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Veröffentlicht am 22.03.2020

Turbolentes und buntes Familienleben

Familie Flickenteppich 2. Wir haben was zu feiern
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„An manchen Tagen kommt das Glück wie ein Platzregen
Emma und ihre Familie haben sich inzwischen richtig gut eingelebt in der Nummer 11. Und es ist allerhand los: Familie Flickenteppich bekommt Zuwachs, ...

„An manchen Tagen kommt das Glück wie ein Platzregen
Emma und ihre Familie haben sich inzwischen richtig gut eingelebt in der Nummer 11. Und es ist allerhand los: Familie Flickenteppich bekommt Zuwachs, Papa Olli wirbelt jede freie Minute in seinem Restaurant herum, um die goldene Kochmütze zu gewinnen, und Jojo wünscht sich zu ihrem fünften Geburtstag vor allem eins: Mama soll endlich zu Besuch aus Australien kommen!“ (Quelle:Verlag)



Familie Flickenteppich kommt zurück mit Band 2.

Vorab kann ich sagen, dass man den ersten Band nicht zwangsläufig gelesen haben muss.

Denn dieses Buch kann man auch ohne Vorkenntnisse gut lesen und man steigt echt schnell durch wie die Beziehungen der Figuren zueinander sind.

Ben, Emma und Jojo wohnen mit ihrem Papa Oliver im Haus Nr. 11.

Und diesem Haus wohnen eben noch ihre Freunde, Oma und Opa dessen und auch noch der „Graf“. Allesamt ein bunter Haufen und eine Nachbarschaft die stets zusammenhält.

Papa Olli hat Großes vor, denn er hat sich beworben bei einen Kochwettbewerb mit zu machen. Er hat ein Restaurant Namens Engls Küche und er hofft bei einer Fernsehsendung zu gewinnen, um einen neuen Herd kaufen zu können.

Da Ben sich aber erst vor kurzem den Arm gebrochen hatte will er lieber auf die Kinder aufpassen statt sich um den Wettbewerb zu kümmern. Die Kinder und alle Nachbarn haben da aber schon einen Plan, um Olli die Teilnahme doch zu ermöglichen.

Und auch die kleine Jojo hat Großes vor, denn sie wird bald 5 Jahre als und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass ihre Mama sie besuchen kommt. Aber ob dieser Wunsch in Erfüllung geht?



Jedes Kapitel ist toll in Szene gesetzt und man findet farbenfrohe und detailreiche Illustrationen, so dass man sich alle Figuren lebhaft vorstellen kann.

Es wirkt authentisch und ist kindgerecht. Es macht riesigen Spaß immer neue Details in den Bildern zu erkennen. Dazu fast wie ein Comic, aber mit viele Liebe gestaltet.



Der lockere und entspannte Erzählstil macht es leicht in die Welt des Haus Nummer 11 abzutauchen. Es macht Spaß und ist zugleich extrem spannend.

Es wechseln sich viele Emotionen ab. Von Angst, Freude, Enttäuschung, Spannung und richtige viel zu Lachen ist einfach alles dabei. Dazu mag ich besonders den Lerneffekt des Buches. Man spürt wie wichtig es ist zusammen zu halten und eben füreinander da zu sein, egal ob in guten Zeiten oder eben auch schlechten Zeiten.

Wirklich mitreißend und faszinierend. Man wird schnell Teil der Familie.

Dank der recht plastischen und wahrheitsgemäßen Erzählungen und Geschichten nimmt man das Buch eben inhaltlich vollkommen ab. Eine Story die so eben auch real sein könnte.

Dazu aber auch mystisches, denn wer weiß denn schon was ein „Fortunameter“ ist?

Mit viel Liebe zu den Figuren und abwechslungsreichen Wendungen in der Geschichte ist es einfach spannend und man freut sich jetzt schon auf eine Fortsetzung der Abenteuer welche die Familie Flickenteppich wohl nicht so erleben wird.

