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Veröffentlicht am 16.11.2022

Temporeiche Science-Fiction mit flachen Charakteren

Interspace One
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Worum geht’s?
Als Commander Liam Mikaelsson im Jahr 3486 in seinem Klonkörper aufwacht, ist etwas gewaltig schiefgelaufen. Eigentlich sollte seine Raummission einen Erkundungsflug unternehmen, doch das ...

Worum geht’s?
Als Commander Liam Mikaelsson im Jahr 3486 in seinem Klonkörper aufwacht, ist etwas gewaltig schiefgelaufen. Eigentlich sollte seine Raummission einen Erkundungsflug unternehmen, doch das Raumschiff ist nicht nur auf dem falschen Planeten gelandet, zu allem Überfluss gab es auch noch einen ungeklärten Todesfall. Gemeinsam mit Sicherheitsexpertin Kendra macht sich Liam daran, den Tod zu untersuchen – denn wenn der Mörder noch unter ihnen ist, bringt das nicht bloß die Mission in ernsthafte Gefahr.


Meine Meinung
Auch wenn ich die Bücher von Andreas Suchanek bisher eigentlich immer wirklich gut gefunden habe, hatte ich mit dieser Geschichte zeitweise doch so meine Probleme.

Schreibstil und Erzähltempo haben mir zunächst einmal gut gefallen, die vielen kurzen Kapitel halten den Lesefluss und das Interesse an der Handlung hoch, und grundsätzlich möchte man bis zum Schluss wissen, worauf die Geschichte eigentlich hinauslaufen wird. Bei diesem hohen Tempo muss ich jedoch auch sagen, dass sich der Handlungsbogen irgendwann so ein wenig verläuft und ich zum Ende hin doch recht froh darüber war, die Geschichte beendet zu haben.

Was gleich zu Beginn des Buches dann jedoch auch ausgepackt wird, ist eine regelrechte Technikkeule, mit der man beim Lesen leider so ein wenig erschlagen wird. Ich persönlich habe mich ein wenig schwer damit getan, dabei nicht demotiviert zu werden sondern mich durch den Dschungel an Begriffen zu schlagen.

Auch mit den Figuren bin ich leider nicht so wirklich warm geworden, wobei das schon wieder beabsichtigt gewesen sein könnte, um der Stimmung in der Geschichte zuträglich zu sein. Das Misstrauen und die dauerhaft präsente Bedrohung kam in meinen Augen wirklich gut zur Geltung, Nähe zu den Charakteren hat das für mich aber nicht aufgebaut.

Insgesamt hätte ich mir eine etwas weniger distanzierte Geschichte mit greifbareren Figuren gewünscht. Grundsätzlich fand ich das Buch zwar schon, Luft nach oben habe ich in dieser Umsetzung aber trotzdem noch gesehen.


Fazit
Auch wenn ich sowohl den Autor, als auch Science Fiction im Allgemeinen eigentlich sehr gerne mag, gibt es meiner Meinung nach doch etwas besser umgesetzte Geschichten in diesem Genre. Grundsätzlich fand ich die Handlung zwar spannend zu lesen, die Figuren hätten in meinen Augen aber einfach besser ausgearbeitet sein können, was mir mehr Lesespaß bereitet hätte.

Von mir gibt es dafür knappe dreieinhalb Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2022

Spannender Auftaktband

Rachejagd - Gequält
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Worum geht’s?
Drei Jahre nach ihrer erfolgreichen Flucht vor einem Serienmörder muss Journalistin Anna nicht nur mit der Schuld leben, ihre Freiheit gewonnen und ihre beste Freundin verloren zu haben, ...

Worum geht’s?
Drei Jahre nach ihrer erfolgreichen Flucht vor einem Serienmörder muss Journalistin Anna nicht nur mit der Schuld leben, ihre Freiheit gewonnen und ihre beste Freundin verloren zu haben, sondern sich ebenfalls mit dem erneuten Auftauchen des seit damals verschwundenen Täters auseinandersetzen. Gemeinsam mit ihrer Jugendliebe, dem FBI-Agenten Nick setzt sie alles daran, ihrem Peiniger nicht erneut in die Fänge zu geraten – und der denkt gar nicht erst daran, sein Opfer so leicht aufzugeben.


Meine Meinung
Grundsätzlich hat mir an dieser Geschichte schon einmal gefallen, wie gut das Konzept eines gemeinsamen Buches zweier Autoren umgesetzt wurde. Die Schreibstile haben gut harmoniert, und mir persönlich haben die Sprünge zwischen den Perspektiven wirklich gut gefallen.

Der Handlungsbogen hat mich besonders mit seiner Dynamik überzeugt, die bereits zu Beginn der Geschichte etabliert wird. Das Erzähltempo ist dementsprechend hoch, was mich insbesondere an Thrillern immer sehr begeistern kann.

