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Veröffentlicht am 29.08.2020

Trauriges Geburtstagskind

Geburtstagskind (Ewert Grens ermittelt 1)
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Der Stockholmer Kommissar Ewert Grens musste vor fast zwanzig Jahren in einem grauenhaften Verbrechen ermitteln, das ihn noch lange beschäftigt. Ein kleines Mädchen wollte im Kreise seiner Familie ihren ...

Der Stockholmer Kommissar Ewert Grens musste vor fast zwanzig Jahren in einem grauenhaften Verbrechen ermitteln, das ihn noch lange beschäftigt. Ein kleines Mädchen wollte im Kreise seiner Familie ihren fünften Geburtstag feiern, doch dann geschieht das Unfassbare und Grens betritt nach einem Beschwerde aus der Nachbarschaft die Wohnung mit den erloschenen Geburtstagskerzen und wird den Anblick, der sich ihm hier bietet, niemals vergessen. Nun, nach zwei Jahrzehnten, wird er in die gleiche Wohnung gerufen, hier hat es einen Einbruch gegeben, bei dem augenscheinlich nichts gestohlen wurde. Grens kann nicht glauben, dass es sich hier um einen Zufall handelt und beginnt zu ermitteln, diese Ermittlungen führt er auf seine Art: unkonventionell und mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln.
„Geburtstagskind“ ist ein spannender Krimi des schwedischen Autoren Anders Roslund, der zuvor schon als Hälfte zweier Autorenteams, „Roslund & Hellström“ und „Roslund und Thunberg“ mehrere Bücher veröffentlicht hat. Hier schreibt er also nun alleine, und es ist ein gelungenes Debüt! Der Schreibstil ist flüssig und lässt den Leser meist durch die Seiten eilen, ein paar wenige Längen beeinträchtigen den Lesefluss nur ein bisschen. Ewert Grens ist ein ungeheuer engagierter Kommissar, der in diesem Fall sehr viele Gefühle zeigt, was ihn menschlich macht. Die Geschichte hat einige Wendungen, man ahnt manche Zusammenhänge, wird aber öfters auch eines Besseren belehrt. Es ist auch eine Geschichte über Vertrauen und Misstrauen, und wie Letzteres Beziehungen vergiften kann. Das Finale des Buches ist teilweise überraschend, aber auch folgerichtig, das hat mir sehr gut gefallen.
Das auffällige schwarze Cover mit Treppenhaus und Geschenk ist ein wahrer Hingucker, sehr schön! Dieses, wie auch der Titel passen perfekt zum Buch.

Veröffentlicht am 09.08.2020

Ein typischer Carter

Bluthölle (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 11)
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Angela Wood ist eine sehr erfolgreiche Taschendiebin, die es sich erlauben kann, manches Mal in ihrem „Job“ früh Feierabend zu machen, weil sie einfach schon genug Geld und Wertgegenstände für den Tag ...

