Düsterer Krimi
Spätsommermord"Spätsommermord" war mein erstes Buch von Anders de la Motte und wird sicherlich nicht mein letztes bleiben...
Es geht um Anna, die als Polizeichefin einen neue Stelle im südschwedischen Nedanas beginnt, ...
"Spätsommermord" war mein erstes Buch von Anders de la Motte und wird sicherlich nicht mein letztes bleiben...
Es geht um Anna, die als Polizeichefin einen neue Stelle im südschwedischen Nedanas beginnt, da ihr Mann verstorben ist. Sie zieht mit ihrer Tochter um und dort wird sie mit einem vor 27 Jahren geschehenen ungeklärten Mordfall konfrontiert, bei dem ein Jugendlicher in einem Steinbruch beim Sprung ins Wasser getötet wurde. Die Mutter des Opfers glaubt nicht an einen Unfall und als ein weiterer Mord geschieht, der mit den damaligen Ereignissen zusammenhängt, ermittelt Anna in beiden Fällen, was bei der Bevölkerung allerdings auf Missfallen stößt, vor allem beim früheren Polizeichef. Anna findet einiges heraus und begibt sich dadurch selbst in Gefahr.
Meine Meinung: Anders de la Motte erzählt in diesem Buch verschiedene Geschichten, die zum Schluss perfekt ineinander fließen. Zum einen aus der Vergangenheit, den "Unfall" im Steinbruch und die Erlebnisse in dieser Nacht sowie die Erzählungen um den Tod von Annas Mann. Zum anderen den neue Mordfall in der Gegenwart. Das Buch wird somit auf verschiedenen Zeitebenen erzählt, sodass ich insgesamt einen guten Einblick in die Geschehnisse von damals sowie die heutigen Ermittlungen hatte. Der Schreibstil des Autors war flüssig und er hat es "mit leisen Tönen" geschafft, den Spannungsbogen aufzubauen und zu halten. Das Buch vermittelt eine düster atmosphärische Stimmung, die Charaktere sind dadurch allesamt eher unsympathisch, aber genau das passt zum Buch. Tatsächlich rückt keiner der Protagonisten mit der Sprache heraus, was damals wirklich geschah und Anna trifft zudem auf eine konsequente Ablehnung der Bewohner des gesamten Dorfes, was es ihr nicht leichter macht.
Hervorzuheben möchte ich nochmal, dass es sich um einen Kriminalroman ohne Blutvergießen und viel Action handelt. An einigen Stellen waren mir die Ausführungen zwar etwas zu lang und ich hätte mir ein bisschen mehr Tempo gewünscht, dennoch war die Story insgesamt stimmig. Besonders das Ende hatte ich so nicht erwartet und hier kommt noch einmal richtig Spannung auf. Dies war schlichtweg genial konzipiert.
Für mich ein Buch, dass eher als Drama mit kriminalistischen Bezügen zu qualifizieren ist. Die Story lebt vor allem von den Erzählungen aus der Vergangenheit und den Emotionen der Charaktere, die alle ein Päckchen zu tragen haben. Insgesamt kann ich den Kriminalroman in jedem Fall empfehlen