Profilbild von Zeilenspringerin

Zeilenspringerin

Lesejury Star
offline

Zeilenspringerin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Zeilenspringerin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2017

Konnte mich leider nicht überzeugen

Sehnsüchtig verführt
0

Mal wieder muss die 20-jährige Elena gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer jüngeren Schwester umziehen. Dieses Mal verschlägt es sie nach Rom und Elena muss sich dort zum wiederholten Mal ein neues Leben ...

Mal wieder muss die 20-jährige Elena gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer jüngeren Schwester umziehen. Dieses Mal verschlägt es sie nach Rom und Elena muss sich dort zum wiederholten Mal ein neues Leben aufbauen.
Direkt zu Beginn trifft sie dabei auf den charmanten Anwalt Marco und ist ihm sofort mit Haut und Haaren verfallen. Doch kann der Casanova ihr wirklich die Liebe geben, die sie erwartet? Oder wäre sie vielleicht mit Marcos Freund Franco glücklicher? Zu allem Überfluss macht es auch Viola, Marcos Exfreundin, den beiden wirklich nicht einfach ...

Ich habe dieses Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und habe eine süße, heiße Liebesgeschichte in der wundervollen Kulisse Roms erwartet. Leider wurde ich sehr enttäuscht.
Ich hatte nicht erwartet, dass es sich hierbei um einen seichten Erotikroman handelt, in dem die Protagonisten ständig übereinander herfallen und die Handlung dabei doch sehr dürftig ist. Ich habe absolut nichts dagegen, wenn es in einem New Adult Roman auch zu sexuellen Szenen kommt, sondern lese diese in der Regel recht gerne. Doch hier sind diese Szenen einfach zu zahlreich und dazu auch noch recht monoton, so dass ich die Bettszenen später einfach übersprungen habe.

In die Handlung selbst ist so ziemlich alles verpackt, was es an Dramatik nur gibt, so dass ich beim Lesen mehrmals den Kopf schütteln musste, weil es einfach so übertrieben und unrealistisch war. Vom Fremdgehen, über mehrere (!) Unfälle, einen Hubschrauberflug, ein Todesopfer und eine Schwangerschaft war alles dabei. Allerdings wurde fast nichts davon wirklich gut ausgearbeitet, so dass hier eine Menge Potential verschenkt wurde. Das Ende hat mir auch überhaupt nicht gefallen, weil ich es einfach nicht nachvollziehbar fand.

Die Protagonistin Elena war mir auch eher unsympathisch. Anfangs dachte ich noch, sie wäre eine starke, junge Frau, die sich den äußeren Umständen schnell anpasst, doch weit gefehlt. Sie ist unreif, gar kindisch und emotional enorm labil, so dass sie ständig vor allen möglichen Leuten zu heulen anfängt. Zudem empfand ich sie als überaus naiv und dumm. Ich konnte ihr leichtgläubiges Handeln einfach nicht nachvollziehen.

Auch an Marco kann ich nicht wirklich etwas positives finden, außer dass er anscheinend echt heiß ist. Er ist rücksichtslos und nicht wirklich bindungsfähig, zudem eifersüchtig und verantwortungslos. Zudem erscheint mir seine Charakterentwicklung nicht wirklich schlüssig.

Insgesamt fehlte es mir bei den Figuren einfach an mehr Tiefe. Einzig Elenas kleine Schwester und ihre Arbeitskollegin mochte ich ganz gerne.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und die Kapitel sind kurz, so dass man die Geschichte schnell lesen kann. Leider kommt die wundervolle Atmosphäre Roms jedoch nicht richtig rüber, auf die ich mich eigentlich sehr gefreut hatte. Das Buch hätte prinzipiell auch in jeder anderen Stadt spielen, was ja aber nicht direkt ein negativer Aspekt ist. Ich hatte hier einfach nur etwas andere erwartet.

Fazit:
Die Geschichte konnte mich leider nicht überzeugen. Den Figuren fehlte es an Tiefe, die Sexszenen reihen sich nahezu nahtlos aneinander und bei der Handlung hat die Autorin Potential verschenkt. Schade, ich hatte mir hier einfach mehr erhofft.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Gelungener Roman, der nicht nur junge Leser begeistert

Wunderworte
0

"Wunderworte" handelt von der zwölfjährigen Elyse, die von Geburt an an einer seltenen Krankheit namens CAV erkrankt ist. So erscheint jedes Wort, das jemand über sie sagt als Schriftzug auf ihrer Haut. ...

