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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2019

Nicht so stark wie Band 1

Fearless
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Allgemeines

Titel: Fearless
Autor/in: Winter Renshaw
ISBN: 978-3-7363-0842-8
Verlag: LYX
Genre: Liebesroman/ Erotik
Seitenzahl: 288
Preis: 12,90€


Klappentext

Nachdem ihr Ehemann sie monatelang hintergangen ...

Allgemeines



Titel: Fearless
Autor/in: Winter Renshaw
ISBN: 978-3-7363-0842-8
Verlag: LYX
Genre: Liebesroman/ Erotik
Seitenzahl: 288
Preis: 12,90€


Klappentext



Nachdem ihr Ehemann sie monatelang hintergangen hat, ist die Scheidung für Maren Greene nur noch eines: ein Grund zur Party! Aber noch während sie in einer Bar ihre Freiheit feiert, trifft sie ihn: Dante Amato. Den Mann, der ihr Leben auf den Kopf stellt. Denn Dante will sie – das zeigt er Maren deutlich. Die Leidenschaft und die Hingabe, mit der er sie umgarnt, wecken dabei Gefühle in Maren, die sie längst vergessen glaubte. Dante schafft es, ihre Mauern einzureißen. Doch in dem Moment, in dem Maren sich mit Haut und Haar hingibt, enthüllt Dante ein Geheimnis, das alles verändert…


Meine Gedanken zum Buch



Maren ist frisch geschieden von ihrem Ehemann, der sie monatelang betrogen hat. Nun will sie vor allem eins, ihr Leben und ihre neue Freiheit genießen! Sie hat die Nase voll von Männern, doch ihre beste Freundin Saige will, dass sie mal wieder richtig Spaß hat… mit Männern. Saige macht Maren darauf aufmerksam, dass sie, in dem Club in dem sie sich gerade befinden, die ganze Zeit von einem Mann beobachtet wird – von Dante Amato. Saige will, dass sie ihn anspricht, aber Maren traut sich nicht und verpasst dadurch ihre Chance, denn Dante ist kurz danach verschwunden. Als Maren dann in der Nacht nach Hause kommt, erhält sie eine Nachricht von einer unbekannten Nummer, von Dante, denn Saige hat ihm Marens Nummer eingesteckt. Ihr erstes Gespräch wird schnell intim und löst bei Maren unbekannte Gefühle aus. Schnell entwickelt sich das ganze zu mehr, doch ist Maren bereit dafür? Und was hat Dante zu verbergen?

Nachdem mich der erste Band der Amato-Brothers-Reihe so begeistern konnte, hatte ich das auch für diesen Band gehofft, doch er war deutlich schwächer, als sein Vorgänger. Aber fangen wir doch erstmal mit einem positiven Aspekt an und den sehe ich vor allem bei dem Schreibstil von Winter Renshaw. Denn dieser ist leicht, flüssig und sehr gut zu lesen. Durch die kürzeren Kapitel ist der Lesefluss nur noch mehr beschleunigt. Was ich aber anmerken muss, ist, dass der Schreibstil in diesem Band nicht mehr so detailverliebt ist, was aber nicht gestört hat – es ist mir nur aufgefallen.

Zu den Protagonisten kann ich sagen, dass Maren wirklich eine starke Frau und Mutter ist, sie als Protagonistin aber zu wenig Tiefe besaß, ebenso wie Dante. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass man nur an der Oberfläche bei den beiden gekratzt hat und noch viel mehr hätte erfahren können. Saige, Marens beste Freundin und offizielle Verkupplerin, hat mich extrem genervt. Für mich ist sie der Inbegriff von Oberflächlichkeit und einem reichen Schnösel. Dante wiederum war sehr liebevoll und charmant und hat mir, ebenso wie Maren, sehr gut gefallen. Wie gesagt, man blieb allerdings insgesamt zu oberflächlich.

Die Handlung ist sehr eindimensional.. denn man hat hier nur wenig Entwicklung und Rahmenhandlung. Die beiden lernen sich kennen, haben Sex, es gibt ein Geheimnis, dieses wird gelüftet, kurzes Drama, sie finden wieder zusammen und es gibt ein Happy End. Es ist sehr stringent, aber auch viel zu schnell und oberflächlich, wodurch die Beziehung zwischen den beiden gehetzt und teilweise unrealistisch wirkt. Kommen wir kurz zu dem großen Verrat, der bereits im Klappentext angesprochen wird und um ehrlich zu sein, war das wirklich nur eine Kleinigkeit, die schnell wieder abgetan wurde – ich habe mit etwas größerem, gravierenderem gerechnet, das ist aber nicht eingetreten.