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Veröffentlicht am 18.03.2020

Innere Zerrissenheit

Die Geheimnisse meiner Mutter
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„Mit vierzehn bringt Rose ihre Mutter um – allerdings nur in den Geschichten, die sie ihren Mitschülern erzählt. Das ist leichter zu ertragen, als zuzugeben, dass ihre Mutter Elise einfach verschwunden ...

„Mit vierzehn bringt Rose ihre Mutter um – allerdings nur in den Geschichten, die sie ihren Mitschülern erzählt. Das ist leichter zu ertragen, als zuzugeben, dass ihre Mutter Elise einfach verschwunden ist, als Rose noch ein Baby war, und dass sie keine Ahnung hat, wohin, und vor allem – warum. Als Rose erwachsen ist, erfährt sie, dass die Schriftstellerin Constance Holden, einst eine gefeierte Bestsellerautorin, die dann aber plötzlich mit dem Schreiben aufgehört hat, damals die Letzte war, zu der Roses Mutter vor ihrem Verschwinden Kontakt hatte. Und mehr als das – Elise und Constance waren ein Liebespaar. Rose nimmt Kontakt zu Constance auf, um endlich zu erfahren, was mit ihrer Mutter geschehen ist …“ (Quelle:Verlag)

Gleich vorab ist dies ein Roman, der schon vom Aufbau her sehr gelungen ist. Man wechslt immer wieder zwischen den Jahren 1982/83 und 2017/18. Man taucht so in Geschehen ein und erkennt die Entwicklungen der handelnden Personen. Ein Spagat, den ich als sehr gelungen bezeichne.
Rose lernt man als recht offenen Menschen kennen, wobei sie ihre eigene Wünsche auch einfach mal hinten anstellt.
Sie wurde allein aufgezogen von ihren Vater Matt. Da sie nichts von ihrer Mutter weiß, außer dass sie weg ist als sie noch ein Kind war denkt sie sich Geschichten über sie aus. Es scheint so, dass dies so ihr Umgang mit dieser Situation ist. Ihre Mutter als Traumfigur mit der sie Dinge anstellen kann wie sie möchte und ihr eben auch Charakterzüge verpassen kann, wie ihr es gefällt.
Erst als erwachsene Frau gibt ihr Vater Matt ihr Hinweise über das Verschwinden und damit eben 2 Bücher in die Hand. Bücher einer Autorin welche ihre Mutter wohl als letztes noch gesehen hat. Eine Suche nach ihrer Mutter bzw. dieser besagten Autorin Constance Holden beginnt.
Durch den Wechsel zwischen den Jahreszeiten bekommt man eben einen Einblick in das Leben von Roses Mutter Elise und wie sie damals gelebt und geliebt hat. Wie sie Constance kennengelernt hat und eben auch eine für damalige zeit ungehörige Liebe.
Aber auf der anderen Seite folgt man der Spur die Rose hat und wie sie als Bindeglied zwischen den beiden Zeiten fungiert.
Spannend auf beiden Seiten und dabei ein direkter und offener Schreibstil, der es dem Leser leicht mach sich in die jeweiligen Figuren hineinzuversetzen und diese eben auch aus verschiedenen Perspektiven kennen zu lernen.
Man begleitet Elise auf ihrer Suche nach Liebe, Glück und eben auch Freiheit und Selbstfindung.
Und man spürt auch das reservierte und dennoch auch einnehmende Wesen von Conny.
Rose scheint sehr viel von ihrer Mutter zu haben und verliert oftmals den Blick und gibt sich Träumereien hin.
Ein Frauenroman mit Tiefe, voller Zerrissenheit und auch Hoffnung.

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Veröffentlicht am 15.03.2020

So ich noch lebe

„So ich noch lebe …“
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Lange vor der Geburt seines Enkels Wolfgang WIRD HUGO PATERNO UMGEBRACHT. Der Zollbeamte aus Vorarlberg und streng gläubige KATHOLIK wird Opfer der im NATIONALSOZIALISMUS so alltäglichen wie folgenschweren ...

