog es sich in keinster Weise. Selbst wenn es ein paar Stellen gab, in denen die Entwicklungen im Vordergrund standen, ...

Mit seinen 784 Seiten ist das Buch vermutlich das dickste in meinem Regal und doch zog es sich in keinster Weise. Selbst wenn es ein paar Stellen gab, in denen die Entwicklungen im Vordergrund standen, wurde es doch nie langweilig. Und gerade diese Entwicklungen sorgten dafür, dass alles nachvollziehbar blieb und nichts überhastet rüberkam.

Dazu kommt der wunderschöne, erzählende Schreibstil, sodass ich am liebsten jede Seite auskosten wollte - und gleichzeitig darauf brannte zu wissen, was passiert, wohin das alles führt. Und so viel kann ich verraten: Laini Taylor setzte meinen Nerven nicht selten zu und macht es niemandem leicht. Zwischendurch werden dem Leser immer mal wieder dunkle Ahnungen in Form von kleinen Vorgriffen vermittelt, die zusammen mit dem bildhaften Schreibstil und der drohenden Apokalypse für die düstere Atmosphäre sorgen.
Darüber hinaus wird die Geschichte immer in den Stunden nach der Ankunft der Engel unter Jael - 3 Stunden nach der Ankunft, 6 Stunden nach der Ankunft - erzählt, was so ein bisschen das Gefühl eines Countdowns bewirkt und die Spannung noch erhöht.

Das Lesen des dritten Teils bedeutete ein Wiedersehen mit all den geliebten Charakteren, abzüglich den verstorbenen natürlich. Leider.
Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht verschiedener Personen erzählt, in erster Linie natürlich Karou, aber auch Akiva, manchmal Zuzana, seltener Zivi oder Liraz. Und aus der Sicht von Eliza, einer jungen Wissenschaftlerin, die auf den ersten Blick gar nichts mit dem Ganzen zu tun zu haben scheint. Anfangs mögen ihre Passagen nicht die interessantesten oder wichtigsten sein, doch das ändert sich im Verlauf der Story.
Wer Karou bis jetzt noch nicht ins Herz geschlossen hat, dem ist vermutlich auch nicht mehr zu helfen. Die Art, wie sie mit all der Verantwortung trotz all der Rückschläge und Ausweglosigkeit umgeht, ohne dabei zur Superheldin zu mutieren, sondern einfach sie selbst bleibt, ist eben einfach bezaubernd. Ihre ganzes ebenso entschlossenes wie liebenswertes Wesen, ihre Einzigartigkeit und ihre Wärme zeichnen sie aus.
Aber auch Akiva offenbart in diesem Teil seine ganze Tiefe. In diesem Buch wird in meinen Augen mehr als in den Vorgängern, warum sich Karou in ihn verliebt hat.

Dazu kommen die ganzen liebenswerten mehr oder weniger Nebencharaktere.
Zuzana - hier dürfte längst geklärt sein, dass sie bezaubernd ist. Ihre wundervolle Ironie zauberte des Öfteren ein Lächeln in mein Gesicht. Und Mik ist auch irgendwie süß.
Zivi tat mir meist ziemlich leid, wie er trotz seines lieben, eher zurückhaltenden Wesens in der Rolle von Thiago steckte.
Und Liraz war ein weiterer Charakter, der sich allmählich in mein Herz schlich. Und mit ihrem schwarzen Humor zum Grinsen brachte.

Das Ende war dann wunderbar authentisch. Auch wenn es mir sehr schwer fällt, zu akzeptieren, dass die Reihe nun vorbei ist - und Abschied zu nehmen von all den liebgewonnen Charakteren und von Eretz.

Fazit: Ein epischer Abschluss der Trilogie mit einem wunderschönen Schreibstil, vielen vielschichtigen und liebenswerten Charakteren und einer düsteren Atmosphäre!

Veröffentlicht am 27.08.2019

Fesselnde, düstere Atmosphäre & tolle Protagonistin!

