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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2021

Kurzweilig und unterhaltsam

Ferris & Ich - Verrückt werden für Fortgeschrittene
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Das Buch hatte mich schon binnen weniger Minuten absolut abgeholt. Der Autor fackelt nicht lange, sondern kommt relativ schnell zur Sache. Ich fand die Idee schon klasse als ich die Buchbeschreibung gelesen ...

Das Buch hatte mich schon binnen weniger Minuten absolut abgeholt. Der Autor fackelt nicht lange, sondern kommt relativ schnell zur Sache. Ich fand die Idee schon klasse als ich die Buchbeschreibung gelesen hatte, aber das Buch selbst war noch mal ein Knüller für sich. Ferris ist einfach eine Nummer für sich und das absolute Gegenteil von Lars. Er will saufen, feiern und das Leben genießen, während Lars auf geometrische Muster, Mathematik und anderen wissenschaftlichen Kram steht. Manchmal tat mir Lars auch wirklich leid, denn er wird oftmals wie ein Aussätziger behandelt, nur weil er eben andere Interessen hat. Die Art wie seine Kollegen, Freunde und Schüler mit ihm umgingen, machte mich teilweise richtig wütend.

Glücklicherweise ist es in dem Fall auch reine Fiktion und im Laufe des Buches wird es ja auch besser, dank Ferris - zumindest so oder ähnlich, aber dennoch finde ich, dass man bei solchen Bücher mit reflektieren beginnen und vielleicht einfach mal etwas einfühlsamer mit den Menschen um uns herum umgehen sollten. Ansonsten fand ich das Buch auch super unterhaltsam, denn Ferris ist wirklich eine Nummer für sich und bringt Lars' Leben wirklich ganz schön durcheinander. Den Schreibstil fand ich schön zu lesen, wenngleich er an manchen Stellen etwas aufgesetzt wirkte, aber wirklich nur ab und an. Wer also auf der Suche nach humoristischer und kurzweiliger Lektüre ist, der dürfte hier auf jeden Fall fündig werden.

Fazit:

Eine unterhaltsame Geschichte über die Tücken des eigenen Unterbewusstsein, die aber gleichermaßen etwas zum Denken anregt.

Veröffentlicht am 05.08.2021

Herrliche Fortsetzung!

Rule of Wolves
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Zweite Bände zu rezensieren ist ja immer so eine Sache, denn eigentlich interessieren sich hauptsächlich Menschen dafür, die sich unsicher sind, ob es sich lohnt die Zeit zu opfern. Deswegen fällt es mir ...

Zweite Bände zu rezensieren ist ja immer so eine Sache, denn eigentlich interessieren sich hauptsächlich Menschen dafür, die sich unsicher sind, ob es sich lohnt die Zeit zu opfern. Deswegen fällt es mir bei Leigh Bardugo umso schwerer, denn ich bin der Überzeugung, das einfach jedes ihrer Bücher die Zeit wert ist. Da ich mich in der Welt schon auskannte, war das Buch ein absolutes Schmankerl. Ich glaube, dass ich es bei "King of Scars" schon erwähnt hatte, aber mir war diese Dilogie fast etwas zu politisch. Nichtsdestotrotz gibt es so unglaublich viel zu erleben.

Wie alle anderen Bücher der Autorin, habe ich es mit der lieben Em gemeinsam gelesen und wir rätselten beide gegen Ende hin, wie es Leigh Bardugo jetzt noch schaffen will die Kurve zu bekommen. Gefühlt war nach 450 Seiten noch so unglaublich viel offen, dass wir befürchteten im Regen stehen gelassen zu werden oder eben alles so unfassbar schnell von statten geht, dass die Seiten schlichtweg voll gestopft wirken, aber wir lagen falsch, sowas von falsch. Es war das gleiche mäßige Tempo, alle wichtigen Dinge wurden geklärt, und überhaupt fühlte sich die Geschichte rund an. Von daher kann ich einfach nur sagen: Genial!