"Wunderworte" handelt von der zwölfjährigen Elyse, die von Geburt an an einer seltenen Krankheit namens CAV erkrankt ist. So erscheint jedes Wort, das jemand über sie sagt als Schriftzug auf ihrer Haut. In jungen Jahren kam Elyse gut mit dieser ungewöhnlichen  Krankheit zurecht, da ihre Mitschüler nur Nettes zu ihr sagten. Doch nun geht Elyse auf die Middle School, wo sich ihre beste Freundin Jeg zunehmen von ihr entfremdet. Zudem wird sie immer häufiger mit unschönen Worten wie FREAK oder LANGWEILIG bedacht. Doch als wäre es nicht schon schlimm genug, diese Worte für einen bestimmten Zeitraum auf der Haut zu tragen, verursachen sie auch noch einen fürchterlichen Juckreiz. Elyse weiß nicht mehr, was sie tun soll, bis sie plötzlich anonyme Botschaften bekommt, die ihr Mut machen...

Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich durch das bunte, fröhliche Cover und auch der Klappentext klang sehr interessant.

Die Autorin schafft es in ihrem Buch geschickt die Auswirkungen von "netten" und "bösen" Kommentaren zu veranschaulichen, indem die netten Worte sich wohtuend für Elyse anfühlen und die bösen einen unerträglichen Juckreiz auslösen. Dies finde ich besonders für jüngere Leser einen tollen Vergleich, den jeder nachvollziehen kann. Außerdem wird gut dargestellt, mit welchen Problemen Kinder sich zum Schulwechsel und zur beginnenden Pubertät konfrontiert sehen: das Umfeld ändert sich, das andere Geschlecht wird interessanter, Freundschaften gehen auseinander und was früher cool war, wird heute im besten Fall nur noch belächelt.

In dieser neuen Situation hat die Protagonistin Elyse es alles andere als einfach mit ihrer Krankheit. Die CAV selbst fand ich sehr schlüssig erklärt und man konnte sich die Auswirkungen und die Symptome gut verbildlichen. Die Sitationen, die Elyse meistern musste, kamen mir sehr realistisch vor.

Elyse selbst mochte ich als Protagonistin sehr. Sie ist einfach authentisch und in dem einen oder anderen Gedanken von ihr konnte ich mir definitiv wieder finden (also als ich in ihrem Alter war). Ich konnte zwar nicht jeden ihrer Gedankengänge nachvollziehen (aber ich bin nunmal auch keine 13 mehr), mochte sie aber sehr gerne. Elyse ist eigentlich ein ganz normales Mädchen, das mit Unsicherheiten zu kämpfen hat und von jedem gemocht werden möchte. Im Buch macht sie zudem eine ganz tolle und nachvollziehbare Entwicklung durch.

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und Spannung kommt sehr schnell auf. Da aus der Sicht von Elyse erzählt wird, ist die Sprache recht einfach gehalten, glänzt aber durch einen wunderbaren sarkastischen Humor. Gut gefallen hat mir auch, dass die Worte, die sich auf Elyses Haut bilden, groß und sehr prägnant gedruckt sind, so dass sie besonders hervorstechen und man schonn fast danach sucht. Außerde schreibt Elyse jeden Monat wegen einen Schulprojektes einen Brief an ihr zukünftiges Ich. Diese Briefe haben alles weiter aufgelockert und besonders schön dargestellt, wie sich Elyse aber auch ihr Umfeld im Verlauf der Geschichte entwickeln.

Die Handlung selbst ist abwechslungsreich, wenn auch manche Fragen sich durch das ganze Buch ziehen und erst spät beantwortet werden. Insgesamt gibt es viele Alltagsszenen, aber es kommt definitv auch Spannung auf. Allein schon die Frage, wer denn der anonyme Zettelschreiber hist, hat mich das ganze Buch über beschäftigt und ich fand es großartig, dass die Auflösung hier nicht allzu vorhersehbar war.



Fazit:

"Wunderworte" ist ein gelungener Roman über Freundschaft, sich Herausforderungen zu stellen, Mobbing und die Bedeutung von Worten, der nicht nur junge Leser begeistern wird.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Toller Mystery-Jugendroman

Deathline - Ewig dein
0

Mit Beginn der Ferien hat die 16-jährige Josie wieder jede Menge auf der Ranch ihres Vaters zu tun. Den Tod ihrer Mutter hat Josies Vater nie richtig verkraftet, weshalb sie und ihr Bruder Patrick die ...