Insgesamt kann ich sagen, dass mich die Story insgesamt schon unterhalten hat, aber es war halt dennoch nicht mehr als ein Erotikroman, da es teilweise ausschließlich um Sex ging. Dem Buch hätten ein paar mehr Seiten wirklich nicht geschadet, vor allem, was die bereits mehrfach angesprochene Oberflächlichkeit betrifft. Ich gebe diesem Buch 3/5 Sternen, bin aber dennoch auf den dritten Band „Breathless“ sehr gespannt, der am 31.07.2019 erschienen ist.

Veröffentlicht am 29.06.2019

Francis Ackerman Jr. beginnt einen blutigen Krieg

Ich bin die Rache
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Allgemeines

Titel: Ich bin die Rache
Autor/in: Ethan Cross
ISBN: 978-3-404-17778-3
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Thriller
Seitenzahl:496
Preis: 11,00€


Klappentext

Oft schon hat der Serienmörder Francis ...

Allgemeines



Titel: Ich bin die Rache
Autor/in: Ethan Cross
ISBN: 978-3-404-17778-3
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Thriller
Seitenzahl:496
Preis: 11,00€


Klappentext



Oft schon hat der Serienmörder Francis Ackerman jr. seinem Bruder, dem Regierungsagenten Marcus Williams, und dessen Kollegen geholfen, die grausamsten Verbrechen aufzuklären. Mittlerweile ist dem Killer das Agenten-Team der Shepherd Organization sogar irgendwie ans Herz gewachsen. Als die Shepherd-Agentin Maggie in die Hände des berüchtigten Serientäters „The Taker“ fällt, nimmt Ackerman deshalb sofort die Verfolgung auf. Die Suche führt ihn und Marcus tief in das Herz eines Indianerreservats in New Mexico. Um den Taker aus seinem Versteck zu locken und Maggie zu retten, zettelt Ackerman einen blutigen Krieg an – einen Krieg, der viele Opfer fordern wird. Auf beiden Seiten.


Meine Gedanken zum Buch



Eins möchte ich bereits vorweg sagen: Ich liebe Ethan Cross‘ Bücher. Er konnte mich bisher in allen seinen Büchern mehr als überzeugen. Er ist mein Thriller König und allgemein mein aller liebster Autor. Deshalb kauft seine Bücher! Sie sind es so wert gelesen zu werden!

Aber kommen wir mal zur eigentlichen Rezension zurück: In diesem Buch ist Maggie, Marcus Williams Freundin und ebenfalls Regierungsbeamtin, auf der Suche nach dem Dämon ihrer Vergangenheit. Als sie noch ein Kind war, wurde ihr jüngerer Bruder entführt – von einem Täter, der sich selbst The Taker nennt. Wenn das nicht schon schlimm genug ist, so ist es der Fakt, dass The Taker jedes Jahr zum Jahrestag der Entführung einen persönlichen Gegenstand des entführten Kindes an die Familie schickt. Einen Knopf, ein Stück der Kleidung, eine Locke des Haares. So quält er die Familien noch Jahre danach. Maggie hat sich auf die Fahne geschrieben, The Taker zu jagen, zu fangen, fertig zu machen und ihren entführten Bruder wiederzufinden. Dafür muss sie tief in ein Indianerreservat in New Mexico und was sie dort herausfindet, verändert ihr gesamtes Leben. Im selben Atemzug suchen Francis Ackerman Jr., der berüchtigste Serienmörder Amerikas und nun Regierungsagent und !VORSICHT!SPOILER! sein kleiner Bruder Marcus Williams, ebenfalls Regierungsagent, nach Maggie, denn diese ist verschollen. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und ein Kampf um Leben und Tod. Werden sie es alle überleben?

Wenn es einen Grund gibt, warum ich Ethan Cross‘ Bücher so liebe, so liegt das an seinem phänomenalen Schreibstil. Dieser ist extrem flüssig und dynamisch, wie auch sehr spannungsgeladen. Die kurzen Kapitel sorgen für ein umso schnelleres Lesen.

