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Veröffentlicht am 05.11.2025

Weniger Mental Load, mehr Leichtigkeit im Leben

Freier Kopf statt Mental Load
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In unserer schnelllebigen, von der Digitalisierung geprägten Welt, in der von uns oft ständige Erreichbarkeit erwartet wird und wir permanent von Informationen überflutet werden, kommen viele von uns nur ...

In unserer schnelllebigen, von der Digitalisierung geprägten Welt, in der von uns oft ständige Erreichbarkeit erwartet wird und wir permanent von Informationen überflutet werden, kommen viele von uns nur noch selten zur Ruhe. Vielmehr ist unser Alltag von dem Gefühl begleitet, zu viele Aufgaben und zu wenig Zeit zu haben. Das ständige Denken und Planen verschiedener Aufgaben, sei es im Haushalt, in der Familie oder am Arbeitsplatz, führt häufig zu einer mentalen Be- oder sogar Überlastung, auf Englisch Mental Load. Unser Körper reagiert darauf mit Warnsignalen, die wir unbedingt beachten sollten, sonst drohen uns ernsthafte gesundheitliche Probleme. Doch wie befreit man sich von der unsichtbaren Last und reduziert die mentale Belastung? Die Antworten darauf liefert der Ratgeber von Sara Pierbattisti-Spira und Prof. Dr. Katharina Wick.

In ihrem Buch erläutern die beiden Autorinnen ausführlich und in klarer, verständlicher Sprache, was mit Mental Load gemeint ist, wodurch das Phänomen entsteht und wie es sich äußert. Sie zeigen auf, wie wichtig es ist, die Symptome zu erkennen und nach Lösungen zu suchen. Sie präsentieren auch eine ganze Palette an Strategien und praktischen Übungen, die helfen können, den mentalen Ballast loszuwerden. Die Tipps sind absolut alltagstauglich und ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass sie funktionieren. Da es so viele sind, kann sicherlich jeder was sich finden und ausprobieren. Es lohnt sich definitiv, denn weniger Mental Load fördert nicht nur unsere körperliche Gesundheit, sondern wirkt sich auch positiv auf die Psyche aus. Es bedeutet mehr Entspannung, Leichtigkeit und Lebensfreude. Ich persönlich habe die ersten Resultate bereits gemerkt und kann diesen Ratgeber allen, die Stress reduzieren wollen (wobei die Zielgruppe vor allem Frauen, bzw. überlastete Mütter sind) wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 11.09.2025

Fesselnd und überraschend

Die stumme Patientin
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Die Malerin Alicia Berenson sitzt in einer geschlossenen psychischen Anstalt. Sie soll vor Jahren ihren Mann, einen berühmten Modefotograf, erschossen haben. Danach hat sie nie wieder gesprochen und sich ...

Die Malerin Alicia Berenson sitzt in einer geschlossenen psychischen Anstalt. Sie soll vor Jahren ihren Mann, einen berühmten Modefotograf, erschossen haben. Danach hat sie nie wieder gesprochen und sich weder verteidigt noch verbal zu der Tat geäußert. Allerdings hat sie kurz nach dem Mord ein Selbstporträt gemalt und es mit einem geheimnisvollen griechischen Namen betitelt.
Von Alicias Fall fasziniert bewirbt sich der forensische Psychotherapeut Theo Faber um eine Stelle in der Anstalt und bekommt sie tatsächlich. Er versucht alles, um die "stumme Patientin" endlich zum Sprechen zu bringen. Wird es ihm gelingen?

Ich möchte nichts verraten, lesen Sie selbst!
Denn das Buch ist den zahlreichen begeisterten Kritiken gerecht. Spannend und atmosphärisch, mit überraschenden Twists und faszinierenden Figuren. Ich habe es verschlungen und die Lektüre sehr genossen! Es ist nach "Die Insel des Zorns" der zweite Roman von Alex Michaelides, den ich gelesen habe und beide haben mir außerordentlich gut gefallen. Ich freue mich schon auf die weiteren Werke dieses hochtalentierten Erzählers und kann ihn allen Fans von originellen Psychothrillers wärmstens empfehlen!

Veröffentlicht am 10.09.2025

Wie schützen wir unsere Kinder vor Gefahren im Netz?

Wir verlieren unsere Kinder!
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Unsere früher analoge Welt hat sich durch die Erfindung des Internets in kürzester Zeit enorm verändert: So gut wie jedem Menschen steht heutzutage das Wissen der Welt zur Verfügung und soziale Netzwerke ...

