Profilbild von bookconversation

bookconversation

aktives Lesejury-Mitglied
offline

bookconversation ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit bookconversation über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2018

Ein ganz starker Pageturner!

Der Todesmeister
0

"Der Todesmeister" ist, nach mehreren Fantasyromanen, der erste Thriller von Autor und Rechtswissenschaftler Thomas Elbel.

In Berlin wird die geschundene Leiche einer jungen Frau aus der Spree gezogen. ...

"Der Todesmeister" ist, nach mehreren Fantasyromanen, der erste Thriller von Autor und Rechtswissenschaftler Thomas Elbel.

In Berlin wird die geschundene Leiche einer jungen Frau aus der Spree gezogen. Die Tote ist keine Unbekannte, sondern die Nichte des Berliner Justizsenators. Das erhöht den Druck auf das ermittelnde LKA-Team, zu dem seit Neustem auch Viktor Puppe gehört. Der ehemalige Mitarbeiter des Innenministeriums vollzog den beruflichen Wechsel aus privaten Gründen, von denen der Leser nach und nach erfährt. Doch zunächst ist Viktor mit der Frauenleiche und der hübschen Pathologin Stella beschäftigt, bis der Fall sich urplötzlich erledigt zu haben scheint.
Das LKA-Team ist allerdings misstrauisch und ermittelt weiter, wobei sie auf grausame Internetvideos stoßen und klar wird, dass es noch viel mehr Frauenleichen geben muss.
Zusammen mit seinen Kollegen, der etwas wechsellaunigen Begüm und dem sympathischen Sprücheklopfer Kenji, kommt Viktor einem perfiden Serienkiller auf die Spur. Und dessen abstoßendem Netzwerk...

Thomas Elbel hat einen erstklassigen Thriller geschrieben. Wahnsinnig spannend und dabei mit einer ordentlichen Portion Wahnsinn, denn "Der Todesmeister" ist nichts für schwache Nerven!
Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig. Die Charaktere sind stark, bunt und immer für eine Überraschung gut. Die Story ist komplex und dynamisch. Jedoch hätte der gut 500-Seiten starke Thriller sicherlich auch bestens mit ein paar weniger Seiten funktioniert.
Hoffentlich muss man nicht allzu lange auf den 2. Teil der Reihe warten, ich persönlich stehe nämlich schon zum Lesen in den Startlöchern!

Veröffentlicht am 07.06.2018

Gelbgrün, Pistaziengrün, Flaschengrün

Arthur und die Farben des Lebens
0

Der Pariser Arthur hat erst kürzlich einen Job in der Bunstiftfabrik Gaston Cluzel angenommen, als diese Konkurs anmeldet.
Am letzten Produktionstag mischt Arthur gerade die Inhaltsstoffe der 24 verschiedenen ...

Der Pariser Arthur hat erst kürzlich einen Job in der Bunstiftfabrik Gaston Cluzel angenommen, als diese Konkurs anmeldet.
Am letzten Produktionstag mischt Arthur gerade die Inhaltsstoffe der 24 verschiedenen Minen zusammen, als er spontan die Dosis der Pigmente auf das Maximum erhöht. Wozu noch sparsam arbeiten, ab Morgen ist eh alles vorbei!
Zufrieden betrachtet er die außergewöhnlich stark leuchtenden Farben und geht mit dem Gefühl, zum Schluss noch etwas Besonderes geschaffen zu haben.
Doch plötzlich verschwindet auf der ganzen Welt die Farbe gelb. Und kurz darauf verblassen auch alle anderen Farben zu grau.
Die Menschen werden traurig und depressiv in diesem schwarz-weißen Chaos. Die Droge LSD wird zum Bestseller, weil man durch sie für einen Moment wieder in einen Farbrasch verfällt.
Arthur wird zum Alkoholiker und verbringt seinen Alltag damit, die hübsche Nachbarin Charlotte mit ihrer kleinen Tochter Louise zu beobachten. Bis er Louise eines Tages einen ehemals rosafarbenen Stift von Gaston Cluzel schenkt. Denn kurz darauf mein Arthur, die Farbe rosa wieder sehen zu können. Oder spielt nur der Alkohol in ihm verrückt?

Jean-Gabriel Causse, Farbdesigner und nun auch Buchautor, hat mit "Arthur und die Farben des Lebens" einen ganz außergewöhnlich Roman geschaffen. Allein die Idee zu dieser Geschichte ist genial und so viel komplexer, als man im ersten Augenblick denkt. Denn für uns Menschen ist die bunte Welt doch absolut selbstverständlich und einfach normal. Warum sollten wir darüber nachdenken, wie die Welt ohne braun oder violett aussehen würde...?

Sehr humorvoll und äußerst intelligent erzählt Causse diese aberwitzige Geschichte um die verschwundenen Farben. Beim Lesen flog ich nur so durch die Seiten - im wahrsten Sinne. Denn ich habe dieses Buch an nur einem Tag gelesen. Das ist mir schon lange nicht mehr passiert und ich habe es wahnsinnig genossen, den Tag mit allerhand charmanten Protagonisten zu verbringen. Mit dem entspannten Arthur, der aufgeweckten Louise, der blinden Wissenschaftlerin Charlotte, den wahrlich komischen Bewohnern eines unkonventionellen Altenheims und dem indischen Taxifahrer Ajay.