Kommen wir zu den Protagonisten, so muss ich direkt bei Francis Ackerman Jr. hängen bleiben. ICH LIEBE IHN! Und in diesem Buch verbringt man besonders viel Zeit mit ihm. Aber warum liebe ich einen Serienmörder? Ich kenne nicht viele Charaktere in Büchern, die so eine starke und eindrucksvolle Charakterentwicklung durchgemacht haben. Francis war ein eiskalter Mörder, getrieben durch seine Dämonen und seinen Vater, den an ihm zeigen wollte, dass man einen Serienmörder selbst kreieren kann. Francis wurde seine gesamte Kindheit gefoltert, was sich auf sein ganzes Leben ausgewirkt hat. !VORSICHT!SPOILER! Später lernt er seinen Bruder Marcus kennen, durch Zufall erfahren sie, dass sie Brüder sind und Francis möchte ein besserer Mensch werden. Mithilfe von Marcus hört er auf Menschen zu töten, bekämpft er seine Dämonen und wird zu einem loyalen, humorvollen, philosophischen, teils etwas verpeilten jungen Mann. Er tut alles für die Leute, die er liebt und würde sogar sein Leben für sie opfern, was er in diesem Band beweist. Er weiß, dass er die Leben nicht mehr gut machen kann, die er genommen hat, aber umso mehr versucht er jetzt ein besserer Mensch zu werden. Ganz klar mit Fehlern, denn seine inneren Dämonen sind nach wie vor da, aber er kämpft gegen sie. In diesem Band macht Francis für mich die größte Entwicklung durch, denn er zeigt zum ersten Mal echte, richtige Gefühle – er ist nicht mehr nur ein unzerstörbarer Roboter, er ist verletzlich, angreifbar und zeigt Gefühle, wie Angst, Schmerz und Liebe. Dinge, die er eigentlich gar nicht fühlen kann, da sein Vater diese Bereiche in seinem Gehirn zerstört hat. Doch dennoch kann man diese bei ihm wiedererkennen und das hat mich mehr als mitgenommen. Ansonsten zu den anderen Protagonisten kann ich nur sagen, dass sie in diesem Teil ganz besonders stark und loyal sind.

Zu der Handlung kann ich sagen, dass sie sehr dynamisch und spannend war. Außerdem hatte sie nicht zu viele Handlungsstränge – im 5. Band war das noch anders und man hatte wirklich sehr viele Handlungsstränge, was das Lesen minimal komplizierter gemacht hat. Hier verlaufen die Stränge am Ende aber, wie man es von Ethan Cross gewohnt ist, mühelos zusammen. Zudem haben wir hier einige Perspektivwechsel, teilweise auch in Szenen aus der Vergangenheit (bzw. aus Szenen der vorherigen Bücher) – so war eine tiefe Innenansicht möglich. Weiterhin gab es nicht so viele Schauplätze, was ich aber gut fand, denn so blieb der Fokus bei der Handlung. Die Geschichte war zudem auch teilweise sehr brutal. Ethan Cross schreckt davor nicht zurück, aber im Vergleich waren die letzten Bücher doch etwas „harmloser“.

Ja, was soll ich zum Ende sagen? Es ist traurig und bittersüß, es tat mir im Herzen weh, dass sich das am Ende alles so entwickelt hat, aber es musste so kommen, um die Geschichte abschließen und abrunden zu können – deshalb akzeptiere ich es, auch wenn mein Herz weint.

Letztlich kann ich es nur sagen, dass ich die Reihe so sehr geliebt habe und immer lieben werde. Sie hat bei mir erst die Leselust richtig ausgelöst und verfolgt mich jetzt seit bestimmt über 5 Jahren. Ich habe seit „Ich bin der Schmerz“ jeden Release entgegen gefiebert und nun ist es vorbei – aber das ist okay, denn die Geschichte hätte nicht besser enden können. Ein kleiner Trost bleibt aber, denn am 20.12.2019 erscheint „Die Stimme des Zorns“, ein Spin Off zur Shepherd-Reihe, die sich mit Francis Ackerman Jr. nochmal näher befasst und mit seiner neuen Aufgabe als geheimer FBI Agent. Darauf freue ich mich schon riesig und ich hoffe, dass die Zeit bis dahin ganz schnell verfliegt!

