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Veröffentlicht am 23.12.2018

Kein wirklicher Krimi, aber dennoch lesenswert!

Mordflüstern
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Beschreibung:
Nach der Trennung von seinem Freund gibt der Autor Lars Faber sein Leben in Wien auf. Er kehrt zurück zu nach Hamburg. Zurück zu seinen Wurzeln. Bald meint er das frühere Flüstern seiner ...

Beschreibung:


Nach der Trennung von seinem Freund gibt der Autor Lars Faber sein Leben in Wien auf. Er kehrt zurück zu nach Hamburg. Zurück zu seinen Wurzeln. Bald meint er das frühere Flüstern seiner Mutter zu hören. Das Flüstern, welches ihm sagt, dass sein Vater zurecht hat sterben müssen. Wie alle Männer, die die Frauen unterdrücken und schlecht behandeln. Man sollte diesen Machos mit einem Rasiermesser die Kehle durchschneiden, flüstert sie ihm unentwegt zu. In der Therapie bekommt Lars geraten seine Gedanken nieder zuschreiben und so das Flüstern zum Schweigen zu bringen. Das funktioniert sogar, gleichzeitig entsteht auch sein neuer Roman, doch genau das wird ihm bald zum Verhängnis. Nach der Veröffentlichung beginnen nämlich genau diese Morde in Hamburg Wirklichkeit zu werden. Der Onkel von Lars wird entführt und gemeinsam mit dem Erpresserbrief wird ein abgeschnittenes Ohr geliefert. Die Menschen, die Lars nahe stehen geraten in unmittelbare Gefahr.

Meinung:


Vorweg möchte ich gleich mal los werden, dass an dem Buch - aus meiner Sicht - so gar nichts "Krimi" ist. Wohl ließe es sich ansatzweise in die Richtung "Thriller" einordnen oder als "Roman".

Die Ich-Perspektive hat sowohl Vor- als auch Nachteile für die Geschichte. Faber macht es sich zum Vorsatz den Mörder zu finden. Damit kann ich mich als Leser anfreunden. Womit ich mich aber nicht anfreunden kann, wenn ich bei den Ermittlungen ausgeschlossen werde - zumindest bei einem Krimi. Irgendwo, etwa bei der Hälfte, meinte ein Ermittler zu Lars, dass er sich ja intensiv mit den Geschehnissen beschäftigen würde, nur ich als Leser hab davon kaum was mitbekommen. Lediglich seine verworrenen Gedanken über das was war, ist und hätte sein können. Ein nicht still stehendes Karussell.

Kennt ihr noch diese alten schwarz-weiß Filme in denen Dialoge statt finden, bei denen sie eigentlich nichts sagen? So ähnlich ging es mir oft. Dennoch war es schön zu lesen, denn vor allem der Schreibstil und diese an sich skurrile Art hat mich unglaublich für sich eingenommen. Ebenfalls die Figur Fabers, die durch ihre entrückte Darstellung begeisterte. Wie gesagt, waren die Dialoge etwas befremdlich und was die Ermittlungen sowie Täterfindung angeht, war die Story ein Reinfall, aber trotzdem war das Buch auf seine Art einfach genial.

Da ich mich bereits im ersten Drittel auf eine andere Geschichte eingestellt hatte als man sie mir prophezeit hatte, kann ich mich auch kaum beklagen. Gelegentlich hatte man eben einfach das Gefühl als hätte der Autor vergessen seinen Text zu Ende zu tippen. Auf der anderen Seite passte es aber auch zu Faber und wie er dargestellt wurde. Die weiteren Charaktere lernt man nicht wirklich kennen oder eher oberflächlich, was ich aber auch nicht tragisch finde, da das Buch von der Seitenanzahl auch recht überschaubar ist. Außerdem sollte man stets mit gefülltem Magen lesen, denn Essen ist ein wichtiger Bestandteil in der Geschichte.

Einen unbewerteten Anmerk hätte ich außerdem noch, den ich gerne loswerden möchte und zwar an alle Autoren, die über Homosexuelle schreiben:
Stellt diese doch bitte nicht immer als Opferlamm oder was besonderes dar, denn damit schießt ihr sie doch nur noch mehr ins Aus. Natürlich gibt es homophobe Erdenbürger, aber wenn das plötzlich alle Protagonisten sind, die in der Geschichte nicht homosexuell sind, dann wirkt das auf mich einfach nur noch gestellt und falsch.

Fazit:


Ein interessantes Buch, das ich aufgrund des einnehmenden Schreibstils und der etwas verschobenen Charaktere buchstäblich verschlungen habe. Man sollte jedoch gewappnet sein, dass es wenig mit einem typischen Krimi gemein hat.

