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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2024

Ein offener, mutiger und hoffnungsvoller Lebensbericht

Mein Gott, warum?
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Der Autor, Heiko Bauder, schildert auf gut 220 Seiten auf ehrliche, offene und authentische Weise seine jahrelange Suche nach einer Antwort zu einem von ihm als Jugendlicher verursachten tödlichen Unfall. ...

Der Autor, Heiko Bauder, schildert auf gut 220 Seiten auf ehrliche, offene und authentische Weise seine jahrelange Suche nach einer Antwort zu einem von ihm als Jugendlicher verursachten tödlichen Unfall. Kein leichtes Unterfangen, mit dem Wissen, den Tod eines anderen Menschen verursacht zu haben, leben zu müssen.
Durch eine Verkettung ungünstiger Sachverhalte wird ein Kamerad von Heiko erschossen. Auch wenn ihm in der Folgezeit ein für die Kaserne zuständiger lebenserfahrener und kompetenter Pfarrer zur Seite steht, wird Heiko von diesem schicksalsträchtigen Ereignis jahrelang begleitet.
Dank liebevoller und intakter Familienverhältnisse und treuen Freunden gelingt es Heiko, sich ein Familien- und auch erfolgreiches Berufsleben aufzubauen. Zudem engagiert er sich in einer christlich geprägten Kinderbetreuung – nach außen der Eindruck, dass alles in Ordnung ist. Dass ihn gerade auch in der eigenen Familie einige weitere Schicksalsschläge erwarten, damit hatte ich zugegebenermaßen nicht gerechnet. Doch auch diese Ereignisse meistert er dank seines christlichen Glaubens.
Und doch bereitet sich in seinem Innern eine Leere aus, die er letztendlich aus eigener Kraft nicht mehr bekämpfen kann. Erst der Aufenthalt in einer christlich geprägten Therapieeinrichtung trägt zu einer tiefen Auseinandersetzung mit seinem ganzen bisherigen Leben und zur inneren Heilung bei.
In einem sehr sachlichen und doch auch persönlichen Bericht lässt der Autor sehr offen teilhaben an dem, was er erlebt hat und auch an den Erkenntnissen und Gewissheiten, die sich ihm eröffnet, bestätigt und bewahrheitet haben. Ein ruhiger und leichter Schreibstil sorgt zudem dafür, dass man beim Lesen mühelos in die Schilderungen, vor allem aber auch in die Gedankengänge eintauchen kann. Wobei ich feststellen konnte, dass ich teilweise ähnliche Überlegungen hatte und gleichlautende Ergebnisse erzielen konnte. Und von daher vieles von dem, was er vermittelt, nachvollziehen und bestätigen kann.
Für mich persönlich ganz besonders bereichernd seine Auflösung der Frage nach dem "Warum". Wirklich fesselnd zu lesen, den Ausführungen, die ich als folgerichtig empfinde, kann mühelos gefolgt werden. Teilweise belegt und angereichert mit Bibelzitaten und auch mit der Beschreibung von konkreten Auswirkungen. Als kleines Bespiel soll das erneute – in den Augen Außenstehender sicher "rein zufällige" Aufeinandertreffen von Heiko und der Mutter des von ihm Getöteten erwähnt werden. Beide, die Mutter und Heiko, bekamen die Chance, sich nach vielen Jahren in vertrauensvoller Offenheit auszutauschen. Da spürt man beiden regelrecht die Erleichterung und auch die Freude über dieses erneute Aufeinandertreffen ab.
Für mich ein sehr mutiges Buch, geschrieben in dem festen Vertrauen und der Gewissheit, ein Königskind, ein Kind Gottes zu sein. Neben den Ausführungen zur Beantwortung der Frage nach einem "Warum" sind es gerade diese Seiten über die Bedeutung und die Auswirkung, ein "Königskind" zu sein, die mich sehr tief berührt haben.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Lebens- und Glaubensweisheiten: in federleichte Worte verpackt

Wir können unser Glück kaum fassen
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Angesprochen von dem Titel und einer zum Schmunzeln anregenden kleine Skizze auf dem Cover dieses kleinen handlichen Büchleins fühlte ich mich sofort angesprochen und ein you-tube-Beitrag der Autorin ermöglichte ...

