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Veröffentlicht am 22.03.2021

Seelenfreude

Das Leben fällt, wohin es will
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Was gibt es denn schöneres, als ein unbeschwertes Leben, ohne Sorgen, ohne Stress?
Genau so geht es der dreißigjährigen Marie. Sie wohnt in einer WG geht gern feiern und trifft sich mit ihren Freunden. ...

Was gibt es denn schöneres, als ein unbeschwertes Leben, ohne Sorgen, ohne Stress?
Genau so geht es der dreißigjährigen Marie. Sie wohnt in einer WG geht gern feiern und trifft sich mit ihren Freunden. Das nötige Kleingeld bekommt sie durch jobben in einen Café.
Aber man merkt auch wie sehr sie ihr Hamburg liebt.
Doch plötzlich wird ihr recht unbeschwertes Leben drastisch geändert, denn ihre Familie benötigt ihre Hilfe. Ihre Schwester ist an Krebs erkrankt und kann nicht mehr im Familienunternehmen, eine kleine Werft, weiterarbeitet. Jetzt muss Marie sich um ihre Schwester und deren zwei Kinder kümmern und dazu auch noch die Stellung in der Werft übernehmen.
Eine Position, die sie fast schon am schwierigsten findet, denn da liegt noch der Streit zwischen Marie und ihren Vater. Denn ihr Vater traut Marie die Arbeit in der Werft nicht zu, da sie sich damals abgewandt hatte, als Maries Schwester ins Unternehmen eingeführt wurde.
Und plötzlich herrscht pures Chaos im Maries Leben und sie muss Verantwortung nicht mehr nur für sich übernehmen. Ein Balanceakt der extrem schwer ist für sie und sie auf Neuland führt. Zudem scheint sie auch gerade in der Firma nicht gut anzukommen und hat es schwer sich hier zu beweisen.

Trotz der turbulenten Szenenwechsel und der nicht immer logischen Aneinanderreihung von Ereignissen kommt man doch schnell ins Geschehen. Die Figuren sind durchaus authentisch und charakterstark, dazu eben sehr verschieden, was dem Ganzen eine frische Note verleiht.
Dabei ist es nicht unbedingt Marie, die hier die Hauptfigur spielt, denn auch die Nebenfiguren sind sehr vordergründig, so dass man eine gelungene Mischung hat.

Der lockere und beschwingte Schreibstil macht es dem Leser leicht durch die Seiten zu schweben, wenn es auch hier und da etwas langatmig erscheint. Gerade die Szenen, als Marie sich um die Kinder kümmert sind nicht ausgewogen und leicht holprig, fast schon erzwungen.
Was den Visus der Krebserkrankung angeht, so ist das mir doch nicht rund genug, so dass es Ungereimtheiten gibt. Tiefgründig an sich schon, aber schon fast am Rande abgefrühstückt.
Die Story an sich ist durchdacht und romantisch, frisch und erinnert eben schnell an Kirschinszenierung.
Der rote Faden bleibt immer wieder die Liebe zum Meer, bzw. zur Heimat und zur Werft, so dass man gern über kleine Stolperer hinwegsieht, denn man spürt als Leser die tiefe Verbundenheit.
Definitiv ein Roman zum schmökern, ohne große Überraschungen, aber dafür mich Liebe und Emotion geschrieben.

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Veröffentlicht am 20.03.2021

Lustig,peinlich und genial

Wie man seine peinlichen Eltern erträgt (Eltern 2)
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"Wie man seine peinlichen Eltern erträgt" von Pete Johnson ist das zweite Band der Reihe um den heranwachsenden Luis und dessen Ansichten und jugendlichen Problemen, insbesondere die er mit seinen Eltern ...

"Wie man seine peinlichen Eltern erträgt" von Pete Johnson ist das zweite Band der Reihe um den heranwachsenden Luis und dessen Ansichten und jugendlichen Problemen, insbesondere die er mit seinen Eltern hat. Denn diese verhalten sich nicht so wie er es von normalen Erwachsenen erwartet.

