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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2023

Jugendfreundschaft

Roxy
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Marc Berger lebt in Berlin. Jetzt ist er unterwegs nach München. Zur Beerdigung seines einst besten Freundes. Roy, der Unternehmersohn hatte alles, ihm standen sämtliche Möglichkeiten offen, während Marc ...


Marc Berger lebt in Berlin. Jetzt ist er unterwegs nach München. Zur Beerdigung seines einst besten Freundes. Roy, der Unternehmersohn hatte alles, ihm standen sämtliche Möglichkeiten offen, während Marc in eher kleinbürgerlichen Verhältnissen aufwuchs, wobei seine Großmutter mütterlicherseits eine echte Baronin war. Marc erinnert sich an schöne und weniger schöne Erlebnisse mit Roy, der angeblich gerne mit ihm getauscht hätte. Sie hatten Träume. In der Edeldisco «Roxy» wurde gefeiert und abgehangen, es traf sich dort die gesamt Glamourwelt. Und doch gab es eine Rivalität zwischen ihnen. Wer macht das Rennen um Carolin?. Schließlich kam es zum Bruch.

Das Buch erzählt in Rückblenden aus der Perspektive von Marc, die Geschichte ihrer Freundschaft. Sie spielt sich in den 80er Jahren ab. Man merkt ziemlich bald, dass es eine Weile her ist, dass die beiden sich gesehen haben, und irgendetwas ist mit dieser Freundschaft passiert. Roy war der lässige Typ, er konnte sich in Ideen verrennen, verlor aber auch sehr schnell wieder die Lust an allem. Er gab vor, alle zu durchschauen, war ein Zyniker. Mir war er nicht sympathisch. Ein Snob. Und Marc? Ein für mich eher blasser Charakter.

Ich muss gestehen, ich bin mit keinem der Protagonisten warm geworden. Die Geschichte hatte auch etliche Längen. Aufschlussreich fand ich allerdings das Gleichnis auf den Seiten 66 und 67 vom armen und reichen Mann, die am Himmelstor von Petrus nach ihrem Wunsch gefragt werden.

Leider hat mich der Debütroman von Johann von Bülow nicht völlig überzeugt.

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Italienisches Dolce Vita

Meine Bar in Italien
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Italienisches Dolce Vita

In seinem Buch ‚Meine Bar in Italien‘ stellt der Autor Stefan Maiwald die Bar und die Menschen seines Stammlokals vor. Wir lesen von der italienischen Lebenseinstellung, dem Dolce ...

Italienisches Dolce Vita

In seinem Buch ‚Meine Bar in Italien‘ stellt der Autor Stefan Maiwald die Bar und die Menschen seines Stammlokals vor. Wir lesen von der italienischen Lebenseinstellung, dem Dolce Vita, dem Geheimnis des italienischen Lebensstils.

Zitat : Das Besondere wartet immer dort, wo wir es am wenigsten vermuten.

Der Autor lebt in Grado einem idyllischen Küstenort mit einer umgebenden Lagune mit vielen kleinen Inseln. Ein Traum. Wer möchte hier nicht stressfrei leben? Die Menschen hier lieben den Müßiggang und das Vergnügen, einen guten Wein, ein leckeres Essen. Arbeit muss man nicht mögen, sie ist nun mal nötig, um sich ein gutes Leben leisten zu können. Aber bloß keinen falschen Ehrgeiz. Der Autor schreibt vom Glück der Genügsamkeit, mit der der Mensch Freiheit erlangt und mehr Leben gewinnt. ‚Genügsamkeit ist eine Tugend, die sich zu entdecken lohnt. Sie vereinfacht das Leben‘, schreibt der Autor. Warum nicht aus dem Hamsterrad ausbrechen? Was hindert uns?

Das Büchlein bringt uns die italienische Lebensphilosophie näher. Zum Schluss gibt uns der Autor die Quintessenz seines Büchleins mit auf den Weg, sowie die 25 Dinge, die er in Italien gelernt hat. Stefan Maiwald schreibt unterhaltsam und witzig. Es weht ein spürbar italienisches Lüftchen durch diesen schmalen Band.

