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Veröffentlicht am 18.09.2022

ein sehr komplexer und nervenaufreibender Thriller, der hart an die Grenzen stoßen lässt

Die Blutliste
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5 Jahre haben wir jetzt auf einen weiteren Fall für Martin Abel warten müssen. Eigentlich ein fast zu große Zeitspanne.
Doch das Warten hat sich absolut gelohnt.
Ein komplexer und unglaublich nervenaufreibender ...

5 Jahre haben wir jetzt auf einen weiteren Fall für Martin Abel warten müssen. Eigentlich ein fast zu große Zeitspanne.
Doch das Warten hat sich absolut gelohnt.
Ein komplexer und unglaublich nervenaufreibender Thriller, der auf kompletter Linie begeistert.
Bereits der Einstieg hat mir unglaublich gut gefallen.
Rainer Löffler versteht es vor allem, mit Charakteren zu begeistern, die wohl unterschiedlicher kaum sein könnten.
Dabei hat mich ein Protagonist ganz besonders bewegt.
Denn er zeigt hier so viel Mut und Stärke, dass ich einfach nur sprachlos und zugleich erschüttert bin, wie sehr eine Seele zerstört werden kann.
Martin Abel und auch Doris begeistern wieder auf kompletter Ebene.
Ich mag den Humor und die Chemie zwischen den beiden. Und das spiegelt sich einfach auch in den Ermittlungen wider.
Sie erden und bremsen sich gegenseitig.
Dazu kommt, dass Martin auch persönlich einiges einzustecken und zu verarbeiten hat.
Definitiv ziemlich tragend und aufwühlend.
Die Taten selbst sind unglaublich blutig und brutal. Der Täter wirkt kaum empathisch und man hat das Gefühl, es mit einem perfiden Rachefeldzug zu tun zu haben.
Relativ schnell wird klar, wer dahintersteckt.
Doch der Autor baut hier so gekonnt Wendungen ein, dass man erstmal sprachlos verharrt und es realisieren muss.
Zudem wird im Bruchteil einer Sekunde alles umgedreht und man betrachtet es aus einem völlig neuen Blickwinkel und das bedeutet so gravierende Einschnitte .
Das Ganze ist unglaublich heftig und erschütternd, denn Worte zählen hier nichts.
Kommunikation ist quasi nicht vorhanden.
Aus dessen Verlauf heraus kristallisiert sich eine unglaublich große Tragödie und Wut heraus, die auch Abel auf erschreckende Weise involviert.
Dazu webt der Autor eine sehr interessante und niederschmetternde Thematik ein, die ich so niemals hier vermutet hätte.
Er lässt dich an allem und jedem zweifeln.
Es erfasst dich ein so großer und tiefgreifender Schmerz und eine Verzweiflung, die dich fast besinnungslos macht.
Man sympathisiert mit allem und gerade die Hintergründe lassen so vieles hervorbrechen, was man so niemals in dieser Form erwarten würde.
Abgründe , die dich verschlingen, härter und taub machen. Die dir aber gleichzeitig zeigen, dass du tiefer kaum noch fallen kannst.
Da ist so eine Leere und Verzweiflung, die dir quasi alles nimmt und dich selbst verändert.
Allein die Taten waren so unglaublich spannend und blutig präsentiert und dann hat mir der emotionale und psychologische Aspekt komplett den Boden unter den Füßen weggerissen.
Emotional hat es mich komplett an meine Grenzen gebracht und extrem aufgewühlt.
Denn was sich hier offenbart, ist aus menschlicher Hinsicht kaum zu ertragen.
Ich musste extrem schlucken, weil es mich nicht nur so berührt hat, sondern weil ich es auch nachvollziehen konnte.
Dann treibt noch ein gefährliches Tier sein Unwesen, auch wenn man überhaupt keine Ahnung hat,wie es mit dem Fall zusammenhängt, so fand ich das Ganze unglaublich spannend und nervenaufreibend eingewoben und es hat einfach unglaublich viel Spaß gemacht.
Schlussendlich ein sehr komplexer und nervenaufreibender Thriller, der hart an die Grenzen stoßen lässt.

