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Veröffentlicht am 24.05.2022

Empfehlenswertes Naturbuch für die ganze Familie

Jetzt verstehe ich die Bäume
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MEINE MEINUNG
In seinem Kindersachbuch „Jetzt verstehe ich Bäume“ zeigt Umwelt- und Naturschützer, Grundschulpädagoge und Autor Roland Bock, dass es gar nicht so schwer ist, zu einem „kleinen“ Baumexperten ...

MEINE MEINUNG
In seinem Kindersachbuch „Jetzt verstehe ich Bäume“ zeigt Umwelt- und Naturschützer, Grundschulpädagoge und Autor Roland Bock, dass es gar nicht so schwer ist, zu einem „kleinen“ Baumexperten zu werden.
Mit diesem Baum-Buch lernen Kinder unsere typischen heimischen Baumarten auf ganz einfache Weise zu bestimmen und können so die 14 wichtigsten Laub- und Nadelbäume anhand eines charakteristischen Merkmals erkennen.
Durch die kindgerechte Aufbereitung des Sachwissens eignet es sich hervorragend für alle interessierten Kinder im Kindergarten- sowie Grundschulalter; die Altersempfehlung des Verlags ist für Kinder ab 6 Jahre angegeben.
Insgesamt werden zehn verschiedene heimische Laubbäume und vier Nadelbäume vorgestellt, die allesamt bildlich sehr anschaulich dargestellt werden.
Durch die Seiten des Sachbuchs begleiten uns nicht nur die beiden Kinder Valentina und Linus, sondern auch Siebenschläfer Pepe und Rehbock Paule, die als echte Waldbewohner einen kurzen Steckbrief zum Kennenlernen haben.
Durch die zahlreichen farbenfrohen Illustrationen von Johannes Reiner ist das Buch sehr ansprechend für die oben genannte Zielgruppe gestaltet. Auch die vielen gelungenen Fotos und witzigen, anschaulichen Zeichnungen sorgen für Abwechslung und untermalen den sehr verständlich gehaltenen Text hervorragend.
Auf jeder liebevoll gestalteten Doppelseite werden die Informationen zu jeweils einem Baum mit seinen speziellen Erkennungsmerkmalen kindgerecht erläutert. So wird zur leichten Unterscheidung der Laub- und Nadelbäume beispielsweise mal auf Blattformen, Früchte, die Rinde oder Knospen eingegangen, die sehr gut illustriert sind, sodass die typischen Merkmale der Bäume aber auch Unterschiede deutlich erkennbar und nicht mehr vergessen werden. Die gelungenen Abbildungen mit den unterschiedlichen Details laden zum genauen Betrachten, Entdecken und natürlich Einprägen ein. Auch erhalten wir zusätzliche Sachinformationen rund um die Bäume, den Wald und ihre Bewohner. Tolle weitere Anregungen, Tipps und Mitmachaufgaben beziehen die Kinder mit ihrem Forschergeist ein und lassen das Buch keinesfalls langweilig wirken. Zudem finden wir Beispiele dafür, wie man das Holz der Bäume nutzen kann, was alles Spannendes daraus hergestellt werden kann, aber auch interessante Geschichten zu den Bäumen.
Insgesamt wird den Kindern ein umfangreiches Wissen über Bäume vermittelt, aber auch ein allgemeines Verständnis für den Wald, die Waldtiere, deren Bedeutung für uns alle und die die hohe Schutzbedürftigkeit. Hier werden auch Erwachsene bisweilen das ein oder andere Wissenswerte neu erfahren oder dazulernen können.
Das Sachbuch beinhaltet außerdem am Ende ein tolles Quiz, bei dem die jungen Baumexperten ihr erworbenes Wissen ganz spielerisch unter Beweis stellen und das Gelernte nochmals festigen können.
Als besonderes Highlight sind hinten im Buch 14 herausnehmbare Baumkarten, auf denen nochmals das wichtigste Baumwissen in Kurzform zusammengestellt ist. Diese praktischen Sammelkarten für unterwegs können zum Bestimmen der einzelnen Baumarten bei Ausflügen in die Natur ganz einfach mitgenommen werden. Eine tolle Idee!

