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Veröffentlicht am 21.03.2017

Es ist kein Ratgeber, es ist kein Roman, es ist keine Biographie. Es ist von allem ein bisschen.

Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben
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Oh man. Dieses Buch hat es mir echt gegeben und ich habe wirklich großen Respekt davor es zu rezensieren. So oder so wird diese Rezension nicht ausdrücken können wieviel mir dieses Buch bedeutet und was ...

Oh man. Dieses Buch hat es mir echt gegeben und ich habe wirklich großen Respekt davor es zu rezensieren. So oder so wird diese Rezension nicht ausdrücken können wieviel mir dieses Buch bedeutet und was ich beim lesen empfunden habe. Das ist leider zu schwierig in Worte zu fassen, aber ich werde es zumindest so gut es geht versuchen. Nur so viel: Ein neues Herzensbuch.

Depression ist so ein starkes Thema, vor allem, wenn man auch mal betroffen war oder ist. Bei mir selbst wurde es ärztlich nie diagnostiziert (ich war deswegen nie beim Arzt) und ich möchte auch nicht behaupten, dass ich eine derart stark ausgeprägte Depression hatte wie Matt Haig, aber ich kann mich so sehr mit diesem Thema und einigen Situationen identifizieren, dass ich davon ausgehen muss zumindest betroffen gewesen zu sein. Auch heute habe ich noch manchmal mit depressiven Phasen zu kämpfen.

Dass oft behauptet wird, dass die Depression eine Modeerscheinung ist, ist traurig und dumm und ich hoffe, dass dieses Buch dazu beitragen wird die Sicht einiger Menschen zu verändern bzw. zu erweitern. Für meinen Teil kann ich sagen, dass mir dieses Buch sehr viel gegeben hat. Es hat mich stellenweise abholen und zum nachdenken anregen können. Und das können nur sehr wenige Bücher. Es beinhaltet Reflektionen aus Matt Haigs eigener Depression, sowie positiven Gedanken und Tipps für die Zukunft.

Das Buch ist in 5 Abschnitte eingeteilt. Fallen, Landen, Aufstehen, Leben und Sein. Mir konnte jeder Abschnitt etwas geben und ich kann nicht klar definieren, welches mir nun am Besten gefallen hat. Das gesamte Buch ist im Gesamten betrachtet einfach unglaublich stark. Der Schreibstil von Matt Haig ist einfach und melancholisch zugleich.

Am Anfang werden die Symptome einer Depression sowie einer Depression mit Angststörung angesprochen. Hier kann man schon gut erkennen wie schwer es Menschen mit Depressionen haben. Im weiteren Verlauf des Buches erzählt uns Matt von sich und seinem Umfeld. Wie ist es dazu gekommen, dass er in eine Depression gefallen ist, wie hat seine Familie reagiert und wie ist er damit umgegangen.

Matt Haig gibt uns Tipps die er selbst mehr oder weniger verfolgt, er gibt sogar Buchtipps und gibt uns auch einen Einblick in die Köpfe von anderen Depressiven zu dem Hashtag #reasonstostayalive, die in dem Buch abgedruckt wurden. Einige davon haben mich traurig gestimmt und ich hoffe, dass sich keiner von denen das Leben genommen hat. Das Thema Selbstmord wird auch angesprochen und hier fand ich einen Fakt sehr interessant: Prozentual sind mehr Frauen als Männer von Depressionen betroffen, allerdings nehmen sich mehr Männer als Frauen wegen der Depression das Leben.

Der Titel des Buches ist perfekt. „Reasons to stay alive“ beschreibt einfach auf den Punkt genau, was uns das Buch mitteilen möchte. Das Cover gefällt mir im Deutschen einen Ticken besser, wobei sich beide in ihrer Klarheit und Schlichtheit nicht viel nehmen. Vielen Dank an dieser Stelle an den Verlag. Sowas ist ja leider nicht immer selbstverständlich.

Danke an den Autor, Matt Haig, dass er seine Gedanken mit uns/mir geteilt hat. Es hat so gut getan. Ich wünsche ihm von ganzem Herzen, dass er weiterhin kämpft und Freude am Leben hat.

Fazit: Es ist kein Ratgeber, es ist kein Roman, es ist keine Biographie. Es ist von allem ein bisschen.

Veröffentlicht am 21.03.2017

Kurze, knackige Liebesgeschichte für Leserinnen im Alter von 14 Jahren.