Fazit:
Der vierte Fall für Abel hat es definitiv in sich.
Dabei bringt der Autor einige ernste Themen zur Sprache, die doch ein Stück weit innehalten lassen.
Der Fall selbst ist unglaublich brutal und das auf jeder Ebene.
Zudem punktet er mit Facetten, die dich einfach nur sprachlos und erschüttert zurücklassen.
Unbedingt lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 15.09.2022

ein überaus interessanter und spannender Auftakt

Die Filiale
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Auf den neuen Reihenauftakt von Veit Etzold habe ich mich sehr gefreut. Vor allem weil es mal etwas komplett anderes ist, als seine Clara Vidalis Reihe, die ich wirklich abgöttisch liebe.
Doch wird er ...

Auf den neuen Reihenauftakt von Veit Etzold habe ich mich sehr gefreut. Vor allem weil es mal etwas komplett anderes ist, als seine Clara Vidalis Reihe, die ich wirklich abgöttisch liebe.
Doch wird er auch mit dieser Reihe überzeugen können?
Der Einstieg fiel mir unglaublich leicht.
Denn ich fand die ersten Seiten sehr spannend und überzeugend.
Dabei ist sein Schreibstil ungemein fesselnd und bildhaft.
Laura Jacobs steht hierbei im Fokus.
Eigentlich eine normale, junge Frau, die für das, was sie liebt, kämpft.
Wer hätte auch ahnen können, dass daraus so eine große Nummer werden würde?
Laura zeigt Einsatz und Engagement
Mut und Stärke.
Sie zeigt einfach, dass man nicht besonders sein muss,um mutig sein zu können.
Ich mochte sie sehr gern. Ebenso die Nebencharaktere.
Sie bekommen nicht ganz so viel Raum wie Laura. Aber genug, damit sie greifbar werden.
Die Handlung ist am Anfang sehr ruhig und die Spannung eher unterschwellig spürbar.
Nicht zu vergleichen mit blutrünstigen Thrillern.
Hier bekommen wir Einblicke in das Finanzwesen und ich fand das unglaublich brisant, interessant, aber auch faszinierend.
Denn er zeigt uns angreifbare und verletzliche Menschen.
Menschen, deren Leben so leicht zerstört, aber auch bereichert werden können.
Und wie leicht man zu einem Opfer werden kann.
Aber auch wie weit Gier und Macht die Menschen treiben kann.
Aber auch die Antagonisten verstehen, auf jeder Ebene zu unterhalten. Leider konnte ich nicht alle ernst nehmen. Aber ich denke, hier ist das so gewollt.
Das wir zum einen erleben, wie weit Menschen gehen würden. Aber auch wie naiv und dumm sie teilweise agieren.
Daneben erleben wir auch brutale und empathielose Charaktere, die tun, was getan werden muss.
Zugegeben, die Thematik ist brisant, aber auch etwas trocken. In meinen Augen hat er es jedoch mit sehr spannenden Elementen gelöst.
Es weitete sich zu etwas sehr komplexen aus, was ich so anfangs niemals vermutet hätte.
Dabei wird das Ganze unglaublich schnell zelebriert und die Perfidität und das Kalkül dahinter sehr eindringlich vor Augen geführt.
Was ich enorm beängstigend fand.
Weil an dieser ganzen Thematik so vieles hängt und man sich einfach niemals Gedanken über das Vertrauen, das wir Ihnen entgegenbringen und die Konsequenzen dessen macht.
Laura hat mich mit ihrem unerschütterlichen Einsatz wirklich beeindruckt, zumal sie niemals klein beigibt , sondern nur noch mehr daran zu wachsen scheint.
Dabei bindet er in die Handlung verschiedene andere Themen mit ein, damit es noch spannender und dramatischer wird.
Was in meinen Augen wahnsinnig gut gelungen ist.
Überraschen konnte mich tatsächlich nichts. Was aber hier nicht negativ zu werten ist.
Weil ich einfach unglaublich viel Spaß hatte.
Bei Laura hätte ich mir tatsächlich noch etwas mehr Tiefgründigkeit gewünscht, was aber ja noch im nächsten Band kommen kann.
Für mich ein überaus interessanter und spannender Auftakt seiner neuen Reihe. Ich bin wahnsinnig gespannt, wie es weitergeht.

Fazit:
Die Filiale“ ist der Startschuss für Laura Jacobs.
Keine Ermittlerin im herkömmlichen Sinne.
Sie überzeugt mit Stärke und Mut.
Ein Thriller, der uns Einblicke ins Finanzwesen verschafft, was ich sehr interessant fand und was mir einfach wahnsinnig viel Spaß gemacht hat.
Unbedingt mehr davon.