Veröffentlicht am 17.06.2019

Leni und Matti - eine Geschichte, die Hoffnung macht

Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.
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Allgemeines

Titel: Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen
Autor/in: Ava Reed
ISBN: 978-3-7641-7089-9
Verlag: Ueberreuter
Genre: Jugendbuch
Seitenzahl: 320
Preis:16,95€


Klappentext

In jeder Dunkelheit ...

Allgemeines



Titel: Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen
Autor/in: Ava Reed
ISBN: 978-3-7641-7089-9
Verlag: Ueberreuter
Genre: Jugendbuch
Seitenzahl: 320
Preis:16,95€


Klappentext



In jeder Dunkelheit brennt ein Licht. Man muss es nur finden! Der Abschluss. So viele Dinge, die zu tun sind. Und danach? Ein Studium? Eine Ausbildung? Reisen? Leni ist ein normales und glückliches Mädchen voller Träume. Bis ein Moment alles verändert und etwas in ihr aus dem Gleichgewicht gerät. Es beginnt mit zu vielen Gedanken und wächst zu Übelkeit, Panikattacken, Angst vor der Angst. All das ist plötzlich da und führt zu einer Diagnose, die Leni zu zerbrechen droht. Sie weiß, sie muss Hilfe annehmen, aber sie verliert Tag um Tag mehr Hoffnung. Nichts scheint zu funktionieren, keine Therapie, keine Medikation. Bis sie Matti trifft, der ein ganz anderes Päckchen zu tragen hat, und ihn auf eine Reise begleitet, die sie nie antreten wollte…


Meine Gedanken zum Buch



Depressionen… diese Krankheit betrifft heute viel zu viele Menschen und dennoch wird sie noch immer stigmatisiert. Mentale Gesundheit sollte genauso behandelt werden, wie die körperliche Gesundheit, doch viele Menschen schweigen dennoch darüber. Nehmen keine Hilfe an, aus Scharm, aus Angst. Ich muss zugeben, dass ich nur selten zu einem Jugendbuch greife, weil sie mich nur in den seltensten Fällen erreichen, doch von Avas Büchern habe ich schon viel Positives gehört. Als sie dann ein Buch zum Thema Mental Health – Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen – veröffentlicht hat, musste ich es lesen, denn ich bin auch Betroffene der Krankheit. Mir fiel es bisher immer schwer die richtigen Worte für diese Krankheit zu finden, doch Ava Reed hat es geschafft, der Krankheit und noch viel mehr den Betroffenen und Angehörigen eine Stimme zu geben. Ich habe mich verstanden gefühlt durch dieses Buch, durch Leni, die immer ein glückliches Leben hatte und dennoch in diese Krankheit fiel. Ich konnte mich durch Lenis Kampf identifizieren, mit ihren Ängsten, Sorgen, mit ihren dunklen Gedanken und habe mit ihr gelitten. Aber ich wurde auch mit ihr wieder stärker und war nur noch sicherer, dass ich den Kampf gegen diese Krankheit antreten will.

Leni ist eine wundervolle Persönlichkeit, etwas verrückt, humorvoll, sehr greif- und nahbar und durch und durch realistisch beschrieben. So stelle ich mir eine junge Frau vor, die kurz vor ihrem Abitur steht. Doch sie verändert sich, vielmehr die Krankheit verändert sie. Sie zieht sich langsam zurück, isoliert sich von ihrer besten Freundin und ihrer Familie. Hat Angst zur Schule zu gehen, hat Angst vor dieser kräftezerrenden Angst. Sie will den Erwartungen an sie entsprechen, doch setzt sie sich viel zu viel unter Druck… bis irgendwann gar nichts mehr geht. Es entwickelt sich eine Angststörung bei ihr, aus der eine Depression erwächst. Der Krankheitsverlauf ist sehr realistisch ausgearbeitet, man findet hier sowohl Ablehnung von jeglicher Hilfe, das nicht wahrhaben wollen, bis hin zur Akzeptanz und den Kampf zurück ins Leben.