Tja, was halte ich nun davon? Ein bisschen bin ich enttäuscht. Ich hatte mir mehr erwartet. Denn eigentlich lebe ich auch hier im Fichtelgebirge schon dieses Leben. Ein anderer Ort, aber mit tollen und Menschen und Charakteren.
Fazit: Für Menschen, die sich nach einem entspannten Leben sehnen.



In seinem Buch ‚Meine Bar in Italien‘ stellt der Autor Stefan Maiwald die Bar und die Menschen seines Stammlokals vor. Wir lesen von der italienischen Lebenseinstellung, dem Dolce Vita, dem Geheimnis des italienischen Lebensstils.

Zitat : Das Besondere wartet immer dort, wo wir es am wenigsten vermuten.

Der Autor lebt in Grado einem idyllischen Küstenort mit einer umgebenden Lagune mit vielen kleinen Inseln. Ein Traum. Wer möchte hier nicht stressfrei leben? Die Menschen hier lieben den Müßiggang und das Vergnügen, einen guten Wein, ein leckeres Essen. Arbeit muss man nicht mögen, sie ist nun mal nötig, um sich ein gutes Leben leisten zu können. Aber bloß keinen falschen Ehrgeiz. Der Autor schreibt vom Glück der Genügsamkeit, mit der der Mensch Freiheit erlangt und mehr Leben gewinnt. ‚Genügsamkeit ist eine Tugend, die sich zu entdecken lohnt. Sie vereinfacht das Leben‘, schreibt der Autor. Warum nicht aus dem Hamsterrad ausbrechen? Was hindert uns?

Das Büchlein bringt uns die italienische Lebensphilosophie näher. Zum Schluss gibt uns der Autor die Quintessenz seines Büchleins mit auf den Weg, sowie die 25 Dinge, die er in Italien gelernt hat. Stefan Maiwald schreibt unterhaltsam und witzig. Es weht ein spürbar italienisches Lüftchen durch diesen schmalen Band.

Tja, was halte ich nun davon? Ein bisschen bin ich enttäuscht. Ich hatte mir mehr erwartet. Denn eigentlich lebe ich auch hier im Fichtelgebirge schon dieses Leben. Ein anderer Ort, aber mit tollen und Menschen und Charakteren.
Fazit: Für Menschen, die sich nach einem entspannten Leben sehnen.

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Ich bin begeistert😉

Wieder Begeisterung empfinden
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Bei mir hat das Büchlein eigentlich offene Türen eingerannt. Ich konnte allen Ausführungen voll zustimmen und doch habe auch ich wunderschöne Gedanken gefunden, die mir ein Lächeln ins Gesicht zauberten.

Das ...

Bei mir hat das Büchlein eigentlich offene Türen eingerannt. Ich konnte allen Ausführungen voll zustimmen und doch habe auch ich wunderschöne Gedanken gefunden, die mir ein Lächeln ins Gesicht zauberten.

Das Büchlein ist im Übrigen sehr hübsch und ansprechend gestaltet. Man blättert gerne durch die Seiten und lässt sich in Staunen versetzten. ‚Wieder Begeisterung empfinden‘ ist Teil einer Selbst- Coaching-Reihe verschiedener Fachautoren mit mittlerweile mehr als zwanzig Übungsheften. Viele Zeichnungen lockern den Inhalt auf. Rosette Poletti hat ihren Band in einer leicht lesbaren Sprache abgefasst. Es macht Spaß ihr in die zauberhafte Welt des Staunens zu folgen und Dankbarkeit zu empfinden.

Fazit: Hilfreiches Büchlein, dass den Blick auf die kleinen Dinge des Alltags richtet.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Zusammenreißen und weitermachen

Astrid Lindgren
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Ich liebte in meiner Kindheit die Bücher von Astrid Lindgren und ich liebe sie noch heute. Und doch hatte diese großartige Autorin selbst kein leichtes Leben. Ihre Lebensgeschichte wurde von Susanne Lieder ...