Lange vor der Geburt seines Enkels Wolfgang WIRD HUGO PATERNO UMGEBRACHT. Der Zollbeamte aus Vorarlberg und streng gläubige KATHOLIK wird Opfer der im NATIONALSOZIALISMUS so alltäglichen wie folgenschweren und erbarmungslosen Praxis der DENUNZIATION: Einer Aussage eines Arbeitskollegen gemäß habe er sich abfällig über das NS-REGIME geäußert, was ihm eine Strafversetzung nach Innsbruck einbringt. Eine weitere Denunziation trennt ihn nicht nur räumlich von seiner Familie, sondern KOSTET IHN DAS LEBEN: 1944 wird Hugo Paterno in München-Stadelheim hingerichtet. Zurück bleiben eine alleinerziehende Mutter, vier Halbwaisen und viele offene Fragen. (Quelle: Verlag)

Schon allein der Titel des Buches ist einfach passend gewählt. Es ist eben eine Annäherung an den Großvater – den Großvater der wie ein Geist in der Familie umherschwirrt und das eben mit dem dunklen Mantel des Krieges.
Wolfgang Paterno hat es eben nicht auf sich beruhen lassen und ist den Weg gegangen der extrem beschwerlich erscheint. Er hat Unterlagen und zeitzeugen zusammengesucht und über Jahre hinweg nicht aufgegeben und recherchiert. So hat er es geschafft fast ein ganzes Leben zu rekonstruieren.
So ist eine eindrückliche Familiengeschichte entstanden, welche eben auch prägend für die damalige Weltgeschichte war. Ein Beispiel wohl von vielen Schicksalen in der nationalsozialistischen Zeit.

Großvater Hugo ist für Wolfgang Paterno nun eben kein Unbekannter mehr. Und auch für den Leser eben nicht. Dank viele Dokumente und auch Bilder wird man Teil des Lebens von Hugo Paterno. Man spürt seinen inneren Kampf und eben auch den Wunsch nach Gerechtigkeit. Man erkennt wie schwer es in der damaligen zeit war und wie wenig man seine eigene Meinung sagen durfte. Denunziation als Alltagsgeschehen. Man wird Zeitzeuge und erkennt wie schwer es ist die Grenzen zwischen Opfer und auch Täter einzuhalten, denn diese vermischen sich teils.
Großartig und brillant wie es Paterno geschafft hat einen Toten ein Leben einzuhauchen, dass man meinen könnte selbst in der Geschichte zu sein und das alles anhand von alten Dokumenten und auch Zeitungsartikeln.
Für den Leser eben emotional berührend und auch erschütternd. Man ist hin und hergerissen zwischen Wut und auch Trauer.
Es ist sehr persönlich geschildert und ein Schicksal an dem man Teil haben kann.
Wichtige Zeitgeschichte die man nie vergisst – vor allem was die Nachkommen angeht.
Brilliant recherchiert und definitiv empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 14.03.2020

Klimaschutz geht uns alle an

Land unter bei Samuel
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"Klimaschutz geht jeden an – findet Samuel
Samuel ist Erfinder. Für jedes Problem findet er eine Lösung – zum Beispiel einen Dinoverwandler. Mit dem kann Samuel sich in den Pausen auf dem Schulhof vor ...

"Klimaschutz geht jeden an – findet Samuel
Samuel ist Erfinder. Für jedes Problem findet er eine Lösung – zum Beispiel einen Dinoverwandler. Mit dem kann Samuel sich in den Pausen auf dem Schulhof vor dem blöden Bela schützen. Aber ein Problem bleibt: Kiribati. Die Inselgruppe im Pazifik wird vom steigenden Meeresspiegel bald verschluckt werden. Braucht es hier nicht auch nur die richtige Erfindung? Samuel ist sicher, dass man da was machen kann. " (Quelle:Verlag)



Samuel ist neu in seiner Klasse, da seine Familie umziehem musste. Sein Vater ist Klimaforscher und nimmt an einen neuen Projekt teil - die Rettung der Insel Kiribati.

Besonders Samuel und seiner Schwester Kiara fällt es schwer sich in der neuen Umgebung zurecht zu finden und vor allem neue Kontakte zu knüpfen.

Dazu gibt es da noch unliebame Mitschüler mit denen er kämpfen muss. Zum Glück gibtes aber auch Weggefährten wie den Hausmeiter mit dem sich Samuel schnell anfreundet.