Veröffentlicht am 15.09.2022

Eine so geniale Storyline, die zugegebenermaßen ziemlich verstörend und beängstigend ist

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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Wenn Arno Strobel eins mit seinen Büchern bei mir schafft, dann ist es, die absolute Verblüffung bei mir zu erzeugen.
Auch auf Fake war ich unglaublich gespannt.
Besonders die Bewerbung dieses Titels fand ...

Wenn Arno Strobel eins mit seinen Büchern bei mir schafft, dann ist es, die absolute Verblüffung bei mir zu erzeugen.
Auch auf Fake war ich unglaublich gespannt.
Besonders die Bewerbung dieses Titels fand ich unglaublich genial und einfallsreich.
Was aber tatsächlich auch viel über die Story aussagt.
Also Fake oder Fakt?
Erkennst du den Unterschied?
Arno Strobel hat ein unbestreitbar tolles Talent ,Bücher zu schreiben.
Fesselnd, bildgewaltig und einfach extrem mitreißend.
Die Atmosphäre ist hier wirklich sehr beklemmend und düster, was angesichts der Thematik auch kein Wunder ist.
Hier erleben wir Patrick, der uns größtenteils seine Geschichte erzählt.
Patrick fand ich ungemein dynamisch,aber auch sehr verletzlich und weich.
Man glaubt ihm jedes Wort und so war für mich klar, wie ich meine Prioritäten setzen würde.
Patricks Leben wird im Bruchteil einer Sekunde völlig auf den Kopf gestellt und auf perfide und brutale Art und Weise zerstört.
Er wird eines Mordes beschuldigt und er hält völlig verzweifelt an seiner Unschuld fest.
Doch die Frage ist, ob er tatsächlich unschuldig ist.
Patricks Story hat mich wirklich herausgefordert und nicht zu Atem kommen lassen. Es ging mir extrem unter die Haut.
Wie sich sein Umfeld verändert, angesichts dieser Situation ist keine Überraschung, das war mir schon früh klar.
Ich kann nicht sagen warum, aber ich habe an seiner Unschuld festgehalten.
Ich habe ihm geglaubt.
Ich habe Julia, Peter und Co verflucht und wollte nichts mehr, als die Wahrheit.
Doch was ist die Wahrheit?
Das, was wir zu sehen glauben?
Oder das, was wir uns völlig verzweifelt wünschen?
Patricks Ängste und Verzweiflung waren so greifbar, so authentisch, dass es auf mich übergeschwappt und mich infiziert hat.
Dabei fand ich die Ermittlungen, die sich nebenbei abgespielt haben, richtig interessant und vor allem komplett nachvollziehbar gestaltet.
Dabei hat man das Gefühl, gegen eine Wand zu laufen und trotzdem nicht gehört zu werden.
Das fand ich sowohl vom menschlichen als auch vom psychologischen Aspekt sehr beklemmend und beängstigend.
Arno Strobel gelingt es mit einigen gut gezielten Twists, der Story einen völlig neuen Verlauf zu geben.
Richtig genial wurde es, als zwei weitere Personen ins Spiel kamen, die ich einfach unglaublich gefeiert habe.
Der Humor. Herrlich. Genau meins. Teilweise habe ich vor Lachen fast am Boden gelegen.
Und im Bruchteil einer Sekunde wird hier so ein genialer Twist vollzogen, dass ich wirklich nicht wusste, ob ich lachen oder weinen soll.
Und das mit so viel Finesse. Ich bin einfach nur begeistert und erschüttert zugleich.
Denn der Autor bringt hier auch eine sehr ernste, verstörende und beängstigende Thematik ins Spiel. Wenn man darüber nachdenkt, ist es enorm heftig.
Nicht nur, was es mit dir macht. Sondern auch welche Aspekte es nach sich zieht.
Welche Abgründe sich auftun.
Das Zweifel dich nicht weiterbringen und du einfach hilflos allem ausgesetzt bist, ohne wirklich etwas tun zu können.
Richtig interessant sind hier die Hintergründe, die einerseits unglaublich viel aufzeigen und auf der anderen Seite wahnsinnig viel Fragen in den Raum stellen.
Der Spielraum der Assoziationen ist verdammt groß, aber gleichzeitig ist es keinesfalls ein Puffer für alles.
Denn nur du allein entscheidest, wer du bist und wer du sein möchtest.
Niemand sonst.