In diesem Band bekommen nicht nur Nina, Zoya und Nikolai eine "Stimme", sondern auch der Dunkle und die Shu Soldatin, die in Band 1 eine - hm - tragende Rolle spielte. Wobei die Kapitel mit Nina für mich am nervenaufreibendsten waren. Sehr gut gefiel mir außerdem alte Freunde und Bekannte wieder zu treffen. Damit man dies richtig genießen kann, sollte man die vorherigen Bücher aus dem Grisha Verse gelesen haben. Wie so oft, brauchte ich etwa die ersten hundert Seiten um mich in der Geschichte einzufinden, da hier auf einen Rückblick verzichtet wird, aber einige Informationen in den Text gestreut wurden - zum Glück, ich wusste nämlich wirklich so gar nichts mehr auf Anhieb. Wieder sehr gut geschrieben, toll zu lesen, mit einem guten Abschluss, der dennoch die Option auf eine Fortsetzung oder weitere Geschichten aus dem Grisha Verse ermöglicht.

Fazit:

Wieder ein gelungener Abschluss einer Geschichte aus der Feder einer unfassbar begabten Autorin, die hier eine atemberaubende Welt geschaffen hat.

Veröffentlicht am 05.08.2021

Bella Italia

Adria mortale - Bittersüßer Tod
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Ich habe mich tatsächlich selbst bestätigt mit diesem Buch, denn es hat keine typischen Ermittler, außer vielleicht Comissario Gibraldi, spielt in den 50ern und hat mich absolut begeistert. Der Stil war ...

Ich habe mich tatsächlich selbst bestätigt mit diesem Buch, denn es hat keine typischen Ermittler, außer vielleicht Comissario Gibraldi, spielt in den 50ern und hat mich absolut begeistert. Der Stil war sehr schön zu lesen. Das Hörbuch, welches ich ab und an einschaltete, fand ich nicht so gelungen. Mir fiel es schwer zu folgen, da die Sprecherin die Charaktere für meinen Geschmack etwas sehr Ton in Ton sprach. Die Geschichte selbst hat mich sehr begeistert und über eine weitere Zusammenarbeit von Gibraldi und Frederica würde ich mich auf jeden Fall freuen.

Da ich früher selbst häufig in Italien war und auch den einen oder anderen Menschen kenne, würde ich behaupten, dass die Charaktere sehr gut getroffen sind, ebenso auch die Deutschen. Besonders Franz fand ich ein Schmankerl. Ich hatte ihn bildlich vor mir, auch wenn er nur eine Nebenrolle spielte. Auch die landschaftlichen Beschreibungen waren wirklich toll. Gelegentlich fiel es mir schwer daran zu denken, dass früher alles anders war, beispielsweise, dass nicht jeder ein Telefon hat. Doch umso witziger war so mancher Gedankengang, wie schön es doch wäre, wenn man tragbare Telefone hätte.

Ich fand es unglaublich toll aufgezogen. Immer wieder wechseln die Perspektiven, sodass man mitten im Geschehen steckt, wie jeder versucht sich als unschuldig darzustellen und damit gefühlt nur noch mehr in den Fokus rutscht. Irgendwann wusste ich selbst nicht mehr wo mir der Kopf steht, geschweige denn wem ich trauen konnte und wem nicht. Es war eine subtile Spannung, die einen auf jeder Seite begleitet. Einfach herrlich, besonders, weil ich dann am Ende doch sehr über die Auflösung überrascht war. Durch den Schlagabtausch zwischen dem Comissario und der Pensionsbesitzerin wird das ganze noch um einiges aufgelockert.

Fazit:

Subtile Spannung, knifflige Morde und ganz viel Urlaubsfeeling. Klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.08.2021

Kurzweilige Unterhaltung

Game of Gold
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Das Buch hätte ich mich besonders wegen des Covers und auch wegen des Klappentextes zuerst abgeschreckt. Eine befreundete Leserin hat es mir dann im vergangenen Jahr zum Geburtstag geschenkt, weil sie ...

Das Buch hätte ich mich besonders wegen des Covers und auch wegen des Klappentextes zuerst abgeschreckt. Eine befreundete Leserin hat es mir dann im vergangenen Jahr zum Geburtstag geschenkt, weil sie es selbst gut fand und mich ihre Rezension neugierig gemacht hat. An sich ist es ein solides Jugendbuch. Kurzweilig, unterhaltsam und magisch. Den Kitsch-Anteil fand ich sogar recht erträglich, besonders durch die sarkastische Art der Protagonistin.