Dazu muss man natürlich sagen, dass die Handlung im größten Teil nur auf den Krankheitsverlauf von Leni beschränkt ist. Erst als Matti, der eine Empfindungsstörung hat, mit dazu kommt, bekommt man nochmal eine andere Perspektive auf die Krankheiten und auf den Verlauf der Geschichte. Doch ich muss sagen, dass dieser Fokus auf die Krankheit wichtig ist und eine große Haupthandlung nicht nötig gewesen wäre und von dem eigentlichen Thema abgelenkt hätte. Die angesprochen Krankheiten werden hier sehr verständlich und emotional dargestellt, wodurch sie nochmal umso greifbarer gemacht werden. Gerade für Angehörige stelle ich mir das gut vor, weil man so einen sehr guten Einblick in die Gefühlslage eines psychisch Erkrankten bekommt. Die selbst gestalteten Tagebucheinträge von Leni (bzw. Ava) helfen insbesondere dabei die Krankheiten zu verstehen. Man merkt dabei sehr, wie viel Herzblut Ava in dieses Projekt gesteckt hat und das auch sie Betroffene ist. Umso mehr bewundere ich ihren Mut, den Leuten eine Stimme zu geben, die sich nicht trauen darüber zu sprechen.

Einen Kritikpunkt habe ich jedoch noch. Matti und Lena befinden sich später in einer psychiatrischen Anstalt. Matti ist aber eigentlich gar nicht so krank, wie alle annehmen. Das Problem bei ihm ist, dass er keinen Schmerz spüren kann und sich deshalb !VORSICHT!SPOILER! den Arm zerschneidet. Daraufhin wird er eingewiesen, was er aber überhaupt nicht einsieht. Er plant also zu flüchten und aus den Händen sehr übervorsichtigen Mutter zu entgleiten. Das setzt er also in die Tat um und Leni beschließt kurzerhand ebenfalls zu flüchten. Sie erleben viele Dinge miteinander, viele Dinge, die Lenis Weltanschauung nochmal verändern – zum Positiven. Doch ich weiß nicht, wie realistisch so ein Ausbruch ist und ob es gut ist, sowas zu vermitteln. Was ich aber gut finde ist, dass Leni einen neuen Willen gefasst hat und in die Klinik zurückkehrt und ihre Therapie beendet. Die Therapie wird ebenfalls sehr nachdrücklich beschrieben und man erhält einen Einblick hinter dem erst angsteinflößenden Begriff „psychiatrische Anstalt“. Dennoch hätte Leni auch anders einen neuen Lebenswillen entdecken können und nicht durch die Flucht, die ein falsches Bild auf solche Anstalten lenken könnte. Das hat mich als einziges etwas gestört, der Rest hat mir sehr gut gefallen.

Das Ende macht Mut und gibt Betroffenen, wie auch Angehörigen eine Perspektive und Hoffnung. Zudem empfehle ich jedem das Nachwort zu lesen, vor allem Betroffene. Letztlich möchte ich dieser emotionalen und realen Geschichte 5/5 Sternen geben, weil ich, wie ich bereits anfangs erwähnt habe, mich als Betroffene wiedererkannt und verstanden gefühlt habe. An jeden Betroffenen, der das hier liest: Es gibt immer ein Licht am Ende des Tunnels, auch wenn es manchmal noch so schwach ist, ist es da und man sollte versuchen, danach zu greifen. Ihr seid nicht alleine! Redet darüber und sucht euch Hilfe, wenn ihr betroffen seid. Ihr seid stark und könnt diesen Weg beschreiten! Ich glaube an euch!

Veröffentlicht am 16.06.2019

David Hunters 6. Fall

Die ewigen Toten
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Allgemeines

Titel: Die ewigen Toten
Autor/in: Simon Beckett
ISBN: 978-3-8052-5002-3
Verlag: Wunderlich/ Rowohlt
Genre: Thriller
Seitenzahl: 480
Preis: 22,95€


Klappentext

Eine mumifizierte Frauenleiche, ...