Unsere früher analoge Welt hat sich durch die Erfindung des Internets in kürzester Zeit enorm verändert: So gut wie jedem Menschen steht heutzutage das Wissen der Welt zur Verfügung und soziale Netzwerke ermöglichen nicht nur blitzschnelle Kommunikation, sondern auch einen weltweiten Austausch von Meinungen und Erfahrungen und bieten zudem vielfältige Unterhaltung. Die Entwicklungen des Netzes prägen unseren gesamten Alltag, sowohl das Berufsleben als auch unsere Freizeit. Zweifelsohne hat die Digitalisierung in vielerlei Hinsicht unser Leben erleichtert und bereichert, gleichzeitig stellen uns diese Entwicklungen vor eine Menge Herausforderungen. Die Verbreitung von Falschinformationen macht es notwendig, dass wir das im Netz Gesehene / Gehörte / Gelesene kritischer als früher hinterfragen müssen. Wir werden von den Netzwerken nicht nur miteinander verbunden, sondern auch kontrolliert und manipuliert und laufen zudem die Gefahr, uns in virtuellen Welten zu verlieren. Dabei sind es nicht nur schöne und lustige Dinge, die einem dort begegnen. Es sind leider auch Hass, Intoleranz, Grausamkeit und Brutalität, die man im Netz zu sehen bekommt. Immer öfters werden damit auch Kinder und Jugendliche konfrontiert. Diese stehen im Fokus der Autorin Silke Müller. In ihrem Buch beschreibt die erfahrene Schulleiterin und Digitalbotschafterin anhand von konkreten Beispielen Gefahren im Netz, denen die Kinder in ihrem Alltag ausgesetzt sind. Sie zeigt auf, welch schlimme Auswirkungen das haben kann. Und sie macht uns, erwachsenen Lesern, klar, dass wir nicht genug tun, um das zu verhindern. Dass sich viele von uns zu wenig oder sogar gar nicht dafür interessieren, was ihre Kinder im Internet machen. Das Buch ist ein Weckruf, die junge Generation zu beschützen und aufzufangen, indem man sie auf den Umgang mit sozialen Netzwerken entsprechend vorbereitet, sie für mögliche Gefahren sensibilisiert und „eine digitale Ethik als Gewissenskompass“ etabliert. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Erwachsenen selbst die nötige Medienkompetenz erlangen und den Kindern von Anfang an die richtigen moralischen Werte vorleben, und zwar nicht nur im realen Leben, sondern auch im Netz.

Es war für mich keine einfache Lektüre. Ich gestehe, die angeführten Beispiele haben mich schockiert und zum Nachdenken gebracht. Ich habe zwar immer versucht, meine Kinder im Geiste der Menschlichkeit und Toleranz zu erziehen und ich bin mir sicher, dass sie sehr gut den Unterschied zwischen Gut und Böse erkennen und sich in ihrem Leben von Gewissen und Empathie leiten lassen werden. Und doch habe ich was meine eigene Medienkompetenz angeht recht wenig getan. Das Buch von Frau Müller hat mir bewusst gemacht, dass man die Augen nicht verschließen, sondern handeln muss. Hoffentlich wird es viele weitere Leser ähnlich aufrütteln und dazu bewegen, ab sofort mehr darauf zu achten, was ihre Kinder im Netz tun und alles zu unternehmen, damit sie gegen die Herausforderungen der digitalen Welt gewappnet sind. Die praktischen Tipps der Autorin können dabei sicherlich hilfreich sein. Und ja, jeder von uns sollte sich an die eigene Nase fassen und überlegen, welche Werte er den Kindern vorlebt. Denn Silke Müller hat recht: Sie werden eines Tages die Verantwortung für diese Welt übernehmen. Und nur wenn sie von uns lernen, wie wichtig Mitmenschlichkeit, gegenseitiger Respekt und Sinn für Gemeinschaft sind, wird dies eine glückliche Welt sein.

Fazit: Ein kluges und wichtiges Buch, das ich vor allem allen Eltern ans Herz legen möchte!

Veröffentlicht am 10.07.2025

Spannender Pageturner

One Perfect Couple
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Die Virologin Lyla Santiago lebt mit ihrem Freund, dem jungen Schauspieler Nico, in London. Bei beiden läuft es beruflich nicht gut. Lylas Arbeitsvertrag läuft bald aus und Nico träumt seit langem vergeblich ...