Seine liebste Beschäftiguung ist aber Forschung und in seine eigene Welt abtauchen, um hier eben Schutz zu suchen.



Man lernt Samuel als einen sehr offenen und freundlichen Jungen kennen, der verdammt viel Forscherinstinkt hat und eben sehr am Umweltschutz interessiert ist. Er erlebt viele tolle kleine Dingen, welche seinen Alltag belgeiten und man wird eben schnell warm mit ihm. Man mag einfach alle Figuren sehr gern, zudem sie eben toll charakterisiert sind. Es wirkt sehr authentisch.

Dazu sind die Texte sehr kindgerecht und mit sehr tollen Illustrationen versehen. Der Schreibstil ist locker und die Sätze klar gegliedert. Die einzelnen Kapitel sind nicht zu lang und immer mit einer Brise Spannung versehen.

Ein Buch dass Freude macht und eben den Klimaschutz auf kindgerechte Weise näher bringt..

Wirklich toll und nicht nur für kleine Kinder geeignet.

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Nur anfänglich gut

Incendium
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„Ein unerklärbarer Brandunfall führt den Journalisten Thomas
Papst zum einzigen Überlebenden, Johannes Kottal. Papst stößt
nach und nach auf Hinweise, die ihn nach Frankreich führen.
Nach weiteren Recherchen ...

„Ein unerklärbarer Brandunfall führt den Journalisten Thomas
Papst zum einzigen Überlebenden, Johannes Kottal. Papst stößt
nach und nach auf Hinweise, die ihn nach Frankreich führen.
Nach weiteren Recherchen und rätselhaften Vorkommnissen
bricht er zusammen mit seinem Freund, dem Russlandexperten
Andreas Becker, nach Moskau auf. Dort sind die beiden Reporter
dabei, eine globale Verschwörung aufzudecken, und bringen
sich unwissentlich in immer größere Gefahr.“ (Quelle: Verlag)

Thomas ist hier die Hauptfigur und der einzige Punkt und Charakter an den man sich lang hangeln kann. Denn leider gibt es da einfach viele Szenenwechsel und auch weit hergeholte Zusammenhänge, so dass man recht schnell mal den Überblick verlieren kann.
Der Einstige ist dabei wirklich dem Genre passend, denn die Geschehnisse versprechen viel Spannung und eben den typischen Thriller-Ambiente.
Aufgrund der Vielzahl der Personen und die jeweiligen Aktionen sollte man sich als bald Notizen machen, um eben wenigstens ein grobes Charakterverzeichnis zu erhalten.

Man bekommt regelrecht eine Flut an Informationen zu Ereignissen die sich um 1908 gedreht haben und damit auch einhergehenden Szenenwechsel die es in sich haben. Dabei erscheint dies schon fast willkürlich, so dass man sich in jedes Kapitel erst einlesen muss und erst nach und nach die zusammenhänge versteht. Wobei einiges ganz klar offen bleibt und den Leser schon fast ratlos lässt.
Zunehmend triftet der Thriller dann eben in eine Science-Fiction-Welt ab, so dass es für die eingefleischten Thriller-Leser spätestens hier auf wenig Gegenliebe trifft.
Trotz dem Versuch die Figuren rund um Thomas aufzubauen fehlt da einfach die Tiefe im Charakteraufbau, so dass man schnell diese Figuren vergisst und gar nicht als Federführend betrachtet.
Insgesamt wirkt der Aufbau einfach unruhig und mit zu schnellen Szenenwechseln. Teils nur mal einen Anriss von 2-3 Seiten als Kapitel. Das blockt leider recht stark das Lesevergnügen.

Die Story an sich hat dennoch potential, aber der Aufbau macht es schwer. Der Anfang als solches hat mir sehr gut gefallen, aber der Sprung zu der Science-Fiction-Welt wirkt zu erzwungen. Zudem eben auch das Ende mehr als offen gestaltet wirkt und dem Leser mit seinen Gedanken allein lässt und man dann das Buch auch hier nicht als geschlossenes werk ansehen kann.

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