Fazit:
Arno Strobel hat mit „Fake“ wieder einen absoluten Pageturner zu Papier gebracht.
Himmel und Hölle zugleich.
Ich wusste so oft nicht, ob ich lachen oder weinen ,erschüttert oder begeistert sein soll.
Eine so geniale Storyline, die zugegebenermaßen ziemlich verstörend und beängstigend ist.
Aber doch so unglaublich viel klar macht.
Er spielt so geschickt mit gut platzierten Twists und ich bin einfach nur sprachlos.
Das habe ich garantiert niemals in dieser Form erwartet.
Ein absolutes Highlight.

Veröffentlicht am 15.09.2022

Emotional, abgründig und unglaublich perfide

Liar – Tödlicher Verrat
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Endlich geht es nach Jahren mit der San Francisco Reihe von Lisa Jackson weiter.
Es ist nicht schlimm, wenn man die Vorgänger „Dark Silence“ und „Deadline“ nicht kennt. Ich finde es jedoch immer schön, ...

Endlich geht es nach Jahren mit der San Francisco Reihe von Lisa Jackson weiter.
Es ist nicht schlimm, wenn man die Vorgänger „Dark Silence“ und „Deadline“ nicht kennt. Ich finde es jedoch immer schön, wenn man die Verbindungen und Zusammenhänge untereinander kennt und somit auch ihre Handlungen besser nachvollziehen kann.
Lisa Jackson hat mich auch hier schnell gefesselt. Ich mag ihren bildhaften Schreibstil einfach so unglaublich gern.
Hier mochte ich ganz besonders die Charaktere.
Besonders die Detectives Brett Rivers und Wynonna Mendoza. In meinen Augen gehen sie sogar etwas in der Handlung unter. Weil die Augen doch stark auf James gerichtet sind.
Ich mochte ihre Ermittlungen wahnsinnig gern, weil man dadurch dem Grauen, dass sich hier immer mehr herauskristallisierte ,ein bisschen näher kam.
Daneben ist James eine sehr interessante Persönlichkeit. Kein typischer Herzensbrecher, wie man ihn sich vorstellt. Sondern es geht tiefer und wird weitläufiger.
Die Geschichte der Cahills und Armhurst geht hier in die nächste Runde und das hat mir unglaublich gut gefallen. Lisa Jackson gewährt dabei auch einige Einblicke in die Vergangenheit, wodurch einiges gleich wieder präsent ist.
Schnell kommen Zweifel an James‘ Schuld auf, zudem passieren hier so gravierende Dinge, dass man sich automatisch fragt, wie gut man sein Umfeld überhaupt kennt.
Es wurde komplexer und gewaltiger, als ich erwartet hätte.
Lisa Jackson punktet insbesondere mit einigen Twists, die dem Ganzen eine völlig neue Richtung verschaffen und dem Ganzen so viel Dramatik verleihen.
Dabei war ich wirklich erschüttert und sprachlos über so viel Arroganz und Kaltblütigkeit.
Empathie? Gewissen? Fehlanzeige
Es gibt nur die Gier ,auf sehr eindringliche und intensive Art und Weise zeigt die Autorin, was das aus den Menschen macht.
Wie tief die Abgründe reichen, hätte ich in dieser Form auf keinen Fall erwartet und war wirklich schockiert und überrascht ob dieser Perfidität und seelischen Grausamkeit.
Wie auch bei den beiden Vorgängern, sind hier eine Menge Geheimnisse verschüttet.
Die Handlung ist extrem spannend und nervenaufreibend.
Man kommt nur selten zum Luft holen.
Der Showdown war unglaublich emotional und beklemmend.
Denn man kann sich nicht emotional abspalten. Man fühlt das Ganze so intensiv.
Lisa Jackson schafft es, den Charakteren ein Gesicht zu verlieren. Und dadurch verändern sie sich auch. Du nimmst sie anders wahr und sie berühren einfach mit ihrer Geschichte.
Dabei gibt sie dem Ganzen auch auf der psychologischen und zwischenmenschlichen Ebene sehr viel Raum und man begreift einfach, dass nicht alles so einfach ist, wie man es gern hätte.
Sondern dass dahinter eine Menge Zweifel und Aggressionen verborgen sind.
Ich bin wieder wahnsinnig begeistert und freu mich schon jetzt unglaublich auf den nächsten Band und hoffe, es dauert nicht wieder so lange.

