Fesselnde Fantasy von deren Kaliber es mehr geben sollte
HeirIn Sabaa Tahirs neuen Roman folgen wir den verschlungenen Wegen von drei Hauptfiguren: Aiz, einer Waise, die ihr hungerndes Volk retten will, Quil, der seinen Pflichten als Kronprinz nicht entkommen kann ...
In Sabaa Tahirs neuen Roman folgen wir den verschlungenen Wegen von drei Hauptfiguren: Aiz, einer Waise, die ihr hungerndes Volk retten will, Quil, der seinen Pflichten als Kronprinz nicht entkommen kann und Sirsha, einer Verstoßene, die sich mit gefährlichen Aufträgen über Wasser hält. Der Fokus zwischen diesen dreien ist ausgewogen, keiner wird benachteiligt und alle drei Perspektiven sind tatsächlich für die Handlung notwendig. Spannung, Aktion und Charakterentwicklung sind gleichermaßen in allen der miteinander verwobenen Stränge. Alle drei sind hervorragend charakterisiert und auch die Nebenfiguren sprühen vor Leben. Passend zu den distinktiven Charakteren ist auch das Worldbuilding gut durchdacht, es ist sehr eingänglich. Die Magiekonzepte sind auch cool, erfrischend neu und durch Regeln begrenzt sodass keine Figur zu mächtig wirkt. Obwohl man gut in alles eingeführt wird, wäre ein Glossar dennoch hilfreich gewesen.
Die Handlung selbst ist abwechslungsreich und teilweise extrem unvorhersehbar. Gegen Kapitelende gibt es meist fiese Cliffhanger, bei denen man einfach weiterlesen muss. Auch am Ende des Buches werden viele Fragen aufgeworfen, gleichzeitig hat man jedoch auch das Gefühl, dass es für einen ersten Band nicht zu offen ist. Leider scheine ich jetzt erstmal eine Weile auf die Fortsetzung warten zu müssen…
Sabaa Tahirs Heir spielt zwei Jahrzehnte nach ihrer vorherigen Buchreihe um Laia und Elias. Ich habe besagte Bücher nicht gelesen und trotzdem viel Spaß an Heir gehabt, glaube aber, dass man mit Vorkenntnis der Welt und Charakter ein noch besseres Leseerlebnis hat. Der schönen, anschauliche Schreibstil der Autorin hat mich auf jeden Fall davon überzeugt, mehr Werke aus ihrer Feder zu lesen. Man fiebert mit den Figuren mit, rätselt und wird überrascht. Bei mir kommt es öfters vor, dass der romantische Subplot eines Fantasyromans mich bestenfalls langweilt und schlimmstenfalls abstößt. Hier jedoch stimmte die Chemie, die Gespräche zwischen den betreffenden Figuren waren angenehm, unterhaltsam und pfiffig zu lesen. Derart positiv überrascht hat mich seit langem kein Autor.
Alles in allem ein toller Fantasyroman für Sabaa Tahir Fans und alle, die es werden wollen.