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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2019

Lesen mit Heimatsgefühl!

Emily auf der High-School
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Beim ersten Teil habe ich ja noch bemängelt, dass er für meinen Geschmack noch zu viele Gemeinsamkeiten mit Anne auf Green Gables aufweist. Hier konnte ich mich von Anfang an auf die Eigenheiten dieser ...


Beim ersten Teil habe ich ja noch bemängelt, dass er für meinen Geschmack noch zu viele Gemeinsamkeiten mit Anne auf Green Gables aufweist. Hier konnte ich mich von Anfang an auf die Eigenheiten dieser neuen Reihe einlassen, weil sie sich im Laufe des ersten Teils immer weiter herausgestellt haben. Ich habe Anne ja geliebt und deswegen sind die ähnlichen Kleinigkeiten und Grundzüge der Figurenkonstellation auf jeden Fall schon mal keine schlechte Basis!

Emily ist so ein liebenswürdiger Charakter und eine so lustige Schreiberin! Es macht echt Spaß ihre Tagebucheinträge zu lesen. Und die liebevoll charakterisierten Figuren halten einen durch ihre Vielseitigkeit als Leser immer auf Trapp!
Das Besondere bei Lucy Maud Montgomerys Büchern ist, dass sie nicht nur fesselnd sind, weil man wissen will, wie sich die Handlung fortsetzt. In erster Linie treiben einen die lebensechten Charaktere und der malerische, heimelige Schreibstil an. Prince Edward Island wird jedes Mal, wenn ich ein Buch der Autorin lese, für kurze Zeit meine Heimat.
Der dritte Teil wird jedenfalls nicht lange auf mich warten müssen!

Es ist schön, Emily dabei zuzusehen, wie sie langsam erwachsen wird und sich die Liebe in ihr Leben schleicht :)

Veröffentlicht am 16.03.2021

Sticht durch die Erzählperspektive heraus!

Cupido
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Viel Positives habe ich schon von diesem Buch gehört und war deswegen ein wenig skeptisch, als ich es in die Hand nahm: Bei Thrillern sollte man bei Empfehlungen vorsichtiger sein als bei anderen Genre-Klassen. ...

Viel Positives habe ich schon von diesem Buch gehört und war deswegen ein wenig skeptisch, als ich es in die Hand nahm: Bei Thrillern sollte man bei Empfehlungen vorsichtiger sein als bei anderen Genre-Klassen. Denn in ihnen kann man sich an viel mehr Stellen stören. Leserlenkung und Spannungsverlauf stehen im Fokus. Man kann sich nicht mit den meist unnahbaren Charakteren oder einem malerischen Schreibstil vertrösten, wenn es einen Knick in der Handlung gibt, wenn ihr versteht, was ich meine. Und vor allem hilft ein guter Anfang nicht über ein schlechtes Ende hinweg. In keinem anderen Genre ist der Ausgang einer Geschichte von so dominanter Bedeutung.

In diesem Falle bin ich am Anfang nur schwer reingekommen. Ich fühlte mich nicht richtig willkommen in der Geschichte, was auch an der tristen Handlung der ersten Kapitel liegen mag, die nur wenig verlockende Aussichten bieten. Das soll nicht heißen, dass die vermittelte Stimmung kein passender Auftakt war, sondern nur, dass sie es dem Leser nicht leicht machte, sich an Chloe Larson zu binden. Ich begründe dies mit dem nüchternen, sachlichen Schreibstil, den ich aber im weiteren Leseprozess immer mehr zu schätzen gelernt habe: Denn er entpuppte sich als das Werkzeug eines auktorialen Erzählers. Und jenen trifft man nur noch äußerst selten in Romanen an, das ist mir erst während des Lesens dieses Thrillers bewusst geworden. Und genau das, würde ich sagen, ist das Besondere an diesem Bestseller: Auf kürzester Distanz wird z.T. mehrfach die Perspektive gewechselt, teilweise so schnell, dass man es nicht mal bemerkt. Dem Leser wird dadurch die Komplexität eines Justizfalls übermittelt und er wird angestiftet, selbst mitzudenken, ermitteln und zu überlegen, wer vertrauenswürdig ist.
Es steht eine große Frage im Zentrum, die sich die Protagonistin immer wieder neu beantworten muss: Darf ich vom Gesetz abweichen, um das Gesetz zu schützen? Auch der Leser wird gezwungen, eine eigene Haltung einzunehmen. Das fand ich schon gut gemacht.
Und wie war denn nun das Ende, werdet ihr euch fragen, wenn es doch von solcher Bedeutung sein soll? Es gibt einen großen Plottwist, den ich aber leider kommen sah. Darüber hinaus spielte der Zufall in diesem Thriller für meinen Geschmack eine zu große Rolle. Es ist tatsächlich offen, lässt Platz für mehr, aber auch Raum zum Durchatmen. Es ist kein lauter, actionreicher Thriller, sondern ein Justiz-Krimi, wenn man so will. Auf dem Thron sitzt eine Staatsanwältin, d.h. viele Szenen spielen im Gerichtssaal. Aber dennoch sollte man sich auf viel Spannung und blutige Beschreibungen gefasst machen. Mich jedenfalls konnte die Geschichte mit jeder Seite mehr in ihren Bann ziehen.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Irgendwie hat es mich traurig gestimmt

Zehn Jahre du und ich
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Machen wir uns nichts vor: Niemand, der den Klappentext gelesen hat und das schöne Cover sieht, wird etwas Originelles erwarten. Aber das muss es auch nicht, denn wer gerne Enemy-to-Lover-Geschichten liest, ...