Mit Beginn der Ferien hat die 16-jährige Josie wieder jede Menge auf der Ranch ihres Vaters zu tun. Den Tod ihrer Mutter hat Josies Vater nie richtig verkraftet, weshalb sie und ihr Bruder Patrick die Ranch nahezu alleine betreiben müssen.
Doch nicht nur durch den Tod von Josies Mutter, wird dieser Sommer ganz anders verlaufen als sonst. Der geheimnisvolle Ray, ein Greenie, tritt plötzlich in ihr Leben und wirbelt ihre Gefühlswelt ordentlich durcheinander. Doch er scheint einige Geheimnisse zu haben. Als wäre das nicht genug, passieren immer wieder mysteriöse Unfälle auf der Ranch, die Josie und ihrer Familie das Leben zusätzlich schwer machen.

Der Schreibstil der Autorin ist einfach und sehr flüssig. Sie hat es geschafft mich durch ein hohes Spannungslevel und einige Überraschungen dauerhaft an die Seiten zu fesseln, so dass ich das Buch innerhalb weniger Tage durchgelesen habe. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive aus Josies Sicht, was die Spannung weiter gesteigert hat, da man immer nur so viel wusste, wie Josie bereits herausgefunden hat. So tappt man mir Josie gemeinsam lange Zeit im Dunkeln um die Geheimnisse um Ray und die seltsamen Vorfälle. Außerdem "spricht" Josie den Leser regelmäßig direkt an, was mir sehr gut gefallen hat und eine besondere Nähe zur Protagonistin erzeugt hat.

Die Handlung selbst empfand ich als spannend und innovativ. Die Grundidee hat mir richtig gut gefallen, da ich etwas derartiges zuvor noch nie gelesen habe. Neben sehr gefühlvollen Szenen, gibt es auch fast schon philosophische Gespräche und auch gruselige Szenen, die mir eine Gänsehaut beschert haben. Außerdem hat mir gut gefallen, dass es Einblicke in den Alltag auf einer Ranch gab und dass es auch einige Szenen über die Pferdehaltung und -zucht gab.

Josie mochte ich als Protagonistin sehr gerne. Die ist sowohl schüchtern und unsicher als auch stark. Sie ist für ihr junges Alter sehr verantwortungsbewusst und stellt ihre Bedürfnisse hinter die ihrer Familie. Außerdem hat sie das Herz am rechten Fleck und hält immer zu ihrer Familie und ihren Freunden.

Auch Ray und die Nebencharaktere konnten mich durch ihre Individualität überzeugen, auch wenn ich mir hier teilweise etwas mehr Tiefe gewünscht hätte.

Für mich stehen in dem Buch die Spannung und der Thrill-Faktor im Vordergrund, weshalb die Liebesbeziehung zwischen Josie und Ra etwas in den Hintergrund rutscht und ich hier nicht alle Gefühle nachvollziehen konnte. Aber ich finde es gar nicht schlimm, dass der Fokus hier so gesetzt wurde, da ich die Story für sich viel interessanter fand als das viel gekannte Liebesgeplänkel zwischen Jugendlichen.

Das Finale hat mich richtig mitgerissen und ich hatte viel Spaß daran mit zu rätseln, wer der Böse ist und wie die Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Aspekten und Themensträngen sind. Auch die Thematik der "Ureinwohner" fand ich gut und stimmig in die Handlung integriert.


Fazit:

"Ewig Dein - Deathline" von Janet Clark in ein spannender Mystery-Jugendroman mit einer interessanten Grundthematik und überzeugt durch viele Überraschungen. Das Miträtseln bereitet beim Lesen große Freude und es stört dabei überhaupt nicht, dass die emotionalen Szenen dabei in den Hintergrund rücken.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Vielversprechender Reihenauftakt

Göttliches Vermächtnis
0

Bereits als Tayla noch ein Kleinkind ist, wird sie von dem Löwengott auserwählt, eines Tages die sterbliche Welt vor den kratagonischen Feinden zu retten. Als Verbündeten bekommt sie den Löwen Elozar an ...

Bereits als Tayla noch ein Kleinkind ist, wird sie von dem Löwengott auserwählt, eines Tages die sterbliche Welt vor den kratagonischen Feinden zu retten. Als Verbündeten bekommt sie den Löwen Elozar an ihre Seite gestellt. Aus Angst vor den beiden Halbgöttern sollen die beiden getötet werden, doch sie schaffen es zu fliehen und wachsen gemeinsam in der Wildnis auf.
Jahre später erfährt Tayla von ihrer Bestimmung und von der Bedrohung durch die finsteren Mächte Kratagons und sie und Elozar begeben sich auf die abenteurliche Reise, den König von Lorolas zu warnen. Doch ihre Feinde sind ihnen bereits auf den Fersen...