Veröffentlicht am 18.06.2018

Gemischte Gefühle.

Der Fluch von Pendle Hill
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Beschreibung:
Neujahr 1889, Edinburgh
Nachdem Frey in die wohlverdienten Ferien gereist war, wartet nach seiner Rückkehr schon der nächste suspekte Fall mit McGray auf ihn. Ein Insasse aus der örtlichen ...

Beschreibung:


Neujahr 1889, Edinburgh
Nachdem Frey in die wohlverdienten Ferien gereist war, wartet nach seiner Rückkehr schon der nächste suspekte Fall mit McGray auf ihn. Ein Insasse aus der örtlichen Irrenanstalt ermordet eine Schwester und flieht aus dem gut gesicherten Gebäude. Auf seiner Flucht hinterlässt er eine Spur aus Toten, denen die Ermittler versuchen zu folgen um den Psychopathen aufzuhalten. McGray hat außerdem noch einen ganz persönlichen Grund den Flüchtigen zu fassen. In der Anstalt wurde berichtet, dass seine Schwester, die seit Jahren kein Wort gesagt hat, scheinbar mit eben diesem Mann geredet hat. Eine Hetztjagd durch das Königreich beginnt, doch mit dem was die Ermittler schließlich entdecken, hätte keiner von ihnen gerechnet.

Meinung:


Nach dem ersten Band, hätte ich eigentlich erwartet, dass die Beiden einen Weg finden um besser miteinander zu arbeiten. Eventuell einen halbwegs normalen Umgang zu pflegen. Doch stattdessen wurde ich in diesem Band mit einer Brutalität seitens McGray konfrontiert, mit der ich nicht gerechnet hatte. Ich muss ihm zugutehalten, dass er nichts dafür konnte, aber dennoch hat mich das etwas überrascht und der Geschichte einen dezenten Dämpfer gegeben. Es war nicht nur McGray, der verhältnismäßig über die Stränge schlug. Im Vergleich zum Vorgänger, war es in meinen Augen um einiges gewalttätiger.

Die Ermittlungsarbeit rückte dadurch ziemlich in den Hintergrund.
Stellenweise hat man außerdem das Gefühl, dass Tage vergangen sind, dabei scheinen es oftmals nur wenige Stunden zu sein, bis sich die Protagonisten – halb tot geprügelt – zum nächsten Ort des Geschehens schleppen.

Was jedoch wieder sehr schön in die Geschichte integriert wurde, war die Tatsache, dass so vieles Übernatürliches doch auf plausible Art erklärt werden kann. Wer sich ein wenig mit den damaligen Verhältnissen auseinander setzt, wird schnell feststellen, dass Hexen oftmals einfach Frauen waren, die sehr viel Geschick und Wissen in Kräuterkunde an den Tag legten. Sie waren nichts anderes als Heilerinnen, oder eben das Gegenteil. Dies hat der Autor in meinen Augen richtig gut in dem Buch zur Geltung gebracht.

Nach wie vor bin ich sehr hin und hergerissen, wie ich das Buch nun finden soll. Es hat mich gut unterhalten, aber bei weitem nicht so gut, wie der erste Band. Die Charaktere haben sich nicht ganz so entwickelt, wie ich es mir vorgestellt hatte – was aber wie gesagt auch Gründe hatte, wodurch sich ein Bild ergibt. Die Geschichte war mir fast etwas zu rasant und brutal. Nichts desto trotz war die Story an sich gut und schlüssig. Auch der Schreibstil war wie gewohnt schön zu lesen.

Fazit:


Eine nette Unterhaltung, aber man sollte nicht dasselbe erwarten wie vom Vorgänger. 3,5 von 5

Veröffentlicht am 15.05.2018

Wenn die Vergangenheit dich einholt.

ESCAPE - Wenn die Angst dich einholt
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Beschreibung:
Laine Moreno – ehemals Ella Santos – wurde als Kind entführt und missbraucht, über Jahre hinweg. Eines Tages gelingt ihr hochschwanger die Flucht. Zehn Jahre später arbeitet Laine in einem ...

Beschreibung:


Laine Moreno – ehemals Ella Santos – wurde als Kind entführt und missbraucht, über Jahre hinweg. Eines Tages gelingt ihr hochschwanger die Flucht. Zehn Jahre später arbeitet Laine in einem Supermarkt, als ihre Chefin sie bittet ein Vermisstenplakat aufzuhängen. Es scheint alles über ihr zusammen zu brechen, denn zwischen dem Mädchen und Laine besteht eine unverkennbare Ähnlichkeit.