Was ich tatsächlich etwas schade fand, war die mangelnde Tiefe. Man bekommt zwar besonders gegen Ende einiges erzählt, aber auf das Hexentum selbst wird gefühlt kaum - oder zu wenig- eingegangen. Da ich das Buch gelesen und gehört habe, kann ich beides als angenehm bezeichnen. Da die Geschichte aus der Sicht von Lou und Reid erzählt wird, gibt es einen weiblichen und einen männlichen Sprecher. Aus meiner Sicht kam Lou hier oft etwas aggressiv rüber, was beim Lesen weniger der Fall war und dies somit ein schöneres Erlebnis war. Durch den Wechsel der Sichten geht teilweise auch etwas Emotion verloren. Sicher interpretiert der eine was in den anderen rein, aber wie es sich schlussendlich verhält wird außen vor gelassen. Kann man machen, fand ich nur etwas schade, weil es so etwas abgehackt wirkte.

Dies soll die Geschichte auch keineswegs schlecht reden, es war eben sehr kurzweilig und auf mancher Ebene wenig packend. Etwas mehr Tiefe darf man manchmal auch bei einem Jugendbuch erwarten. So ist es eben ein durchschnittliches Buch, auf dessen Fortsetzung ich mich trotz allem freue.

Fazit:

Magisch, knisternd, unterhaltsam, aber leider auch etwas oberflächlich.

Veröffentlicht am 27.07.2021

Gerne mehr.

Ich bin Gideon
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Dagmar Bittner, welche ich bereits von den Izara Büchern kannte, leistet auch hier großartige Arbeit beim Einsprechen des Buches. Es macht einfach Freude ihr zuzuhören. Was ich leider etwas anstrengend ...

Dagmar Bittner, welche ich bereits von den Izara Büchern kannte, leistet auch hier großartige Arbeit beim Einsprechen des Buches. Es macht einfach Freude ihr zuzuhören. Was ich leider etwas anstrengend fand, war tatsächlich die Komplexität der Geschichte. Normal finde ich besonders dicke und ausschweifende Bücher gut zu hören, in diesem Fall aber überhaupt nicht. Das Ganze beginnt schon mit der Namensgebung. Beispielsweise heißt Harrow einmal Harrow, dann ist sie Harrowhark, zwischen durch wird sie nur beim Nachnamen Nonagesimus genannt und dann wieder die ehrwürdige Tochter. DAS war ganz klar nicht einfach und nicht nur bei dieser Charaktere der Fall, denn die Geschichte geht ja auch noch weiter. Zudem fiel es mir schwer den Erklärungen betreffend der Nekromantie und allem zu folgen. Oftmals spulte ich zurück oder drückte Pause, wenn ich merkte, dass meine Konzentration nachließ.

Das soll jetzt aber natürlich nicht heißen, dass das Buch per se schlecht ist. Ist es nämlich nicht. Ich fand es einfach nur schwer in diesem Format der Geschichte zu folgen, weswegen ich schon bei einer Buchbesitzerin angefragt habe, ob ich es mir mal ausleihen darf, da ich gern meine Lücken auffüllen möchte, denn - und das ist wohl der wichtigste Teil - die Geschichte ist einfach mega aufgezogen. Manche Dinge hätte ich mir vielleicht sogar etwas ausführlicher gewünscht, aber ich habe Hoffnung, dass die eine oder andere offene Frage dann in Band 2 beantwortet wird, aber im großen und ganzen fand ich es einfach genial erdacht. Zudem ist Gideon ein einfach toller Charakter. Während alle stock steif versuchen ihrer Bestimmung nachzukommen bzw. ihren Planeten im besten Licht da stehen zu lassen, würde Gideon alles andere als das tun. Das ganze kombiniert mit einer außergewöhnlichen Form der Hilfsbereitschaft, die so kaum zu finden ist.

Liest man den Klappentext, so könnte man den Eindruck gewinnen, dass es sich um eine schnöde Geschichte handelt, wie es sie schon duzende Male gab, nur eben im Weltraum, doch ich finde dem ist nicht so. Schon allein durch die Art wie sich die Protagonisten geben - sarkastisch, ironisch, derb, aber gleichzeitig anmutend und elegant (wobei sich letzteres weniger auf Gideon selbst bezieht). Das Setting ist unglaublich gelungen, die Atmosphäre immer etwas beklemmend und die Wendungen mitunter sehr überraschend. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt wie mir das Print schlussendlich gefallen wird, das Hörbuch hat mir auf jeden Fall schon Lust auf mehr gemacht.

Fazit:

Spannendes Weltraum-Nekromanten-Abenteuer mit überraschenden Wendungen, Humor und komplexer Ausarbeitung.