Mit den Figuren habe ich mich zunächst leider ein wenig schwer getan, da mir trotz all der blutigen Beschreibungen und der schrecklichen Dinge, die insbesondere Anna erlebt hat irgendwie so ein wenig die emotionale Verbindung zu ihr gefehlt hat. Im Laufe der Geschichte habe ich zwar mit ihr mitgefiebert, so wirklich interessiert hat mich aber tatsächlich eher die Handlung.

Zum Ende des Buches kam dann noch einmal eine Menge Action auf, was für eine Trilogie definitiv ein wirklich gelungener Anknüpfungspunkt ist. Mir persönlich kamen einige Entwicklungen dann aber leider nicht mehr ganz so gelungen konstruiert vor, sondern eher so, als wolle man etwas krampfhaft zu Band zwei der Reihe überleiten.

Die gesamte Aufmachung hat mich nichtsdestotrotz neugierig auf die Fortsetzung gemacht, insbesondere weil ich für die Figuren noch Entwicklungspotenzial sehe, das mich Band zwei und drei vielleicht ein wenig mehr genießen lassen könnte.


Fazit
Auch wenn das Ende in meinen Augen ein bisschen geschwächelt hat, konnte mich dieser Auftaktband doch neugierig auf die gesamte Reihe machen. Ein gemeinsam geschriebenes Buch halte ich definitiv für ein spannendes Konzept, das mich hier in der Umsetzung auf jeden Fall gut unterhalten konnte.

Dafür gibt es vier Bücherstapel von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2022

Reale Bezüge in spannender Verpackung

State of Terror
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Worum geht’s?
In einem politisch alles andere als stabilen Amerika steht die frisch eingesetzte Außenministerin Ellen Adams vor der größten Herausforderung ihrer Karriere. Mehrere Terroranschläge drohen ...

Worum geht’s?
In einem politisch alles andere als stabilen Amerika steht die frisch eingesetzte Außenministerin Ellen Adams vor der größten Herausforderung ihrer Karriere. Mehrere Terroranschläge drohen die Welt ins Chaos zu stürzen, und Ellen muss alles daran setzten, weitere Todesopfer zu verhindern – auch, wenn das bedeutet, in ein riesiges Wespennest politischer Intrigen zu stechen.


Meine Meinung
Grundsätzlich bin ich ja immer ein riesiger Fan gut konstruierter Politthriller, was dieses Buch sehr weit oben auf meiner Leseliste angesiedelt hat. Ein wenig überrascht – und gleichzeitig auch wieder nicht – war ich dann allerdings davon, wie eindeutig die realen Bezüge dieser Geschichte stellenweise waren.

Das Erzähltempo war von Anfang an wirklich hoch und hat mich vom Stil her teilweise an klassische Actionfilme derselben Thematik erinnert. Amerika in der Heldenrolle ist zwar eigentlich ein Narrativ, das mich mittlerweile wirklich nervt, in dieser Konstellation und in bei den Autorinnen wäre aber eben auch keine andere Umsetzung denkbar gewesen.

Der Umsetzung muss man insgesamt wirklich zugutehalten, wie treffend hier politische Intrigen und gegensätzliche Interessenssphären dargestellt werden. Viele Figuren und Situationen hatten einen gewissen Wiedererkennungswert, was bei sehr offensichtlichen Parallelen fast schon ein wenig befremdlich zu lesen war, mir insgesamt aber doch sehr gut gefallen hat.

Mein einziger wirklicher Kritikpunkt betrifft allerdings die Charaktere, die trotz des Umfangs der Geschichte in meinen Augen einfach sehr flach geblieben sind und deutlich mehr Tiefe hätten vertragen können. Mein Interesse wurde zwar durch den Spannungsbogen und die zahlreichen Wendungen in der Geschichte hoch gehalten, eine tolle Figurengestaltung erübrigt sich dadurch für mich aber nicht, was dieses Buch ein wenig an Qualität hat einbüßen lassen.


Fazit
Fans spannender und glaubwürdiger Politthriller kommen hier definitiv auf ihre Kosten, auch wenn man bei der Figurengestaltung deutliche Abstriche hinnehmen muss. Konzentriert man sich mehr auf die Wendungen und die Einblicke in die Welt der Diplomatie, lässt sich das insgesamt aber gut verkraften – auch, wenn dieses Buch so leider doch nicht ganz zu dem Highlight geworden ist, für das ich es gerne gehalten hätte.

Von mir gibt es dafür viereinhalb Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.11.2022

Tolles Worldbuilding mit schwachen Charakteren

Spring Storm 1: Blühender Verrat
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Worum geht’s?
Egal was auch immer in Coras Leben schiefläuft, sie schlägt sich trotzdem durch. Als sie an der Academy of Cosmic Powers aufgenommen wird, glaubt sie fest daran, dass jetzt alles gut wird ...