FLOWER
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Auf dieses Buch hatte ich mich wirklich gefreut. Die Beschreibung versprach mir, ein locker, leichtes Jugendbuch zu werden, bei dem man einfach mal abschalten und sich berieseln lassen kann. Und dies ist ...

Auf dieses Buch hatte ich mich wirklich gefreut. Die Beschreibung versprach mir, ein locker, leichtes Jugendbuch zu werden, bei dem man einfach mal abschalten und sich berieseln lassen kann. Und dies ist es durchaus, wenn auch mit einigen Schwächen, denn mehr konnte es mir nicht bieten. Und das fängt leider schon bei den Charakteren an.

Am Anfang fand ich Charlotte noch echt gut dargestellt, aber das änderte sich leider sehr schnell im Laufe der ersten Kapitel. Tate fand ich nur am Anfang kurz sympathisch, ansonsten hat er von mir den Stempel „Arschloch“ bekommen. Ich weiß leider überhaupt nicht, was Charlotte an ihm findet. Gut, er soll fantastisch aussehen, ist ein Superstar und hat viel Geld, aber ist das wirklich schon alles? In meinen Augen ja. Er benimmt sich Charlotte gegenüber sowas von ekelhaft, dass ich regelrecht genervt von ihm war und Charlotte mir unglaublich leid getan tat.

Charlotte selbst konnte mich auch nicht richtig von sich überzeugen. Sie ist zwar relativ normal und arbeitet hart an ihren Noten, um in Stanford angenommen zu werden, aber ihrer Familie gegenüber benimmt sie sich total überheblich. Ihre Schwester Mia wurde geschwängert sitzen gelassen und eine gute Meinung von ihrer Mutter, die nicht mehr lebt oder abgehauen ist (das ist mir ehrlich gesagt nicht ganz klar geworden), hat sie auch nicht. Sie ist der festen Überzeugung, dass die Frauen in ihrer Familie ihre Zukunft für Männer und Liebschaften hingeschmissen hätten. Dafür, dass Charlotte immerhin schon 18 Jahre alt sein soll, fand ich das dann doch schon sehr unerwachsen und unfair betrachtet.

Wovon ich wirklich begeistert war, ist der Schreibstil der Autorinnen. Dem konnte man wirklich bildlich folgen und als ich erfahren habe, dass beide Autorinnen in der Film- und Fernsehbranche tätig sind, wurde mir auch einiges klarer. Viele beschriebene Situationen lassen tatsächlich an diverse serientypische Szenen erinnern. Allerdings habe ich auch hier einen Kritikpunkt.

Ich kann es absolut nicht ausstehen, wenn innerhalb eines Satzes ohne Absatz o.ä eine Art Zeitsprung eingeläutet wird. Oft kam es in dem Buch vor, dass innerhalb eines Nebensatzes mal einfach so paar Tage oder gar Wochen vergangen sind. Das hat mich im Lesefluss wirklich gestört und es wäre für mich persönlich stimmiger gewesen, wenn man an diesen Stellen einen Absatz eingefügt hätte.

Dadurch ist die Geschichte auch relativ schnell erzählt und die Gefühle wirkten oft aufgesetzt. Ich konnte leider gar nicht mitfühlen, was aber vielleicht auch an den Charakteren an sich gelegen hat. Vieles war mir auch schlichtweg zu überdramatisiert. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass ich das Buch im Alter von 14 Jahren besser und vielleicht auch etwas aufregender empfunden hätte.

Das Cover und den Titel finde ich zu nichtssagend. Selbst im Original heißt dieses Buch „FLOWER“ und ich habe schon verstanden womit dies verbunden wurde, denn Charlotte arbeitet nebenbei in einem Blumengeschäft und dort findet auch die erste Begegnung der beiden Hauptcharaktere statt, aber ich könnte mir vorstellen, dass sich nicht viele Leser/innen dieses Buch im Buchhandel genauer anschauen würden.

Fazit: Kurze, knackige Liebesgeschichte für Leserinnen im Alter von 14 Jahren.

Veröffentlicht am 21.03.2017

Trotz einiger Schwächen hat die Saga potenzial!

Die Diamantkrieger-Saga - Damirs Schwur
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Nach der Splitterherz-Trilogie ist dies nun die zweite Reihe, die ich von Bettina Belitz angefangen habe. Das Cover ist so wunderschön, dass ich sofort darauf aufmerksam geworden bin und auch der Inhalt ...