Für mich: ganz große Klasse im Unterhaltungssegment.
Ein amüsanter, schwungvoller Roman mit einer klaren, bedeutenden Botschaft. Jean-Gabriel Causse hat für mich mit diesem vielschichtigen Buch alles richtig gemacht. So viele großartige Kniffe und herrliche, teilweise widersprüchliche Verknüpfungen. Bravurös!
"Arthur und die Farben des Lebens" bereitet großes Lesevergnügen, regt zum Nachdenken und regerer Wahrnehmung an dank überzogener Spitzen und auch ruhigen, gräulichen Momenten. Ein Glücklichmacher!

Veröffentlicht am 07.06.2018

She did it her way

Ein Sommer in den Hamptons
0

Britin Rowena "Ro" Tipton ist seit elf Jahren mit ihrem Freund Matt zusammen. Doch anstatt ihr endlich einen Antrag zu machen, verkündet er kurzfristig, dass er sich in wenigen Tag auf einen sechsmonatigen ...

Britin Rowena "Ro" Tipton ist seit elf Jahren mit ihrem Freund Matt zusammen. Doch anstatt ihr endlich einen Antrag zu machen, verkündet er kurzfristig, dass er sich in wenigen Tag auf einen sechsmonatigen Selbstfindungstripp nach Asien begeben will. Das Ganze nennt er leider auch noch "Beziehungspause". Ro ist am Boden zerstört, kann Matt allerdings nicht dazu bewegen, den heimlich geplanten Tripp abzusagen.
Sie versucht sich mit ihrer Arbeit als Fotografin abzulenken und fliegt für einen Auftrag in die USA. Dort lernt sie den lebensfrohen Humphrey, genannt "Hump" kennen, der noch MitbewohnerInnen für sein Sommerhaus in den Hamptons sucht. Zögerlich stimmt Ro zu, den Sommer mit den Schönen und Reichen zu verbringen. Wenn Matt für ein halbes Jahr aus ihrem gemeinsamen spießigen Alltag ausbrechen kann, kann sie das auch!
Rowenas amerikanisches Abenteuer beginnt etwas holprig - und schnell merkt sie, auch in den Hamptons ist nicht alles Gold, was glänzt...
Doch dank Hump und ihren Mitbewohnern entdeckt Ro schnell neue, stärkere Seiten an sich selbst.

Karen Swan hat mit "Ein Sommer in den Hamptons" ein vielschichtiges Buch geschrieben. Es ist mehr als ein einfacher Sommerroman. Dank einem Hauch Abenteuer, einer Prise Liebe, einer Portion Spannung und einem Mix aus sympathischen, wirklich interessant gezeichneten Charakteren entstand ein absoluter Wohlfühlroman.
Ich habe dieses Buch so so gerne gelesen, weil es alle Elemente der Unterhaltung gekonnt vereint.
Zwar ist die Geschichte im Endeffekt recht vorhersehbar, allerdings hat Karen Swan viele spannende Wendungen eingebaut.
Langeweile entstand für mich zu keiner Zeit, im Gegenteil! Ich wurde immer wieder überrascht.

Insgesamt muss ich sagen, kam mir die Liebe ein ganz bisschen zu kurz. Da hat sich die Autorin doch ordentlich Zeit gelassen.
Wirklich unangenehm war für mich lediglich die Übersetzung! Da musste ich doch den ein oder anderen Satz doppelt lesen. Sehr schade!
Und sehr störend für den Lesefluss. Auch gab es mehrere Rechtschreibfehler. Alleine "Bobbi" und "Bobby" war wohl ein Problem...

Alles in Allem ist "Ein Sommer in den Hamptons" äußerlich wie innerlich einfach wunderbar. Gut, dass das Buch fast 600 Seiten hat - ich wollte gar nicht, dass das Buch, dass der Sommer überhaupt je endet....

Veröffentlicht am 07.06.2018

Echt jetzt, Wasserwitze?

Hello Sunshine
0

YouTube-Star Sunshine Mackenzie ist erfolgreicher denn je.
Gerade wird eine Fernseh-Kochshow mit ihr geplant, sowie ein weiteres Kochbuch und ihr wunderbarer Ehemann Danny unterstützt sie, wo er kann.
Doch ...

YouTube-Star Sunshine Mackenzie ist erfolgreicher denn je.
Gerade wird eine Fernseh-Kochshow mit ihr geplant, sowie ein weiteres Kochbuch und ihr wunderbarer Ehemann Danny unterstützt sie, wo er kann.
Doch am Morgen ihres 35. Geburtstags wird ihr Twitter-Account gehackt - und ihre Follower erfahren eine verhängnisvolle Wahrheit über sie.
Sunshine kann nämlich gar nicht kochen; keins ihrer berühmten Rezepte stammt wirklich von ihr!
Mithilfe ihres persönlichen Teams aus Assistenten, Produktionsleitern und Co versucht Sunny ihren Ruf zu retten.
Allerdings taucht wenige Stunden später das nächste böse Posting auf, welches sich definitiv in keinster Weise beschönigen oder erklären lässt... und Sunshines perfektes Leben zerbricht innerhalb eines Tages...

