Eigentlich lässt sich meine Meinung in einem Satz zusammenfassen: Es ist Anfang März und ich habe jetzt Lust auf einen Urlaub auf einer Nordseeinsel! Und ich habe Lust auf Windbeutel .
Mit Mitte 30 erfährt ...
Eigentlich lässt sich meine Meinung in einem Satz zusammenfassen: Es ist Anfang März und ich habe jetzt Lust auf einen Urlaub auf einer Nordseeinsel! Und ich habe Lust auf Windbeutel .
Mit Mitte 30 erfährt die alleinerziehende Konditorin Maren, dass ihre Oma Undine auf der Nordseeinsel Amrum aufgewachsen ist und ihr jetzt das ehemalige Haus ihres Vaters schenken möchte. Zusammen mit ihrer Tochter Leni macht sich Maren auf den Weg nach Amrum und versucht die Vergangenheit und die bisher unbekannten Teile ihrer Familie kennenzulernen.
Mich hat diese Mischung aus duftendem Backwerk, Meer, Wind und geheimnisvoller Familiengeschichte sofort gepackt. Die Autorin erzählt eine wirklich muckelige Geschichte über Familie, Verzeihen und Heimatverbundenheit. Kurz gesagt, also die perfekte Strandlektüre - wobei Sofa und Tee auch gut funktionieren.
UND mein Harmoniebedürfnis ist voll und ganz befriedigt.
“Always Been You - Herzklopfen in Blossomville” klingt schon im Titel nach Liebesroman und hält das im Prinzip auch. Für mich fällt er in die Kategorie “netter Liebesroman für zwischendurch”.
Olivia und ...
“Always Been You - Herzklopfen in Blossomville” klingt schon im Titel nach Liebesroman und hält das im Prinzip auch. Für mich fällt er in die Kategorie “netter Liebesroman für zwischendurch”.
Olivia und Grayson wuchsen gemeinsam in der Kleinstadt Blossomville auf und fanden miteinander ihre erste große Liebe. Nach der Highschool trennten sich ihre Wege abrupt, weil Olivia in New York ihre Karriere als Anwältin verfolgen wollte. Jahrelang verbannt Olivia ihren Heimatort und seine Bewohner aus ihrem Leben, während Grayson zuhause die Tierarztpraxis seines Vaters übernimmt. Als Olivia nach dem Tod ihrer Patentante gezwungenermaßen wieder nach Blossomville zurückkommt, muss sie feststellen, dass es ihr zwar gelungen war, ihre Vergangenheit aus ihrem Leben zu verbannen, sie sich jedoch immer noch in einer Ecke ihres Herzens befindet.
Die Autorin erzählt eine runde Geschichte ohne große Überraschungen und punktet dabei mit Kleinstadtflair - inklusive einer Stadtversammlung im Rathaus, ziemlich süßen Hunden und guten Charakteren. Ich muss gestehen, dass ich mit den beiden Hauptfiguren Grayson und Olivia nicht so recht warm geworden bin, stattdessen bin ich großer Fan einiger Nebenfiguren.
Das Buch liest sich flüssig und man findet sich in der Kleinstadt und ihren Bewohnern prima zurecht. Emotional lief die Geschichte allerdings leider etwas an mir vorbei, ich konnte keinen Zugang zu den Hauptfiguren und ihren Emotionen finden. Deswegen fällt meine Beurteilung etwas nüchtern aus und mein Fazit bleibt: Ein netter Liebesroman für zwischendurch.
“Die Brandung - Leichenfischer” von Karen Kliewe ist der zweite Teil der Reihe um das dänisch-deutsche Ermittlerduo Fria Svensson und Ohlsen Ohlsen in der Flensburger Grenzregion. Vielleicht liegt es daran, ...