Die fünfte Welle
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Mir hat die Darstellung der Außeriridischen von Anfang an sehr gut gefallen, da hier versucht wird, unser eingeschränktes menschliches Denken zu überwinden und somit nicht davon ausgegangen wird, dass ...

Mir hat die Darstellung der Außeriridischen von Anfang an sehr gut gefallen, da hier versucht wird, unser eingeschränktes menschliches Denken zu überwinden und somit nicht davon ausgegangen wird, dass Außerirdische uns ebenbürtig sind. Nein, sie übertreffen uns, und rotten uns aus, sodass wir keine Chance haben.
Im Laufe des Buches werden viele Kennzeichen der Menschen, ihrer Persönlichkeit und ihres Verhaltens angesprochen, und wie wir uns in so einem Fall verhalten würden. Teilweise wird auch unser heutiges Verhalten kritisiert. Somit regte mich dieses Buch zum Nachdenken an.

Dem Autor gelingt es, dieses Szenario authentisch darzustellen, mit all ihrer Bedeutung für die Charaktere und dem Verhalten der Menschheit in so einem Fall. Auch die düstere, hoffnungslose Endzeitatmosphäre vermittelt er gekonnt, sodass ich das Gefühl hatte, mit Cassie durch die Trümmer der menschlichen Zivilisation zu irren, während der normale High School - Alltag wie ein anderes Leben erschien.
Dabei sind einige Aspekte, besonders der Geschwister-Teil, nicht besonders neu, doch diese durch die Seiten spürbare, echt wirkende, postapokalyptische Atmosphäre ließ mich darüber hinwegsehen.
Die Umstände und auch weitere Entwicklungen sowie die vielen Action-Teile sorgen für eine konstant sehr hohe Spannung und der fesselnde Schreibstil tat sein Übriges, sodass ich gefesselt vor den Seiten hing.

Zu meiner Überraschung hat das Buch gleich zwei Protagonisten, wobei Cassie in meinen Augen die Hauptprotagonistin ist, zumal sie meinem Gefühl nach auch den etwas größeren Teil der Erzählung einnimmt. Der Sichtwechsel war manchmal ein wenig verwirrend, da man ihn sich selbst zusammenreimen musste, erstaunlicherweise aber nicht so verwirrend wie gedacht, da sie doch relativ leicht zu erkennen waren.
Zu dem anderen Protagonisten werde ich auch nicht viele Worte verlieren, außer dass mir die Entwicklung gefällt, die er im Laufe der Handlung durchmacht.

Cassie ist allerdings definitiv eine meiner Lieblingsprotagonistinnen geworden. Sie beginnt in dem Moment, in dem sie alleine ist, erzählt dann, wie sich die Wellen entwickelt haben, sodass der Leser einen guten Einblick hat in das, was geschehen ist. Sie ist relativ schnell damit klargekommen, jemanden töten zu müssen, weil es getan werden muss, ist taff, mutig und analysiert immer ihre Möglichkeiten, was sowohl sie als auch den dankenden Leser vor Dummheiten beschützt. Endlich eine Protagonistin, die Dinge hinterfragt, sodass man ihr als kombinierender Leser nicht ständig voraus ist, eine, die logisch denkt und logisch handelt (ohne kalt zu sein) und ihren Menschenverstand einsetzt.
Dennoch hat sie auch Ängste und schwächere Momente, was ihr eine authentische Vielschichtigkeit verleiht; die Umstände machen sie zu einer Kick Ass - Heldin, doch man merkt auch noch, dass sie noch vor ein paar Monaten ein unsicheres High School - Mädchen war - diese Entwicklung kam in ihren Rückblicken nachvollziehbar rüber.
Dazu kommt ihr genialer Sarkasmus - generell verfügt das Buch über eine gewisse Portion schwarzen Humor, die mich hin und wieder zum Lachen und nicht selten zum Grinsen gebracht hat. Was will man mehr?