Die Virologin Lyla Santiago lebt mit ihrem Freund, dem jungen Schauspieler Nico, in London. Bei beiden läuft es beruflich nicht gut. Lylas Arbeitsvertrag läuft bald aus und Nico träumt seit langem vergeblich von einem Karrieredurchbruch. Als man ihm anbietet, an einer neuen Reality-Show für Paare teilzunehmen, wittert er dies als seine große Chance und überredet Lyla, mitzumachen. Sie reisen mit vier anderen Paaren nach Indonesien, wo sie auf einer traumhaften Insel mitten im Indischen Ozean gegeneinander antreten sollen. Doch bereits der Beginn des Abenteuers gestaltet sich problematisch. Als dann ein verheerender Sturm losbricht, ist es endgültig vorbei mit dem Paradies. Und dann stellt sich heraus, dass die Gruppe nicht nur gegen die Naturkräfte kämpfen muss, denn auf der Insel lauert noch eine ganz andere Gefahr...

Ich bin ein großer Fan von Ruth Ware und bewundere ihr Talent, Spannung aufzubauen und eine düstere, beklemmende Atmosphäre zu erzeugen. Auch in diesem Roman ist ihr das wieder gelungen. Die Geschichte hatte mich schnell fesselt und ab einem gewissen Punkt war es wie ein Sog: Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, sah die Insel vor meinem inneren Auge, spürte förmlich die Angst und die Verzweiflung der Protagonisten. Die facettenreichen Charaktere fand ich recht überzeugend und Lyla, die so gar nichts von einem Glamour Girl hat, aber eine sehr nette, bodenständige und kluge Frau ist, wuchs mir schnell ans Herz. Der Roman wartet mit überraschenden Twists auf, bleibt bis zum Ende spannend und auch der Schluss ist durchaus gelungen. Besonders interessant ist der psychologische Aspekt der Handlung: Wie verhalten sich unterschiedliche Menschen, wenn sie eine Zeitlang auf einem engen Raum unter extremen Bedingungen zusammen auskommen müssen? Man wird an manchen Stellen zum Nachdenken gebracht. So habe ich mich selbst tatsächlich einige Male gefragt, wie ich mich in einer bestimmten Situation verhalten würde...

Alles in allem wurde ich perfekt unterhalten und kann „One Perfect Couple“ allen Psychothriller-Fans wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 10.06.2025

Ein düsteres Familiengeheimnis

Die unsichtbare Hand
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Olivia Dumont hat einen besonderen Beruf: Sie ist Ghostwriterin und dazu noch eine richtig begabte. Allerdings fiel sie durch ihre mutige Kritik an einem skrupellosen und frauenfeindlichen Kollegen in ...

Olivia Dumont hat einen besonderen Beruf: Sie ist Ghostwriterin und dazu noch eine richtig begabte. Allerdings fiel sie durch ihre mutige Kritik an einem skrupellosen und frauenfeindlichen Kollegen in Ungnade und bekommt schon länger keine Aufträge. Wie aus heiterem Himmel erhält sie eines Tages doch ein Angebot: Sie soll ein Buch für Vincent Taylor schreiben, der selber ein berühmter Bestsellerautor ist. Olivia ist hin- und hergerissen, denn es handelt sich um ihren Vater, zu dem sie aber seit vielen Jahren keinen Kontakt hat. Sie hat sich als junge Frau von ihm losgesagt, durch eine Heirat ihren Namen geändert und bis dato geheim gehalten, dass sie verwandt sind. Da sie aber in finanziellen Schwierigkeiten steckt, willigt Olivia notgedrungen ein und fährt nach Ojai, wo sie aufgewachsen ist und wo ihr Vater immer noch lebt. Es wird eine Reise in die Vergangenheit ihrer Familie sein, die im Sommer 1975 von einer furchtbaren Tragödie erschüttert wurde...

Ich habe die ersten zwei Bücher von Julie Clark regelrecht verschlungen, fand sie extrem spannend und großartig geschrieben und so war meine Erwartung an ihren neuen Roman sehr hoch. Ich gestehe, ich bin nach der Lektüre etwas enttäuscht. „Die unsichtbare Hand“ ist zweifelsohne ein gutes Buch mit einem originellen Plot und interessanten Charakteren, doch es war für mich kein Pageturner wie „Der Plan“ und „Der Tausch“. Ich vermisste die Raffinesse und auch die Spannung hielt sich in Grenzen. Stellenweise wurde es sogar etwas langatmig. Nichtsdestotrotz ist der Roman durchaus lesenswert und die sehr einfühlsam von der Autorin erzählte Geschichte (bzw. Geschichten, denn die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen und die Ereignisse werden aus verschiedenen Perspektiven geschildert) ging mir unter die Haut.

Sehr gelungen fand ich die graphische Gestaltung, besonders das Cover, das neugierig auf den Inhalt macht und Spannung aufkommen lässt.

Alles in allem wird es nicht mein Lieblingsbuch der Autorin werden, aber ich kann es allen empfehlen, die Bücher über düstere Familiengeheimnisse mögen – sie werden vermutlich auf ihre Kosten kommen.

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