Nach der Splitterherz-Trilogie ist dies nun die zweite Reihe, die ich von Bettina Belitz angefangen habe. Das Cover ist so wunderschön, dass ich sofort darauf aufmerksam geworden bin und auch der Inhalt klang für mich sehr vielversprechend. Dennoch brauchte ich leider zwei Anläufe das Buch zu lesen, aber der zweite war erfolgsversprechend!

Wie habe ich den Schreibstil der Autorin in „Splitterherz“ und „Scherbenmond“ geliebt! Ich war so begeistert und trotzdem habe ich es bis heute nie geschafft den dritten Band, geschweige denn andere Bücher der Autorin zu lesen. Desto glücklicher war ich, mit der Diamant-Krieger-Saga ein komplett neues Werk von ihr in Händen halten zu dürfen.

Schon nach den ersten Seiten ist mir aufgefallen, dass ihr Schreibstil in meinen Augen hier irgendwie anders ist. Er liest sich immer noch hervorragend, aber irgendwie war ich nicht ganz so überzeugt wie damals bei „Scherbenmond“. Dies soll allerdings nicht als Kritikpunkt gewertet werden, denn ich denke es ist schwierig an so einen großen Erfolg anzuknüpfen und die Autorin hat sich selbstverständlich auch weiterentwickelt. Zudem handelt es sich hier um ein komplett anderes Konzept der Geschichte und da ist ein Vergleich meiner Meinung nach nicht angebracht.

Mit den Charakteren in diesem Buch habe ich mich etwas schwierig getan. Am Anfang ging es eigentlich noch, aber gegen Mitte/Ende des Buches habe ich einige Gedanken von Sara nicht mehr nachvollziehen können. Irgendwie war sie schwer von Begriff und hat sich viele Dinge eingeredet, die ich nicht annähernd so empfunden habe wie sie und die etwas grundlos waren. Klar, hat sie eine gewisse Vorsicht an den Tag legen müssen, allerdings hat sie oft sehr verquer gedacht und Theorien aufgestellt, die ich von Anfang an für Unsinn gehalten habe.

Es wurde versucht den Leser auf eine bestimmte Fährte zu locken, auf die ich leider nicht „reingefallen“ bin. Da es der erste Teil einer Saga ist, kann ich natürlich noch nicht hundertprozentig sagen, ob das alles so stimmt, wie es sich am Ende zugetragen hat, allerdings bin ich felsenfest der Überzeugung, dass Sara mit ihren aufgestellten Theorien falsch liegt. Hier lasse ich mich in den nächsten Bänden aber gerne eines besseren belehren.

Die Geschichte plätschert manchmal etwas vor sich hin, dennoch konnten mich viele Szenen überzeugen. Es gibt da eine richtig ekelhafte Szene mit Spinnen und selten habe ich mir etwas so bildhaft vorgestellt und mich derart beim Lesen geekelt. Hier einen virtuellen Applaus an die Autorin. Zudem nimmt die Geschichte kaum ein Blatt vor den Mund was die Brutalität angeht, es passt aber zum Aufbau des gegenwärtigen Zustandes der Umwelt und der entsprechenden Gegenden, in denen Sara sich aufhält.

Das Ende des Buches hat mir fast am Besten gefallen, denn hier kommt man der Geschichte endlich etwas mehr auf die Schliche und es entwickelt sich etwas, dass mich sehr neugierig auf den nächsten Band gemacht hat. Zum Glück dauert es nicht mehr so lange und ich kann es kaum erwarten. Hätte es dieses Ende allerdings nicht in dieser Form gegeben, weiß ich nicht, ob ich die Reihe tatsächlich weiter verfolgt hätte.

Viele Fragen bleiben am Ende offen und daher bin ich auf den zweiten Band, der am 24. Oktober dieses Jahres erscheinen wird, schon sehr gespannt. Ich hoffe wirklich sehr, dass sich die Geschichte noch stärker entwickelt und die vielen Fragen aufgeklärt werden. Man darf nicht vergessen, dass es sich hier um den ersten Teil einer Saga handelt und es eine Einleitung in die Geschichte der Diamant-Krieger ist. So habe ich es zumindest empfunden.

Fazit: Trotz einiger Schwächen hat die Saga potenzial!

Veröffentlicht am 21.03.2017

Großartige Leistung von Dani Atkins. Man darf gespannt sein mit welchen Romanen sie die Leserschaft noch beglücken wird.

Die Nacht schreibt uns neu
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So sehr mich das letzte Buch, welches ich gelesen habe, enttäuscht hat, desto positiver überrascht wurde ich von dem neuen Buch von Dani Atkins. Ich habe vor ungefähr 2 Jahren das erste Buch der Autorin ...