Allgemeines



Titel: Die ewigen Toten
Autor/in: Simon Beckett
ISBN: 978-3-8052-5002-3
Verlag: Wunderlich/ Rowohlt
Genre: Thriller
Seitenzahl: 480
Preis: 22,95€


Klappentext



Eine mumifizierte Frauenleiche, zwei Tote, lebendig eingemauert: Hunter ermittelt in einem verlassenen Krankenhaus mit schreckensreicher Vergangenheit. Nur Fledermäuse verirren sich noch nach St. Jude. Das stillgelegte Krankenhaus im Norden Londons, seit Jahren verlassen und heruntergekommen, soll in Kürze abgerissen werden. Doch dann wird auf dem staubigen Dachboden eine Leiche aufgefunden, eingewickelt in eine Plastikhülle. Die Leiche, das sieht Dr. David Hunter sofort, liegt schon seit langer Zeit hier. Durch das trockene und stickige Klima ist der Körper teilweise mumifiziert. Als der forensische Anthropologe den Fund näher untersucht, stellt er fest, dass es sich um eine Frau handelt. Eine schwangere Frau. Beim Versuch, die Tote zu bergen, entdeckt die Polizei ein fensterloses Krankenzimmer, das nicht auf den Plänen verzeichnet ist. Warum wusste niemand von der Existenz dieses Raumes? Und warum wurde der Eingang zugemauert, obwohl dort nach wie vor Krankenbetten stehen? Betten, in denen noch jemand liegt…


Meine Gedanken zum Buch



David Hunter ist einer der besten forensischen Anthropologen in England, deshalb war es auch klar, dass er zu diesem Fall herangezogen wurde. Es wurde eine mumifizierte Leiche auf dem Dachboden eines verlassenen Krankenhauses gefunden. David wird schnell klar, dass da etwas Großes dahintersteckt. Als plötzlich der Pathologe im Dachstuhl einstützt, hat noch keiner damit gerechnet, was sie dann finden würden: Zwei Leichen, gequält und lebendig eingemauert. David Hunter würde am liebsten sofort auch an diesem Fall arbeiten, doch eine externe Anthropologiefirma wird mit herangezogen und die zwei eingemauerten Toten und die mumifizierte Leiche werden zu zwei unterschiedlichen Fällen. Doch David wittert, dass es einen Zusammenhang geben muss und fängt an zu ermitteln – was dabei jedoch alles ans Tageslicht befördert wird, hätte David Hunter wohl selbst nicht geglaubt.

Bevor wir weiter auf das Inhaltliche zu sprechen kommen, möchte ich zunächst kurz auf den Schreibstil von Simon Beckett eingehen. Dieser ist etwas anspruchsvoller und wirkt etwas gehobener – typisch britisch würde ich sagen. Dennoch ist er sehr flüssig und sehr detailliert. Er ist an genau den richtigen Momenten spannend und die durchschnittlich längeren Kapitel fallen beim Lesen nicht auf. Außerdem möchte ich noch hinzufügen, dass man das Geschriebene häufig nicht oft zweimal lesen musste, was mir häufig passiert, wenn der Schreibstil anspruchsvoller ist. Das war hier aber nicht der Fall.

Schauen wir uns die Protagonisten an, so sticht David Hunter einfach heraus. Er ist eine starke Seele, die bereits viel miterleben musste, so !VORSICHT!SPOILER! hatte er seine Familie verloren und wurde Opfer eines Messerangriffs. Bei letzterem wittert er durchgehend Gefahr, den Grace, die ihn umbringen wollte, ist noch immer auf freiem Fuß. Trotz der vielen Schicksalsschläge bleibt David Hunter sympathisch und zuvorkommend, außerdem ist er sehr nahbar und seine Arbeit als forensischer Anthropologe wird sehr realistisch dargestellt.

Kommen wir zu der Handlung und zu dem Punkt, wo ich den größten Kritikpunkt sehe. Ihr müsst wissen, dass Simon Beckett in seinen früheren Büchern immer ein Muster verfolgt hat: Er führt den Leser zunächst in sein Buch ein, stellt ihm die Grundlage der Ermittlungsarbeit vor, ebenso wie die wichtigsten Charaktere. Das ist meistens noch nicht so spannend, bietet dem Leser aber eine ausführliche Grundlage, auf die Beckett dann seine spannende Story aufbaut, weil wir dann mit allem Wichtigen vertraut sind. Doch diesen Moment hatte ich diesmal nicht, ich hatte das Gefühl, dass wir in diesem darstellenden Teil hängen geblieben sind. So werden z.B. die Ermittlungsarbeitsszenen, wie der Suchtrupp einfach viel zu lange dargestellt, wodurch einige Längen entstanden sind. Diese Szenen hätten viel kürzer gehalten werden können und es hätte dennoch Sinn ergeben. Vergleichsweise gab es natürlich auch spannende Szenen, wie die finale Szene mit David und Lola, doch diese spannenden Szenen wurden viel zu kurz gehalten und zu schnell aufgelöst. Normalerweise hält Simon Beckett seine Spannung bis zur Zerreißprobe an, hier jedoch nicht – das hat mich am meisten gestört.