Luis ist zwar noch ein Kind, hat aber große Ziele vor Augen. Er will Comedian werden und versucht sich schon jetzt zu beweisen. So schreibt er Witze und will sogar an einer Castingshow teilnehmen.
Leider gibt es da aber noch das Problem „Eltern“, denn diese meinen plötzlich sich in die Welt von Luis einklinken zu müssen und wieder jung zu sein. So kleiden sie sich vermeintlich jugendlicher, hipper und cool und versuchen sich sogar in Jugendsprache. Als sie dann auch noch auf sozialen Kanälen anmelden machen sie es Luis richtig schwer, so dass dieser regelrecht sogar in der Schule gemobbt wird, wegen seinen peinlichen Eltern.
Und dennoch hält Luis an seinen Traum fest und holt sich Hilfe bei seiner besten Freundin und sogar seine Großeltern müssen ihm bei der „Erziehung“ seiner Eltern helfen.

Der Buchaufbau ist im beliebten Tagebuchstil. Immer wieder mal mit kleinen Comics versehen und dabei gut gegliedert und strukturiert.
Der lockere und umgänglicher Schreibstil macht es leicht sich in die Welt von Luis reinzuversetzen, aber auch Erwachsene finden sich eben bei den Beschreibungen der Eltern sicher hier und da wieder.
Dabei immer humorvoll und auch kritisch betrachtet, was eben die pubertären Probleme von Luis angeht. Luis ist dabei eine sehr sympathische Figur und auch die Eltern kommen plastisch und authentisch rüber. Man ist schnell mitten im Geschehen und kann das Buch auch als einzelnen Band lesen, ohne eben den ersten band gelesen zu haben. Es ist eine abgeschlossene amüsante Geschichte.
Immer wieder muss man einfach loslachen, denn es ist einfach sehr lustig geschrieben und dennoch tiefgründig. Eine wirklich perfekte Mischung und als Kinder-/Jugendbuch wertvoll. Trifft definitiv den Nerv der Jugend/Kinder und auch für Lesemuffel ein gutes Buch, zudem man sich die Passagen gut einteilen kann, dank des Tagebuchstils.

Ein empfehlenswertes Buch nicht nur für Kinder.

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Veröffentlicht am 17.03.2021

Ein Sommer im Leben für das ganze Leben

Der große Sommer
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Ist der Übergang von der Kindheit zum Erwachsenen so geprägt, dann denkt man doch gern an die Jugend zurück.
An Freundschaften, tiefe Verbundenheit, die erste große Liebe, der erste Sex, doch aber auch ...

Ist der Übergang von der Kindheit zum Erwachsenen so geprägt, dann denkt man doch gern an die Jugend zurück.
An Freundschaften, tiefe Verbundenheit, die erste große Liebe, der erste Sex, doch aber auch an Versagensängste und daran, dass man auch gern mal Blödsinn gemacht hat und dafür zum ersten Mal auch gerade stehen muss ohne Beistand.

Genau dieses Gefühlschaos und Erlebnisse prägen das Buch „Der grosse Sommer“

Cover:
Allein schon die Haptik des Buches ist eindrucksvoll und zieht in den Bann. Das Cover ist geschmeidig und sanft geprägt. Mittig mit erhabenem Effekt erkennt man einen jungen Mann in Badehose, wie er gerade in ein Schwimmbecken eintaucht und sich viele kleine Wasserbläschen seinen Körper umspülen. Man bekommt gleich Lust in das Buch einzutauchen.

Schreibstil:
Hier findet man einen Wechsel des Ich-Erzählers in den jeweiligen Zeiten. Einmal als gesetzten älteren Mann am letzten Drittel seines Lebensweges, welcher eben sich zurück erinnert an seine Jugend und damit an den besagten Sommer, der so prägend für seinen Zukunft und sein jetziges Leben war.
Wunderbar leicht und offen in der Erzählform und dafür detailliert und plastisch in den Beschreibungen, so dass man sich als Leser schnell in den Szenen findet.
Dabei ist jede einzelne Figur authentisch beschrieben und schnell sympathisiert man mit diesen.