Der Einstieg in die Geschichte ist mir zunächst nicht ganz so leicht gefallen, da Kathrin Buschmann in ihrem Debüt eine sehr komplexe Welt erschaffen hat. Dies soll allerdings keine Kritik sein, man sollte sich nur darauf einstellen, dass man sich für diese Geschichte wirklich etwas Zeit nehmen muss. Eine Karte zu Beginn des Buches hilft dabei, sich in der neuen Welt zurecht zu finden. Zudem sind die Protagonisten sehr detailliert beschrieben, so dass man direkt ein Bild der Figuren vor Augen hat.

Der Schreibstil ist weitestgehend flüssig, aber manchmal bin ich bei unüblichen Begriffe etc. ins Stocken geraten. Allgmein ist die Sprache etwas "gestelzt" und die Beschreibungen sehr bildhaft. Aufgrund der distanzierten Erzählersicht war es für mich nicht so einfach einen Zugang zur Protagonistin Tayla zu finden. Dadurch dass es Szenen gibt, in denen Tayla begleitet wird und auch solche, bei denen andere Figuren im Vordergrund stehen, erfährt man auch, was sich zum Beispiel in Kratagon ereignet und was Taylas Feinde gerade tun.

Taylas Verhalten konnte ich nicht immer nachvollziehen. Sie handelt häufig unüberlegt und geht so unnötige Risiken ein. Zudem ist sie, nachdem sie von ihrer göttlichen Verbindung erfahren hat, überheblich und manchmal sogar skrupellos, was mir nicht so gut gefallen hat. Sie hat keine besonders gute Menschenkenntnis und ist mir mit ihrer Naivität häufig auf die Nerven gegangen. Teilweise kann man ihr Verhalten damit begründen, dass sie mit Elozar alleine in der Wildnis und nicht unter Menschen aufgewchsen ist, trotzdem kam ich damit nicht so gut klar. Ich hoffe allerdings, dass sie sich in den Folgebänden noch stark weiter entwicklen wird. Immerhin ist sie mutig und willensstark und versucht für das Gute und den Frieden einzustehen.

Eine weitere sehr spannende Figur ist Zacharias. Er ist ein klassischer Frauenheld: überheblich und skrupellos. Doch schnell merkt man, dass hinter diesem zunächst unsympathischen jungen Kratagoner mehr steckt. Er wurde mit einer Gruppe kratagonischer Krieger ausgesandt um die Halbgötter in Lorolas zu finden und zu töten. Doch neben seiner dunklen, gefährlichen Seite zeigt sich schnell, dass er einen verletzlichen Kern hat. Dieser facettenreiche Charakter hat mich in der Geschichte am meisten begeistert.

Die Geschichte selbst hat sowohl ein paar Längen als auch sehr spannende Szenen und wartet auch mit der ein oder anderen unerwarteten Wendung auf. So war das Lesevergnügen sehr durchwachsen. Erst etwa ab der Hälfte wird der Spannungsbogen immer weiter gespannt und gipfelt in einem spannenden Finale und einem gemeinen Cliffhanger, der mich neugierig auf die Fortsetzung macht.


Fazit:
Trotz ein paar Schwächen handelt es sich bei "Tochter des Lichts" um einen vielversprechenden Reihenauftakt. Die komplexe Welt und spannende Figuren überzeugen ebenso wie die eine oder andere Wendung.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Spannend und vielseitig

Der Schwarze Thron 1 - Die Schwestern
0

Um dieses Buch kam man in der Bloggerwelt ja in den letzten Wochen kaum herum. Ständig sah man es auf Bildern bei Instagram oder las Berichte und Rezensionen darüber. So wurde auch ich neugierig auf das ...

Um dieses Buch kam man in der Bloggerwelt ja in den letzten Wochen kaum herum. Ständig sah man es auf Bildern bei Instagram oder las Berichte und Rezensionen darüber. So wurde auch ich neugierig auf das Buch, das als "brutal, genial und süchtig machend" beworben wird. Das konnte das Buch jedoch nicht ganz erfüllen.

Das Setting ist die Insel Fenbirn, die von der übrigen Welt abgeschottet im Meer existiert. Das Festland selbst wird nur vage erwähnt, ich vermute aber, dass dieses größtenteils unserer normalen Welt entspricht.
Auf dieser Insel herrscht Magie und ein Großteil der Menschen hat besondere Gaben. Weiterhin wird die Insel von einer Königin regiert, die immer Drillinge zur Welt bringen. Diese drei Schwestern weisen verschiedene magische Gaben auf und werden bereits als Kinder zu den unterschiedlich begabten Gruppierungen geschickt, um dort ihr Talent optimal zu fördern. Wenn die Schwestern dann 16 Jahre alt werden haben sie ein Jahr lang Zeit die anderen beiden zu töten und somit die neue Königin von Fenbirn zu werden.