So sehr mich das letzte Buch, welches ich gelesen habe, enttäuscht hat, desto positiver überrascht wurde ich von dem neuen Buch von Dani Atkins. Ich habe vor ungefähr 2 Jahren das erste Buch der Autorin „Die Achse meiner Welt“ gelesen und war schon recht angetan. Der Schreibstil und die Geschichte hatten mich damals überzeugt und auch dieses Buch konnte mich begeistern. Die Autorin schreibt wirklich schöne und besondere Liebesgeschichten die einfach etwas Besonderes an sich haben.

Selten wurde ich am Ende eines Buches so überrascht wie bei „Die Nacht schreibt uns neu“. Ehrlich, mit dem Ende habe ich absolut nicht gerechnet und die Autorin hat mich erfolgreich hinter Licht geführt. Dadurch war ich vom Ende regelrecht geschockt und musste heftig schlucken, bevor ich das Buch zugeklappt habe. Innerhalb von einer Sekunde hat das Buch eine komplette Wendung genommen und es wird mir für immer in Erinnerung bleiben. Ich kann mit Fug und Recht behaupten ein großer Fan der Autorin geworden zu sein.

Meine Güte hat mich der Anfang des Buches traurig gemacht. Die Stimmung der ersten Seiten ist so bedrückend gewesen, dass ich kurze Zeit wirklich richtig mitgelitten habe, als Emma und Caroline ihre beste Freundin verloren haben. Der Unfall selbst erinnert ein wenig an einen schlechten Horrorfilm, aber alles was danach passiert ist unglaublich realistisch geschildert worden. Das ganze Buch ist meiner Meinung nach sehr realitätsnah geschrieben worden.

Obwohl mir das Buch wirklich sehr gefallen hat, bin ich nicht der größte Fan von Emma gewesen. Ich finde sie in Ordnung und habe auch keinerlei Probleme mit ihr als Hauptcharakter gehabt, dennoch wäre sie als Mensch wahrscheinlich keine engere Freundin von mir gewesen. Oft wirkte sie auf mich etwas reserviert. Dies hat der Geschichte an sich aber keinen Abbruch getan. Caroline wurde mir ab einem bestimmten Moment, den ich hier nicht verraten kann, ohne zu spoilern, leider etwas unsympathisch. Ihre Haltung konnte ich ab dem Moment überhaupt nicht nachvollziehen und ich stand ganz klar hinter Emma.

Leider hat Amy ja nur einen kurzen tragischen Auftritt in dem Buch, denn ihre Persönlichkeit hätte ich mir gut in einem anderen Roman vorstellen können. Sehr gerne hätte ich eine Geschichte aus ihrem Leben gelesen. Ihre Art wurde sehr erfrischend beschrieben und gerade dadurch fehlt sie einem als Leser fast ebenso sehr wie den beiden Freundinnen.

Jack, der Retter in der Not, hat mir wirklich ganz gut gefallen. Er ist rundum sympathisch und irgendwie hat er mich an Sebastian Fitzek erinnert. Das lag wohlmöglich daran, dass Jack auch Thriller-Autor ist und eine sehr einnehmbare Ausstrahlung an den Tag gelegt hat.

Das Buch hat zwar lediglich 443 Seiten, dennoch hat man hier wirklich eine intensive und reich erzählte Geschichte erhalten. Das Buch handelt selbstverständlich nicht nur von dem Unfall und dem damit verbundenen Tod von Amy. Nein, es geht auch um die Demenz von Emmas Mutter, um Liebesbeziehungen, um das echte Leben eben.

Es gab vereinzelt ein paar kleine Längen und außer vom Ende, wurde ich nicht wirklich überrascht. Nichtsdestotrotz kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen. Solltet ihr bereits das erste Buch der Autorin gemocht haben, werdet ihr dieses hier wahrscheinlich ebenso schätzen wie ich. Müsste ich mich entscheiden, wäre das hier mein Favorit.

Am 02. November 2016 erscheint ihr drittes Buch „Der Klang deines Lächelns“ und ich freue mich schon jetzt wie eine Schneekönigin darauf. Mit Dani Atkins bekommt ihr besondere Liebesromane präsentiert, die das Leserherz höher schlagen lassen.

Fazit: Großartige Leistung von Dani Atkins. Man darf gespannt sein mit welchen Romanen sie die Leserschaft noch beglücken wird.

Veröffentlicht am 21.03.2017

Wer auf süße, leichte Romane steht, sollte sich den Namen Julia Hanel merken. Starke Literatur aus Deutschland.