Angesprochen von dem Titel und einer zum Schmunzeln anregenden kleine Skizze auf dem Cover dieses kleinen handlichen Büchleins fühlte ich mich sofort angesprochen und ein you-tube-Beitrag der Autorin ermöglichte mir einen sehr guten Einblick in ihre Glaubens-Poetrys. Da führte natürlich kein Weg an der in diesem handlichen Buch, in dem insgesamt 29 Gedichte zusammengestellt werden, vorbei.
Jedes Gedicht ist mit einer treffenden Überschrift versehen, die neugierig macht und mit denen man sofort eigene Gedanken und Fragen verknüpft. Mit Hilfe des Inhaltsverzeichnisses kann man sich sofort einen guten Überblick verschaffen, mit welchen Fragen oder Themen sich die einzelnen Gedichte beschäftigen. Da ist es mir sehr schwer gefallen, mich für einzelne zu entscheiden und habe dann einfach eines nach dem anderen gelesen – und konnte einfach nicht mehr aufhören, bis ich auch das letzte Gedicht gelesen hatte.
In vielen Texten habe ich mich selbst wiedergefunden – für mich ein eindeutiges Zeichen dafür, dass die Autorin eigene Erfahrungen und Erkenntnisse auf eine einzigartige Weise in Worte gefasst hat.
Hinzu kommen prägnante Bibelverse, in Handlettering gestaltet, die zwar für eine Unterbrechung der fortlaufenden Gedichte sorgen, aber immer in einem guten und passenden Zusammenhang zu dem vorhergehenden Gedicht oder auch dem dann nachfolgenden Gedicht stehen
Erfüllt von den wunderbaren Texten ist dieses kleine Büchlein inzwischen mein ständiger Begleiter geworden. Weil ich immer wieder aufs Neue die Gedichte auf mich wirken lassen möchte. Und jedes mal aufs Neue von den Texten berührt werden. Keine Gedichte zum Auswendiglernen – sondern Gedichte, die nachwirken, denen man nicht überdrüssig wird und von denen man einfach nicht genug bekommen kann.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Turbulente Zeiten bei den Greiffenbergs

Das Erbe der Greiffenbergs - Zu neuen Ufern
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Mit ein paar Wochen zeitlicher Unterbrechung kann man mit dem nun vorliegenden zweiten Band rund um das traditionsreiche Feinkostunternehmen erneut eintauchen in die ehemals heile Familien- und auch Firmenwelt ...

Mit ein paar Wochen zeitlicher Unterbrechung kann man mit dem nun vorliegenden zweiten Band rund um das traditionsreiche Feinkostunternehmen erneut eintauchen in die ehemals heile Familien- und auch Firmenwelt derer von Greiffenbergs am Chiemsee. Endete der vorhergehende Band regelrecht mit einem Cliffhanger, denn die Urenkelin der Seniorchefin hatte völlig überraschend den nach einem Bootsunglück totgeglaubten Großvater und Firmeninhaber am Seeufer des Chiemsees gesehen zu haben. Doch es sind viele Seiten zu lesen, bis sich das wahre Schicksal von Ludwig Greiffenberg klärt.

Wieder einmal gelingt es der Autorin dank eines sehr leichten und flüssigen Schreibstils ereignisreiche Tage und Wochen zu schildern. Weiterhin von Schicksalsschlägen gebeutelt, trifft es ausgerechnet den Sonnyboy Ferdinand, der nicht nur beruflich, sondern auch privat eine Lebenskurve meistern muss.

Für Pauline, die mehr und mehr verzweifelt um den Fortbestand der Firma und auch mit den Folgen der sabotierten Einführung eines neuen Erfrischungsgetränks kämpfen muss eröffnen sich dank des schikanösen Treibens ausgerechnet ihres Onkels weitere Probleme.

Und auch Therese und Elsa erleben eine unerwartete Überraschung, die insbesondere ein ganz neues Licht auf Thereses und Rudolfs Ehe werfen.

Die Autorin versteht es, alltägliche Probleme und Schwierigkeiten mit einzelnen Protagonisten zu verknüpfen und sie realistisch, und authentisch wiederzugeben. Dabei immer darauf bedacht, Reaktionen und Aktionen mit Gedankengängen zu verknüpfen. Die Protagonisten zielsicher darauf zusteuern zu lassen und ihre Charaktere mehr und mehr menschliche Entwicklungen durchleben zu lassen.