Der Inhalt klingt super spannend und die Grundidee insgesamt finde ich genial. Jedoch wurde das Potential meiner Meinung nach nicht voll ausgeschöpft. Das Worldbuilding ist lückenhaft und es bleiben mir zu viele Fragen offen, die aber möglicherweise (teilweise) noch im zweiten Band beantwortet werden. Die unterschiedlichen magischen Talente fand ich faszinierend und hätte hier gerne noch mehr darüber erfahren.

Erzählt wird das Buch von einem allwissenden Erzähler, weshalb man neben den Szenen mit den Drillingen Katharine, Mirabella und Arsinoe auch solche hat, die einen besseren Eindruck verschaffen, was hinter den Rücken der Schwestern geschieht. Erzählt wird im Präsens, woran ich mich immer erst etwas gewöhnen muss, doch danach ließ sich das Buch fließend und angenehm lesen. Die Perspektivwechsel finden immer zum Kapitelwechsel statt und mit Hilfe einer Überschrift wird angezeigt, welche Protagonistin nun im Vordergrund steht. So fiel es mir nie schwer mich in der immer wieder neuen Umgebung zurecht zu finden.

Die unterschiedlichen Begabungen fand ich besonders interessant, hätte mir aber auch hier gerne noch mehr Informationen gewünscht.
Katharine ist eine Giftmischerin, aber ihre Gabe ist noch nicht erwacht. Daher ist sie nicht wie üblich gegen Gifte immun, beherrscht aber das Tränke-Mischen sehr gut.

Arsinoe ist eine Naturbegabte, die die Natur beeinflussen können und die auch Tiere zu sich rufen können etc. Ihr Familiaris, Tiere die mit einem Menschen stark verbunden sind, ist ihr allerdings noch nicht erschienen und auch sonst ist ihre Gabe noch immer nicht wirklich ausgeprägt.
Mirabelle ist eine äußerst starke Elementwandlerin, die alle Elemente beeinflussen kann. Sie scheint die stärkste der Schwestern zu sein.

Die Charaktere der Schwestern fand ich gut ausgeprägt und mochte besonders, wie die Unterschiede herausgearbeitet wurden. Obwohl die Schwestern Drillinge sind, sind sie vom Wesen her sehr unterschiedlich, was bestimmt auch zum Teil der ganz unterschiedlichen Erziehung in den verschiedenen Gruppierungen geschuldet ist.

Die Nebenfiguren fand ich teilweise sehr interessant, aber es gab auch Personen, die mir zu blass blieben und die ich nicht richtig einschätzen konnte.

Neben der Entwicklung und der Ausbildung der drei Schwestern spielen auch Intrigen und Machtspiele der verschiedenen Familien eine Rolle und sogar die Priesterinnen mischen hier mit. So hat das Buch viele Facetten, was es für mich zu etwas ganz besonderem macht.
Da dieses ganze System vorgestellt werden muss und auch die Masse an Personen recht hoch ist, brauchte das Buch relativ lange, um richtig Fahrt aufzunehmen. So plätscherte die Handlung lange Zeit einfach nur dahin, bis man endlich alle wichtigen Charaktere kennen gelernt hatte. Dies hat mich aber wenig gestört, da ich die Insel Fenbirn und die vielen unterschiedlich begabten Menschen so spannend fand. Neben den bereits erwähnten Gaben gibt es übrigens noch die Begabung des Krieges und der Prophezeiung. Diese sind jedoch sehr selten vertreten und werden nur am Rande erwähnt.
Ich hoffe einfach mal, dass die versprochene Action dann im zweiten Band von Anfang an vorhanden ist und dieser Band eine Art "Einführung" darstellen soll.
(Ich verstehe zwar die Kritik, dass einige Leser der Meinung waren, das Buch hätte zu wenig Handlung und würde sich ziehen, aber bei solch einem komplexen Worldbuilding und bei so vielen relevanten Personen, dauert es nun mal etwas alle vorzustellen und dem Leser die Welt ausreichend nahe zu bringen.)


Fazit:

Obwohl die Handlung ihre Schwächen hat und es mir an der ein oder anderen Stelle an Spannung gefehlt hat, konnte mich der Auftakt der "Der schwarze Thron"-Dilogie überzeugen. Das Worldbuilding fand ich besonders spannend und neuartig und die verschiedenen Facetten machen das Buch zu etwas ganz Besonderem.