Ich liebte in meiner Kindheit die Bücher von Astrid Lindgren und ich liebe sie noch heute. Und doch hatte diese großartige Autorin selbst kein leichtes Leben. Ihre Lebensgeschichte wurde von Susanne Lieder in diesem einfühlsamen Porträt aufgezeichnet.

Die Autorin nimmt uns mit, wie Astrid Lindgren ihren kleinen Sohn von seiner Pflegemutter zurückholen muss, weil diese schwer erkrankte und Astrid nun eigentlich nicht mehr weiß, wie es weitergehen soll. Der Leser durchlebt ihre Ängste. Und doch sagte sich diese beeindruckende Frau ein Leben lang. Das Leben ist das, was man dir vor die Füße legt: Man kann das Beste daraus machen oder aber es beweinen.

Die Autorin schreibt sehr einfühlsam. Sie gibt mit gutem Gespür Astrid Lindgren und ihr Leben authentisch wieder. Der Autorin ist es gelungen Nahe an der Realität zu bleiben.
Zusammenreißen und weitermachen, war Astrid Lindgrens Leitsatz.

Astrid Lindgren hielt ihr Privatleben für sich. Sie ließ sich weder ins Herz noch in die Seele blicken. Die Familie bedeutete ihr alles. Bei Astrid Lindgren lagen Heiterkeit und Melancholie nahe beieinander. Sie war geistreich und schlagfertig und hatte einen herrlich trockenen Humor. Und … sie setzte sich ein für die Rechte der Kinder.

Fazit: Eine sehr gut lesbare Romanbiografie, die interessierten Lesern das Leben dieser großartigen Autorin näherbringt.





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Veröffentlicht am 03.02.2023

Ein harter Hund

Frankie
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Frank Thaler ist vierzehn Jahre alt. Er lebt mit seiner Mutter allein, sein Vater hat die Familie schon verlassen, als er noch ein Kleinkind war. Frank kocht gern und liebt die gemeinsamen Abende mit ...



Frank Thaler ist vierzehn Jahre alt. Er lebt mit seiner Mutter allein, sein Vater hat die Familie schon verlassen, als er noch ein Kleinkind war. Frank kocht gern und liebt die gemeinsamen Abende mit seiner Mutter. Bislang wusste er nicht mal, dass er einen Großvater hat. Jetzt holt er mit seiner Mutter diesem Mann vom Gefängnis ab. Der 71-jährige Großvater hatte achtzehn Jahre gesessen, wobei ihm zwei Jahre erlassen wurden, wegen guter Führung. Aber insgesamt saß er bereits sechsundzwanzig Jahre seines Lebens. Er ist ein harter Hund. Wegen welcher Verbrechen er einsitzen musste, erfährt Frank weder von seiner Mutter noch von seinem Großvater. Frank spürt die Angst seiner Mutter vor diesem kalten, zynischen Mann. Und doch geht für Frank von diesem schwerkriminellen Großvater eine Faszination aus.

Es ist eine düstere Geschichte mit unglaublicher Sogwirkung. Michael Köhlmeier versteht es seine Leser in die Geschichte reinzuziehen. Sein Schreibstil ist leicht lesbar und doch verursacht sie Gänsehaut und Herzklopfen. Die Protagonisten sind unwahrscheinlich gut gezeichnet. Dieser emotionslose Mensch stand mir so deutlich vor Augen. Er machte mir Angst. Dieser Mann ist kein kuschliger Opa. Er muss schon einiges auf dem Kerbholz haben. Grundlos sitzt niemand eine so lange Haftstrafe ab. Ich bewunderte Frank, wie er es dennoch schaffte Zugang zu ihm zu finden. Und genau das hätte nie passieren dürfen. Vor solchen Menschen hält man sich fern. Die ängstliche Mutter hatte Frank vor dem Kontakt zu ihrem Vater gewarnt. Sie hält ihn für ein gefährliches Tier, sie kennt seine Untiefen.

Die Geschichte wird aus Franks Perspektive erzählt. Das Ende hatte ich so nicht erwartet. Ich blieb zum Schluss ziemlich verstört zurück.

Fazit: Eine perfekt erzählte Geschichte über die Frage nach Verantwortung und Schuld. Ein absolutes Lese-Highlight.


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