Inhalt & Meinung:

Frieder ist Teil einer Großfamilie und leider schulisch nicht wirklich der Durchstarter, so dass die Versetzung in die Oberstufe gefährdet ist. Er ist im „Egal“-Modus. Doch sehen seine Lehrer und auch seine Eltern dies anders und möchten gern, dass er seine Chancen nutzt. Und diese heißen: Lernen in den Ferien bei Großvater, während der Rest der Familie in den Sommerurlaub fährt.
Nicht nur, dass Frieder lieber mit in den Urlaub fahren will, so ärgert es ihm vor allem, dass er bei dem Großvater bleiben soll. Einen Mann, gegenüber dem er höchsten Respekt, wenn nicht sogar Angst hat. Im Gegensatz zu seiner Nana – der Lichtblick für ihn.
Frieder bleibt nichts anderes übrig, als sich zu fügen.
Glücklicherweise ist da ja noch seine Schwester Alma, die gerade als Krankenschwester arbeiten muss und sein bester Freund Johann.
Und um nicht zu vergessen: Beate. Ein Mädchen, dass er im Schwimmbad kennen gelernt hat und das ihm nicht mehr aus dem Kopf geht. Aber wie findet man heraus wo sie wohnt oder ob auch sie Interesse hat? Da sind Alma und Johann zur Stelle und helfen nach.
Bei den Großeltern hingegen gibt es Zuckerbrot und Peitsche, denn Nana verwöhnt Frieder mit ihren Kochkünsten und Großvater spendet immer wieder kleinen Lernrätsel und straffe Erziehung.
Aber auch diese Beziehung zu den Großeltern wird zunehmend inniger und nimmt eine nicht erkennbare Wendung an.

Die Freunde genießen den Sommer und Frieder genießt seine erste große Liebe, aber es kommt auch zu einem Schicksalsschlag, welcher die Freundschaft und die Liebe entzweien und so den Sommer nicht nur mit Freude füllt, sondern auch mit Angst, Wut und Trauer.

Am Ende ein Sommer, der für Frieder und seine Freunde prägend ist fürs ganze Leben.

Fazit:
Ein Buch, dass voller Liebe, Sehnsucht nach Jugend, Glück, aber auch Wehmut ist.
Ewald Arenz hat es geschafft einen Sommer im Leben zu dem Hauptereignis des gesamten Lebens werden zu lassen und so das was davor und das was danach ist in den Schatten zu stellen.
Definitiv eine empfehlenswerte Lektüre, die zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Emotional und tiefgründig

Unter Wasser Nacht
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"In den idyllischen Elbauen im Wendland teilen zwei Paare Hof, Scheune und Kräutergarten - doch ihre einst enge Freundschaft ist zerbrochen. Thies und Sophie trauern um ihren Sohn Aaron, der unter ungeklärten ...

"In den idyllischen Elbauen im Wendland teilen zwei Paare Hof, Scheune und Kräutergarten - doch ihre einst enge Freundschaft ist zerbrochen. Thies und Sophie trauern um ihren Sohn Aaron, der unter ungeklärten Umständen ertrank. Allein mit ihren Schuldgefühlen müssen sie Tag für Tag Ingas und Bodos scheinbar perfektes Familienglück mit ansehen. Bis ein Jahr nach Aarons Tod eine Fremde in den Ort kommt und ans Licht bringt, was die vier Freunde lieber verschwiegen hätten."(Quelle:Verlag)

Sie waren damals die besten Freunde und immer füreinander da, doch das Schicksal wollte es anders.
Sophie und Thies leben schon fast nebeneinander her, immer auf der Hut nichts Falsches zu sagen oder zu tun. Sie lieben sich, aber auf eine distanzierte Art, die den Leser ergriffen und fast schon ängstlich werden lässt. Man spürt die Verbundenheit, aber eben auch die tiefe Trauer und Wut.
Eine Trauer die scheinbar nie endet und eine Wut und Verzweiflung, die täglich immer größer wird.
Dagegen steht schon fast die Bilderbuchfamilie mit Bodo, Inga und den Kindern Jella und Lasse. Beide Kinder sind wohl erzogen und haben gute Noten in der schule und sind auch erfolgreich in ihren Hobbys und Vereinen. Bodo und Inga haben einen regelhaften Alltag und fast schon spießig. Aber genau das ist es was Sophie so fehlt. Der Alltag, der mit normalen Problemen belastet ist und nicht mit Kummer.
Dazu gab es eben durch den Tod von Aaron einen Bruch zwischen den Freunden, so dass sie jetzt nur Nachbarn sind.
Als Leser fühlt man die Verzweiflung, aber auch hier und da ein Fünkchen Hoffnung, dass es wieder so wie früher werden kann.
Und das gibt erst recht durch das Auftauchen einer fremden Frau Hoffnung.
Einer Frau die scheinbar urplötzlich da ist und auf der Suche nach einem Mann ist. Sie schafft es dank ihrer einfühlsamen Art und ihrer sympathischen Ausstrahlung alle vom Hof in den Bann zu ziehen und so, dass sich die Familien wieder näherkommen. Es herrscht schon fast ein buhlen um die Gunst dieser Frau.
Doch plötzlich kommen Ereignisse und auch tief verschollene Geheimnisse zum Vorschein, welche dieses zarte neue Gebilde der Freundschaft endgültig zerstören lassen könnte. Ein Spannungsbogen den man so nicht unbedingt erwartet hätte, aber der genial sich in das Bild einfügt, so dass man das Buch regelrecht plötzlich verschlingen muss, um zu erfahren was die Hintergründe sind.
Emotional, packend und tiefgründig. Ein berührender Roman der den Leser in den Bann zieht.