Der Inhalt des Romans gefiel mir genauso gut, wie sein Äußeres.
Die Zartheit der Farben, die Zerbrechlichkeit/Vergänglichkeit (der Blumen) spiegeln sich in der Geschichte um Sunny wieder.
Bis die Protagonistin mir wirklich sympathisch war, vergingen jedoch einige Seiten. Gerade bei vielen ihrer Gedanken, Schlussfolgerungen wollte ich sie anfangs immer wieder anrempeln und fragen: Echt jetzt?
Aber: Sunny geht ihren Weg. Nicht ganz freiwillig und mit einigen Stolperern bahnt sie sich den Weg aus ihrem riesigen Lügennest.
Das Ende der Geschichte überraschte mich allerdings; so hatte ich es nicht erwartet. Es erklärte allerdings, wieso die Geschichte stellenweise etwas, sagen wir - langsam - erschien.

Dank Laura Daves tollen, sehr angenehmen Schreibstil habe ich "Hello Sunshine" schnell verschlungen.
Der Roman spielt in New York und hauptsächlich auf Long Island. Ich hätte jedoch nichts dagegen gehabt, noch etwas mehr von der berühmten Insel zu lesen. Noch etwas mehr vom Charme der Gegend zu spüren.
Der Humor der Autorin gefiel mir besonders an diesem Buch. Oft habe ich beim Lesen geschmunzelt und die Autorin still gelobt.
Und auch wenn ich mit Sunny nicht sofort warm wurde, verbrachte ich sehr gerne Zeit mit ihr und all den anderen Charakteren des Romans. Deutlich wurde hier auf jeden Fall: Nobody is perfect - and that´s okay ?

Vielen Dank für wunderbare Lesestunden!

Veröffentlicht am 07.06.2018

Sommer, Sonne, Liebe

Ein Sommer auf gut Glück
0

Die Sommerferien beginnen und die zielstrebige Andie freut sich auf ihren Sommerkurs an einer renommierten Uni. Doch da wird ihr Vater, ein örtlicher Politiker, plötzlich zum Rücktritt gezwungen. Konsequenzen ...

Die Sommerferien beginnen und die zielstrebige Andie freut sich auf ihren Sommerkurs an einer renommierten Uni. Doch da wird ihr Vater, ein örtlicher Politiker, plötzlich zum Rücktritt gezwungen. Konsequenzen folgen und so kann Andie nicht mehr am Vorbereitungskurs für ihr Medizinstudium teilnehmen.
Aber Andie lässt den Kopf nicht hängen, immerhin verbringt sie den Sommer dann doch nicht getrennt von ihren drei besten Freundinnen. Und da ihr Leben auf einmal sowieso seltsame neue Wege geht, nimmt sie einfach einen Job als Hundeausführerin an. Nicht, dass sie jemals viel mit Hunden zu tun hatte in ihrem Leben, aber immerhin hat einer ihrer felligen Schützlinge scheinbar ein sehr niedliches Herrchen.....

Morgan Matson ist bekannt für ihre wunderbaren, sommerlichen Jugendbücher. Seit "Amy on the Summerroad" bin ich persönlich ein kleiner Fan der Autorin.
Und auch wenn ihre Romane gefühlt immer dicker werden, Langatmigkeit oder Wiederholung kommen zu keiner Zeit auf.
Wobei ich sagen muss, dass ich hier bei "Ein Sommer auf gut Glück" schon über hundert Seiten brauchte, um voll drin zu sein.
Am Anfang der Geschichte war ich ein wenig distanziert, musste erst warm werden mit so manchem Protagonisten. Aber selbstverständlich braucht ein Buch auch die Möglichkeit der (positiven) Entwicklung und deshalb kann nicht von Beginn an überall eitel Sonnenschein herrschen. ... wobei es auch nicht immer ein Happy End geben kann.
Besonders gefallen hat mir natürlich der tierische Aspekt in diesem Buch. Es stimmt schon, ein Leben ohne Hund/Mops ist möglich, aber sinnlos.
Sprich: Das Buchcover hält, was es verspricht.

Ich hatte insgesamt ein tolles Lesevergnügen Dank Andie, Palmer & Co.
Wie gerne hätte ich mal an Clarks Pool neben ihnen gelegen, hätte mit ihnen Pizza gegessen oder wäre gar Teil ihrer speziellen Rallye gewesen.
"Ein Sommer auf gut Glück" ist ein absolut harmonisches, herzliches und sehr unterhaltsames Jugendbuch. Wie erwartet.
Morgan Matson hat einfach ein Händchen für dieses Genre, eine tolle Beobachtungsgabe und jede Menge kreative Gedanken zum Ausbau der Stories.
Ich freue mich auf weitere Romane der Autorin, die mir in der Zukunft den (beginnenden) Sommer versüßen!