Wichtige Ereignisse und Entwicklungen des ersten Bandes werden sehr geschickt in das aktuelle Geschehen eingeflochten, sodass man auch ohne jegliche Vorkenntnisse die Zusammenhänge erkennt und dem nun darauf aufbauenden Geschehen problemlos folgen kann. Und auch wenn man den ersten Band bereits vor längerer Zeit gelesen hat und einiges wieder in Vergessenheit geraten sein sollte, kann man sich dank der dezenten und hilfreichen Hinweise wieder sehr gut erinnern und auch nicht erwähnte Details tauchen wieder auf.

Auch der zweite Band hat mir sehr gut gefallen, es gab erneut Probleme und Schwierigkeiten, die mich dank den überzeugenden und realistisch gestalteten Protagonisten haben mitfiebern lassen. Und dass trotzdem nicht alles gut wird und auch dieser Band mit weiteren offenen Fragen endet … steigert die Spannung auf den finalen letzten Band, auf den ich schon sehr warte.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Die Liebe einer Mutter ist unendlich

Weil du meine Tochter bist
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Ein mitreißender und ergreifender Roman über Schutzmaßnahmen für Kindern im England des Zweiten Weltkriegs, die mir bisher noch nicht bekannt waren. Bekannt war mir die Evakuierung von deutschen Kindern ...

Ein mitreißender und ergreifender Roman über Schutzmaßnahmen für Kindern im England des Zweiten Weltkriegs, die mir bisher noch nicht bekannt waren. Bekannt war mir die Evakuierung von deutschen Kindern in andere Länder, um sie vor den Gefahren des Krieges zu schützen bzw. ihr Leben zu retten. Dass es solche Maßnahmen auch in England gab, war für mich völliges Neuland.
Die in einem streng katholischen Elternhaus aufgewachsene knapp 18jährige Viv wird bereits nach wenigen Treffen mit ihrem ersten Freund ungewollt schwanger. Der sich daraus zur damaligen Zeit und gesellschaftlichen erforderlichen Heirat mit dem Vater des Kindes können sich weder Viv noch Joshua entziehen. Doch Joshua stellt in den Augen der alle und alles dominierenden Mutter von Viv auf Grund seiner jüdischen keinen passenden Schwiegersohn dar. Wohlwissend um den Traum des jungen musikalisch sehr talentierten Joshua, nach Amerika zu gehen, reicht der von ihr angebotene Geldbetrag gepaart mit sehr deutlichen Worten aus, dass Joshua dieses Angebot annimmt. Viv bleibt eher "geduldet" mit ihrer kleinen Tochter bei ihren Eltern wohnen, bis sie dem Druck von Familie, Kirche und Nachbarschaft nicht mehr standhält, und sich im Rahmen eines Evakuierungsprogramms von ihrer Tochter trennt. Ihre Hoffnung, dass ihre kleine Tochter Maggie in Sicherheit lebt, wird durch eine Bombe, der auch des Hauses der Pflegeeltern zum Opfer fällt, zerstört.
Die Autorin vermittelt auf eine sehr empathische Weise die Entwicklung der jungen und sich unterordnenden Viv zu einer starken und selbstbewussten jungen Frau, die den Kampf um Selbstbestimmung und Unabhängigkeit aufnimmt und der es gelingt, sich aus den Zwängen von Familie und Gesellschaft zu lösen, ihr Leben frei und unabhängig zu gestalten.
Das gleiche gilt für den von seinem musikalischen Talent vollkommen überzeugten Joshua, den – auch im fernen Amerika – bruchstückhafte Informationen nicht nur über die aktuellen Kriegsereignisse, sondern auch die zunehmende Lebensgefahr für Menschen jüdischer Abstammung erreichen. Seine gedankliche Auseinandersetzung zu diesen Themen und sein Entschluss, sich als Soldat dem zu stellen – auch hier eine überzeugende und nachvollziehende Darstellung.
Und dass es neben der überaus gelungenen Darstellung einer äußerst unsympathischen Mutter, deren ganze Liebe, Fürsorge und auch Angst sich nur um die älteste Tochter Kate und deren Familie dreht, stellen die Eltern und die Schwester von Joshua das genaue Gegenteil dar. Offen für jeden, ohne Ansehen von Herkunft oder Religion, liebevoll und fürsorglich nehmen sie Viv in ihre Familie auf und vermitteln ihr eine herzliche Wärme und Anteilnahme, die mich teilweise zu Tränen rührte. Ganz besonders beim Ausüben der mehrtägigen jüdischen Trauerzeremonie für verstorbene Familienmitglieder. Ohne ihre Enkeltochter Maggie lebend gekannt zu haben, wird sie auf diese Weise als Familienmitglied geehrt und wertgeschätzt.
Sehr geschickt gelingt es der Autorin, einen kleinen Hinweis auf einen möglichen Aufenthaltsort der vermeintlich verstorbenen Maggie in den Handlungsverlauf aufzunehmen und es beginnt ein sehr spannender Romanverlauf, bei dem auch Joshua eine nicht unbedeutende Rolle zufällt.
Das für mich zunächst etwas überraschende Ende, stellt jedoch einen überzeugenden Abschluss dar. Setzt es doch einen nachvollziehbaren Schlussstrich unter die Entwicklung, die Viv und Joshua durchlebt haben und die bei beiden zu Veränderungen in der Lebenseinstellung führten.