Ansonsten kann man noch sagen, dass die anthropologischen Aspekte wieder sehr gut herausgearbeitet und dargestellt wurden, man merkt einfach, wie viel Research Simon Beckett in seine Bücher steckt. Die Fakten waren zwar sehr detailliert und teils auch sehr umfangreich, dennoch blieben sie häufig spannend und interessant. Dieser ganze anthropologische Block wurde immer wieder mit spannenden Szenen durchzogen, so nenne ich als Beispiel mal den Unfall, ich will aber nicht mehr verraten. Jedoch wurden diese auch zu kurz gehalten.

Das Ende war nur kurz zuvor vorhersehbar, letztlich aber spannend und die perfekte Eskalation dieser Situation, die sich seit drei Büchern angebahnt hat. Auch die Auflösung der Morde hätte ich so nicht mit gerechnet, da die Täterin schon früh in Erscheinung tritt und trotzdem unter dem Radar bleibt. Bisher haben alle Simon Beckett Bücher von mir 5/5 Sternen bekommen. Doch die Probleme, die ich mit der Handlung hatte gebe ich diesem Buch „nur“ 4/5 Sternen, weshalb es für mich auch das schwächste Buch der gesamten Reihe ist. Versteht mich aber nicht falsch, es ist dennoch absolut lesenswert – und Fans der Reihe können wieder ein wenig Zeit mit David verbringen, was ich ebenfalls sehr genossen habe.

Veröffentlicht am 09.06.2019

Annie und Dylan

Broken Darkness: So vollkommen
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Allgemeines

Titel: Broken Darkness: So vollkommen
Autor/in: M. O’Keefe
ISBN: 978-3-499-27522-7
Verlag: Rowohlt/ endlichkyss
Genre: Erotik
Seitenzahl: 432
Preis: 12,99€


Klappentext

Dylan und Annie. ...

Allgemeines



Titel: Broken Darkness: So vollkommen
Autor/in: M. O’Keefe
ISBN: 978-3-499-27522-7
Verlag: Rowohlt/ endlichkyss
Genre: Erotik
Seitenzahl: 432
Preis: 12,99€


Klappentext



Dylan und Annie. Ihre Beziehung begann mit geflüsterten Gesprächen im Dunkeln, ein Telefon die einzige Verbindung zwischen ihnen. Zärtliche Worte, sündige Versprechen. Zu viel, und doch zu wenig. Angst und Begehren. Ihre Beziehung wurde echt mit dem ersten Treffen. Die gemeinsame Nacht war unvermeidbar. Verbunden durch unendliche Leidenschaft, getrennt durch gefährliche Geheimnisse. Licht und Dunkel. Ihre Beziehung steht am Scheideweg. Alle Masken sind gefallen. Doch ist das eine Befreiung? Oder nur ein kurzer Moment im Licht, bevor ihre Vergangenheit sie wieder in die Dunkelheit zerrt?


Meine Gedanken zum Buch



Annie McKay ist schon viel zu lange vor ihrem Leben weggelaufen. Vor allem aber schaffte sie es, vor ihrem gewalttätigen Mann zu fliehen. Nun lebt sie in einem Trailerpark und könnte nicht glücklicher sein, da sie dort auch einen Mann namens Dylan kennengelernt hat, mit dem es erst nur Telefongespräche gab, doch am Ende von Buch 1 lernen sie sich auch endlich persönlich kennen. Annie hat einen Entschluss gepackt – sie will sich von ihrem Mann trennen und einen Neuanfang wagen, doch als sie nach Hause in den Trailerpark zurückkehrt, nachdem sie zuvor bei Dylan war, erwartet sie !VORSICHT!SPOILER! ihr gewalttätiger Mann und will sie wieder mit nach Hause nehmen.