FAZIT
Ein wunderbares Kinder-Sachbuch über unsere wichtigsten heimischen Bäume, das mit seinem kindgerecht vermittelten Sachwissen und den gelungenen Illustrationen rundum überzeugt!

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Veröffentlicht am 24.05.2022

Eindrucksvolle und unterhaltsame Romanbiografie

Almas Sommer
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MEINE MEINUNG
Mit seinem neuen unterhaltsamen Buch „Almas Sommer“ ist dem Südtiroler Journalisten und Schriftsteller Lenz Koppelstätter ein eindrucksvoller historischer Roman gelungen.
Im Mittelpunkt ...

MEINE MEINUNG
Mit seinem neuen unterhaltsamen Buch „Almas Sommer“ ist dem Südtiroler Journalisten und Schriftsteller Lenz Koppelstätter ein eindrucksvoller historischer Roman gelungen.
Im Mittelpunkt steht das österreichische Künstlerehepaar Mahler, auf deren kompliziertes Zusammenleben und Lebenskrisen uns der Autor schlaglichtartig einen eindrücklichen Blick werfen lässt.
Während Gustav Mahler (1860–1911) als berühmter Musiker, genialer Komponist und gefeierter Dirigent in die Annalen einging, gilt seine fast 20 Jahre jüngere Ehefrau Alma (1879 -1964) als „Femme fatale“, Muse vieler berühmter Männer und ist eine eher umstrittene Frau des 20. Jahrhunderts.
Der Autor entwirft mit seinem ruhigen, bildhaften Erzählstil ein faszinierendes und ausgewogenes Portrait dieser beiden so gegensätzlichen Persönlichkeiten, indem er aus abwechselnden Perspektiven beide Seiten beleuchtet. Unaufgeregt präsentiert er uns Szenen einer sehr problembehafteten Ehe und gewährt uns aufschlussreiche Einblicke in ihre unterschiedlichen Lebensvorstellungen und schwierige Beziehung. Hierbei ist es ihm hervorragend gelungen, fiktive und sorgfältig recherchierte, biographische Anteile zu einer unterhaltsamen und stimmigen Handlung zu verweben.
An der Seite von Gustav und Alma Mahler tauchen wir ein in einen Sommer im Jahr 1910 in das ländliche Toblach zu Füßen der Dolomiten. Hautnah erleben wir den etwas sonderlichen Ausnahmekünstler Gustav in seinem Komponierhäuschen im Garten oder während seiner regelmäßigen Wanderungen in die Berge – glücklich mit der Abgeschiedenheit und Beschaulichkeit des Landlebens, aber verzweifelt mit dem Fortgang seiner Kompositionen ringend. Ganz anders hingegen die lebensfrohe junge Alma, die sich in der Sommerfrische langweilt, die Abwechslung und Zerstreuung in der besseren Gesellschaft Wiens oder New Yorks schmerzlich vermisst und sich zunehmend von ihrem alternden Mann distanziert. Das Unglück nimmt seinen Lauf, als Gustav erfährt, dass seine Frau kurz zuvor im Kurort Tobelbad eine leidenschaftliche Affäre mit dem jungen Walter Gropius hatte und gipfelt in der Konfrontation mit dem angereisten, liebestrunkenen jungen Rivalen..
In einer komplexen Seelenschau von Gustav Mahler bringt uns der Autor gekonnt den eigenbrötlerischen Außenseiter, zerbrechlichen Menschen hinter dem Genie, einen verzweifelt Liebenden sowie mit dem Schicksal hadernden Künstler nahe. In kurzen Rückblicken hängt der gesundheitlich und psychisch angeschlagene Mahler seinen Erinnerungen nach, in denen er sich auf verschiedene Episoden und einschneidende Ereignisse in seinem Leben zurückbesinnt. Mit viel psychologischem Feingefühl ist es dem Autor gelungen, Gustav Mahler in seiner Genialität aber auch seiner inneren Zerrissenheit, Melancholie, Trauer und Verbitterung sehr glaubhaft einzufangen. In kleinen, hochamüsanten Anekdoten erfahren wir zudem beispielsweise über seine ausgeprägte Lärmempfindlichkeit, die ihn zu witzigen erbosten Bestechungsversuchen hinreißen ließ und seine Weltfremdheit verdeutlicht. Nicht fehlen darf dabei auch nicht seine kurze Begegnung mit dem großen Sigmund Freund im holländischen Leiden, bei dem sich Mahler Hilfe für seine gescheiterte Ehe erhoffte.
Sehr einfühlsam und anschaulich zeichnet Koppelstätter ein vielschichtiges, objektives Bild der jungen, sehr unglücklichen Alma Mahler, die den tragischen Tod ihrer älteren Tochter Maria nicht verkraftet hat und -gefangen in ein tradiertes Rollenbild - unter fehlender Anerkennung, psychischen Krisen, Verletzungen und Enttäuschungen zu leiden hat. Die sehr aufschlussreichen Einblicke in ihr Innenleben offenbaren aber auch weniger sympathische Seiten wie beispielsweise starke Ich-Bezogenheit und ihren Hang zur Selbstinszenierung.
Obwohl der Autor uns an einigen hochemotionalen Momenten in Leben der Mahlers Anteil nehmen lässt, blieb für mich jedoch eine gewisse Distanz zu den Figuren.
Dennoch ist es ihm mit seinem eindrucksvollen und sehr einfühlsam erzählten Roman gelungen, mir die beiden ausgesprochen faszinierenden Persönlichkeiten näher zu bringen und großes Interesse, vor allem auch an Gustav Mahlers musikalischen Werken, zu wecken.

FAZIT
Eindrucksvolles und stimmiges Porträt des Künstlerehepaars Gustav und Alma Mahler und eine unterhaltsame Romanbiografie, die ich gerne weiterempfehle!

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Veröffentlicht am 22.05.2022

Ein unterhaltsamer Roman zum Wohlfühlen

In den Wäldern der Biber
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MEINE MEINUNG
Die deutsche Autorin Franziska Fischer hat mit „In den Wäldern der Biber“ einen unterhaltsamen Roman zum Wohlfühlen geschrieben, der über Lebensumbrüche, Selbstfindung, den Mut eines Neuanfangs ...

MEINE MEINUNG
Die deutsche Autorin Franziska Fischer hat mit „In den Wäldern der Biber“ einen unterhaltsamen Roman zum Wohlfühlen geschrieben, der über Lebensumbrüche, Selbstfindung, den Mut eines Neuanfangs und die heilsame Kraft der Natur erzählt.
Der Autorin ist eine abwechslungsreiche und inspirierende Geschichte über Freundschaft, Liebe und Familienbande sowie das Besondere des Generationen übergreifenden Zusammenlebens gelungen, die zum Nachdenken anregt über eigene Lebenskonzepte und darüber, was einem wirklich wichtig ist im Leben.
Es bereitet großen Spaß, die sympathische Protagonistin Alina näher kennenzulernen, ihren mutigen Entscheidungsprozess zu ihrem spontanen Neuanfang zu begleiten und sich gemeinsam mit ihr auf ein spannendes Abenteuer bei ihrem Großvater auf dem Lande einzulassen, das auch so manche Überraschungen und Wendungen bereit hält.
Und natürlich kommen allmählich auch einige verborgene Familiengeheimnisse zu Tage, die Alinas Kindheitserinnerungen in einem ganz neuen Licht erscheinen lassen und einige verdrängte Leerstellen füllen. Der angenehme, lebendige Schreibstil von Franziska Fischer sorgt dafür, dass man leicht in die charmant erzählte Geschichte hineinfindet. Der Autorin gelingt es hervorragend, uns mit atmosphärisch dichten Naturbeschreibungen und wundervoll eingefangenen jahreszeitlichen Stimmungen die magische Anziehungskraft der ländlichen Region vor Augen zu führen und die einzigartigen Naturerlebnisse in den Wäldern erlebbar zu machen.
Besonders gut gefallen haben mir die Passagen, in denen die Einfachheit des ländlichen Lebens im Einklang mit der Natur beschrieben wird und mitzuerleben, wie Alina als Großstadtpflanze sich allmählich auf das entschleunigte Leben mit ihrem Großvater einlässt, zur Ruhe kommt und schließlich immer mehr zu sich findet.
Mit Alina hat die Autorin eine interessante und vielschichtige Protagonistin zum Leben erweckt, die mit ihren Lebensproblemen und Eigenheiten sehr lebensnah wirkt. Man kann sich gut in ihr Gefühlsleben hineinversetzen, wodurch es leicht fällt, an ihrem schrittweisen Wandel und ihre neu erwachte Liebe zur Natur nachvollziehen zu können. Sehr schön beschrieben ist auch die Annäherung und die neu erweckte enge Beziehung zu ihrem Großvater, die Alina sehr viel Kraft gibt.
Im Laufe der Geschichte begegnen wir auch einer Vielzahl interessanter Nebenfiguren, die mit ihren Besonderheiten und vielen unterhaltsamen Details sehr glaubwürdig ausgearbeitet ausgearbeitet sind, so dass man insgesamt ein stimmiges, überaus lebendiges Bild von ihnen erhält. Nicht zu vergessen sind ebenfalls die netten Begegnungen mit den vielen Katzen und Hühnern – eigensinnige Charaktere, die alle Tierliebhaber sicher sofort in ihr Herz schließen werden.
Auch wenn die eine oder andere Wendung sicher vorhersehbar ist, gelingt es der Autorin uns zu fesseln und bestens zu unterhalten.
Insgesamt ist es ihr hervorragend gelungen, einen einfühlsamen und warmherzigen Roman zu schreiben, in dem auch viel Unbeschwertheit und Zuversicht mitschwingt. Der versöhnliche, sehr hoffnungsvolle Ausklang rundet diese interessante und stimmig erzählte Geschichte ab.
FAZIT
Ein stimmungsvoller und unterhaltsamer Roman über einen mutigen Neubeginn und die Kraft der Natur mit interessanten Charakteren und großartigen Naturbeschreibungen!

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Veröffentlicht am 15.05.2022

Packender Auftakt

Schwarzlicht
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MEINE MEINUNG
Der überaus packende Kriminalroman „Schwarzlicht“ wurde gemeinsam von der schwedischen Bestseller-Autorin Camilla Läckberg und dem Mentalisten Henrik Fexeus, der auch Spezialist für Psychologie ...

MEINE MEINUNG
Der überaus packende Kriminalroman „Schwarzlicht“ wurde gemeinsam von der schwedischen Bestseller-Autorin Camilla Läckberg und dem Mentalisten Henrik Fexeus, der auch Spezialist für Psychologie und nonverbale Kommunikation ist, verfasst.
Er ist der 1. Band ihrer neuen als Trilogie geplanten Krimi-Reihe, in deren Mittelpunkt ein recht ungewöhnliches Ermittler-Duo steht, das mich mit ihren Eigenheiten schnell begeistern konnte.
Zu dem speziell gegründeten Ermittlerteam gehört neben der jungen Stockholmer Kriminalkommissarin Mina Dabiri auch der exzentrische Promi-Mentalist Vincent Walder, der mit seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten als Experte für Körpersprache und Magie beim Profiling und bei der Entschlüsselung des hochkomplexen Falls helfen soll. Schon bald wird klar, dass sie es mit einem skrupellosen Serientäter zu tun haben, der bei seinen grausamen Morden Codes hinterlassen hat, die auf einen Countdown hindeuten. Ein nervenaufreibender Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn es gilt weitere Morde zu verhindern…
Der heftige Einstieg mit den fast unerträglich detaillierten Beschreibungen der grausamen Ermordung einer jungen Frau hat mich schon schlucken lassen und ist sicher nichts für zartbesaitete Gemüter. Die sehr vielschichtige, packend umgesetzte Geschichte baut durch Wechsel der Erzählstränge schon bald enorme Spannung auf. Es entspinnt sich bei der Jagd auf den Serienkiller und nach den Hintergründen für seine spektakulären Taten eine spannende Handlung, die uns auch in die faszinierende Welt von Zauberkünsten, Täuschung und Illusion entführt.
Zudem sind Rückblicke in die Vergangenheit von 1982 eingestreut, die zunächst etliche Fragen aufwerfen und deren Zuordnung viel Stoff zum Spekulieren lässt. Ab einem bestimmten Punkt fügten sich dann aber alle Puzzleteilchen zusammen, die Zusammenhänge waren für mich überdeutlich und der Ausgang des Falls vorhersehbar.
Trotz der spannenden Ermittlungsarbeit verliert die Handlung immer wieder etwas an Fahrt durch die sehr ausführlichen Einblicke in das Privatleben, Umfeld und die persönlichen Probleme der beiden Hauptfiguren. Dank des lebendigen Schreibstils kommt aber niemals Langeweile auf, und rasch wird den Spannungsbogen wieder angezogen.
Sehr gelungen ist dem Autoren-Duo die Ausarbeitung ihrer Hauptfiguren Kommissarin Mina Dabiri und Mentalist Vincent Walder und der interessanten Dynamik zwischen ihnen. Trotz ihrer Gegensätze ergänzen sie sich hervorragend bei ihrer Zusammenarbeit. Beide sind vielschichtige, hochkomplexe und sehr exzentrische Charaktere mit recht ungewöhnlichen Eigenheiten, sorgsam verborgenen, psychischen Problemen und dunklen Geheimnissen. Und gerade dieses „spezielle“ Gesamtpaket macht sie sehr interessant und sympathisch.
Die übrigen Figuren des Ermittler-Teams sind sehr plastisch und lebensnah ausgearbeitet, so dass ihre Handlungen für mich weitgehend nachvollziehbar waren.
Nach einigen unvorhersehbaren Wendungen, falschen Spuren und überraschenden Enthüllungen gipfelt der Fall in einem packenden, sehr nervenaufreibenden Showdown, der an Dramatik kaum zu überbieten ist.
Die Aufklärung des komplizierten Falls war zwar nachvollziehbar, doch sind für meinen Geschmack einige Aspekte unlogisch und leider etwas zu konstruiert.
Nach diesem fesselnden Auftakt bin ich gespannt, wie es für das ungewöhnliche Ermittler-Duo Dabiri-Walder weitergehen wird.
Zum Hörbuch:
Die Schauspielerin Vera Teltz ist als Hörbuchsprecherin eine gute Wahl. Insgesamt versteht sie es sehr gut, die fesselnde Handlung und die verschiedenen Figuren ansprechend und authentisch umzusetzen. Mit unterschiedlicher Stimmlage gelingt es ihr sehr gut, den Charakteren Leben einzuhauchen. Passend zur jeweiligen Handlung variiert sie Erzähltempo, Lautstärke und Stimmfarbe und sorgt für eine abwechslungsreiche Lesung, der man gerne zuhört.

FAZIT
Ein packender Auftakt einer neuen schwedischen Krimi-Trilogie mit einem außergewöhnlichen Ermittler-Team und einem komplexen Fall aus der Feder eines neuen schwedischen Autoren-Duos!

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Unterhaltsamer schwedischer Wohlfühl-Krimi

Der Tod macht Urlaub in Schweden
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MEINE MEINUNG
„Der Tod macht Urlaub in Schweden“ ist der vielversprechende Auftakt einer neuen beschaulichen Krimireihe „Die Österlen-Morde“, die der schwedische Bestseller-Autor Anders de la Motte gemeinsam ...

MEINE MEINUNG
„Der Tod macht Urlaub in Schweden“ ist der vielversprechende Auftakt einer neuen beschaulichen Krimireihe „Die Österlen-Morde“, die der schwedische Bestseller-Autor Anders de la Motte gemeinsam mit dem Komiker Måns Nilsson verfasst hat.
Mit ihrem amüsanten und sehr unterhaltsamen Krimi stellt das schwedische Autorenduo unter Beweis, dass das derzeit überaus populäre Genre des Cosy Crime auch hervorragend mit der idyllischen skandinavischen Landschaft und schwedischen Lebensart vereinbar ist. So verlegen die Autoren ihren als klassischen „Whodunit“ angelegten Kriminalfall mühelos an einen kleinen Küstenort in der malerischen Provinz-Region Österlen im schönen südlichen Schweden.
Dieser Krimi lebt vor allem von seinen leicht verschrobenen, aber sehr liebenswerten Charakteren, einem spannenden und recht verzwickten Fall, bei dem nach Herzenslust mitgeraten werden kann, und einer gelungenen Portion Humor und Situationskomik.
Als die arrogante Celebrity-Maklerin Jessie Anderson in ihrem Musterhaus tot aufgefunden wird, deutet zunächst alles auf einen Unfall hin. Doch schon bald kommen Zweifel auf, denn mit ihrem ambitionierten, umstrittenen Bauprojekt mit Luxusvillen direkt am unberührten Strand hat sie sich vor Ort etliche erbitterte Feinde gemacht. Keine leichte Aufgabe für die junge Kommissarin Tove Esping, die zu allem Überfluss auch noch von Oben angeordnete Unterstützung durch den prominenten Mord-Ermittler und überpingeligen Stadtmenschen Peter Vinston aus Stockholm erhalten soll. Vinston, der eigentlich zu einem Erholungsurlaub freigestellt ist, versucht natürlich als „alter Hase“ die Ermittlungen sofort an sich zu reißen.
Es macht große Freude, dem ungleichen Ermittler-Team bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen und mitzuerleben, wie diese eigenwilligen und völlig unterschiedlichen Charaktere sich immer wieder aneinander aufreiben, was bisweilen in sehr witzigen Episoden resultiert.
Schon bald gibt es in dem spektakulären Fall eine Menge Verdächtiger mit nachvollziehbaren Motiven, die Ermittlungen fördern weitere Spuren und Verdachtsmomente zu Tage, so dass der Spannungsbogen trotz des eher gemächlichen Tempos gekonnt immer weiter angezogen wird.
Das Autorenduo hat die beiden sympathischen Hauptfiguren Peter Vinston und Tove Esping mit viel Liebe zum Detail angelegt, so dass sie überaus lebendig und facettenreich sind. Ihnen ist es hervorragend gelungen, die besonderen Eigenarten ihrer originellen Hauptfiguren auf den Punkt zu bringen ohne sie ins Lächerliche zu überspitzen.
Insbesondere der liebenswerte, überaus korrekte Vinston mit seinen schrulligen Kleidungsgewohnheiten und Marotten wie beispielsweise seine Tierphobie sorgt für zahlreiche herrliche Schmunzelmomente.
Daneben gibt es natürlich auch zahlreiche Nebenfiguren, die allesamt gelungen und glaubwürdig ausgearbeitet sind.
Nach einigen unerwarteten Wendungen gipfelt die Handlung in einem spannenden Finale. Ganz in klassischer Tradition wird die Auflösung des Falls vom Ermittler-Team vor allen versammelten Beteiligten präsentiert. Wer zuvor schon gut aufgepasst und mitgerätselt hat, konnte diese bereits erahnen, doch einige Hintergründe waren schließlich auch für mich eine Überraschung.

FAZIT
Ein gelungener, humorvoller Cosy Crime-Auftakt mit liebenswert verschrobenen Charakteren, tollem schwedischen Flair und einem spannenden, verzwickten Fall zum Miträtseln!
Ein sehr unterhaltsamer Wohlfühlkrimi aus dem hohen Norden!

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