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Eine gefährliche Suche nach der verschollenen Tochter

Bevor die Welt sich weiterdreht
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Ein historischer Roman aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, für den als Handlungsort die Schweiz gewählt wurde, von der ich sagen muss, dass mir diese im Zusammenhang mit dem damaligen Kriegsgeschehen noch ...

Ein historischer Roman aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, für den als Handlungsort die Schweiz gewählt wurde, von der ich sagen muss, dass mir diese im Zusammenhang mit dem damaligen Kriegsgeschehen noch nicht bekannt war. Umso neugieriger war ich auf das, was ich nun neu – wenn auch überwiegend als Fiktion – erfahren durfte.
Die junge Schweizerin Johanna, deren Vater ein Sanatorium in Davos betreibt, entschließt sich, einen ganz persönlichen Beitrag zu den Kriegsereignissen leisten zu wollen und nimmt eine pflegerische Tätigkeit in einem Lazarett auf. Hochschwanger von ihrer im Krieg gefallenen großen Liebe Erich kehrt sie nach Hause zurück – doch ihre Pläne für den weiteren gemeinsamen Lebensweg mit ihrem Kind werden bereits kurz nach ihrer Ankunft zerschlagen: das Kind, ein kleines Mädchen, wird ihr sofort nach der Geburt weggenommen und sie selbst in die Verlobung mit einer gut betuchten wichtigen Persönlichkeit gezwungen, auf dessen finanzielle Unterstützung Johannas Vater für sein angeschlagenes Sanatorium hofft.
Johannas Sehnsucht nach ihrer Tochter ist ungebrochen und so lässt sie sich in einen lebensgefährlichen Handel ein: wird sie zunächst nur als Spionin für Deutschland akquiriert, so sind schon kurze Zeit später auch andere Länder an ihr interessiert. Ein spannendes und auch gefährliches Spiel, bei dem äußerste Vorsicht geboten ist.
Mir gefällt die Verbindung zwischen der nachvollziehbaren und sehr empathisch geschilderten unaufhörlichen Suche der jungen Mutter Johanna nach ihrem Kind, der "kriegsneutralen" Schweiz und einer Spionagetätigkeit, die mit Lebensgefahr verbunden sein kann, sehr gut. Das Abgleiten immer tiefer in die geheimnisvolle, aufregende aber auch lebensbedrohliche Welt der Spionage, noch dazu nicht nur für ein, sondern im Verlauf für mehrere Länder garantiert einen großen Spannungsbogen. Aber immer wieder durchbrochen von der Hoffnung auf ein freies, unbeschwertes, frohes und glückliches Leben mit der Tochter. Dies alles wird spannend, mit sehr viel Gefühl und auf eine leichte und flüssige Weise erzählt. Da hofft und bangt man mit und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass Johannas Wege zum erhofften Ziel führen.
Für mich ein sehr interessanter Ausflug in eine mir eher ungewohnte Thematik der Spionage. Aber in Verbindung mit einer ergreifenden und überzeugenden emotionalen Romanhandlung hat mich dieser Roman von Anfang an in seinen Bann gezogen.
Er hat mir sehr, sehr gut gefallen und kann ihn guten Gewissens weiterempfehlen.

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