Liebe, Zimt und Zucker
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Wer meinen Blog verfolgt, weiß, dass ich mich auf dieses Buch im September besonders gefreut habe. Mir hat das erste Buch der Autorin 2015 sehr gefallen, daher war für mich sofort klar, dass ich ihr neuestes ...

Wer meinen Blog verfolgt, weiß, dass ich mich auf dieses Buch im September besonders gefreut habe. Mir hat das erste Buch der Autorin 2015 sehr gefallen, daher war für mich sofort klar, dass ich ihr neuestes Werk auch lesen möchte. Und ich darf stolz verkünden, dass mir die Autorin mit diesem Buch ein Jahreshighlight beschert hat, wie ich es nie für möglich gehalten hätte.

Das Cover ist mindestens so süß wie der Titel und der Inhalt. Mit Marit hat Julia Hanel eine Figur erschaffen, mit der man sich leicht anfreunden kann. Marit wird von ihrer großen Liebe sitzen gelassen und sitzt nun mehr oder weniger in Altberg fest. Um über die Runden zu kommen und sich klar zu werden, was sie im Leben wirklich will, fängt sie einen Job im einzigen Coffeeshop der Stadt an. Dort lernt sie unter anderem ihren Kollegen Moritz kennen, der eine Ausstrahlung wie Johnny Depp haben soll.

Die Geschichte kommt ins Rollen, als Marit einen USB-Stick findet. Neugierig wie sie ist, schaut sie sich die darauf gespeicherten Dateien an. Neben einigen Urlaubsfotos findet sie auch die E-Mail-Adresse des Besitzers und zögert nicht lange ihn zu kontaktieren. Die beiden schreiben sich mehrfach humorvolle Mails hin und her und man fiebert auf das erste Treffen hin. Es handelt sich hier aber um keinen „E-Mail-Roman“!

Der Plot hat mir wirklich sehr gut gefallen. Ich habe eine süße Liebesgeschichte erwartet und habe mehr als das bekommen, wenn ich ehrlich bin. Das Buch ist überaus realistisch geschrieben worden und ich habe bis heute das Gefühl Marit im echten Leben zu kennen. Das ist natürlich etwas bescheuert, aber in meinem Leserherz ist sie nun ein fester Bestandteil. Marit hat mich mit einigen Entscheidungen echt überrascht und ich dachte oft, dass die Geschichte in eine komplett andere Richtung gehen wird.

Und gerade die Tatsache, dass ich nicht mit diesem Verlauf und dem Ausgang der Geschichte gerechnet habe, macht es sehr besonders für mich. Noch dazu musste ich es mir verkneifen, beim nächsten Bäcker eine Zimtschnecke zu kaufen, denn die konnte ich förmlich beim Lesen riechen und schmecken.

Nicht nur Marit hat mir gut gefallen, nein, auch Emil, der Opa von Moritz, konnte mein Herz für sich gewinnen. Was für ein liebenswürdiger älterer Mann. Aber auch etliche Nebenfiguren wurden so schön charakterisiert und realitätsnah geformt, dass ich einfach das Gefühl hatte, selbst dabei gewesen zu sein. Um euch nicht so viele Dinge vorweg zu nehmen, halte ich hier aber mal meinen Sabbel.

Das Buch zeigt uns zudem einen Aspekt des Erwachsenwerdens, auch wenn Marit schon Ende zwanzig ist. Dadurch ist das Buch für mich viel mehr als ein klassischer Frauenroman, in dem es darum geht in seine nächste Beziehung zu schlittern oder ähnliches. Wenn man genau liest, kann man auch zwischen den Zeilen entdecken, was auf den ersten Blick vielleicht verborgen bleibt.

Mich konnte das Buch auf ganzer Linie überzeugen und ich hoffe, dass Julia Hanel noch mehr schreiben wird. Mein Leserherz würde sich über eine weitere Geschichte mit Marit natürlich sehr freuen, aber ich denke es wird hier bei einem Einzelroman bleiben. Und schreiben kann Julia Hanel. Das hat sie schon mit „Zwei fürs Leben“ gezeigt, doch hier mit „Liebe, Zimt und Zucker“ hat sie sich selbst übertroffen. Und daher ist es schon jetzt ein Jahreshighlight für mich und ich werde Julia Hanel nun voll und ganz fangirlen.

Fazit: Wer auf süße, leichte Romane steht, sollte sich den Namen Julia Hanel merken. Starke Literatur aus Deutschland.