Worum geht’s?
Egal was auch immer in Coras Leben schiefläuft, sie schlägt sich trotzdem durch. Als sie an der Academy of Cosmic Powers aufgenommen wird, glaubt sie fest daran, dass jetzt alles gut wird – bis sie auf King trifft. King ist alles das, was Cora auch gerne wäre. Blöd nur, dass King überhaupt nichts von Cora hält und sich statt einer möglichen Freundschaft eher Rivalität zwischen den beiden entwickelt.


Meine Meinung
Bisher hat mich noch kein Buch von Marie Graßhoff enttäuscht, was es für mich wirklich schwer macht, die Rezension zu dieser Geschichte zu schreiben.

Was mir hier wirklich ausgesprochen gut gefallen hat, war das Worldbuilding, das sicherlich die größte Stärke der Autorin ist. Die Beschreibungen haben nicht nur mein Interesse an der Geschichte geweckt, sondern auf jeden Fall auch dafür gesorgt, dass ich mich ganz besonders zu Beginn des Buches nirgendwo zu sehr aufgehangen habe. Ich wollte definitiv noch mehr über die Zusammenhänge und den Alltag in dieser Dystopie lesen, weshalb ich tatsächlich trotz meiner Kritikpunkt schon sehr gespannt auf den zweiten Teil der Reihe bin.

Weniger gut gefallen haben mir dann nämlich leider die Figuren, zu denen ich irgendwie so gar keinen Draht hatte. Mir hat es nicht nur an Authentizität und Tiefe gefehlt, sondern leider auch ganz massiv an Sympathie, was es irgendwann sehr schwer gemacht hat, mich für die Charaktere zu interessieren.

Insgesamt lässt mich das nach dem Lesen ziemlich zwiegespalten zurück, da ich einerseits eine wirklich tolle Welt mit spannenden Hintergründen und einer interessanten Ausführung erlebt habe, gleichzeitig aber einfach nicht mit den Protagonisten warm geworden bin und mich ein wenig durch die Geschichte schleppen musste.


Fazit
Was dystopische Welten angeht, bleibt Marie Graßhoff definitiv ganz weit oben auf meiner Leseliste, auch wenn mich die Figuren in diesem Buch leider nicht begeistern konnten. Für Band zwei hoffe ich da auf eine deutliche Steigerung, denn der Weltenbau hat mich definitiv überzeugt und neugierig auf die Fortsetzung dieses Buches gemacht.

Von mir gibt es dafür knappe drei Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 15.11.2022

Gemütlich erzählter Wohlfühlroman

Das Glück hat acht Arme
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Worum geht’s?
Eigentlich könnte die siebzigjährige Tova ihren Ruhestand genießen. So ganz ohne Familie langweilt sie sich jedoch und beginnt im Aquarium ihrer Heimatstadt zu putzen. Bald schon merkt sie, ...

Worum geht’s?
Eigentlich könnte die siebzigjährige Tova ihren Ruhestand genießen. So ganz ohne Familie langweilt sie sich jedoch und beginnt im Aquarium ihrer Heimatstadt zu putzen. Bald schon merkt sie, dass Oktopus Marcellus sie aufmerksam beobachtet – und weil Marcellus nicht nur beobachten, sondern auch zuhören kann, wird ihm schnell klar, wie er Tova bei einem ihrer größten Probleme helfen könnte.


Meine Meinung
Auf dieses Buch musste ich mich zugegebenermaßen erst ein wenig einlassen, denn ein Oktopus als Protagonist war dann trotz des sehr spannenden Klanges eher ein wenig gewöhnungsbedürftig beim Lesen.

Was mir wirklich gut an dieser Geschichte gefallen hat, war die sehr angenehm zu verfolgende Erzählweise. Die Figuren und ihre Emotionen sowie die Landschaft waren wirklich greifbar beschrieben, und beim Lesen hatte ich wirklich das Gefühl, dass die Handlung für mich sehr präsent war.

Die Charaktere in dieser Geschichte waren definitiv sehr eigen, was nicht bloß auf Marcellus den Oktopus zutrifft. Zu diesem Buch hat das irgendwie schon wieder gepasst, um ehrlich zu sein hätte die Geschichte aber auch nicht viel länger sein dürfen, bevor mir das vielleicht auch ein kleines bisschen auf die Nerven gegangen wäre.

Der Handlungsbogen hielt tatsächlich kaum Überraschungen bereit, was mich beim Lesen wiederum nicht unbedingt sonderlich überrascht hat. Marcellus als Protagonist war daher tatsächlich mein wenn auch etwas gewöhnungsbedürftiges Highlight der Geschichte, die insgesamt perfekt für die kalte Jahreszeit geeignet ist und beim Lesen immer mal wieder ein kleines Lächeln aufs Gesicht zaubern kann.


Fazit
Auch wenn dieses Buch keine besonders dynamische Handlung mit vielen Brüchen vorweisen kann, hatte ich beim Lesen der Geschichte durchaus Spaß. Die gemütliche Atmosphäre und die eigenwilligen Figuren sind eine interessante Kombination, die definitiv lesenswert ist.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

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  • Charaktere