Fazit:
Nach „Dark Silence“ und „Deadline“, geht es nun mit „Liar“ in der San Francisco Reihe weiter.
Eine sehr packende und vielschichtige Story, die dir vor Augen hält,dass du niemanden wirklich kennen und vertrauen kannst.
Emotional, abgründig und unglaublich perfide.
Ich bin wieder mega begeistert und hoffe, der nächste Band lässt nicht so lange auf sich warten.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 07.09.2022

Nichts ist, wie es scheint

Totenhausmord. Ostfrieslandkrimi
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Seit Anfang an liebe ich diese Reihe um die Kommissare Stine Lessing und Stefan Grote von Hans Rainer Riekers und hab mich so sehr gefreut, dass mit „Totenhausmord“ nun der inzwischen sechste Band erschienen ...

Seit Anfang an liebe ich diese Reihe um die Kommissare Stine Lessing und Stefan Grote von Hans Rainer Riekers und hab mich so sehr gefreut, dass mit „Totenhausmord“ nun der inzwischen sechste Band erschienen ist und auch dieser konnte mich nicht nur sehr begeistern, sondern mit einem spektakulären Fall punkten, bei dem so einige Überraschungen ans Licht kommen.
Bei dieser Reihe ist es tatsächlich so, dass man die Bände unabhängig voneinander lesen kann. Weil die Fälle sehr stark im Fokus stehen.
Die Charaktere sind total unterschiedlich und begeistert vielleicht auch deshalb so.
Der Autor nimmt sich unglaublich viel Zeit, sie mit Leben und Tiefe zu versehen, so das man sie als das sieht ,was sie sind.
Menschen mit Ecken und Kanten.
Menschen, die eine Geschichte zu erzählen haben.
Dabei müssen sie auch nicht immer sympathisch sein.
Man muss sie einfach fühlen.
Hineingekommen in die Story bin ich unglaublich gut .
Zunächst heizt der Autor die Spannung extrem an und man bleibt mit tausend Fragen im Kopf zurück, weil man sich überhaupt keinen Reim darauf machen kann.
Durch einen Toten entwickelt sich ein enorm vielschichtiger Fall, was man so überhaupt nicht erwarten würde.
Und natürlich bleibt es nicht nur bei einer Leiche, sondern dadurch wird der Fall auch umso komplexer.
Dabei spielen Vergangenheit und Gegenwart eine enorm große Rolle.
Stine punktet mit ihrer Feinarbeit, wie sie die einzelnen Fäden verbindet, ist einfach nur bewundernswert.
Grote sticht dagegen besonders mit seinem Humor und seiner doch eher rauen und unnachgiebigen Art hervor.
Was mich persönlich immer wieder zum schmunzeln brachte.
Wow, der Fall hatte es wirklich in sich.
Denn hier ist nichts, wie es scheint.
Natürlich spielen Kalkül und Perfidität eine große Rolle. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht.
Es ist eine Verkettung der Umstände, die man in dem Ausmaß niemals vorhersehen würde.
Dabei betreten wir Baustellen ,die an Tragik und tiefster Traurigkeit nicht zu überbieten sind.
Dabei müssen beide Ermittler ordentlich Gas geben,damit Ihnen auch ja nichts entgleitet.
Und ja, es hat mich erschüttert.
Denn was hier zwischen den Zeilen durchschimmert, ist einfach nur unsagbar traurig und hallt definitiv nach.
Aber was am Ende auf mich gewartet hat.
Auf diese Auflösung wäre ich tatsächlich niemals gekommen.
Definitiv ein gelungenes Leseerlebnis, das mich absolut begeistern konnte.

Fazit:
Stine Lessing und Stefan Grote haben es in ihrem 6. Fall mit einem sehr vielschichtigen und tragischen Verbrechen zu tun.
Nichts ist, wie es scheint.
Hans Rainer Riekers verbindet die einzelnen Puzzlestücke gekonnt miteinander und am Ende bin ich einfach nur sprachlos und begeistert zugleich.
Eine Reihe, die ich definitiv weiterempfehlen muss, weil ich sie absolut liebe und weil Totenhausmord einfach berührend und nervenaufreibend zugleich ist.