Ich muss zugeben, dass war einer der gelungensten und gemeinsten Cliffhanger überhaupt. Annie hat ihr Glück gefunden und plötzlich taucht dieses Monster von einem Ehemann wieder auf und richtet Annie auch gleich massiv wieder zu. Doch sie kämpft und versucht die Abfahrt zu verzögern. Im selben Moment !VORSICHT!WEITERE SPOILER! erfährt Dylan von seinem Vater Ben, dass Annie in Gefahr steckt. Ein Spiel auf Zeit beginnt, kann Dylan Annie noch rechtzeitig retten? Ben, Dylans verhasster Vater, kann nichts tun, da er zu schwach und zu alt ist und so muss auch er die ganze Situation abwarten. Als Leser bist du in diesen ersten 100 Seiten extrem angespannt und absolut gefesselt, so eine tolle und spannende Eröffnungsszene hatte ich schon lange nicht mehr gelesen. Man merkt in diesem Band besonders zu Anfang, wie stark Annie geworden ist und wie toll sie sich entwickelt hat, unter anderem mit der Hilfe von Dylan, aber besonders auch durch ihren eigenen starken Willen. Nun steckt sie in Gefahr und es kommt zum Showdown zwischen Hoyt, ihrem Ehemann und Dylan, ihrer neuen Liebe. Die Situation explodiert förmlich und dann? Dann passiert erstmal nichts mehr. Versteht mich nicht falsch, ich hatte gedacht, dass die angedeutete Entführung von Annie im ersten Band der Bestandteil des gesamten zweiten Bandes wird. Doch die Problematik mit Hoyt erstreckt sich nur über 100 Seiten – sehr spannenden Seiten und kommt dann zu einem Showdown, der sehr schnell gelöst wird. Danach geht es einzig und allein um die Beziehung zwischen Dylan und Annie und um die Entwicklungen der Charaktere selbst. Doch da macht die Geschichte Einbußen und nach diesem extrem spannenden Teil wird es zunehmend langatmiger und mühseliger zu lesen – leider.

Gerade Dylan hat mich in vielen Situationen gestört, denn er blockt Annies Liebe aus eigener Unsicherheit ab und bemitleidet sich in einer Tour. Gerade im Vergleich zu der sehr stark gewordenen Annie ist das sehr schade anzusehen und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wo eigentlich sein Problem liegt?

Wie ich bereits gesagt habe, finde ich die extrem rasante Anfangsszene sehr gelungen, doch das Pulver für die Story wurde dann zu schnell verschossen. Danach versuchen die Protagonisten zusammenzufinden, schaffen es aber nur mühsam und treten auf einer Stelle herum. Erst die letzten ca. 200 Seiten wurden wieder etwas spannender, als Dylans Bruder Max mit in die Handlung eingestiegen ist, was im dritten Band der Reihe noch näher beleuchtet wird. Aber bis dahin hing man ziemlich durch im Buch, was nach dieser Anfangsszene, ich betone sie nochmal, wirklich schade war!

Bevor wir zum Ende kommen, will ich noch ein paar Worte zum Schreibstil der Autorin verlieren, der mir sehr gut gefallen hat. Er war dynamisch, flüssig, schnell und teilweise sehr spannend, was über die längeren Kapitel hinweggeholfen hat.

Das Ende war emotional und rundete die Geschichte, und vor allem Annies Entwicklung, perfekt ab. Ich mochte es, wie sie zu einer starken und emanzipierten Frau geworden ist. Gegen Ende ist auch noch etwas mit Ben und dem Motorclub passiert, was ich unheimlich spannend gefunden habe, jedoch werden spannende Szenen in dieser Reihe, und da greife ich schon etwas vor, immer sehr schnell aufgelöst, was einfach schade ist.

Ihr merkt schon, ich hatte einiges zu meckern bzw. finde einige Umsetzungen einfach schade, weil man sehr viel aus der Geschichte hätte herausholen können. Deshalb bekommt dieses Buch auch nur wieder 3,5 Sterne, wie ich es bereits dem Vorgänger, die Rezension könnt ihr hier finden, gegeben habe. Wie ich die anderen Bände der Reihe gefunden habe, könnt ihr in näherer Zeit auch auf unserem Blog finden!