Ach ja, vielschichtige Nebencharaktere - check. Action - check. Eine annehmbare Love Story - check, hier bin ich entspannt auf weitere Entwicklungen.

Fazit: Dunkle, postapokalyptische Atmosphäre, die beim Leser ankommt; fesselnde Spannung; tolle, logisch agierende und denkende, starke Protagonistin

Veröffentlicht am 27.08.2019

Tiefgründige Liebesgeschichte mit vielschichtigen Charakteren!

Irgendwann für immer
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Die Geschichte wird abwechselnd aus Joshs und aus Nastyas Sicht erzählt, dennoch bestand nicht die Gefahr der Verwechslung. Es sind zwei vielschichtige Protagonisten voller Stärken und Schwächen, die sich ...

Die Geschichte wird abwechselnd aus Joshs und aus Nastyas Sicht erzählt, dennoch bestand nicht die Gefahr der Verwechslung. Es sind zwei vielschichtige Protagonisten voller Stärken und Schwächen, die sich zwar in manchen Hinsichten sehr ähneln, aber doch verschieden sind. Ich schloss beide in mein Herz. Beide haben etwas, mit dem sie kämpfen; ihre Gefühle und Handlungen sind nachvollziehbar.

Josh verbringt einen Großteil seines Lebens mit Schreinern, einem wohl eher ungewöhnlichen Hobby. Er ist ein Außenseiter, hat es im Leben nicht leicht und passt auch nicht mehr wirklich zu dem Teenager-Alltag. Ich mochte seine ruhige Art, hinter der sich mehr verbirgt.

Nastya trägt ausschließlich aufreizende, schwarze Klamotten - ihre Art, aufzufallen. Lieber damit, als mit anderen Dingen, wie zum Beispiel der Tatsache, dass sie nicht spricht. Gerade diesen Umstand mit seinen Konsequenzen für den Alltag fand ich sehr interessant, außerdem ist das etwas, was sie besonders macht und ganz neue Situationen schafft. Sie ist eine Einzelgängerin, die niemanden an sich heranlassen will - seit einem traumatischen Ereignis, das lange nur immer wieder angedeutet wird, während die Folgen in aller Deutlichkeit dargestellt werden. Der Leser bekommt nur Bruchstücke vorgeworfen, aus denen sich nach und nach ein Bild ergibt.
Somit ist das Thema nicht nur die Liebesgeschichte. Um bei den Folgen zu bleiben: Nastya ist ziemlich kaputt. Ich kann mir vorstellen, dass es Leute gibt, die damit nicht klarkommen, aber ich konnte sie verstehen. Und ich konnte nicht anders, als sie zu mögen. In ihren Gedanken zeichnen sich dann aber durch eine unglaubliche Schlagfertigkeit und einen äußerst amüsanten Sarkasmus aus und ihre Ironie bracht mich immer mal wieder zum Lächeln. Trotz ihrer Situation ist sie sehr selbstbewusst und lässt sich von niemandem unterkriegen.

Trotz der hohen Seitenzahl ist das Buch fesselnd und ohne Längen.
Es handelt sich um eine berührende Liebesgeschichte, die sich langsam und nachvollziehbar entwickelt. Gerade durch die Hintergründe der Protagonisten sind diese Entwicklungen auch notwendig, da beide in erster Linie sich selbst überwinden und sich auch weiterentwickeln müssen.
Die Geschichte verbirgt dabei auch eine überraschende Tiefgründigkeit.

Das spiegelt sich auch bei den anderen Charakteren wieder, die ebenfalls sehr vielschichtig sind. Ein Beispiel dafür ist Drew, eigentlich der typische immer flirtende Macho, der den Mädchen reihenweise das Herz bricht und selten Beziehungen länger als ein paar Wochen führt. Doch dahinter verbirgt sich tatsächlich ein sympathischer und tiefgründigerer Junge. Die Autorin macht deutlich, dass sich unter der Oberfläche oft mehr verbirgt.