“Die Brandung - Leichenfischer” von Karen Kliewe ist der zweite Teil der Reihe um das dänisch-deutsche Ermittlerduo Fria Svensson und Ohlsen Ohlsen in der Flensburger Grenzregion. Vielleicht liegt es daran, dass ich den ersten Teil noch nicht gelesen habe, aber ich verstehe nicht, wieso die Reihe “Die Brandung” heißt. Das klingt zwar gut und die Krimis spielen direkt an der Ostsee, aber ansonsten steht da nichts in Bezug zu einem aufgewühlten Meer. Der Klappentext lockt mit dem unvollendeten Satz, dass Kommissar Ohlsen einen “verhängnisvollen Fehler” begeht - was auch gut klingt, aber sich auch nicht wirklich im Buch wiederfinden lässt.
Das Äußere des Buches gefällt mir eigentlich sehr gut, abgesehen von den oben genannten Problemen. Nun zum Inhalt: Die Geschichte wird in mehreren parallelen Handlungssträngen erzählt, bei denen man nach und nach versteht, ob und wie sie zusammenhängen. Von den Hauptfiguren mag ich besonders Fria und ihre Familie, die scheinen ziemlich chaotisch, impulsiv und liebenswert zu sein. Die private Beziehung zwischen Fria und Ohlsson konnte ich nicht ganz einordnen, aber da fehlt mir wohl das erste Buch. Für das Verständnis des Falles braucht man das jedoch nicht.
Die Autorin schreibt lebendig und angenehm und wirft immer mal wieder lokale Eigenheiten ein (oder zumindest, was ich so aus der Ferne als lokale Eigenheiten bezeichnen würde), wie zum Beispiel Flensburger Bier oder Ohlsens handballverrückte Kollegen. Der ständige Wechsel zwischen den Erzählsträngen und Sichtweisen der erzählenden Figuren war für mich kein Problem und ließ sich flüssig lesen. Die Spannung baut sich kontinuierlich auf und gipfelt in einem spannenden Ende. Nur die Auflösung kam mir etwas konstruiert vor, etwas zu bemüht, uns Leserinnen in die Irre zu führen. Und die eine oder andere Nebenhandlung hätte es für meinen Geschmack auch nicht gebraucht.
Fazit: Ich mag Ostsee-Krimis, und dieser hier reiht sich gut ein. Allerdings hat es mich nicht völlig vom Hocker gerissen.
Mein erster Eindruck: “Wow!” - Das Buch leuchtet richtig, wenn man es in der Hand hält. Die knallige rot-blau-lila Farbkombination des Covers und die tiefblauen Seitenränder sind wirklich ein Blickfang. ...
Mein erster Eindruck: “Wow!” - Das Buch leuchtet richtig, wenn man es in der Hand hält. Die knallige rot-blau-lila Farbkombination des Covers und die tiefblauen Seitenränder sind wirklich ein Blickfang. Und um es vorwegzunehmen: innen geht es genauso weiter.
Der Thriller “Deep Fake” von Cleo Konrad spielt auf zwei Zeitebenen: In der Gegenwart wird die engagierte Lehrerin Mira de Luca kalt erwischt, als ein pornografisches Video von ihr im Netz auftaucht. Mira und ihr Mann sind sich sicher, dass es sich um ein Deep Fake handeln muss, die Öffentlichkeit und die Schulleitung sieht das natürlich erstmal anders; im Jahr 2003 zieht die 16-jährige Schülerin Katharina von Hohenberg, genannt Kat, mit ihrem Vater in das kleine Dorf Tannwinkel im Bayrischen Wald. Kat schreibt ein digitales Tagebuch, um den Tod ihrer Mutter zu verarbeiten und erzählt uns die Geschehnisse im Sommer 2003 aus ihrer Sicht.
Die Autorin hebt die beiden Erzählungsstränge optisch voneinander ab, indem das Tagebuch grau hinterlegt ist und wie ein Computerausdruck wirkt. Zunächst laufen beide Stränge nebeneinander her und haben auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun. Das ändert sich natürlich und es wird immer klarer, dass alles irgendwie zusammenhängt, obwohl zwischen beiden Ebenen circa 20 Jahre und mindestens 800 Kilometer liegen (Mira wohnt in Berlin).