Angela Wood ist eine sehr erfolgreiche Taschendiebin, die es sich erlauben kann, manches Mal in ihrem „Job“ früh Feierabend zu machen, weil sie einfach schon genug Geld und Wertgegenstände für den Tag geklaut hat. Als sie eines Abends beim Feierabenddrink in einer Bar einen Mann bemerkt, der durch ausgesprochen schlechtes Benehmen auf sich aufmerksam macht, beschließt sie, ihm eine Lektion zu erteilen und lässt seine Tasche mitgehen. Doch was sich darin befindet, lässt ihr den Atem stocken: tagebuchmäßige Eintragungen über unglaublich brutale Morde. Schockiert spielt sie das Notizbuch der Polizei zu. Und hier kommen Robert Hunter, Profiler, und Carlos Garcia, Kommissar, beide bei der Polizei in Los Angeles tätig, ins Spiel. Sie versuchen mit aller Macht, dem grausamen Tun Einhalt zu gebieten und begeben sich damit auch selber in Gefahr, denn der Killer will sein Tagebuch zurückhaben, koste es, was es wolle…
Mit dem spannenden Thriller „Bluthölle“ hat der amerikanische Autor und forensische Psychologe Chris Carter den elften Band seiner Reihe um die beiden Ermittler Hunter und Garcia vorgelegt. Auch dieses Buch ist in einem fesselnden Stil geschrieben, der den Leser schnell durch den Thriller eilen lässt. Die Handlung finde ich originell, an guten Ideen mangelt es diesem Autor wahrlich nicht. Auch gelingt es ihm, den Spannungsbogen hoch zu halten. Die Verbrechen sind sehr detailreich beschrieben, das ist wirklich nichts für zartbesaitete Gemüter. Bei den Büchern von Chris Carter habe ich eigentlich immer nur das Gleiche zu bemängeln: Robert Hunter ist einfach zu perfekt. Ich würde Garcia mehr erfolgreiche Anteile an der Ermittlungsarbeit von Herzen gönnen.
Besonders persönlich und sympathisch ist übrigens das Vorwort zu diesem Buch, das ist mir sehr positiv aufgefallen.
Das blutrote und etwas reißerische Cover passt sehr gut in diese Reihe und lässt keinen Zweifel am blutigen Thriller. All das trifft auch auf den Titel „Bluthölle“ zu.

Veröffentlicht am 11.07.2020

Spannender dritter Teil

Der Fahrer
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In seinem 3. Fall zusammen mit Rebecca Oswald bekommt es Kommissar Jens Kerner mit einem besonderen Mörder zu tun: der entführt Frauen, fährt mit ihnen im Kofferraum durch Hamburg und lässt die Öffentlichkeit ...

In seinem 3. Fall zusammen mit Rebecca Oswald bekommt es Kommissar Jens Kerner mit einem besonderen Mörder zu tun: der entführt Frauen, fährt mit ihnen im Kofferraum durch Hamburg und lässt die Öffentlichkeit über die sozialen Netzwerke daran teilhaben. Das erste Opfer wird tot auf einer Parkbank aufgefunden, das Gesicht mit Leuchtfarbe bemalt. Was will der Täter, was steckt hinter diesem scheinbar sinnlosen Treiben? Geht es ihm nur darum, die Inkompetenz der Polizei zu dokumentieren? Und in welchem Zusammenhang steht das Geschehen mit dem neuen Fahrdienst MyDriver? Jens versucht dem Täter mit seinem Team auf die Spur zu kommen, doch das birgt große Gefahren für alle Beteiligten.
Der erfolgreiche deutsche Autor Andreas Winkelmann hat auch mit dem dritten Teil der Reihe um den eigenwilligen Hamburger Kommissar Jens Kerner einen spannenden Thriller vorgelegt. Er schreibt in einem sehr flüssigen und klaren Stil und lässt dadurch den Leser schnell durch das Buch eilen. Ihm gelingt es, den Spannungsbogen hoch zu halten bis zum spektakulären Ende. Die Protagonisten bilden ein sympathisches und engagiertes Team, der Zusammenhalt ist auch in schwierigen Situationen gegeben. Leider geht ein Handlungsstrang für meine Begriffe zu sehr an der Realität vorbei, sonst wäre dieses Buch für mich ein 5-Sterne Kandidat gewesen. Denn auch das Thema –soziale Medien und auch dieser neuartige Fahrdienst – finde ich sehr interessant und aktuell.
Das düstere Cover mit dem blutbesudelten Rückspiegel passt sehr gut zum Buch und lässt sofort den Thriller erahnen. Der Titel „Der Fahrer“ passt auch gut zu den anderen Bänden dieser Reihe – knapp und nüchtern.

Veröffentlicht am 04.07.2020

Spur in die Vergangenheit

Schwestern im Tod
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Kommissar Martin Servaz ist in den 90er Jahren ein junger aufstrebender Kommissar bei der Toulouser Polizei. Sein erster wirklich großer Fall ist der Doppelmord an zwei jungen Frauen, die in Kommunionskleider ...

