Unruhige Zeiten
Da der zweite Band nahtlos an den ersten Roman anschließt, war ich sofort wieder mitten im Geschehen. Hilfreich war aber auch das Personenregister zu Beginn.
Nach Anfeindungen in der Schule bricht Sonja ...
Da der zweite Band nahtlos an den ersten Roman anschließt, war ich sofort wieder mitten im Geschehen. Hilfreich war aber auch das Personenregister zu Beginn.
Nach Anfeindungen in der Schule bricht Sonja diese ab und steht ihrer Mutter in der Reederei zur Seite. Dem familieneigenen Unternehmen geht es seit dem Ausbruch des Krieges nicht gut, denn immer stärker wächst der politische Druck. Ein hochrangiger Nazi macht Sonja Avancen, doch sie hat sich in einen französischen Zwangsarbeiter verliebt. Dann muss Sonja eine Entscheidung treffen.
Kurt ist mit einem Kindertransport nach London geschickt worden und wächst hier im Heim auf. Seine Liebe gilt immer noch Fanni, die er bereits mit sieben Jahren angehimmelt hat. Durch Zufall gelingt es Karl der Royal Air Force beizutreten und wird hier zum Kampfpiloten ausgebildet. Als er Luftangriffe auf Deutschland fliegen muss, steht auch er vor einer schweren Entscheidung.
In dem zweiten Band wird die Zeit von 1939 bis 1949 behandelt. Schon nach den ersten Seiten hat mich auch dieser Roman begeistert und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Ich fühlte mich mitten in Blankenese, habe den Nationalsozialismus und Antisemitismus hautnah gespürt und erlebt, was er bei den Menschen anrichtet. Es war erschütternd zu erleben wie schnell die jungen Leute durch den Krieg damals erwachsen werden mussten. Gekonnt hat Michaela Grünig tatsächliche Ereignisse mit der Geschichte verflochten, so dass die unruhigen Zeiten für mich nachvollziehbar waren. Dieser Erzähl-Mix rund um die Familie Casparius hat mir sehr gut gefallen. Ich erlebte eine emotionale Achterbahnfahrt und bin nun auf die Fortsetzung gespannt.