Fazit: Sehr tiefgründige Liebesgeschichte mit vielen ebenfalls sehr vielschichtigen Charakteren, besonders die beiden Protagonisten, die beide eine Last tragen: der ruhige, zurückhaltende Josh ebenso wie die ironische, selbstbewusste aber innerlich kaputte Nastya.

Veröffentlicht am 27.08.2019

Düster, faszinierend, allerdings nicht ganz komplett fesselnd und teilweise zu leicht

Poison Princess
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Das Buch beginnt mit einem Prolog „nach dem Blitz“ aka der Apokalypse aus der Sicht eines Mannes, der Evie aufnimmt, in der Absicht, sie für „Experimente“ zu nutzen. Dann beginnt sie, ihm ihre Geschichte ...

Das Buch beginnt mit einem Prolog „nach dem Blitz“ aka der Apokalypse aus der Sicht eines Mannes, der Evie aufnimmt, in der Absicht, sie für „Experimente“ zu nutzen. Dann beginnt sie, ihm ihre Geschichte zu erzählen.
Dann springen wir in die Zeit vor der Apokalypse zurück, sodass der Prolog wie eine Rahmenhandlung wirkt, die man als Leser immer im Hinterkopf hat. Was einerseits Spannung schürt, sorgt andererseits dafür, dass ich während der ganzen, langsam aufbauenden Handlung innerlich immer darauf hinfieberte, dass wir endlich zum Punkt kommen.
Somit wirkte das ganze Buch, in dem Evie und die ganze Thematik sich entwickeln, auf mich wie die Vorgeschichte der eigentlichen Story. Zwar treten nicht direkt Längen auf, aber aufgrund des tiefen Einblicks in Evies Leben vor der Apokalypse und den vielen Entwicklungen danach konnte mich das Buch erst gegen Ende fesseln. Dennoch trug die apokalyptische Atmosphäre dazu bei, dass es nicht wirklich langweilig wurde.

Evie ist am Anfang das typische beliebte Mädchen, ohne arrogant und überheblich zu sein - sie war gar nicht mal so unsympathisch. Genaugenommen war sie das nie, sie verhält sich vermutlich relativ authentisch, dennoch nervte sie mich zwischendurch, weil Evie ohne Beschützer nicht klarkommt. Gut, würden die meisten von uns vermutlich auch nicht. Trotzdem.
Immerhin ließ sie sich nicht vom Love Interest unterkriegen, behält ihren Verstand auch in seiner Nähe, ist irgendwie auch schlagfertig und handelt nicht wirklich dumm. Sie ist nur leider ziemlich unselbstständig und verhält sich wie ein Teenager-Mädchen. Was ja auch authentisch ist. Wenn auch manchmal nervig.

Was die anderen Charaktere angeht, so sind die meisten relativ vielschichtig. Bei einigen offenbart sich das, andere zeigen diesbezügliches Potenzial und sind vorerst einmal faszinierend, wie beispielsweise der nicht ganz durchschaubare Bad Boy.

Die Idee hinter dem Ganzen ist definitiv außergewöhnlich und faszinierend. Wirklich überraschen konnte mich das Buch allerdings nicht, dazu hatte ich mir im Gegensatz zu Evie zu schnell Zusammenhänge erschlossen. Manchmal kam es mir auch gerade im apokalyptischen Zustand so vor, als liefen die Dinge zu einfach. Einige Probleme lösten sich viel zu leicht.
Dennoch bestand auch gerade durch die düsteren und nicht selten auch grausamen Bilder, die Evie sieht, eine dunkle Atmosphäre, noch verstärkt durch das Endzeitszenario.
Potenzial für die Fortsetzungen ist definitiv vorhanden, gerade das Ende gleicht viele Schwächen nochmal aus und macht gespannt auf das, was noch kommt.

Fazit: Faszinierende Idee und düstere Atmosphäre; allerdings nicht ganz fesselnd und manchmal zu einfach