Kommissar Martin Servaz ist in den 90er Jahren ein junger aufstrebender Kommissar bei der Toulouser Polizei. Sein erster wirklich großer Fall ist der Doppelmord an zwei jungen Frauen, die in Kommunionskleider gehüllt an zwei Bäume gefesselt aufgefunden werden. Schnell gerät Erik Lang, ein Schriftsteller, in den Fokus der Ermittlungsarbeit, beschreibt dieser doch in einem seiner Bücher ein Verbrechen dieser Art. Doch dann gibt es ein Geständnis eines anderen Mannes und der Fall wird zu den Akten gelegt. 25 Jahre später aber gibt es wieder einen Mord an einer Frau, die ebenfalls ein Kommunionskleid trägt – hierbei handelt es sich nun aber um die Ehefrau von Erik Lang. Kann das ein Zufall sein? Martin Servaz ist von einem Zusammenhang überzeugt und begibt sich zu dem bekannten Verdächtigen – wird er ihm diesmal einen Mord nachweisen können?
Der französische Autor Bernard Minier hat mit „Schwestern im Tod“ seinen 5. Psychothriller vorgelegt, für mich war dieses Buch allerdings das erste dieses Schriftstellers. Trotzdem hatte ich keinerlei Probleme, der Handlung zu folgen, die Lektüre der ersten vier Bände ist also nicht zwingend notwendig. Minier schreibt in einer besonderen, manchmal fast poetisch anmutenden Sprache, wenn das Geschehen es erfordert, aber auch knallhart. Martin Servaz ist ein engagierter Kommissar, das macht ihn sympathisch. Die Geschichte ist spannend geschrieben, es gibt ein paar unerwartete Wendungen, das Ende war für mich so nicht vorhersehbar. Über weite Strecken gelingt es dem Autor tatsächlich, den Spannungsbogen zu halten, es gibt nur wenige Längen in diesem Buch.
Das düstere Cover gefällt mir sehr gut, es wird jedem Thrillerleser ins Auge fallen und neugierig machen. Auch der Titel ist gut gewählt, passend zur Story.

Veröffentlicht am 02.06.2020

Spannend mit leichten Schwächen

Achtzehn
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Der schwedische Radiojournalist Axel Sköld stößt auf mysteriöse Übereinstimmungen bei verschiedenen Verbrechen. Ohne Erlaubnis seines Senders sendet er einen Podcast, in dem er diese Übereinstimmungen ...

Der schwedische Radiojournalist Axel Sköld stößt auf mysteriöse Übereinstimmungen bei verschiedenen Verbrechen. Ohne Erlaubnis seines Senders sendet er einen Podcast, in dem er diese Übereinstimmungen öffentlich macht – mit weitreichenden Folgen. Er ermittelt entgegen aller Widerstände weiter und bringt sich und auch seine Kollegin damit in tödliche Gefahr. Denn er scheint in ein Wespennest gestochen zu haben, einige einflussreiche Personen versuchen alles um seine Nachforschungen zu stoppen.
Der schwedische Autor und Journalist Anton Berg hat mit „18“ einen spannenden, wenn auch manchmal etwas unrealistischen Thriller geschrieben. Axel ist ein sympathischer, aber auch zeitweise sehr naiver Protagonist, man möchte ihn manchmal schütteln, damit er merkt, wie leichtsinnig er agiert. Auch seine Kollegin Stina mag ich gern, auch sie ist eine engagierte und mutige Journalistin. Die Geschichte um die „18“ ist manchmal etwas verwirrend, entwickelt sich aber zu einer sehr spannenden Story. Der Spannungsbogen steigt zum Ende hin steil an. Leider gibt es am Ende noch das eine oder andere ungelöste Rätsel, bzw. Aktionen, deren Logik sich mir nicht wirklich erschließt, was mir nicht so gut gefallen hat. Trotzdem hat mir das Buch im Großen und Ganzen sehr gut gefallen, so dass ich knappe vier Sterne vergeben möchte.
Das düstere Cover spricht mich als Thrillerleserin an, ich würde mir das Buch auch im Buchladen genauer anschauen. Der Titel ist kurz und knapp und macht neugierig.

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