Meinung:


Ehrlich gesagt fand ich es am Anfang etwas schwer in die Geschichte zu kommen, aber nach einer Weile wollte ich das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen.

Laine wirkt unglaublich authentisch. Man fiebert mit ihr mit. Stellenweise habe ich mich sogar für sie aufgeregt, wenn wieder jemand der Meinung war sie „Lainey“ ansprechen zu müssen. Wirkt so manches vielleicht etwas übertrieben, wie sie sich im Laufe der 10 Jahre entwickelt hat, so finde ich es ehrlich gesagt mehr als verständlich. Ich finde es sogar unglaublich traurig, dass man ihr nicht mehr geholfen hat.

Den Schreibstil finde ich relativ passend, da man bedenken sollte, dass die Geschichte aus der Sicht einer 23 jährigen gebrochenen Frau erzählt wird, die ein extremes Problem mit Drogen und Alkohol hat. Wer selbst schon einmal, nett ausgedrückt, wirr im Kopf war, der kann sicher bestätigen, dass das Denken als solches nicht immer ganz so einfach ist – oder gar klar und strukturiert.

Die Protagonisten, neben Laine, fand ich stellenweise extrem fragwürdig. Es gab Situationen, in denen so manche Reaktion gar nicht gepasst hat. Außerdem kam es mir gelegentlich vor, als würde ein Abschnitt oder Satz fehlen. Letzten Endes ergab alles dann ein zwar recht rundes Bild, aber für mein Gefühl haben solche Stellen dem Lesefluss nicht gerade geschmeichelt.

Obwohl der Leser in den Kopf einer Drogenabhängigen und sonst mit etlichen Problemen behafteten Person abtaucht, fehlt es den meisten Charakteren an Tiefgang. Laine ist die meiste Zeit mit Selbstvorwürfen, Zweifeln und Hirnmus beschäftigt. Die restlichen Charaktere sind dann halt mal anwesend. Man könnte darüber hinwegsehen, da das Buch nicht sonderlich viele Seiten zählt und es das Debüt der kanadischen Autorin ist, aber schade finde ich es dennoch.

Das Ende gefiel mir gut, da man hier noch einmal überrascht wurde. Hier hat die Autorin in meinen Augen noch mal eine super Wendung eingebaut. Die Atmosphäre im Buch ist durchweg düster gehalten.

Fazit:


Ein unterhaltsamer Psychothriller mit Luft nach oben.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Schöner Krimi mit vielen Klischees.

Das Mädchen im Eis
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Beschreibung:
Ein Handyklingeln reißt den jungen Mitarbeiter des Museums aus seinen Gedanken. Als er dem Klingeln folgt, macht er eine schreckliche Entdeckung: Eine Frau ist im See eingefroren, die Finger ...

Beschreibung:


Ein Handyklingeln reißt den jungen Mitarbeiter des Museums aus seinen Gedanken. Als er dem Klingeln folgt, macht er eine schreckliche Entdeckung: Eine Frau ist im See eingefroren, die Finger ragen noch aus der Eisdecke. DCI Erika Foster wird nach ihrer achtmonatigen Pause mit dem Fall vertraut. Ihr erster Fall seit ihr Mann bei ihrem gemeinsam letzten Einsatz um’s Leben kam. Bei der Suche nach dem Mörder werden Erika immer wieder Steine in den Weg gelegt, da es sich bei Familie der Ermordeten um eine der mächtigsten Londons handelt, die ihren Ruf um keinen Preis beschmutzen wollen.

Meinung:


Ehrlich gesagt viel es mir unglaublich schwer eine Beurteilung in Punkten zu geben. In Worten würde ich eine einfache Leseempfehlung aussprechen, aber Punkte dafür geben?! Uff.
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Es gab ein-zwei Dialoge, bzw. Situationen denen ich nicht zu 100% folgen konnte. Da mich das Buch jedoch absolut in seinen Bann gezogen hat, schon allein vom Aufbau und der Geschichte, konnte ich es kaum aus der Hand legen.