Machen wir uns nichts vor: Niemand, der den Klappentext gelesen hat und das schöne Cover sieht, wird etwas Originelles erwarten. Aber das muss es auch nicht, denn wer gerne Enemy-to-Lover-Geschichten liest, freut sich über neuen Stoff. Und das Verrückte an Liebesgeschichten ist ja, dass man gerade möchte, dass sie die Erwartungen erfüllen und keine bösen Überraschungen erleben.

Es lässt sich wirklich leicht lesen und mir gefällt ganz besonders die Perspektive, Innensichten und personelle Erzähler sind leider schon total abgegriffen und da müssen sich Autoren mittlerweile schon was überlegen, um Viellesende noch abzuholen. Die Gefahr hier birgt sich natürlich darin, dass es Missverständnisse geben kann, von wem gerade erzählt wird und die gab es tatsächlich auch, hat sich aber nicht viel später aufgelöst und manchmal ist es gar nicht so schlecht, noch mal ne Seite zurückzublättern, dann hat man auch mehr von der Geschichte.

Warum mich die Lektüre jetzt so melancholisch gestimmt hat, kann ich natürlich zum Einen auf meine eigene Stimmung zurückführen, aber auch auf die Basis, auf der diese Liebesgeschichte gründet und dem Element der Vorhersehbarkeit. So schnell, ich habe es innerhalb weniger Tage gelesen, zehn Jahre an sich vorbeifließen zu wissen, ist auch nicht gerade unberührend.

Ich möchte hier kein Urteil dazu abgeben, ob ich die Geschichte für realistisch halte, es gab tatsächlich einiges, was ein bisschen konstruiert wirkt. Aber der Zeitcharakter, der eingebracht wurde, ist auf jeden Fall ein spannender Aspekt. Die Bucket-List hätte jetzt nicht sein müssen, genauso wie ich Allys Wunsch nicht ganz nachvollziehen kann. Aber das macht das Lesen ja zu meinem Lieblingshobby: Gezwungen zu werden, sich in andere Perspektiven und Ansichten hineinzuversetzen und dazu eignet sich dieses Buch gut!

Meine Empfehlung: Keine leichte Sommer-Liebesgeschichte, sondern eher schwerer, für gemütliche Herbst-Lesenachmittage!

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Nachklang...

Die Welt kippt
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Endlich! Ich habe es echt vermisst, so tief in eine Buchlektüre einzusinken. Damit meine ich, dass ich mit allen meinen Sinnen gefordert werde, praktisch das Gefühl habe, mitzudiskutieren. Denn genau das ...

Endlich! Ich habe es echt vermisst, so tief in eine Buchlektüre einzusinken. Damit meine ich, dass ich mit allen meinen Sinnen gefordert werde, praktisch das Gefühl habe, mitzudiskutieren. Denn genau das haben wir hier: Eine interessante Mischung aus Roman und philosophischem Essay. Der Autor hat ein Anliegen, das wird schon zu Anfang klar. Und aktueller könnte es nicht sein...

Ich finde es sehr gut, dass es in der dritten Person geschrieben ist und wir Einblicke in verschiedene Hotspots des Weltgeschehens bekommen. Außerdem werden zusätzlich noch sehr spannende Facts präsentiert. Ich habe nicht alles nachgeschaut, aber den Recherche-Job scheint gut erledigt worden zu sein. Das Erschreckende ist, dass es gar nicht mal so weit in der Zukunft spielt und alles andere als unrealistisch erscheint. Ich würde aber nicht in dieser Welt leben wollen...

Es gab allerdings auch das ein oder andere Detail, das mich genervt hat. Zum Beispiel mochte ich nicht die Stolpersteine in den Dialogen. So alltäglich viele von ihnen wirken, so konstruiert erscheinen auch die wenige unter ihnen, die mir aufgestoßen sind. Daran merkt man, dass es sich vermutlich um ein Debut handelt. Aber mit viel Potential. Ich finde viele Diskussionen wirklich erhellend, manche politische Entwicklungen haben mich aber auch zu einem Augenrollen veranlasst.

Fazit: Beim Lesen sollte man wach sein, dann macht es aber auch richtig Spaß!

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Veröffentlicht am 21.06.2022

Perfekte Strandlektüre

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 2)
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Mein lieber Scholli, ganz schön fesselnd. Und das gar nicht, weil die Handlung so unsagbar spannend wäre. Die Ursache dafür sind vor allem der Schreibstil und die Cliffhanger am Ende der Kapitel.

Darüber ...

Mein lieber Scholli, ganz schön fesselnd. Und das gar nicht, weil die Handlung so unsagbar spannend wäre. Die Ursache dafür sind vor allem der Schreibstil und die Cliffhanger am Ende der Kapitel.

Darüber hinaus lockern die drei Handlungsstränge mit einer jeweils anderen spannenden Protagonistin das ganze Leseerlebnis nochmal mehr auf. Natürlich gibt es immer eine Geschichte, die man verlockender findet als die andere, eine Figur, mit der man sich mehr identifizieren kann als mit der anderen, aber letztendlich stimmt das Gesamtkonzept einfach.
Ich liebe es, wenn literarische Figuren einen solchen Tiefgang haben, dass man sie als vorübergehende Gesellschaft und richtige Personen wahrnehmen kann.

Ein weiterer Vorzug dieses Romans ist der historische Kontext. Es spielt zu DDR-Zeiten und auch während des Mauerbaus und das ist an sich schon sehr interessant. Aber es wird auch sehr passend dosiert in die Handlung eingeflochten.
Vom Plot her nicht das Anspruchsvollste, aber alles in allem perfekt für schöne Sommertage!

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