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Veröffentlicht am 10.10.2020

Olchiges Abenteuer

Die Olchis im Land der Ritter
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"Krötige Herzensangelegenheit: Erhard Dietls Olchis begeben sich wieder auf Zeitreise - diesmal in Ritterrüstung. Wie unhöflich! Olchi-Oma hat sich nie bei der Kräuterfrau bedankt, die ihr damals vor 800 ...

"Krötige Herzensangelegenheit: Erhard Dietls Olchis begeben sich wieder auf Zeitreise - diesmal in Ritterrüstung. Wie unhöflich! Olchi-Oma hat sich nie bei der Kräuterfrau bedankt, die ihr damals vor 800 Jahren ein Liebesamulett geschenkt hat, mit dessen Hilfe sie sich Olchi-Opa geangelt hat. Höchste Zeit, das nachzuholen! Mit Brauseweins Zeitmaschine und den beiden Olchi-Kindern reist sie ins Mittelalter. Doch mit dem Besuch bei der Kräuterfrau ist es nicht getan. Auch in anderen Liebesdingen bekommen die Olchis gut zu tun: Der üble Ritter Gregor hält das Mädchen Gunhilde auf seiner Burg gefangen, damit sie ihn heiratet – statt des Schustergesellen, in den sie verliebt ist. Das finden die Olchis aber stinkersocken-unfair! Ob sie Gunhilde aus dem Burgturm befreien können ...? " (Quelle:Verlag)



Wer die Olchis kennt, der weiß sofort auf was man sich da einlässt. Ekliges Essen, muffige Gerüche und abgrundtiefe Flüche. Aber nichts davon ist schlimm, sondern eben lustig und humorvoll mit ganz viel Spaß.

Diesmal geht es für die Olchikinder mit ihrer Oma in ein abgefahrenes Abenteuer und das eben weit zurück in die Vergangenheit, als die Olchi-Oma noch jung war.

Eine Zeitreise mit vielen neuen Geschichten und der Hoffnung Gunhilde zu retten und damit die Geschichte hinter dem geheimnissvollen Amulett zu ergründen.

Aber....was wenn die Zeitmaschine kaputt geht und der Professor die Olchis nicht mehr zurückholen kann?



Extrem gelungen und spannend.

Dabei findet man auch wieder sehr detailierte Illustrationen, so dass man sich sehr gut in die Geschichte hineinversetzten kann und der Fantasie ihren freien Lauf lassen kann.



Sicher ein Buch für junge Leseratten, aber ab 10Jahren ist die Story doch zu weit hergeholt und nichts mehr als Jugendbuch gedacht.

Der Textaufbau ist gut durchdacht mit vielen Absetzen und gut strukturierten Kapiteln, so dass es nicht zu lange wird.

Dabei bleibt der Spannungsbogen auch lange erhalten und man wechselt nicht zu oft zwischen den Szenen und damit zwischen Vergangenheit und aktuellen Geschehnissen. Solider Aufbau für Kinder.



Kurzum ein abenteuerliches und lustiges Buch, dass es sich lohnt es auch zweimal zu lesen.

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