Ich fand das Buch am Anfang interessant und dann zunehmend spannender. Sobald klar war, dass alles irgendwie zusammenhängt, war ich damit beschäftigt zu rätseln, welche Personen und Motive ich identifizieren kann. Die Szenen sind klar und plastisch beschrieben und auch die Perspektive und Gedanken der jugendlichen Kat fand ich gelungen (zumindest soweit ich mich heute noch daran erinnern kann, wie man als Jugendliche so denkt). Das Thema Künstliche Intelligenz spielt logischerweise eine Rolle und ist, meiner Meinung nach, meistens gut umgesetzt. Damit meine ich, dass technische Aspekte teilweise recht genau beschrieben werden, das Thema dann aber wieder in den Hintergrund rückt und die persönlichen Schicksale nach vorne treten - vermutlich hilft dabei auch, dass 2003 noch nicht an KI zu denken war…
Es gibt zwar ein, zwei kleine Erklärungslücken und ab und an fand ich Szenen etwas weit hergeholt, aber das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch - es ist ja immer noch ein fiktiver Roman.
"Allein gegen die Lüge" von Alex Finlay ist mir direkt durch das Cover ins Auge gestochen. Ich mag das kräftige Gelb, das so schön heraussticht und durfte feststellen, dass es in Echt noch besser aussieht.
Der ...
"Allein gegen die Lüge" von Alex Finlay ist mir direkt durch das Cover ins Auge gestochen. Ich mag das kräftige Gelb, das so schön heraussticht und durfte feststellen, dass es in Echt noch besser aussieht.
Der Inhalt hat mich zum Glück genauso wenig enttäuscht:
Matt Pine wird eines Tages von FBI Agentin Sarah Keller vor seinem Studentenwohnheim erwartet: seine Eltern und jüngeren Geschwister sind im Urlaub in Mexiko ums Leben gekommen. Das FBI ermittelt - angeblich, weil das ein normales Vorgehen ist, wenn amerikanische Staatsbürger im Ausland ums Leben kommen. Abgesehen davon sitzt Matts älterer Bruder Danny seit 7 Jahren in Haft, weil er seine damalige Freundin erschlagen haben soll. Der Prozess wurde unlängst in einer Netflix-Doku aufgearbeitet, die Matt und seine Familie zu mehr Bekanntheit brachte, als ihm lieb ist. Es steht der Verdacht im Raum, dass Danny unschuldig ist und Hinweise auf den tatsächlichen Täter nicht ernst genommen oder sogar verschleiert wurden. Bisher sind aber jegliche Versuche der Wiederaufnahme des Verfahrens gescheitert.
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven in drei Zeitebenen erzählt. Matt und Sarah befinden sich im Heute, die Mitglieder von Matts Familie beschreiben die Ereignisse aus ihrer Sicht direkt vor dem Trip nach Mexiko und der Inhalt der Doku wird uns in Form des Drehbuchs näher gebracht. Der Teil mit dem Dokumentations-Skript hat mir besonders gut gefallen, da konnte ich mich direkt vor dem Fernseher sitzen sehen. Trotz der Komplexität konnte ich der Handlung gut folgen, allerdings habe ich mir zu Beginn zusätzlich noch ein paar Fakten zu Dannys Fall aufgeschrieben, um den Überblick zu behalten.
Das Buch ist flüssig geschrieben und sehr angenehm zu lesen. Es passiert viel und man springt in kurzen Kapiteln zwischen den einzelnen Perspektiven und Zeitebenen hin und her. Am Anfang war ich neugierig und fand es interessant und gegen Ende wurde es immer spannender.
Fazit: Ein rundum gelungener Thriller, der spannend ist, aber - zumindest mir - keine schlaflosen Nächte bereitet hat. Wer Thriller mag, die abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden, sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen.