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Veröffentlicht am 16.07.2018

Sei furchtlos in Paris!

Palace of Silk - Die Verräterin
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Allgemeines

Titel: Palace of Silk – Die Verräterin
Autor/in: C. E. Bernard
ISBN: 978-3-7645-3197-3
Verlag: Penhaligon
Genre: Dystopie
Seitenzahl: 448
Preis: 14,00€


Klappentext

Die mutige Rea, zuerst ...

Allgemeines



Titel: Palace of Silk – Die Verräterin
Autor/in: C. E. Bernard
ISBN: 978-3-7645-3197-3
Verlag: Penhaligon
Genre: Dystopie
Seitenzahl: 448
Preis: 14,00€


Klappentext



Die mutige Rea, zuerst Leibwächterin am englischen Königshof, dann heimliche Geliebte des Kronprinzen Robin, ist nach Paris geflüchtet. Dort erhofft sie sich ein neues Leben – insbesondere die Freiheit, andere Menschen ohne Strafe berühren zu dürfen. Denn in Frankreich leben gefürchtete Magdalenen wie Rea ihre Fähigkeiten offen aus. Doch als Ninon, Reas engste Vertraute und Schwester des Roi, ihre Freundin an den Königshof ruft, holt Rea der Fluch ihrer Vergangenheit ein: Niemand Geringeres als Prinz Robin erwartet sie – doch nicht, weil er Rea zurückgewinnen will, sondern weil er um Ninons Hand anhält. Welches Spiel spielt Robin? Und welches Geheimnis verbirgt die unnahbare Madame Hiver, die den französischen König in ihrer Hand hält?


Meine Gedanken zum Buch



Achtung, diese Rezension könnte Spoiler, sowohl zum ersten, wie auch zu diesem Teil der Reihe enthalten! Nun beginnt der zweite Teil der Palace-Saga und schon gleich am Anfang wird man als Leser in die Geschichte hineingeworfen. Rea wird von drei Personen verfolgt und bedroht, kurz nachdem sie in Paris angekommen ist. Dabei wollte sie in Paris neu anfangen, denn in Frankreich gibt es kein Berührungsverbot, wie in England. Doch schon kurz nach dem Angriff auf Rea wird sie wieder in einen Palast gebracht, dieses mal aber zum französischen Hof. Dort erwartet sie der König Frankreichs, Ninon (die Schwester des Königs) und die geheimnisvolle Madame Hiver, die Mätresse des Königs. Auch auf alte Bekannte, wie Blanc, der Comte und Réne trifft sie wieder. Doch mit einer Person hätte sie nicht gerechnet: Robin. Doch der ist nicht da, um Rea zurückzugewinnen, sondern er hält um die Hand von Ninon an. Schnell merkt Rea, dass auch an diesem Hof Intrigen geschmiedet werden, aber ebenso, dass sie noch Gefühle für Robin hat.

Auch dieses Mal bin ich von der Geschichte rund um Rea, Robin, Ninon und den ganzen anderen Nebencharakteren begeistert. Man merkt, wie sich Rea im Laufe der Geschichte weiterentwickelt, wie sie mit sich selbst zu kämpfen hat und wie sie alles für ihre Freunde tut. Apropos Freunde, diese kommen in der Geschichte auch nicht zu knapp vor. Oftmals dreht es sich in der Handlung um Ninon, Blanc, Comte und Réne und um ihre Freundschafts- und Liebesbeziehungen. Auch die Gefühle zu Robin werden umschweifend thematisiert, doch nie so viel, dass man denken könnte, dass es zu viel wird. Dass den Nebencharakteren mehr Zeit in der Handlung gegeben wird, ist eine wunderbare Entscheidung der Autorin, denn es dient der Geschichte. Zudem werden hier Thema wie Polyamorie, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen, Multikulturelle Gesellschaft, Offenheit gegenüber Unbekannten/Unbekanntem, Loyalität, Freundschaft und Liebe auf eine wirklich tolle Art und Weise angesprochen.

Auch der Schreibstil ist wieder ein Thema für sich. Denn er ist eigen. Er muss einem gefallen, ansonsten kann man sich mit ihm nicht anfreunden. Wie im ersten Teil brauchte ich wieder eine Weile, bis ich in die Geschichte hinein gefunden habe, was nicht an der Spannung der Handlung lag, denn diese wird schon am Anfang angezogen. Doch nach ca. 40 Seiten war der Lesefluss wieder da (wie ungefähr auch im ersten Teil). Und dann kann man auch wieder das genießen, was den Schreibstil so eigen macht. Die Eloquenz und Eleganz schmeichelt jeden Leser, der höhere Ansprüche an den Schreibstil einer Geschichte setzt. Dabei hatte ich nie das Gefühl, dass ich auf zu hochtrabende Wörter oder Ausdrücke stoße, die den Lesefluss stören.

Auch das Ende löst die Geschichte sehr schön auf und ich war wirklich gefesselt von den letzten 80 Seiten. Ich war euphorisiert, empört, gespannt und geschockt und das alles in einer kurzen Zeit. So kann ich jedem den zweiten Teil der Palace-Saga von C. E. Bernard empfehlen, der den ersten Teil der Saga schon spannend und mitreißend fand, denn der zweite Teil legt nochmal eine Schippe drauf.

Veröffentlicht am 12.07.2018

Der erste Fall für Sunday Night

Blutschatten
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Allgemeines

Titel: Blutschatten
Autor/in: Kathy Reichs
ISBN: 978-3-89667-621-4
Verlag: Blessing
Genre: Thriller
Seitenzahl: 400
Preis: 20,00€


Klappentext

Kann eine Frau mit einer gefährlichen Vergangenheit ...

Allgemeines



Titel: Blutschatten
Autor/in: Kathy Reichs
ISBN: 978-3-89667-621-4
Verlag: Blessing
Genre: Thriller
Seitenzahl: 400
Preis: 20,00€


Klappentext



Kann eine Frau mit einer gefährlichen Vergangenheit ein Mädchen ohne Zukunft retten? Sunday Night ist eine Frau mit körperlichen Narben, seelischen Wunden – und Killerinstinkt. Jahrelang lief sie vor ihrer Vergangenheit davon und suchte sich ein Leben, in dem sie niemanden brauchte und nichts spürte. Als ein Mädchen im Chaos einer Bombenexplosion verschwindet, bittet dessen Familie Sunday um Hilfe. Und Sundays Gerechtigkeitssinn und Rachedurst werden geweckt. Ist das Mädchen tot? Hat sie jemand entführt? Falls sie noch lebt, warum kann die Polizei sie nicht aufspüren? Wenn Sunday zurück ins Leben und das verschwundene Mädchen finden will, muss sie sich jetzt endlich ihren eigenen Dämonen stellen.


Meine Gedanken zum Buch



Ein Bombenanschlag, ein vermisstes Mädchen und eine zerbrochene Frau, die die Einzige zu sein scheint, die das Mädchen retten kann... Sunday Night ist keine gewöhnliche Frau, sie wird von ihrer Vergangenheit verfolgt und versucht erfolglos davor zu fliehen. Als sie den Auftrag bekommt, die verschwundene Stella Bright zu suchen, zieht sie der Fall sofort an. Das liegt auch an den ähnlichen Lebensgeschichten der beiden, diese Lebensgeschichten sind mit einem Wort gut zu beschreiben: Fanatismus. Gelingt es Sunday ihre Dämonen zu bekämpfen? Kann sie Stella finden und retten?

Ihr Lieben, wie ihr schon am Klappentext oder an meiner Kurzbeschreibung sehen könnt, scheint das Buch zunächst eine absolute Spannungsbombe zu sein. Aber nicht nur deshalb hatte ich große Erwartungen an dieses Buch, sondern auch dadurch, dass Kathy Reichs die Autorin ist. Gerade durch ihre Temperance Brennan-Reihe ist sie weltbekannt geworden; wer ihre Buchreihe nicht kennt, wird aber vermutlich die Serie „Bones“ kennen, die auf den Büchern basiert. Ich bin ein riesiger Bones-Fan, deshalb hatte ich hohe Erwartungen an Kathy Reichs, die sie aber leider nicht erfüllen konnte. Wieso das so ist, werde ich euch nun im folgenden genauer erläutern.

Kommen wir zunächst zu der Geschichte an sich. Denn sie hatte prinzipiell viel potential gehabt, da ich einer solchen Geschichte in einem Thriller noch nicht begegnet bin. Ich möchte dazu eigentlich nicht viele Worte verlieren, denn das wäre ein zu großer Spoiler. Jedoch haben zwei Punkte besonders stark gestört, die die Story insgesamt beeinträchtigt haben. Zum einem ist es das Detailreichtum. Details sind gut, aber manchmal hatte man ellenlange Beschreibungen von stundenlangen Observierungen, Straßen, Restaurant und Mahlzeiten. Das hat die Spannung enorm herausgenommen. Zum anderen hat mich der Schreibstil gestört. Ich kann das gar nicht genau benennen, aber er war sehr nüchtern und ich musste Sätze häufiger zweimal lesen. Mir kam es so vor, als ob Kathy Reichs die Privatermittlungen von Sunday besonders real aussehen lassen wollte. Vielleicht liegt das auch an Reichs eigenen Erfahrungen mit Ermittlungen, aber dadurch hatte man nirgends wirklich Spannung oder überhaupt Thrillelemente. Es gab auch eher nur wenige Überraschungsmomente.

Auch mit der Protagonistin Sunday bin ich nicht wirklich warm geworden. Zu Beginn des Buches dachte ich, dass sie vielleicht ähnliche Charakterzüge hat, wie Smoky Barrett aus der gleichnamigen Reihe von Cody McFadyen, da auch sie von ihrer Vergangenheit gezeichnet ist. Doch im Gegensatz zu Smoky ist Sunday sehr stur, aggressiv und nicht willig sich in irgendeiner Weise helfen zu lassen. Durch dieses Verhalten wurde auch, meiner Meinung nach, der Leser von ihr weggestoßen.

Was mir aber sehr gut gefallen hat, ist, dass es eine zweite erzählende Perspektive gibt. Zunächst dachte ich, dass es sich dabei um Stella Bright handelt, das Mädchen, dass nach dem Bombenanschlag verschwunden ist. Doch es handelt sich nicht um sie und das war wirklich eine Überraschung für mich. Mehr möchte ich dazu aber auch nicht sagen, weil das ebenfalls zu viel Spoiler wäre. Das Ende der Geschichte hat sie zwar abgerundet, war aber ebenfalls keine wirkliche Überraschung für mich.

Alles in allem würde ich dem Buch drei Sterne geben. Drei, weil die Geschichte sehr originell ist, aber die Umsetzung leider gar nicht mein Fall war. Ich bin aber dennoch gespannt, wie und wann diese Reihe fortgesetzt wird und ob die nächsten Teile mich eher überraschen können.

Veröffentlicht am 10.07.2018

Die Vorgeschichte des berüchtigten Serienmörders Francis Ackerman Jr.

Racheopfer
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Allgemeines

Titel: Racheopfer
Autor/in: Ethan Cross
ISBN: 978-3-404-17739-4
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Thriller
Seitenzahl: 160
Preis: 10,00€


Klappentext

Francis Ackerman jr. blickte dem Wolf in die ...

Allgemeines



Titel: Racheopfer
Autor/in: Ethan Cross
ISBN: 978-3-404-17739-4
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Thriller
Seitenzahl: 160
Preis: 10,00€


Klappentext



Francis Ackerman jr. blickte dem Wolf in die Augen. Er empfand eine merkwürdige Verwandtschaft zu dem Tier. Sie beide waren in eine Welt geboren, in der es ihnen bestimmt war, die Bösen zu sein, und keiner von ihnen konnte etwas dagegen tun. Keiner konnte sein Wesen ändern. Es war bedeutungslos, ob Ackerman mehr sein wollte, als er war. Die Welt hatte ihm seine Rolle zugewiesen, und die Menschen hatten bestimmte Erwartungen an ihn. Nun denn: Er würde den Zuschauern geben, wonach sie verlangten.


Meine Gedanken zum Buch



Ihr Lieben, wenn ihr uns schon länger auf Bookstagram verfolgt, wisst ihr, dass ich (Josi) ein riesiger Fan von Ethan Cross‘ Büchern bin. Vor allem von seiner Shepherd-Reihe rund um den Agenten Marcus Williams und den berüchtigten Serienmörder Francis Ackerman Jr. Ich liiiiebe Francis! Das ist vielleicht etwas merkwürdig für diejenigen, die diese Reihe noch nicht gelesen haben, aber Francis ist mit Abstand mein liebster Buchcharakter überhaupt. Er macht in der Shepherd-Reihe eine total tolle Entwicklung durch, ist charmant und humorvoll – was will man mehr? Und deshalb habe ich mich extrem auf die Vorgeschichte zu Francis gefreut und was soll ich sagen… ich wurde nicht enttäuscht!

In der Regel fange ich meine Rezensionen mit dem Schreibstil der Autoren an, heute gehe ich zunächst auf die inhaltliche Ebene eine, da der Klappentext euch auch nicht so viel verraten hat und ich es so erstmal etwas verständlicher machen möchte.

Als ich das Buch erhalten habe, dachte ich, dass es hier hauptsächlich um Francis geht, da es ja seine Vorgeschichte sein soll. Dabei dachte ich zunächst an zwei Szenarien. (Vorsicht! Das könnten Spoiler zum ersten Band der Shepherd-Reihe sein!) Zum einen habe ich gedacht, dass dieses Buch vielleicht bei Francis Jugend beginnt, wo er von seinem Vater Francis Ackerman Sr. gefangen gehalten und gefoltert wurde, da dieser beweisen wollte, dass man Serienmörder selbst herstellen kann. Zum anderen hätte ich gedacht, dass diese Vorgeschichte in der Zeit beginnt, wo Francis in einem Hochsicherheitsgefängnis untergebracht wurde. Denn in „Ich bin die Nacht“ ist er kurz vorher daraus ausgebrochen. Nichts davon ist jedoch der Fall. Deshalb würde ich vorab nicht von Francis‘ Vorgeschichte sprechen, sondern von einer Episode aus seinem Leben. Hier geht es nämlich nicht nur um Francis, hier geht es vor allem um eine Frau namens Jennifer, die Rache an Francis verüben will. Sie arbeitet in einer psychiatrischen Anstalt, wo man versucht, Serientäter zu rehabilitieren. Das nutzt sie als Vorwand, um Francis in die Klinik zu bekommen. Sie hat jedoch nicht mit dem Genie von Francis gerechnet und verursacht mit ihrem Vorhaben eine riesige Katastrophe. Auf Grund dieser Geschichte ist es für mich eben nur eine Episode aus seinem Leben, was mich aber nicht gestört hat. Das lag vor allem daran, da Francis hier sehr authentisch dargestellt wurde und er mir in keinem Moment gefehlt hat. Durch die konstruierte Geschichte wurde es nie langweilig und die Spannung war konstant da. Obwohl man ja durch die Bände der Shepherd-Reihe weiß, dass Francis da unbeschadet rauskommen muss, hatte man häufiger Zweifel daran und ich in meinem Fall Angst, dass Francis etwas zustößt. Das schafft nur Ethan Cross!

Viele Leser waren erschrocken, dass dieser Thriller nur 160 Seiten hat. Das kann ich verstehen, aber ich kann jedem nur versichern, dass es der Geschichte an nichts gemangelt hat. Es wirkte überhaupt nicht abgespeckt, sondern vielmehr so, als würde ich ein Buch von 400 Seiten lesen. Das soll nicht heißen, dass es total langatmig war, weil es das definitiv nicht war, sondern, dass die Geschichte von vorne bis hinten extrem gut durchdacht war und eben nichts fehlte.

Kommen wir nun nochmal kurz zu dem Schreibstil von Ethan Cross. Ethan Cross ist für mich der König des rasanten Schreibstils. Kurze Kapitel, flüssiger Stil und konstante Spannung beschleunigen die Handlung mühelos.

Für mich als großer Fan von Ethan Cross war es ein großes Vergnügen dieses Buch zu lesen. Deshalb kann ich es jedem von euch nur ans Herz legen, wenn ihr Ethan Cross und seine Bücher genauso liebt, wie ich. Aber jetzt bedeutet es warten. Der 6. Band der Shepherd-Reihe „Ich bin die Rache“ ist zwar bereits angekündigt, aber wir müssen uns leider noch bis zu dem 28.02.2019 gedulden. Hoffentlich vergeht die Zeit bis dahin schnell!