Erika gefiel mir sehr gut. Hätte sie aufgrund ihrer Vergangenheit keine Gewissensbisse, dann wäre sie kein Mensch und somit nicht authentisch. Ihre Verbissenheit in dem Fall fand ich ebenfalls super. Was ich etwas überladen fand, war die Tatsache, dass gefühlt so jedes Klischee bedient wurde. Da gab es den böse aussehenden schwarzen Bullen – der sogar durchaus sympathisch war, die lesbische Kollegin, die reiche Familie – über die man bloß kein böses Wort verlieren sollte, der mürrische und Steine in den Weg legende Kollege, der cholerische Vorgesetzte – der aber nur ihr Bestes will, die drogenabhängige Nutte, und so weiter. Bitte nicht falsch verstehen! Ich habe kein Problem mit Homosexualität, Hautfarben oder beruflichen Orientierungen, aber hier war es mir teilweise einfach zu viel auf einmal.


Das tut der Geschichte jedoch keinen Abbruch. Die ist von Anfang bis Ende spannend. Man kann sich wunderbar über die Schichtengesellschaft aufregen und auch wie sehr sich die „Chefs“ davon beeinflussen lassen. Es wird sehr schön aufgezeigt: Geld regiert die Welt. Der Autor lässt den Leser lange im Unklaren darüber, wer der eigentliche Täter ist und legt auch einige falsche Spuren. Ich würde ihm sogar einen kleinen Hang zum Dramatischen unterstellen.


Fazit:


Alles in allem ist es ein gut durchdachter Krimi, mit einer ordentlichen Portion Spannung. Die Story als solches fand ich einfach super gut, nur dieses zwanghafte erfüllen wollen von Klischees hat die Atmosphäre für mich etwas gedämpft.

3,5 von 5

Dank:
Ein herzliches Dankeschön an den Penguin Verlag sowie das Bloggerportal für die Überlassung des Buches. Ich bin schon gespannt was der zweite Teil bereithält!

Veröffentlicht am 07.02.2018

Ein Huhn zu sein, war eben auch nicht das gelbe vom Ei.

Sturmmelodie
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Beschreibung:

Lizzy, die von ihrer Vergangenheit geplagte Wandlerin, findet ein neues zuhause im Rat der Wandler. Dort beginnt sie Seite an Seite mit den Nachkommen der Grimm eine Ausbildung zur Krigare, ...

Beschreibung:



Lizzy, die von ihrer Vergangenheit geplagte Wandlerin, findet ein neues zuhause im Rat der Wandler. Dort beginnt sie Seite an Seite mit den Nachkommen der Grimm eine Ausbildung zur Krigare, um sich und ihres gleichen zu schützen. Plötzlich verschwindet ein Professor des Rates. Lizzy begibt sich gemeinsam mit Harry, der es als Einziger schafft ihr Herz schneller schlagen zu lassen, auf die Suche nach ihm. Eine gefährliche Reise mit verheerenden Folgen.

Meinung:



Zuerst mal ein herzliches Dankeschön an die liebe Dani von Lovelybooks, durch die ich überhaupt auf dieses Buch kam. Das Cover und die Buchgestaltung sind sehr gut gelungen. Vor allem nicht übertrieben, sonder schöne Akzente. Besonders gut gefielen mir die Kapitelüberschriften. Sie zauberten einem immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.

Nicht nur hier kommt der Humor von Alexandra Fuchs gut zur Geltung. Die Protagonisten reißen Sprüche, das ist einfach herrlich. Anstatt langer Personenbeschreibungen, begnügt sich die Autorin mit einem einfach Marry Poppins Vergleich. Der Schreibstil ist locker, flüssig und man fliegt förmlich durch die Geschichte.

Auch die meisten Protagonisten sind liebevoll gestaltet und haben einen ansprechenden Charakter. Die Handlung gefiel mir auch sehr gut, doch im Ganzen fehlte mir etwas Tiefgang.
Die Welt war etwas oberflächlich, so ohne Atmosphäre. Man befand sich mal in einem Wald oder einer Wohnsiedlung, vielleicht in der Nähe von einer Stadt. Punkt.
Hier hätte ich mir etwas mehr gewünscht.

Die Liebeleien und vor allem Lizzys Problem mit der Vergangenheit, dass auch im Klappentext erwähnt wird, hätten noch etwas Ausbau Potential gehabt. Zu Anfang des Buches klang es nach wesentlich mehr, einer tiefen Psychose. Doch mit einem Augenaufschlag ist alles in Ordnung, macht es den Anschein. Vielleicht noch ein paar Flashbacks, aber die sind dann auch recht schnell abgeschüttelt.

Fazit:



Eine kurzweilige Lektüre für zwischendurch mit garantiertem Unterhaltungsfaktor. Die Idee hat mir schon aufgrund der Familie Grimm gefallen. Mir gefiel auch die Idee der Serie, die ich aber irgendwann vergessen habe weiter zu schauen. 3,5 von 5